Warum beim Brustkrebs jeder Tag zählt – und warum Du nach der Diagnose nicht zögern solltest

Bei Brustkrebs sagen die Ärztinnen oder Ärzte oft: „Wir haben hier keine Eile, der wächst doch langsam, da hat man Zeit.“ Doch neue Forschung zeigt, dass es gerade im Frühstadium auf eine schnelle Behandlung ankommt. Genauer gesagt: auf die Zeit zwischen Biopsie und Operation.

Eine große US-Studie hat herausgefunden, dass das Sterberisiko an Brustkrebs deutlich ansteigt, wenn man mit der Operation zu lange wartet – und zwar viel schneller als bislang gedacht. Schon ab dem 42. Tag nach der Biopsie nimmt das Risiko spürbar zu. Bei einem Zeitraum von 60 Tagen war das Risiko um 21 % höher, bei 120 Tagen sogar um fast das Dreifache!

Besonders betroffen: Frauen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs, der eigentlich eine gute Prognose hat – wenn er rechtzeitig entfernt wird. Auch bei aggressiveren Formen wie HER2-positiv oder triple-negativ gab es einen Anstieg des Risikos, wenn auch in etwas anderem Verlauf.

Die Wissenschaft vermutet, dass die Biopsie selbst eine kleine Wunde im Tumor hinterlässt, die die Entstehung von Metastasen begünstigen könnte. Aber egal, was genau der Auslöser ist – die Botschaft ist klar:

👉 Warten kann gefährlich sein.

Auch wenn man es kaum glauben mag: Brustkrebs mag zwar langsam wachsen, aber das Risiko, zu spät zu handeln, ist real. Die gute Nachricht: Wird der Tumor früh entfernt, liegen die Heilungschancen heute bei über 80 %.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt (aufgerufen am 06.05.2025)

https://www.aerzteblatt.de/news/mammakarzinom-verzogerung-der-operation-erhoht-sterberisiko-unterschiedlich-1664a454-fd70-4ba5-b1a8-e4cd17c47422