Die Weihnachtszeit ist für mich auch immer Gesangszeit. Wenn ich meine Playlist höre, kann ich nicht widerstehen, mitzusingen – unter der Dusche, im Auto oder beim Dekorieren. Kennst du das auch? Vielleicht trällerst du schon ‚Oh Tannenbaum‘ oder ‚Last Christmas‘ in Dauerschleife.
Und hast du dann schon einmal bemerkt, wie gut du dich nach einer Gesangseinlage fühlst? Singen ist weit mehr als nur Musik machen oder Töne von sich zu geben. Es ist ein ganzheitliches Erlebnis, das Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Zahlreiche Studien und Experten bestätigen die positiven Auswirkungen des Singens auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Was beim Singen in deinem Körper passiert Wenn wir singen, geschieht in unserem Körper eine kleine Wunderwelt an Prozessen:
Warum Singen Stress und Ängste einfach wegzaubert Wenn ich einmal Angst habe – zum Beispiel, wenn ich im Dunkeln unterwegs bin – fange ich automatisch an, vor mich hin zu summen. Vielleicht kennst du das auch? Musiktherapeuten setzen gezielt auf Singen, um Stress und Ängste zu lindern. Die tiefe Bauchatmung und die Konzentration auf die Melodie aktivieren deinen Parasympathikus – der Teil des Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist. Selbst bei Panikattacken berichten Betroffene, dass Singen wie ein natürliches Beruhigungsmittel wirkt. „Wer singt, hat keine Angst.“ - sagt auch der Göttinger Neurobiologe Dr. Gerald Hüther. Beim Singen, so der Wissenschaftler, werden bestimmte Hirnareale, die für das Empfinden von Angst zuständig sind, blockiert. Man könne nicht gleichzeitig Singen und dabei Angst haben. Das probiere ich gerne nochmal explizit aus, falls mich die Angst einmal wieder überkommt. Wie Singen dich glücklich und verbunden macht Besonders beeindruckend ist, wie Singen unsere emotionale Gesundheit fördern kann:
Ein Allround-Training für den Körper Singen ist fast wie ein Workout – nur angenehmer (geht sogar im Sitzen)! Es trainiert die Gesichtsmuskulatur, stärkt das Zwerchfell und fördert die Haltung. Beim Singen sind ca. 100 Muskeln, angefangen von der Gesichtsmuskulatur über den Kehlkopf bis hin zum Bauch, beteiligt. Wusstest du das? Studien, die den Effekt belegen Eine Studie der Universität Frankfurt zeigte, dass Chorsingen die Anzahl von Antikörpern im Blut erhöhte. Eine andere Untersuchung aus Schweden stellte fest, dass sich die Herzfrequenz der Chorsänger synchronisiert – ihre Herzen schlagen gemeinsam im gleichen Takt, ein Zeichen dafür, wie stark das gemeinsame Singen verbindet. Eine von der Cardiff University durchgeführte Forschung hat gezeigt, dass gemeinsames Singen bei Menschen mit Krebs zahlreiche positive Effekte hat. Insbesondere wirkt es sich positiv auf das Immunsystem aus, reduziert Stress und verbessert das psychische Wohlbefinden. Eine Studie untersuchte die Wirkung von Chorsingen auf Stresshormone wie Cortisol und auf Zytokine, die bei Entzündungsprozessen eine Rolle spielen. Die Ergebnisse zeigten, dass Singen nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch entzündungshemmende Prozesse fördert. Dies ist besonders relevant für Krebspatienten, bei denen das Immunsystem oft geschwächt ist. Darüber hinaus stellte die Forschung fest, dass das Chorsingen das soziale Wohlbefinden steigert und Ängste sowie depressive Symptome reduziert. Die Teilnahme an einem Chor bietet den Betroffenen eine unterstützende Gemeinschaft und hilft dabei, den Fokus von der Krankheit auf etwas Positives zu lenken. Projekte wie der „Sing for Life“-Chor von Tenovus, einer walisischen Krebsorganisation, haben diese Ergebnisse in der Praxis bestätigt und sind für viele Betroffene eine wichtige Stütze geworden Auch in Deutschland gibt es Initiativen, die sich auf Chöre für Krebspatienten konzentrieren und ähnliche Ziele wie Tenovus verfolgen. Zum Beispiel das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD): Dort wurde ein Chor speziell für Krebspatienten gegründet. Organisiert wird er von der Krebsberatungsstelle der Uniklinik Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Medizinerchor der Heinrich-Heine-Universität. . Oder auch das Projekt „Jetzt oder Nie!“: Ein Chor in Schleswig-Holstein, der das Ziel verfolgt, über Musik Lebensfreude zu schenken und Menschen in schwierigen Lebenssituationen, einschließlich schwerer Krankheiten, eine Gemeinschaft zu bieten Singen macht Lebensmut Viele (Brust-) Krebspatientinnen berichten, dass Singen ihnen ein Gefühl von Kontrolle und Lebendigkeit zurückgibt, das durch die Krankheit verloren ging. Musik und Gesang können:
Einfach mal loslegen! Du musst kein Profi sein oder besonderes Talent haben, um die positiven Effekte des Singens zu spüren. Ob Karaoke, unter der Dusche oder im Chor – die Hauptsache ist, dass du Spaß daran hast. Beginne mit deinen Lieblingssongs und spüre, wie deine Stimmung sich hebt und dein Stress sich in Luft auflöst. Und vielleicht hast du Lust, zu Weihnachten gemeinsam mit der Familie ein Weihnacht Karaoke zu veranstalten. So lassen sich Singen und Gaudi unter einen Hut bringen. Schau gerne mal auf Streaming Diensten, wie Spotify oder auch auf YouTube. Singen ist Medizin für Körper und Seele. Ein richtiger Immun Booster! Also: Stimme frei und einfach losschmettern! 🎵 Quellen: https://idw-online.de/de/news74631 (Studie Uni Frankfurt) https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2013.00334/full (Herzsynchronisation von Chorsänger) https://www.ncri.org.uk/welsh-cancer-charity-proves-singing-is-good-for-cancer-patients/ (Uni Cardiff) https://www.sciencedaily.com/releases/2016/04/160404221004.htm (Immunsystem Boost) https://www.uniklinik-duesseldorf.de/ueber-uns/pressemitteilungen/detail/gemeinsam-stark-sein-neuer-chor-fuer-krebspatientinnen-und-patienten-an-der-uniklinik-duesseldorf (Uniklinik Düsseldorf) https://www.xn--gynkologischer-krebs-deutschland-nyc.de/unsere-projekte/chor-jetzt-oder-nie (Chor "Jetzt oder Nie") Ebenso: https://www.wir-bewegen.sh/project/10-jahre-chor-jetzt-oder-nie-fuer-krebserkrankte Comments are closed.
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