Fehlt dir auch so sehr die Sonne?
Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich nur das momentane Einheits-Grau. Hellgrau, dunkelgrau - eben grau in allen Nuancen. Und kaum aufgestanden und in den Tag gelebt, wird es schon wieder dunkel. Und dann fällt´s mir wieder ein: Keine Sonne - kein Vitamin D. Wusstest du, dass Vitamin D gerade bei Brustkrebs eine enorm wichtige Rolle spielt? Vitamin D ist ja streng genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon, dass nur unter Sonneneinstrahlung auf deiner Haut gebildet werden kann. Wie das Vitamin D genau funktioniert will ich hier gar nicht erklären. Mit geht es darum, dich auf Vitamin D Aufmerksam zu machen. Denn gerade bei Krebserkrankungen - eben auch Brustkrebs - ist es besonders wichtig, auf deinen Vitamin D Spiegel zu achten. Es gibt viele Studien, die einen Vitamin D Mangel und Brustkrebs in Verbindung bringen. Und wusstest du auch, dass mehr als 200 Gene mit Hilfe von Vitamin D gesteuert werden? Und zwar positiv gesteuert. Ich finde das sehr erstaunlich. Vitamin D ist besonders in fettreichem Fisch, in Butter, Milch, Eier und Haferflocken oder Hirse und Steinpilze vorhanden. Aber mal ehrlich: möchtest du davon Massen essen? Denn es bräuchte eine erhebliche Menge an diesen Speisen, um den Vitamin D Spiegel zu decken. Der natürlichste Weg, um an Vitamin D zu kommen, wäre also in die Sonne zu gehen. Arme und Beine unbedeckt für maximal 20 Minuten in die Sonne halten - ohne Sonnenschutz. Aber wenn keine Sonne da ist - wie momentan - , hilft nur Supplementierung. Also Vitamin D in Kapselform oder als Tropfen einzunehmen - und zwar regelmäßig. Deshalb möchte ich dich unbedingt daran erinnern, dass du deinen Vitamin D Spiegel mittels Blutabnahme bei deiner Ärztin/Arzt checken lassen solltest. Die Experten streiten, was besser sei: 1x die Woche ein hochdosiertes Vitamin D Präparat oder etwas weniger Vitamin D, dafür aber täglich. Die für das hochdosierte Präparat sind, meinen, dass der Körper im Sommer auch mal locker um die 17.000 - 20.000 i.E. (internationale Einheiten) produziere und gut damit zurecht käme. Die anderen sagen, es sei für den Körper besser verwertbar lieber etwas weniger, dafür aber täglich Vitamin D einzunehmen. Ich persönlich nehme täglich Vitamin D in Tropfenform ein und bin damit sehr gut eingestellt. Mein Vitamin D Spiegel liegt um die 60 ng/ml. Als ich meine Brustkrebs Diagnose bekam, lag er bei 17 ng/ml. Das war eindeutig zu wenig. Aber für Brustkrebs Patientinnen sehr typisch - wie ich später feststellte. Laut Studien zufolge geht eine Brustkrebs Diagnose oft einher mit einem sehr niedrigen Vitamin D Spiegel. In einer Studie fand man heraus, dass Frauen mit einem Vitamin-D-Spiegel um die 60 ng/ml oder mehr ein 82% niedrigeres Brustkrebsrisiko hatten als Frauen mit einem Spiegel unter 20 ng/ml. Insbesondere bei hormonabhängigen Tumoren der Stadien I - III hat man festgestellt, dass bei einem ordentlichen Vitamin D Spiegel das Rezidivrisiko erheblich verringert war. Und auch während der Chemo mit Paclitaxel (Taxol) soll Vitamin D einen positiven Einfluss auf Polyneuropathien haben. Eine Studie zeigt, dass Frauen mit Vitamin D Mangel stärkere Polyneuropathien entwickelten als Frauen, die keinen Mangel hatten. Die Ärzteschaft nimmt an, dass sich Vitamin D positiv auf Krebserkrankungen auswirkt wegen seiner antientzündlichen und immunmodulierenden Wirkung. Insbesondere die Killerzellen werden angeregt, Krankheitserreger zu bekämpfen. Fehlt das Vitamin D, so bleiben diese Killerzellen inaktiv. Vitamin D soll sich auch direkt auf die Tumorzellen auswirken und den vorzeitigen Zelltod auslösen. Das Risiko für Metastasen könnte so gesenkt werden. Es spricht also einiges für die Einnahme von Vitamin D. Übrigens: Wer hochdosiertes Vitamin D einnimmt, sollte dazu auch Vitamin K2 einnehmen, denn beide wirken synergetisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei Frauen bis 51 Jahren eine tägliche Dosis von 60 µg, bei Männern 70 µg. Ab dem 52. Lebensjahr werden dann bei Frauen täglich 65 µg, bei Männern 80 µg empfohlen. Wahrscheinlich liegt eine optimale Versorgung mit Vitamin K höher, wenn man Krebs und Osteoporose etwas entgegen setzen möchte. Achtung bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmer wie zum Beispiel Marcumar: hier kann Vitamin K die Wirkung des Medikaments abschwächen. Bitte unbedingt mit deiner Ärztin oder Arzt abklären. Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33002425/ 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32238406/ 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32166478/ 2020 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Vitamin_D.pdf https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19451439/ 2009 GrassrootsHealth, Breast Cancer Reduction and Vitamin D https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6949087/ GrassrootsHealth Blog, Lower Breast Cancer Risk with Vitamin Deutsche Gesellschaft für Ernährung Krebszellen mögen keine Sonne. Vitamin D - der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen: Ärztlicher Rat für Betroffene. Von Prof. Dr. med. Jörg Spitz (Autor), William B. Grant Ph. D. (Autor). Mankau Verlag (überarbeitet 2020). Comments are closed.
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