Ich bin ja eine ausgesprochene Kaffee-Tante, allerdings nicht schwarz, sondern immer mit Milch, sprich mit Kuhmilch - bisher. Egal, ob Cappuccino, Latte oder Café con leche, es schmeckte mir einfach besser mit. Das Problem: Milch macht müde Männer schon lange nicht mehr munter und gilt nicht (mehr) als gesundes und knochenstärkendes Getränk. Die armen Kühe werden zur absoluten Hochleistung getrieben, werden ständig künstlich besamt, um ständig schwanger zu sein. Denn nur Kühe, die schwanger sind bzw. gekalbt haben, können Milch geben - logisch. Wenn sie gekalbt haben, werden ihnen ihre Kälber weggenommen - das ist für das Kalb und Muttertier so schrecklich, dass sie tagelang nacheinander schreien. Und weil die Kühe auf Dauer diese extreme Belastung nicht durchstehen, werden jede Menge Antibiotika und Kraftfutter verabreicht, das nicht dem entspricht, was sie sonst in der Natur auf der Weide fressen würden. Von der typischen Anbindehaltung auf zu beengtem Raum und Spaltenböden ganz zu schweigen. Da vergeht einem der Appetit und man möchte wirklich keine Milch mehr trinken. Ein weiteres großes Problem für den Menschen in der Milch sind - neben dem Milchzucker, den viele Menschen einfach nicht vertragen und mit Blähungen und/oder Durchfall reagieren - die Wachstumshormone: sie regen Zellen an, zu wachsen. Bei kleinen Kälbern macht das auch Sinn, denn sie müssen schnell wachsen, um von der Mutter schnell unabhängig zu werden. Wenn sie groß genug sind, hören sie auf, Milch zu trinken. Das kann man vom Menschen nicht behaupten, denn der Mensch trinkt auch noch im Erwachsenenalter seine Milch (nicht die art-eigene wohlgemerkt). Diese Wachstumshormone können aber beim Menschen auch das Wachstum von Krebszellen anregen. Wer Krebs hat oder hatte, sollte seinen Milchkonsum überdenken. Das zeigen auch Studien. Das mit der Milch beschäftigt mich schon lange und gibt mir immer wieder zu Denken. Forscher in Schweden haben in einer Studie herausgefunden, dass Frauen, die besonders viel Milch tranken, mehr Knochenbrüche hatten und sogar ein höheres Sterberisiko aufwiesen. Das hänge, so die schwedischen Ärzte, mit dem Milchzucker, der Galaktose, zusammen. Sie schaffe im Körper ein saures Milieu und könne somit stille Entzündungen im Körper durch oxidativen Stress anfachen. Frauen, die im Schnitt täglich 680 ml tranken, hatten nach den schwedischen Berechnungen ein um 93 % (!) erhöhtes Sterberisiko. Das Risiko eines Knochenbruchs für Frauen nahm für jedes tägliche Glas getrunkene Milch um 2 % zu. Da frage ich mich, die seit Jahren eine Anti-Hormon-Therapie macht und noch ein paar Jahre vor sich hat, brauche ich das, wo doch schon die Anti-Hormon-Therapie das Risiko einer Osteoporose, mindestens aber das einer Osteopenie erhöht? Das Argument, dass Milch eine wichtige Kalzium Quelle sei, ist schon lange überholt. Bessere Kalzium Quellen sind bestimmte Mineralwässer mit über 150 mg Calcium pro Liter (siehe Etikett), dunkelgrüne Gemüsesorten, wie Brokkoli, Brennnessel oder Grünkohl, Nüsse, Nussmusse, wie Sesam, Mohn, Samen und Pseudogetreide, wie z.B. Quinoa, aber auch Kräuter, wie Petersilie. Es gibt inzwischen so viele Alternativen an Pflanzen Drinks, die Milch gut ersetzen können. Wir kennen sie alle: zum Beispiel aus Soja, Hafer, Reis, Kokos, Haselnuss oder Mandeln. Diese Drinks kann man auch selber machen. Rezepte findet man im Internet viele. Mein absoluter Favorit ist ein Hafer Drink einer schwedischen Firma. Der schmeckt wirklich richtig lecker. Er kommt der Kuhmilch geschmacklich wirklich sehr nah, ist aber wesentlich gesünder und erspart den Tieren so viel Leid. Diesen Hafer Drink gibt es in verschiedenen Sorten - sogar eine Barista Variante, die schäumt. Also perfekt für den Cappuccino, Latte oder Café con leche… So kann ich mit gutem Gewissen meiner Kaffee-Leidenschaft weiter fröhnen. Bitte probiert es mal aus - für eure Gesundheit und auch die der Tiere. Quellen und zum Nachlesen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29955696 https://www.researchgate.net/publication/51456006_Milk_dairy_intake_and_risk_of_endometrial_cancer_A_26-year_follow-up https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/milchkuehe https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60658/Milch-koennte-Fraktur-und-Sterberisiko-im-Alter-erhoehen https://www.peta.de/milch-hintergrund https://www.zentrum-der-gesundheit.de/pdf/tabelle-calciumreiche-lebensmittel.pdf Comments are closed.
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