Wenn du gerade eine Chemotherapie machst, kennst du sie sehr wahrscheinlich: die Spritze danach. Vielleicht heißt sie Neulasta®, Pelgraz® oder noch anders – der Wirkstoff dahinter ist Pegfilgrastim.
Viele Chemotherapien, besonders bei typischen Chemo Schemata wie EC (Epirubicin, Cyclophosphamid) oder TAC (Docetaxel, Doxorubicin, Cyclophosphamid) greifen nicht nur die Krebszellen an, sondern hemmen auch die Produktion von weißen Blutkörperchen.
Damit dein Immunsystem wieder in Schwung kommt, bekommst du etwa 24 Stunden nach der Chemotherapie eine Spritze wie Neulasta® oder Ähnliches. Diese regt dein Knochenmark dazu an, neue weiße Blutkörperchen zu produzieren – eine wichtige Unterstützung, um dich vor gefährlichen Infektionen zu bewahren.
💡 Klingt gut – warum tut’s dann so weh?
Die meisten Frauen haben nach der Neulasta®-Spritze starke Knochenschmerzen. Das liegt daran, dass das Medikament das Knochenmark auf Hochtouren bringt – und diese verstärkte Aktivität kann schmerzhaft sein. Die Schmerzen können ziehend, drückend oder pulsierend sein und betreffen oft den Rücken, die Hüften oder die Beine. So unangenehm das auch ist: Es ist ein Zeichen dafür, dass dein Körper gerade hart daran arbeitet, dich zu schützen.
Die gute Nachricht? Du kannst selbst einiges tun, um die Beschwerden zu lindern. Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen können:
1. Schmerzmittel – aber mit Bedacht
Falls noch nicht vom Arzt verschrieben, können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen helfen, die Beschwerden zu lindern. Es ist jedoch wichtig, diese in Absprache mit deiner Ärztin einzunehmen, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Achte darauf, die empfohlene Dosis nicht zu überschreiten.
2. Warmes Bad für Entspannung
Ein wohltuendes, warmes Bad kann wahre Wunder wirken. Die Wärme hilft, die Muskeln zu entspannen und die Schmerzen zu lindern. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist – eine angenehme, lauwarme Temperatur ist perfekt, um deinen Kreislauf nicht unnötig zu belasten. Ein Bad von etwa 15 bis 20 Minuten kann sehr beruhigend wirken und dir helfen, den Schmerz zu vergessen.
3. Sanfte Bewegung und Dehnübungen
Es mag paradox klingen, aber leichte Bewegung kann helfen, die Schmerzen zu lindern. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder sanfte Dehnübungen können den Körper lockern und die Muskulatur entspannen. Dabei ist es wichtig, auf deinen Körper zu hören und nichts zu tun, was sich unangenehm oder schmerzhaft anfühlt. Überanstrenge dich nicht – dein Körper zeigt dir genau, was er braucht.
4. Viel Trinken
Vergiss nicht, ausreichend zu trinken! Wasser hilft, den Körper zu unterstützen und die Heilung zu fördern. Besonders während der Chemotherapie ist es wichtig, gut hydriert zu bleiben. Es kann auch helfen, den Stoffwechsel anzuregen und die Ausscheidung von Abfallstoffen zu fördern, was sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann.
5. Massage und ätherische Öle
Manche Frauen finden es sehr angenehm, sich sanft massieren zu lassen. Dabei wird die Durchblutung angeregt, und Verspannungen können gelöst werden. Du kannst auch ätherische Öle wie Lavendel verwenden, das eine beruhigende Wirkung hat – aber achte darauf, dass du keine Allergien oder Hautempfindlichkeiten hast.
6. Nahrung für starke Knochen
Eine ausgewogene Ernährung ist immer wichtig, besonders jetzt, wo dein Körper unter zusätzlicher Belastung steht. Achte darauf, genügend Kalzium und Vitamin D zu dir zu nehmen, um deine Knochen zu unterstützen. Grüne Gemüsesorten, wie Brokkoli (der Alleskönner ;-) und Grünkohl, Nüsse, besonders Mandeln, ebenso Samen und Hülsenfrüchte sind gute Kalziumquellen. Auch der Konsum von Tofu oder kalziumreichen Mineralwässern hilft dir, deinen Bedarf zu decken.
7. Achtsamkeit und Entspannungstechniken
Schmerzlinderung geht oft Hand in Hand mit der mentalen Entspannung. Versuche es mit Atemübungen oder Meditation, um deinen Geist zur Ruhe zu bringen. Stress und Anspannung können, wenn deine Muskeln verkrampfen, die Schmerzempfindung verstärken. Schon kleine Auszeiten, wie ein Body-Scan, können dir helfen, mit dem Schmerz besser klarzukommen und zu lindern.
Ich weiß, es ist hart
… und ein Weg, der mit so vielen Herausforderungen verbunden ist. Aber denke daran: Du bist nicht alleine auf diesem Weg. Und es geht auch wieder vorbei.
Wichtig: hör auf deinen Körper, nimm dir Zeit für dich selbst und sprich regelmäßig mit deiner Ärztin über alle Symptome, die du erlebst.
Hab Geduld und vertraue auf deine innere Stärke. Du bist stärker als du glaubst.
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