Es gibt Momente im Leben, in denen wir uns zutiefst einsam fühlen. Momente, in denen wir glauben, dass niemand unser Leid versteht, weil es einfach so überwältigend ist. Wenn du schwer erkrankt bist, an Brustkrebs, kann diese Einsamkeit sich wie eine zweite, unsichtbare Last anfühlen, die du ständig mit dir herumträgst.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du bist mitten in der Chemotherapie, körperlich und emotional erschöpft, und um dich herum scheint die Welt unbeschwert weiterzulaufen. Deine Freunde posten Fotos von ihren Wochenendausflügen, von glücklichen Momenten mit ihren Familien, und du fragst dich: Warum nur ich? Warum bin ich die Einzige, die leidet? Es fühlt sich manchmal so an, als wäre das Leben an dir vorbeigezogen, während du versuchst, gegen etwas Unkontrollierbares zu kämpfen. Ich habe das damals jedenfalls so gefühlt. Ich dachte, nur mir geht’s schlecht, alle anderen Menschen haben es gut. Sie haben ihr Leben, ihre Normalität. Das dachte ich von allen Menschen, egal ob Freunde, Verwandte oder auch fremde Menschen auf der Straße, die ich gar nicht kannte. Wie ich alle beneidete. Ich wollte das auch, einfach ein normales Leben. Das schien so weit weg. Aber lass mich dir sagen: Dieses Gefühl trügt. Ja, deine Krankheit ist ernst und verlangt dir alles ab. Aber du bist nicht die einzige, die leidet. Jeder Mensch, der dir begegnet, hat seine eigene Last zu tragen. Manche tragen sie offensichtlicher als andere, aber sie ist da. Vielleicht ist es die Trauer um einen geliebten Menschen, der Verlust eines Jobs, finanzielle Sorgen oder psychische Kämpfe, die unsichtbar sind. Nur weil du ihre Kämpfe nicht siehst, bedeutet es nicht, dass sie nicht existieren. In Zeiten der Krankheit neigen wir dazu, in uns selbst gefangen zu sein, was verständlich ist. Die Behandlung, die Ungewissheit und die Angst, was die Zukunft bringt, nehmen so viel Raum ein. Aber es gibt etwas Tröstliches : niemand führt ein perfektes, sorgenfreies Leben. Jeder Mensch hat sein eigenes Thema, seine eigene Herausforderung, mit der er kämpft. Was können wir aus dieser Erkenntnis ziehen? Dass es okay ist, sich verletzlich zu fühlen. Es ist okay, sich schwach zu fühlen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht allein sind, selbst wenn sich das so anfühlt. Sich zu öffnen, über die eigenen Gefühle zu sprechen, ist vielleicht der erste Schritt, diese Einsamkeit zu durchbrechen. Und vielleicht stellt sich heraus, dass die Menschen, die uns umgeben, mehr Verständnis haben, als wir es ihnen zugetraut haben. Was kann dir helfen, wenn du dich einsam fühlst? Hier ein paar Ideen: 1. Offenheit und Austausch suchen Oft unterschätzen wir die Bereitschaft anderer, zuzuhören. Ein erster Schritt aus der Einsamkeit heraus kann sein, mit jemandem über die eigenen Gefühle zu sprechen – sei es ein Freund, ein Familienmitglied oder sogar ein Therapeut. Manchmal fühlt es sich befreiend an, einfach auszusprechen, was dich bewegt. Viele Menschen wissen nicht, wie sie auf Krankheit reagieren sollen, und öffnen sich, sobald man den ersten Schritt macht. Trau dich. 2. Selbsthilfegruppen und Online-Communities Es gibt viele Menschen, die in ähnlichen Situationen sind und oft in Selbsthilfegruppen oder Online-Foren Unterstützung suchen. Diese Gruppen bieten dir eventuell einen Raum, um dich auszutauschen. Da bist du nicht allein. Gerade bei Brustkrebs gibt es viele gut vernetzte Communities, die neben emotionaler Unterstützung auch wertvolle Informationen bieten. 3. Kreativer Ausdruck Schreiben, Malen, Musizieren – kreativer Ausdruck kann eine wunderbare Möglichkeit sein, dich zu befreien und dein inneres Chaos zu ordnen. Es geht nicht darum, etwas „Perfektes“ zu schaffen, sondern um das Loslassen von Gefühlen. Das Erschaffen von etwas Eigenem kann sehr heilend wirken und dir das Gefühl geben, etwas Kontrolle zurückzugewinnen. 4. Achtsamkeit und Meditation Ich weiß, das mag abgedroschen klingen und ist nicht jedermanns/jederfraus Sache. Aber sich auf den Moment zu konzentrieren, die eigenen Gedanken zu beruhigen und sich bewusst zu machen, dass alles vorübergeht, kann in Momenten der Einsamkeit hilfreich sein. Achtsamkeitsübungen und Meditation können dabei helfen, eine gewisse Distanz zu den negativen Gedanken zu schaffen und inneren Frieden zu finden, selbst wenn die äußeren Umstände schwierig sind. Eine super einfache Übung ohne Gedöns: schau dir etwas ganz genau an, z.B. ein Blatt, die Wolken oder ein Tier - achte auf die Details. Darin kann man sich total verlieren, das beruhigt. 5. Soziale Verbindungen stärken Manchmal verlieren wir den Kontakt zu Freunden und Bekannten, wenn es uns schlecht geht, weil wir denken, dass wir „nur eine Last“ sind. Oder wir trauen uns nicht, uns zu zeigen, weil wir uns im momentanen Körper einfach nicht wohlfühlen. Doch häufig wissen die Menschen um uns herum gar nicht, wie sie helfen sollen. Vielleicht helfen hier kleine Mini-Schritte, um wieder Verbindung aufzunehmen. Ein kurzer Spaziergang, ein Telefonat oder eine Nachricht an jemanden können den Weg zurück zu sozialer Nähe ebnen. 6. Sich ehrenamtlich engagieren Das mag im ersten Moment überwältigend klingen, wenn man sich selbst schlecht fühlt, aber vielen Menschen hilft es, anderen zu helfen. Selbst in kleinen Dingen: jemandem zuhören, eine Nachbarschaftshilfe unterstützen oder etwas tun, das andere Menschen glücklich macht. Dies kann dir ein Gefühl von Sinn und Verbundenheit zurückbringen. 7. Realistische Erwartungen an sich selbst Es ist wichtig, dir bewusst zu machen, dass es vollkommen in Ordnung ist, dich manchmal schlecht zu fühlen. Es muss nicht jeder Tag produktiv oder glücklich sein. Lass es einfach zu. Manchmal ist das einfach so und ist nicht schlimm. Verurteile dich nicht dafür und versuche nicht stark zu sein. Es kommen auch wieder andere Zeiten - vielleicht schon morgen. 8. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen Wenn die Einsamkeit eine Last wird, ist es keine Schwäche, professionelle Unterstützung zu suchen. Ein Psychologe, Psychoonkologe oder Therapeut kann helfen, deine emotionalen Herausforderungen zu navigieren und dir Wege aufzuzeigen, um besser mit der Situation umzugehen. Das Leben ist nicht perfekt – für niemanden. Immer ist etwas. Doch vielleicht hilft es dir zu wissen, dass wir alle unseren eigenen Weg zu gehen haben und auch darin eine Form der Gemeinschaft liegt, die uns verbinden kann. Rituale - ein Wort, das oft eine Aura von Geheimnis und Mystik umgibt. Doch was sind Rituale eigentlich? Warum sind sie so besonders und wann sollte man sie praktizieren? Lass uns doch mal eintauchen und das Geheimnis der Rituale enthüllen.
Rituale sind etwas ganz Wunderbares, nicht nur, um besondere Momente zu würdigen, sondern auch wenn es dir nicht gut geht. Ich habe während meiner Brustkrebs Therapie wie verrückt Rituale praktiziert. So viele Handlungen in meinem Alltag habe ich regelrecht „ritualisiert“. Ein verrücktes Beispiel: wenn ich im Bad eine leere Klorolle in den Mülleimer traf, habe ich das als „gutes Omen“ gewertet, im Sinne: ich werde wieder gesund. Auch das war für mich ein Ritual. Aber Achtung: man muss nur aufpassen, dass man nicht zu abergläubisch da rangeht und womöglich in einem Ritual eine „schlechte Botschaft“ sieht (zum Beispiel, wenn man mit der Klorolle nicht den Mülleimer trifft…). Es darf nicht zu Zwangshandlungen ausarten. Denn das Gegenteil soll ja passieren. Rituale sollen uns Kraft geben und uns stärken, gerade in schwierigen Lebenslagen. Was sind eigentlich Rituale? Rituale sind wiederkehrende Handlungen oder Praktiken, die symbolische Bedeutung haben und oft eine tiefgreifende emotionale Verbindung herstellen. Sie können individuell oder kollektiv sein und werden in verschiedenen Kulturen und Kontexten auf der ganzen Welt praktiziert. Rituale können religiöser, spiritueller, sozialer oder persönlicher Natur sein und dienen oft dazu, Übergänge zu markieren, Trost zu spenden oder eine Verbindung zu höheren Kräften herzustellen. Eigentlich kennen wir schon viele Rituale in unserem Leben: das ausgiebige Sonntagsfrühstück, Kaffeeklatsch bei Mama, Filmabend auf der Couch mit Popcorn, den Kindern Gute-Nacht-Geschichten vorlesen, selbst Geburtstage und Weihnachten haben ihre eigenen Rituale. Was macht Rituale besonders? Was Rituale für mich so besonders macht, ist ihre transformative Kraft. Wir können Trauer, Wut und Angst in etwas Positives umwandeln, in Kraft, Mut und Zuversicht. Wenn wir uns Zeit nehmen, uns auf eine bestimmte Handlung zu konzentrieren, können wir eine Verbindung zu uns selbst, zu anderen und zu etwas Größerem herstellen. Vielleicht näher zu Gott, dem Universum oder einer verborgenen Kraft sein? Rituale sind natürlich auch toll, um im hektischen Alltag oder Ärztemarathon innezuhalten und Achtsamkeit zu üben. Sie helfen, uns zu zentrieren, uns zu erden, unsere Werte zu reflektieren und Absichten zu setzen. Wann sollte man Rituale praktizieren? Du kannst Rituale zu jeder Zeit und in verschiedenen Lebenssituationen praktizieren. Ob täglich, wöchentlich, zu besonderen Anlässen oder während herausfordernder Zeiten, wie eben eine Brustkrebs Diagnose - Rituale bieten dir eine gute Möglichkeit, Struktur zu schaffen, Kontinuität zu wahren und dem Moment Bedeutung zu verleihen. Manchmal können sie uns auch dabei helfen, uns auf bevorstehende Ereignisse vorzubereiten (z. B. OP, Chemo oder Bestrahlung), uns ruhiger werden zu lassen und uns zu stärken. Können Rituale helfen, wenn es einem nicht gut geht? Absolut. Rituale können eine super wertvolle Unterstützung sein, besonders in Zeiten der Not, wenn wir am Boden sind, traurig oder verängstigt sind. Sie spenden Trost, fördern emotionale Heilung und helfen, mit Verlust, Trauer oder Krankheit umzugehen. Mir haben Rituale in schwierigen Zeiten immer geholfen - und tun es noch immer. Wenn du dir bewusst Zeit für dich selbst nimmst und dich auf beruhigende oder tröstliche Handlungen konzentrierst, können Rituale dir helfen, dich zu stabilisieren und dich durch schwierige Zeiten zu tragen. Wie können Rituale bei einer Brustkrebserkrankung helfen? Rituale können eine wichtige Rolle in deinem Heilungsprozess bei einer Brustkrebserkrankung spielen. Sie helfen dir, Stress abzubauen, Ängste zu lindern und dir ein Gefühl von Kontrolle und Empowerment zu geben. Zum Beispiel können Meditation, Gebete, Yoga oder das Anzünden einer Kerze als tägliches Ritual zur Selbstfürsorge dienen. Gemeinsame Rituale mit Familie und Freunden, wie gemeinsames Kochen oder Spazierengehen, können auch dazu beitragen, soziale Unterstützung und Verbundenheit zu stärken. Was machen Rituale mit einem? Rituale haben die einzigartige Fähigkeit, tiefe emotionale und spirituelle Resonanzen in uns hervorzurufen. Sie können uns ein Gefühl von Sinnhaftigkeit vermitteln, uns mit unserer inneren Weisheit verbinden und uns dabei helfen, uns selbst und unsere Beziehungen zu stärken. Rituale können auch dazu beitragen, uns daran zu erinnern, im Hier und Jetzt präsent zu sein und Dankbarkeit für das Leben zu empfinden. Welche schönen Rituale gibt es? Die Welt ist reich an schönen und inspirierenden Ritualen. Von Sonnenaufgangsmeditationen über Teezeremonien bis hin zu Vollmondsritualen - die Möglichkeiten sind endlos. Viele Menschen finden Trost in einfachen täglichen Ritualen wie dem Genießen einer Tasse Tee am Morgen oder dem Schreiben in einem Dankbarkeitstagebuch am Abend. Grundsätzlich kannst du deinem Ritual eine Struktur geben: Eröffnung Eröffne dein Ritual, indem du vielleicht eine Kerze anzündest, entspannende Musik anmachst und/oder 3 tiefe Atemzüge nimmst. Tue das, was sich für dich richtig anfühlt. Absicht Setze dir deine eigene persönliche Absicht. Vielleicht ist es, dich zu erden oder Entspannung und Zuversicht in dein Leben zu bringen. Mitte (zwischen dem Öffnen und Schließen) Diesen Teil kannst du jedes Mal ändern. Die Mitte ist der Teil, in dem du deine Absicht anpassen kannst. Sei kreativ und gestalte dein Ritual, je nach deinen Gefühlen an diesem Tag und deinem persönlichen Grund für das Ritual. Abschluss Puste die Kerze aus, stoppe die Musik und/oder atme ein paar Mal tief durch. Damit gibst du deinem ganz persönlichen Ritual einen schönen Rahmen. Bei einem Ritual könntest du auch damit beginnen, dich zu fragen: Gibt es etwas, das nach meiner Aufmerksamkeit ruft?
Und hier ein paar Ideen für schöne Rituale
Rituale vor und nach der Chemo oder Bestrahlung
Probiere es gerne aus und hab Spaß dabei. Setz dich nicht unter Zwang, wenn du merkst, dass das nichts für dich ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine oder andere Ritual etwas für dich ist und dir gut tun wird. 💫 Hast du schon einmal von der Wolfsstunde gehört? Ein mysteriöses Zeitfenster zwischen 3 und 4 Uhr morgens, in dem viele von uns plötzlich wach werden und mit einer Fülle von Gedanken und Emotionen konfrontiert werden. Die Wolfsstunde, auch bekannt als die Stunde der Seele, ist eine Zeit, die seit Jahrhunderten die Fantasie der Menschen beflügelt hat. Es ist jene magische Zeit in der Nacht, die laut Legenden und Mythen eine besondere Bedeutung hat. Viele Menschen berichten davon, dass sie regelmäßig zwischen 3 und 4 Uhr morgens aufwachen, manchmal ohne ersichtlichen Grund. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Hinter dem nächtlichen Erwachen zwischen 3:00 Uhr und 4:00 Uhr verbirgt sich ein faszinierendes medizinisches Phänomen. Dieses Aufwachen ist eng mit unserem Hormonhaushalt verbunden, insbesondere mit dem komplexen Zusammenspiel von Melatonin, Serotonin und Cortisol. Ein Blick hinter die Kulissen unseres Schlafs zeigt die komplexe Physiologie dieses lebenswichtigen Prozesses. Der Schlaf besteht aus verschiedenen Zyklen, darunter der Non-REM-Schlaf und der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Diese Zyklen wiederholen sich mehrmals pro Nacht, wobei Hormone und neuronale Schaltkreise zusammenwirken, um unseren Schlaf-Wach-Rhythmus zu steuern. Melatonin, das Schlafhormon, wird von der Zirbeldrüse produziert und steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, indem es abends und nachts ansteigt, um den Körper auf den Schlaf vorzubereiten. Adenosin fördert die Schläfrigkeit und baut sich während des Wachseins im Gehirn auf, während Cortisol normalerweise am Abend und in der Nacht abnimmt, um den Schlaf zu fördern. Das Wachstumshormon Somatotropin wird vor allem während des Tiefschlafs ausgeschüttet und spielt eine Rolle bei der Regeneration des Körpers. Serotonin, ein Neurotransmitter, reguliert Stimmung und Schlaf. Ein Ungleichgewicht dieses Neurotransmitters kann zu Schlafproblemen führen. Und jetzt kommt die Erklärung: Gegen 3:00 Uhr morgens sinkt die Körpertemperatur im Schlaf deutlich ab, während der Melatonin-Spiegel hoch ist und der Cortisol- und Serotonin-Spiegel niedrig sind. Dieses Ungleichgewicht kann zu Schlafproblemen führen, da die beruhigende Wirkung von Cortisol (nur im Übermaß ist Cortisol schädigend!) und der stimmungsaufhellende Effekt von Serotonin fehlen. Schlafforscher bezeichnen diese Stunde zwischen 3:00 Uhr und 4:00 Uhr morgens als „Wolfsstunde“. Diese Bezeichnung stammt vermutlich aus der Antike und beschreibt die Zeit in der tiefsten Nacht, in der außer den nachtaktiven Wölfen kaum jemand wach ist. In der Zeit, eben während der Wolfsstunde, verringert sich die Durchblutung des Gehirns leicht, was uns anfälliger für negative Emotionen wie Angst, Pessimismus und eine erhöhte Empfindlichkeit macht. Deshalb haben Menschen, die während der Wolfsstunde aufwachen, oft Schwierigkeiten, wieder einzuschlafen, und neigen dazu, negative Gedanken zu haben. Vielleicht kennst du das auch? Gerade wenn man nachts aufwacht, geht das Gedankenkarussel zum Krebs wieder los und ist nur schwer zu stoppen. Was kannst du tun? Hier die Schnell-Tipps: Atmen Dass Atmen gut tut, hast du sicherlich schon häufig gehört, auch von mir. Das hat damit zu tun, dass das Atmen tatsächlich eine wissenschaftlich erwiesene Methode ist, um Körper und Geist zu beruhigen. Deshalb greife ich das Thema auch immer wieder gerne auf. Mir gefällt die Quadrat Atmung sehr gut: Stelle dir ein Quadrat vor. In Gedanken atmest du eine Seite des Quadrats entlang EIN und zählst dabei bis vier. Dann atmest du die nächste Seite des Quadrats entlang AUS und zählst wieder bis vier. Dann einatmend die nächste Seite des Quadrats, wieder bis vier zählen. Und dann wieder ausatmend die letzte Seite des Quadrats bis vier zählend. Das kannst du beliebig oft wiederholen. Tagebuch schreiben Wenn dich quälende Gedanken plagen, schreibe sie auf. Wer mich kennt weiß, dass ich immer sage: raus aus dem Kopf, rauf aufs Papier. Bringe deine Gedanken, Sorgen und alles, was dich beschäftigt auf Papier. Das kann deine Gedanken sortieren und dir eine andere Perspektive geben. Vielleicht erkennst du sogar, dass deine Gedanken und Ängste womöglich gar nicht wahr und nicht eingetreten sind. Das kann dich beruhigen. Lesen Meine Psychoonkologin hat mir damals erzählt, sie lese, wenn sie nicht schlafen könne, langweilige Studien zu ihrem Fachgebiet. Das sei so langweilig, dass sie dann schnell einschlafen könne. Nun hat nicht jeder langweilige Studien parat, die man nachts lesen könnte, aber eine Zeitschrift tut es vielleicht auch schon. Ein Buch geht natürlich auch, nur keinen spannenden und wachhaltenden Krimi oder Thriller. Musik hören Vielleicht magst du etwas beruhigende Musik hören? Musik, die man häufig bei der Massage oder Kosmetik hört, SPA Musik. Oder leichte klassische Klänge. Naturgeräusche wie Regen oder Meeresrauschen können auch sehr beruhigend sein. Auch eine Gute-Nacht-Geschichte (gibt es auf Apps) ist sehr schön. Beten Das mag sich jetzt vielleicht seltsam anhören, aber ja, ich bete dann. Zu Gott, dem Universum, zu Engel, einer göttlichen Energie - wie auch immer du diese nennen willst - sprich zu dieser Macht. Ich erzähle dann, wie der Tag so war und was mich beschäftigt. Oft schlafe ich tatsächlich dabei ein. Aufstehen Wenn alles nichts hilft, dann stehe ruhig auf. Trinke einen Schluck Wasser, schnappe am offenen Fenster etwas frische Luft und beschäftige dich mit etwas, z.B. Wäsche zusammenlegen oder etwas aufräumen. Achte nur darauf, dass du kein grelles Licht einschaltest, da dich das auf Hallo-wach programmiert. Nicht schlafen zu können kann ziemlich zermürbend sein. Das kenne ich auch. Setze dich nicht unter Druck. Du musst auch nicht schlafen, dann ruhe einfach nur. Das ist okay. Und nächste Nacht wird es ganz sicher besser werden. Du siehst, dass es sehr vielen Menschen so geht, dass sie nachts wach werden und nicht gut einschlafen können. Du bist also nicht allein, verbinde dich im Geiste mit diesen Menschen. Hier meine kleine Überraschung für dich: 🎁 Wenn du ganz viele Schlaf Tipps möchtest, dann schenke ich dir meine Kleine Schlaffibel - Schluss mit Schäfchenzählen. Ich habe darin sehr viele Tipps liebevoll zusammen getragen. Da wird bestimmt der eine oder andere Tipp dabei sein, der dir gut helfen kann. Du kannst dir die Schlaf Fibel hier herunterladen. Viel Spaß beim Lesen und süße Träume 💫. ![]()
Quellen:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/wolfsstunde--deshalb-wachen-wir-nachts-um-3-uhr-haeufig-auf-31822898.html (aufgerufen am 05.05.24) https://www.ptaheute.de/wissen-am-hv/wissen-am-hv-schlafstoerungen/wolfsstunde-wieso-wir-nachts-aufwachen (aufgerufen am 05.05.24) https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/wolfsstunde-wieso-wachen-menschen-nachts-auf-13378809 (aufgerufen am 05.05.24) Heute muss ich mal die Werbetrommel rühren, weil ich mir gestern die neue Netflix Doku mit dem Titel "Hack Your Health: Secrets of Your Gut" (auf Deutsch: Hack your Health: Die Geheimnisse unserer Verdauung) angesehen habe.
Ich muss sagen: ich bin begeistert. Überwiegend erklärt Ärztin und Autorin Giulia Enders - die auch das Buch „Darm mit Charme“ geschrieben hat (ein geniales und lesenswertes Buch), wie die Welt des Darm Mikrobioms funktioniert. Auch auch andere Experten wie Forscher und Autor Tim Spector, Mikrobiologe Justin Sonnenburg, Mikrobiologin Erica Sonnenburg, Neuropsychologin Annie Gupta, Mikrobieller Ökologe Jack Gilbert und Mikrobiologe Asshish Jha kommen zu Wort. Sehr witzig und anschaulich wird mit kleinen, herzigen Filzbakterien die geheimnisvolle Welt des Darms erklärt. Da hat man die Bakterien gleich doppelt lieb. Ich jedenfalls habe am Bildschirm „geklebt“. Aber vielleicht erst einmal ein paar interessante Fakten zu deinem Darm. Wusstest du das? Darf ich vorstellen: Dein Darm (oft vernachlässigt und unterschätzt) Dein Darm ist der VIP-Bereich in deinem Bauch, der dafür sorgt, dass nur die besten Nährstoffe in deinen Blutkreislauf kommen. Dieser schlauchförmige Muskel, gefaltet wie ein Origami-Kunstwerk, besteht aus Dünn- und Dickdarm. Der Dünndarm ist das Genie, das aus komplexen Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten einfache Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren zaubert. Dabei hilft ein Cocktail aus Verdauungssäften, Gallenflüssigkeit und Darmsekret – ein echtes Chemielabor im Miniformat. Der Dickdarm, der trägere Cousin des Dünndarms, aber genauso wichtig, kümmert sich hauptsächlich um das Recycling von Wasser und Gallensäuren und die Produktion von Vitaminen. Hier wird auch der Restmüll entsorgt – alles, was der Körper nicht braucht, geht raus. Ein paar eindrucksvolle Zahlen zum Darm
Das Mikrobiom – der Star deines inneren Ökosystems In deinem Darm lebt das Mikrobiom, ein buntes Völkchen von 100 Billionen Mikroben, die wie eine Rockband aus 500 verschiedenen Arten zusammenspielen. Jeder hat sein eigenes Mikrobiom, vererbt von Mama durch vaginale Geburt und beeinflusst durch unseren Lebensstil: was isst du? Wen hast du geküsst? Welche Orte hast du bereist? Hast du ein Haustier? Stress? Diese Mikroben sind nicht nur nützlich, sondern auch kleine Alchemisten, die Glückshormone wie Dopamin und Serotonin produzieren. Auch deine Gemütsstimmung hängt von deinem Mikrobiom ab. Karate im Immunzentrum Dein Darm ist die Kaserne deines Immunsystems. Hier werden 80 % der Immunzellen wie kleine Karatekämpfer trainiert, um dich vor fiesen Eindringlingen zu schützen. Die Darmflora hilft dabei und eine intakte Darmbarriere sorgt dafür, dass nur die Guten ins Blut gelangen. Das darmassoziierte Immunsystem (GALT) ist wie ein Geheimdienst, der Fremdstoffe markiert und eliminiert, bevor sie größeren Schaden anrichten können. Ein gesunder Darm bedeutet also ein starkes Immunsystem. No-gos für den Darm Was mag dein Darm nicht? Ganz klar: Fast Food, Zucker (auch Weißmehl Produkte), stark verarbeitete Nahrung, schlechte Fette (gesättigte Fettsäuren), Stress, Schlaf- und Bewegungsmangel, Essen schlingen und nicht ordentlich kauen sowie zu viel Snacking können deinem Darm ganz schön zusetzen. Eine gestörte Darmflora kann das Risiko für viele Krankheiten erhöhen und bestehende Probleme verschlimmern. Hier sind einige der wichtigsten: Verdauungsstörungen: Reizdarmsyndrom (RDS): Eine häufige Störung, die durch Bauchschmerzen, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten gekennzeichnet ist. Eine Dysbiose im Darm, also ein Ungleichgewicht im Darm, kann die Symptome verschlimmern. Entzündliche Darmerkrankungen (IBD): Dazu gehören Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom kann zu chronischen Entzündungen und Gewebeschäden im Darm führen. Metabolische Erkrankungen: Fettleibigkeit: Es gibt Hinweise darauf, dass das Mikrobiom den Energiehaushalt und die Fettablagerung im Körper beeinflusst. Eine unausgewogene Darmflora kann zur Gewichtszunahme beitragen. Typ-2-Diabetes: Eine gestörte Darmflora kann die Insulinresistenz erhöhen und das Risiko für Typ-2-Diabetes steigern. Immunerkrankungen: Allergien: Ein ungesundes Mikrobiom kann das Immunsystem überreagieren lassen, was zu Allergien und Asthma führen kann. Autoimmunerkrankungen: Krankheiten wie rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose werden ebenfalls mit einer gestörten Darmflora in Verbindung gebracht. Psychische Störungen: Depressionen und Angststörungen: Die sogenannte Darm-Hirn-Achse zeigt, dass das Mikrobiom einen Einfluss auf das Gehirn und die Stimmung hat. Eine Dysbiose kann das Risiko für Depressionen und Angststörungen erhöhen. Neurologische Erkrankungen: Parkinson-Krankheit: Es wird vermutet, dass eine gestörte Darmflora die Entwicklung und den Verlauf von Parkinson beeinflussen kann. Krebs: Darmkrebs: Eine Dysbiose kann zu Entzündungen und Veränderungen in den Zellen der Darmwand führen, was das Risiko für Darmkrebs erhöhen kann. Brustkrebs (aufgepasst!): Studien haben gezeigt, dass ein gestörtes Mikrobiom das Wachstum und die Aggressivität von Brustkrebs beeinflussen kann. Wer es genauer wissen möchte, hier zwei Studien zu diesem Thema: Claire Buchta Rosean, Melanie R Rutkowski et al. Pre-existing commensal dysbiosis is a host-intrinsic regulator of tissue inflammation and tumor cell dissemination in hormone receptor-positive breast cancer. Cancer Research, 2019, canres.3464.2018 DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-18-3464 https://cancerres.aacrjournals.org/content/79/14/3662 University of Virginia Health System, Unhealthy gut promotes spread of breast cancer: Disrupting gut bacteria had profound, sustained effects, making cancer more aggressive, ScienceDaily, 10. Juni 2019, https://www.sciencedaily.com/releases/2019/06/190610111539.htm Giulia Enders erklärt, dass hochverarbeitete Lebensmittel vom Magen und Dünndarm so schnell aufgenommen werden, dass die Verdauung als „stressiges Ereignis“ beschrieben werden kann. Dabei muss der Körper rasch mit einem starken Anstieg des Blutzuckers umgehen. Er weiß gar nicht in der Eile, wohin mit dem ganzen Zucker (Giulia Enders fuchtelt wild mit den Armen). Im Vergleich dazu verläuft die Verdauung von Obst und Gemüse mit reichlich Ballaststoffen langsamer und bietet den Darmmikroben mehr Zeit, sich an der Nahrung zu laben. Diese Mikroben sind äußerst nützlich, da sie bei der Verdauung helfen, Entzündungen reduzieren, das Immunsystem trainieren, Hormone regulieren und dem Gehirn signalisieren, ob wir satt sind. Sehr wichtig. Was mag der Darm? Dein Darm liebt Ballaststoffe, viel Wasser, regelmäßige Bewegung und wenig Stress. Hört sich nach Urlaub an. Kleine Helfer wie Anis, Kümmel, Fenchel und Bauchmassagen können bei Beschwerden Wunder wirken. So kannst du dein Mikrobiom verbessern Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Ernährung der entscheidende Faktor für die Vielfalt deiner mikrobiellen Gemeinschaft ist. Giulia Enders vergleicht ein gesundes Mikrobiom mit einem biodiversen Wald: Man kann nicht nur ein paar gesunde Pflanzen einsetzen und erwarten, dass sich alles ändert. Ein Wald benötigt ein Gleichgewicht aus Pflanzen, Licht, Wasser und Nährstoffen, um zu funktionieren. Ähnlich brauchen Darmmikroben täglich eine gewisse Menge an Ballaststoffen aus Obst und Gemüse, um zu gedeihen. Die DGE empfiehlt 30 g Ballaststoffe pro Tag, mehr als die meisten Menschen zu sich nehmen, in der Regel um die 20 g. Hochverarbeitete Lebensmittel enthalten oft kaum Ballaststoffe. Was passiert, wenn du nicht genug Ballaststoffe isst? Der Mikrobiologe Justin Sonnenburg sagt in der Doku: „Wenn du deine Darmmikroben nicht mit genügend Ballaststoffen versorgst, beginnen sie, dich zu essen“. Giulia Enders erklärt weiter, dass eine schützende Schleimschicht zwischen den Darmwänden und dem Blutkreislauf liegt, die den Nährstoffaustausch ermöglicht, aber auch die Mikroben zurückhält. Wenn den Mikroben jedoch die Nahrung ausgeht, fangen sie an, die Schleimschicht zu verzehren, was zu chronischen Entzündungen und Autoimmunerkrankungen führen kann. Leaky Gut lässt grüßen. Um ein vielfältigeres Mikrobiom zu erreichen, sollte man langsam eine größere Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln in die Ernährung einführen. Dein Darm mag es - wie die Welt nun mal ist - bunt und vielfältig. 🌈 Vielfalt in der Ernährung ist das A und O für die Darmgesundheit „Jeden Tag denselben Grünkohlsalat zu essen, ist nicht so gesund, wie man denkt. Je vielfältiger deine Ernährung, desto reicher wird dein Mikrobiom und desto mehr Bakterienarten sind in deinem Darm vorhanden“, erklärt Jack Gilbert, mikrobielle Ökologe an der University of California San Diego. Mikrobielle Vielfalt im Darm ist mit besserer Darmgesundheit und Gesundheit im Allgemeinen verbunden. Der Verzehr von Vollwertkost mit Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten, stellt sicher, dass du eine breite Palette an Nährstoffen erhältst, die für die allgemeine Gesundheit und eine optimale Darmfunktion notwendig sind. „Es geht nicht darum, Dinge einzuschränken“, fügt Tim Spector, genetischer Epidemiologe am King’s College London, hinzu. „Es geht darum, deine Auswahl an möglichen Lebensmitteln zu erweitern.“ Und hier der Kicker... Dr. Annie Gupta hat einen einfachen, aber den Non-plus-ultra Ratschlag: Zählen! Ihr Mantra lautet: ABC - Always be counting. Aber keine Kalorien. Sie empfiehlt, jede Woche 20 - 30 Darmschmeichler in den Ernährungsplan einzubauen. Also 20 - 30 verschiedenes Obst und Gemüse. Die Zahl hat mich zunächst ehrlich gesagt erschreckt. Ich fragte mich, schaffe ich das, pro Woche 20 - 30 verschiedene darmfreundliche Nahrungsmittel zu mir zu nehmen? Ich weiß nicht, wie dir es damit geht, aber ich musste das sofort durchrechnen und habe mir aufgeschrieben, was ich so im Laufe der Woche zu mir genommen habe. Dabei bin ich auf 18 gekommen. Nun ja, auch bei einer Gesundheitsberaterin ist da wohl noch Luft nach oben. Wie kann das gehen mit den 20 -30 darmfreundlichen Nahrungsmittel? Hier ein paar Ideen (die ich wohl auch beherzigen sollte), wie du Abwechslung und eben die 20 - 30 verschiedenen Darmschmeichler in deinen Speiseplan bringen kannst: Frühstück
Mittagessen
Snack
Abendessen
Was noch?
So schaffen wir locker die empfohlenen 20 - 30 Darmschmeichler die Woche. Fazit Ich weiß nicht, wie es dir ergeht, aber mich inspirieren solche Dokus wie auch "Hack Your Health: The Secrets of Your Gut" total. Es zeigt mir immer wieder, wie einfach es doch sein kann, sich etwas um die eigene Gesundheit zu kümmern und vor allem welche Vorzüge das für meinen Körper hat. Warum machen wir alles so kompliziert? Wer hat damit angefangen, uns vorzuschreiben, welche Ernährungsweise die Richtige ist? Muss doch gar nicht sein. Und wir müssen auch nicht der letzten Diät und Ernährungsempfehlung hinterher rennen, um letzten Endes zu erkennen, dass wir das im hektischen Alltag nicht aufrecht erhalten können. Manchmal wünsche ich mir, in einer Zeitmaschine zurück in meine Kindheit zu reisen und zu fühlen und zu schmecken, wie es damals war, was wir gegessen haben (ja, Toast Hawaii und Flair - wer erinnert sich? - gehörte dazu).
Ich glaube, mit den wenigen und einfachen Regeln fährt man schon ganz gut. Auch finde ich die Erkenntnis großartig, sein Nahrungsrepertoire zu erweitern anstelle es einzuengen. Denn kommt mehr Gutes, wird das Schlechte verdrängt. So verhält es sich auch übrigens mit den Darmbakterien: die guten Darmbakterien verdrängen die schlechten Darmbakterien. Unser Mikrobiom kann sich binnen 24 Stunden nach dem Essen verändern - je nachdem was wir gegessen haben - entweder in die eine oder die andere Richtung. Das entscheiden wir ganz allein. Wieviele Darmschmeichler schaffst du die Woche? Erzähle es mir, ich bin gespannt. Buch Tipp: How not to Age - Dr. Michael Greger
Ich habe mir kürzlich auf meiner USA Reise das Buch „How not to Age“ - von Dr. Michael Greger gekauft, das sich mit Langlebigkeit und Vitalität beschäftigt. Dr. Michael Greger ist ein renommierter amerikanischer Arzt und Ernährungswissenschaftler und hat schon eine ganze Reihe an Büchern „How not to…“ herausgebracht. Das bekannteste ist wahrscheinlich „How not to Die“ - auf Deutsch ebenfalls „How not to Die“, aber mit dem Untertitel „Entdecken Sie Nahrungsmittel, die Ihr Leben verlängern - und bewiesenermaßen Krankheiten vorbeugen und heilen.“ Auch hier ging es darum, den frühzeitigen Tod verursacht durch die häufigsten 15 Todesursachen der westlichen Welt mit einem gesunden Lebensstil zu verhindern. Ebenfalls ein sehr lesenswertes Buch! Das Thema Langlebigkeit finde ich sehr spannend und beschäftigt mich schon seit längerer Zeit. In erster Linie geht es bei der Langlebigkeitsforschung nicht darum, alt wie Methusalem zu werden, sondern gesund zu altern. Egal, wieviele Lebensjahre uns vergönnt sind. Und nachdem ich eine Brustkrebserkrankung überstanden und bisher überlebt habe, ist mein Streben nach Gesundheit noch größer und zu meiner Maxime geworden. Also möchte ich gerne mit euch kurz und knackig teilen, was Dr. Greger schreibt und was wir tun können, um gesund und munter alt zu werden. Einführung Altern ist ein Thema, das uns alle betrifft. Ab dem Zeitpunkt unserer Geburt altern wir. In jungen Jahren ist das nicht so ersichtlich, aber spätestens ab der zweiten Lebenshälfte merken wir es immer mehr. Die ersten Falten werden sichtbar und es zwickt mal hier, mal da. Aber was wäre, wenn wir den Alterungsprozess verlangsamen oder sogar umkehren könnten? Es gibt Statistiken, die aufzeigen, dass ältere Menschen im Durchschnitt die letzten 16 Jahre vor ihrem Lebensende an mehreren chronischen Erkrankungen leiden, viele Medikamente einnehmen müssen und dadurch oft stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind. Es geht also nicht um Quantität - also mehr Lebensjahre, sondern um die Qualität der Lebenszeit, um möglichst bis kurz vor dem Tod gesund und aktiv zu bleiben. In seinem Buch "How Not to Age" teilt Dr. Michael Greger wissenschaftlich fundierte Strategien zur Förderung der Langlebigkeit und Gesundheit. Mit seiner typischen Mischung aus Humor und fundiertem Wissen nimmt er uns mit auf eine Reise durch die neuesten Erkenntnisse der Alters- und Krebsforschung. Ärzte haben das Altern lange Zeit wie eine Krankheit behandelt, doch älter zu werden muss nicht zwangsläufig mit zunehmenden Krankheiten einhergehen. Es gibt elf Alterungsprozesse in unseren Körperzellen, die Dr. Greger sehr ausführlich beschreibt, und wir können jeden von ihnen beeinflussen. Zum Beispiel kann die Autophagie, ein Prozess zur Wiederverwertung von Zellabfall, durch Spermidin angeregt werden, das in Lebensmitteln wie Tempeh, Pilzen und Weizenkeimen vorkommt. Seneszente "Zombie"-Zellen, die Entzündungen fördern und mit vielen altersbedingten Krankheiten in Verbindung stehen, können teilweise durch quercetinreiche Nahrungsmittel wie Zwiebeln, Äpfel und Grünkohl beseitigt werden. Und wir können dem Alterungsprozess entgegenwirken, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. Wie sollte es anders sein: Ernährung als Schlüssel zur Langlebigkeit Dr. Greger betont die Bedeutung einer pflanzlichen Ernährung für die Förderung eines langen und gesunden Lebens. Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann das Risiko chronischer Krankheiten wie Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs erheblich verringern. Durch den Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel und tierische Produkte kann man die Zellalterung verlangsamen und die allgemeine Gesundheit verbessern. Bewegung und körperliche Aktivität Bewegung ist ein weiterer wichtiger Faktor, um den Alterungsprozess zu verlangsamen. Dr. Greger empfiehlt regelmäßige körperliche Aktivität, einschließlich Ausdauertraining, Krafttraining und Dehnübungen. Schon moderate Bewegung bringt erhebliche gesundheitliche Vorteile, darunter die Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit, die Stärkung der Muskulatur und die Förderung der kognitiven Funktion. Stressbewältigung und mentale Gesundheit Chronischer Stress kann den Alterungsprozess beschleunigen und das Risiko für verschiedene Krankheiten, einschließlich Krebs, erhöhen. Dr. Greger betont die Bedeutung von Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Yoga und Achtsamkeit. Diese Praktiken können helfen, den Cortisolspiegel zu senken, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Schlaf und Erholung Guter Schlaf ist unerlässlich für die Gesundheit und Langlebigkeit. Dr. Greger erläutert, wie wichtig es ist, eine gute Schlafhygiene zu praktizieren und ausreichend, qualitativ hochwertigen Schlaf zu bekommen. Schlafmangel ist mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen verbunden, einschließlich Fettleibigkeit, Diabetes, Herzkrankheiten und kognitivem Verfall. Soziale Verbindungen und Gemeinschaft Starke soziale Bindungen und ein unterstützendes soziales Netzwerk sind ebenfalls wichtige Faktoren für ein langes und gesundes Leben. Menschen mit engen sozialen Beziehungen leben länger und sind weniger anfällig für psychische und physische Gesundheitsprobleme. Dr. Greger ermutigt dazu, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und sich aktiv in Gemeinschaften einzubringen. Empfohlene Nahrungsmittel Dr. Greger empfiehlt bestimmte Nahrungsmittel, die zur Förderung der Gesundheit und Langlebigkeit beitragen:
Empfohlene Nahrungsergänzungsmittel Um mögliche Nährstofflücken zu schließen, empfiehlt Dr. Greger folgende Nahrungsergänzungsmittel:
Krebsprävention, insbesondere Brustkrebs Dr. Greger behandelt ausführlich das Thema Krebsprävention. Eine pflanzliche Ernährung und ein gesunder Lebensstil können das Risiko, an Krebs zu erkranken, erheblich senken. Hier sind einige seiner wichtigsten Empfehlungen:
Auch hier sind regelmäßige Bewegung, die Vermeidung von Schadstoffen und effektive Stressbewältigung weitere Schlüssel zur Krebsprävention. Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und das Krebsrisiko erhöhen, weshalb Techniken wie Meditation und Yoga hilfreich sind. Fazit Dr. Michael Gregers Buch "How Not to Age" beschreibt wissenschaftlich sehr fundiert und mit Studien untermauert, wie Alterung funktioniert und welche Alterungsprozesse sich im Körper abspielen. Das ist zum Teil sehr anspruchsvoll und kann den Leser (auch mich) stellenweise etwas überfordern. Trotzdem lohnt es sich, dranzubleiben. Denn das Buch bietet eine umfassende Anleitung zur Förderung der Langlebigkeit und Gesundheit durch eine Kombination aus gesunder Ernährung und Lebensstiländerungen. Eine pflanzliche Ernährung, regelmäßige Bewegung, effektive Stressbewältigung, ausreichender Schlaf und starke soziale Verbindungen sind die Schlüsselelemente, um den Alterungsprozess zu verlangsamen und das Krebsrisiko, auch das von Brustkrebs, zu senken. Im Grunde genommen sind das alles keine neuen Erkenntnisse, sondern sind die Dinge, die wir eigentlich schon kennen und wissen. Unser Lebensstil hat auf ALLE chronischen Erkrankungen Auswirkungen, egal ob Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Demenz und Alzheimer oder Erkrankungen des Muskel-Skelett Systems. Wir können also viele Fliegen (Erkrankungen) mit einer Klappe (gesundem Lebensstil) schlagen. Wie genial ist das denn! Das Buch erinnert uns daran, was einen gesunden Lebensstil ausmacht und dass die Investition darin es uns Wert sein sollte, unserer Gesundheit zu Liebe, unserem Wohlbefinden und damit wir noch in späten Jahren unser Leben in vollen Zügen aktiv genießen können. Im besten Falle ohne Medikamente und ohne Rollator. Wie Dr. Greger es ausdrückt: „Was nützt ein längeres Leben, wenn man es nicht in vollen Zügen genießen kann?“ Und stellt interessanterweise fest, dass die Genetik nur etwa 15-30 % der Lebenserwartung ausmacht. Der Lebensstil kann unsere Lebensspanne und Vitalität erheblich beeinflussen. Das Buch von Dr. Michael Greger heißt auf Deutsch: „How Not to Age: Jung bleiben und immer gesünder werden“ - Gebundene Ausgabe im Piper Verlag - und erscheint in Deutschland am 31.05.2024. Wenn du Dr. Greger in Persona sehen möchtest und seiner tollen Präsentation zum Thema Altern lauschen möchtest (nur auf englisch), dann schau mal hier rein: https://nutritionfacts.org/book/how-not-to-age/ Sehr empfehlenswert! „Ich wollte mich doch nicht mehr stressen lassen, das hatte ich mir so fest vorgenommen. Jetzt bin ich schon wieder im Hamsterrad drin!“
Kennst du diesen Ausspruch? Ich schon. Als ich nach gut einem Jahr nach der Diagnose Brustkrebs an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte, hatte ich mir ganz fest vorgenommen, den Stress, den ich vorher im Büro hatte, nicht mehr zuzulassen oder an mich herankommen zu lassen. Anfangs funktionierte das auch ganz prima. Aber mit der Zeit vergisst man diese Vorsätze und noch schlimmer: man vergisst sich selbst. Das ist spätestens der Zeitpunkt, wo man die Reißleine ziehen sollte. Es sind die Momente im Leben, die alles verändern können. Die Diagnose Krebs ist zweifellos einer dieser Momente. Wenn man mit dieser erschütternden Nachricht konfrontiert wird, ändert sich die Perspektive auf das Leben drastisch. Prioritäten verschieben sich, und plötzlich wird die eigene Gesundheit zur obersten Maxime. Doch was passiert, wenn die Behandlung vorbei ist und man zurück in den Alltag kehrt? Nach einer schweren Erkrankung wie Krebs ist der Wunsch nach einem Neuanfang stark ausgeprägt. Man hat sich geschworen, sich nicht mehr von unwichtigen Dingen stressen zu lassen und sich mehr um sich selbst zu kümmern. Man möchte das Hamsterrad des Lebens verlassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Doch leider verfallen viele von uns schnell wieder in alte Muster zurück und finden sich erneut im Strudel des Alltagsstresses wieder. Wie also können wir uns daran erinnern, dass wir den ganzen Stress nicht mehr haben wollten und wir uns um uns selbst kümmern sollten? Vielleicht helfen dir diese Tipps:
Viele glauben oder hoffen, dass nach der Akutbehandlung alles ist wie es vorher war. Schließlich haben wir uns so lange nach Normalität gesehnt als wir in der Chemo oder Bestrahlung waren und uns so sehr gewünscht haben, möge es vorbei sein. Die Wahrheit ist aber, dass dem nicht so ist. Natürlich ist das Leben danach ein anderes, nicht zwangsläufig ein schlechteres, aber eben anders. Das weißt du längst. Das wissen aber nicht alle. Es kann gut passieren, dass den Menschen um dich herum, wie zum Beispiel deinen Kollegen, das nicht bewusst ist und die auch nicht weiter darüber nachdenken, dass du dich und dein ganzes Leben verändert haben könnten. Und das nicht nur mental, sondern auch körperlich. Sie nehmen einfach nur wahr „Ah, Diana ist wieder da, wie schön.“ Und das war’s dann. Aber dein Innerstes kennen sie nicht, genauso wenig deine Vorsätze und neu gefassten Prioritäten. Und wir können ihnen das auch nicht zum Vorwurf machen, denn woher sollten sie es wissen, wenn sie es nicht selbst erfahren haben? Vielleicht denken deshalb deine Kollegen oder auch Vorgesetzte, dass du nun wieder voll einsatzfähig und belastbar bist. Und schwups, wieder ein Schwung an Arbeit auf deinem Schreibtisch. Denke an Tipp Nr. 3: Grenzen setzen. Du kannst vielleicht nicht unbedingt Nein zur Arbeit sagen, aber du kannst dir zum Beispiel mehr Zeit für die Aufgaben oder um weitere Unterstützung durch eine Kollegin oder Kollegen erbitten. Das wird dir sicherlich niemand ausschlagen. Im Gegenteil: es erinnert deine Kollegen auch daran, ach stimmt ja, Diana hat eine Krebsbehandlung hinter sich, wir sollten das bedenken. Auf der anderen Seite wollen wir auch nicht unbedingt wie ein rohes Ei behandelt werden und andere so tun, als würde man nichts mehr auf die Reihe bekommen. Du siehst, gar nicht so einfach. Um so wichtiger ist es, dass du dich auf dich und dein Wohlbefinden fokussierst. Ein Neuanfang oder auch "das Hochfahren deiner Systeme" nach einer Krebsdiagnose ist eine Herausforderung, die mit vielen emotionalen Höhen und Tiefen verbunden ist. Wir haben eventuell noch mit Nebenwirkungen zu tun, sind in der engmaschigen Nachsorge und wissen vielleicht gar nicht so recht, wo unser Leben hinsteuern soll. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es normal ist, gelegentlich in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Schließlich sind wir ja Gewohnheitstiere. Der Schlüssel liegt darin, sich immer wieder auf das Ziel zu fokussieren, dass der Stress einen möglichst nicht aufzehrt und sich um sich selbst zu kümmern. Es mag Momente geben, in denen uns das nicht gut gelingt und wir dem Druck erliegen. Natürlich gibt es immer wieder stressige Zeiten im Leben, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir bereits einen langen Weg zurückgelegt haben und dass wir die Kraft haben, unsere eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen. Eine Krebsdiagnose kann als Weckruf dienen, uns daran zu erinnern, wie wertvoll das Leben ist und wie wichtig es ist, gut für uns selbst zu sorgen. Lassen wir uns nicht von äußeren Faktoren und gesellschaftlichen Erwartungen erdrücken. Setzen wir bewusst Grenzen und nehmen uns die Zeit, die wir brauchen, um uns selbst wieder in den Mittelpunkt der Selbstfürsorge zu stellen und Kraft zu schöpfen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, sich immer wieder daran zu erinnern, dass wir den Stress nicht mehr in unser Leben lassen wollen. Aber je mehr wir uns darauf fokussieren und aktiv daran arbeiten, desto besser werden wir darin, unsere eigene Gesundheit und unser Wohlbefinden zu schützen. Wir haben jeden Tag die Wahl, unserer Gesundheit und unserem Glück die Priorität zu geben, die wir verdienen. So können wir ein erfülltes und ein Leben in Balance führen. Lassen wir uns von unserer inneren Stärke leiten und erinnern wir uns daran, dass wir uns selbst und unserem Wohlbefinden die größte Aufmerksamkeit schulden. Der Stress mag versuchen, sich wieder in unser Leben zu schleichen, aber wir haben die Macht, ihm zu widerstehen und ein Leben zu führen, das im Einklang mit unseren Werten und Bedürfnissen steht. Neulich begleitete ich meine herz-aller-liebste Freundin in den Perückenladen. Sie hatte bereits ihre erste Chemo erhalten, die zweite stand unmittelbar bevor. Und somit auch der Haarverlust.
Eigentlich wollte sie im Internet eine Perücke bestellen, denn sie hatte Angst, in ein Perückengeschäft zu gehen, wie sie mir erzählte. Oh nein, meine Liebe, sagte ich zu ihr, mach das nicht. Lass dich vorher in einem Geschäft für Zweithaar, sprich einem Perückenladen, beraten und probiere mal einige Modelle aus. So kannst du sehen, ob dir das Modell steht und gut sitzt. Also hatte sie einen Termin in dem Laden vereinbart, in dem auch ich schon vor gut 9 Jahren gesessen habe und mir meine Perücke aussuchte. Wir gingen zu Dritt mit einer weiteren Freundin hin. Es war ein lustiges Happening und wir hätten fast vergessen können, dass eine Krebserkrankung der eigentliche Anlass dieses Besuches war. Aber genau das war so schön. Wir haben aus dem Unvermeidlichen das Beste gemacht, und zwar zusammen, drei Freundinnen. Auf jeden Fall möchte ich dir Mut machen und keine Angst vor einem Perückenladen zu haben. Ja, ich weiß, vielleicht denkst du an deine Oma, die das Modell „Pudel“ oder „Mop“ getragen hat, wo jeder sehen konnte, dass das nicht die echten Haare waren und eher peinlich aussah. Ich kenne das auf jeden Fall von meiner Oma so. Aber so ist das nicht mehr. Perücken sind gesellschaftsfähig geworden. Viele Stars tragen Perücken und wir finden das normal. Und inzwischen gibt es so viele tolle Modelle und alle erdenklichen Haarfarben. Es sieht nicht mehr wie ein Helm aus. Auf jeden Fall wurden wir freundlich empfangen und meiner Freundin wurde ein Platz in einer mit einem Vorhang abgetrennten Kabine angeboten. Wir zwei Freundinnen durften dahinter auf der Couch Platz nehmen (es fehlte nur noch der Aperol…, nein, kleiner Scherz). Die freundliche Beraterin schaute sich meine Freundin genau an, wie ihre jetzige Frisur und Farbe war, und fragte, ob sie denn schon eine Vorstellung hätte. Ja, das hatte sie in der Tat. Denn meine Freundin hatte sich schon vorab im Internet im Katalog des hiesigen Geschäftes Perücken angeschaut. Sie zeigte der Beraterin ein Foto, diese möchte sie probieren. Schwups, schon war das Haarteil aus dem Karton geholt und die Beraterin setzte geübt die Perücke auf. WOW! Bingo. Ein Volltreffer. Die Perücke sah an meiner Freundin mega aus. Und so echt. Niemand würde auf die Idee kommen, dass das nicht ihre echten Haare wären. Und weil man ja nicht gleich das erstbeste Modell nehmen möchte, ohne andere Haarteile probiert zu haben, brachte die Beraterin noch einige andere Modelle mit. Andere Schnitte und verschiedenen Haarfarben (hier ging es um platinblond und normal blond). Aber es blieb tatsächlich beim ersten Modell, das sie probiert hatte. Wir hatten viel Freude zu sehen, wie wohl sich unsere Freundin mit ihren neuen Haaren fühlte. Sie fühlte sich sogar so wohl, dass sie die Perücke gleich aufbehielt. Ich fragte die Beraterin, wie ihre Erfahrung sei, ob es immer so schnell und einfach wäre, ein Haarteil auszusuchen oder ob es auch mal knifflig wäre. Sie sagte, nein, so schnell ginge es nicht immer. Viele Frauen kämen mit einer ganz bestimmten Vorstellung und wären enttäuscht, wenn es nicht so aussehen würde, wie sie sich es vorstellten. Nun, ich denke, letztenendes wird jeder Topf sein Deckelchen finden, sprich jeder Kopf sein Haarteil. Ich hatte ihr außerdem von einem Haarkranz erzählt, den ich damals hatte und viel getragen habe. Das ist ein Kranz mit Haaren. Oben ist wie eine Tonsur, also keine Haare. Diesen Haarkranz trägt man mit Mütze oder Hut, damit die Tonsur, wo keine Haare sind, abgedeckt ist. Der Vorteil ist, dass es mit einem leichten Baumwollmützchen nicht ganz so warm darunter wird. Und es sieht keck aus. Ist mal was anderes. Wenn man Haare und Mütze tragen möchte, so rät die Beraterin davon ab, eine Mütze auf die Perücke aufzusetzen. Sie sagt, wenn man das öfters mache, dann würden die Haare mit der Zeit aufgerieben werden und sich leichter verfilzen. Meine Freundin nahm also den Haarkranz auch noch dazu und suchte sich eine flotte Schiebermütze dafür aus. Sah frisch und frech aus. Außerdem habe ich ihr zu einem leichten Baumwollmützchen für die Nacht geraten. Man staunt, wie kalt es am Kopf ohne Haare werden kann. Nun war meine Freundin wirklich gut ausgestattet und für den bevorstehenden Haarausfall zumindest haartechnisch gewappnet. Das Emotionale will ich hier außen vor lassen, denn darüber habe ich schon mal einen Blog geschrieben (Tschüss Haare - wie du dich auf die Zeit ohne Haare vorbereitest). Vielleicht möchtest du ihn nochmal lesen, wenn du magst. Ich finde es praktisch, verschiedene „Haar-Optionen“ zu haben. Denn nicht jeder Tag ist gleich. Manchmal ist einem die Perücke zu warm oder zu schwer auf dem Kopf. Das ist so, wie mit einem (engen) BH. Wenn man nach Hause kommt, reißt man sich das Teil vom Leib oder wie hier vom Kopf. Dann trägt man lieber Mütze, was in der Regel sich leichter anfühlt. Gerade im Sommer, wenn es sehr warm ist. Zum Schluss wurde meine Freundin von der Beraterin eingewiesen, wie sie das Haarteil zu pflegen hatte. Es gibt extra ein Shampoo und eine Spülung. Am besten legt man die Perücke ins Waschbecken oder in eine Schüssel mit lauwarmen Wasser. Wenn gewaschen und die Spülung raus ist, dann auf ein Handtuch legen und leicht damit ausdrücken. Die Perücke sollte danach auf einem Ständer luftgetrocknet werden. Auf gar keinen Fall darf da mit einem Föhn rangegangen werden, wenn es sich - und das sind die meisten Modelle - um Kunsthaar handelt. Wenn man die Perücke abends wäscht, ist sie am nächsten morgen wieder trocken und frisch. Aber eigentlich - so die Beraterin - müsse man das Haarteil eh nur einmal im Monat waschen. Das würde genügen, wenn man die Perücke nicht rund um die Uhr tragen würde. Die Beraterin sagte auch, dass meine Freundin gerne nochmal wiederkommen könne, wenn die eigenen Haare ausgefallen sind. Denn dann sitzt die Perücke meistens noch etwas anders und kann angepasst werden. Es kann auch noch der Schnitt angepasst werden oder ausgedünnt werden. Das würde man aber am besten sehen, wenn die eigenen Haare weg sind. Der letzte Schritt war die „Bezahlung“. Meine Freundin überreichte ihre Verordnung vom Arzt und die Beraterin übernimmt nun die Abrechnung mit der Krankenkasse. Meine Freundin war glücklich zu hören, dass ihre Krankenkasse über 400 Euro dazu zahlte. Somit war ihre Perücke, der Haarkranz, die Schiebermütze und sogar noch das Baumwollmützchen für die Nacht vollständig von der Krankenkasse abgedeckt. Also, hab keine Angst oder Bedenken in ein Perückengeschäft zu gehen. Die Beraterinnen dort sind in der Regel sehr kompetent und haben viel Erfahrung. Und ganz wichtig Einfühlungsvermögen. Leider kommen noch viel zu viele Frauen in ein Perückengeschäft, weil der Haarverlust durch Chemo droht. Aber zum Glück gibt es die Möglichkeit. Wenn du dich mit deiner Beraterin nicht wohlfühlst, dann bitte eine andere Beraterin hinzu oder gehe in ein anderes Geschäft. Wohlfühlen ist hier das A und O. Sowohl mit der Beraterin im Geschäft als auch mit deinen neuen Haaren. Und nimm dir auch am besten eine oder mehrere Freundinnen mit, vielleicht auch deine Schwester oder Mutter. Jemand, der dir ehrlich sagt, ob das Haarteil gut ausschaut und dir steht. Wichtig: Du darfst dir nicht fremd sein, du musst immer noch DU sein. Wie gesagt, meine Freundin behielt ihre Haare gleich auf, weil sie sich so wohl und fesch damit fühlte. Das waren die Haare, die sich von der Fülle her immer gewünscht hätte, so sagte sie. Und was sie auch noch sagte: „DANKE, liebe Diana, dass du mir dazu geraten hast, in dieses Perückengeschäft zu gehen. Ich fühle mich nun sicherer, wenn es mit dem Haarausfall so weit ist und weiß, dass ich mich mit meiner Perücke wohlfühlen werde und nicht verstecken brauche.“ Hach, wie schön! Zur Feier des Tages gingen wir drei danach frühstücken. Es war ein richtig schöner Vormittag. Wir haben viel gelacht und der Krebs spielte diesmal keine Rolle. Meine Erfahrungen und 6 Tipps für einen strukturierten Tag
Als ich 2013 meine Brustkrebs Diagnose erhalten habe, bin ich erstmal aus dem Hamsterrad gefallen. Mein Leben war bis dahin ziemlich busy. Mein Job machte mir zwar Spaß, aber er rauchte mich oft genug auf. Im Privatleben waren der Mann und die Kinder da, zu dem Zeitpunkt Teenager, was auch nicht immer einfach war. Schule, Sport, Fahrdienst der Kids organisieren, Einkauf, Haushalt usw. Du kennst das! Als ich dann von einem Tag auf den nächsten so richtig schwer krank war, weil es nun schwarz auf weiß als Diagnose auf dem Papier stand, stoppte mein altes Leben. Eben der Rauswurf aus dem Hamsterrad. Was machst du dann bloß den ganzen Tag? Das fragte ich mich. Natürlich gab es die vielen Arzttermine, Blutabnahmen, Kontrollen, Chemo, Bestrahlung oder auch Papierkram mit Behörden, der abgewickelt werden musste. Das hat mich schon auch auf Trab gehalten, aber ich fühlte dennoch eine gewisse Leere in mir. Während andere Frauen ihrem „normalen“ Leben nachgingen, fühlte ich mich auf weiter Flur allein. Niemand hatte Zeit, niemand war da. Mein Mann fuhr (logischerweise) täglich ins Büro. Das Leben ging ja schließlich weiter. Aber was fängt man mit so einem Tag an? So ein Tag kann gefühlt auch ganz schön lang sein. Die ersten Tage, nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen war, genauer gesagt beim Wäsche aufhängen schwante es mir, dass das nun für die kommenden Monate mein Schicksal sein würde. Ich fühlte mich auf die Krebsbehandlung und den Haushalt reduziert. Im Krankenhaus noch, im Gespräch mit der Psychoonkologin, die mich auf Station besuchte, prahlte ich auf ihre Nachfrage, was ich mit meiner freien Zeit anfangen würde noch damit, dass ich viele Ideen hätte, um meine Zeit daheim gut auszunutzen. Ich würde all das tun, was ich in den Jahren zuvor aus zeitlichen Gründen nie machen konnte. Zum Beispiel würde ich nun viele Ausflüge unternehmen können. Dort hinfahren, wo ich schon immer mal hin wollte. Ich glaube, die Psychoonkologin schaute etwas skeptisch, aber sie fand es gut, dass ich mich unternehmungslustig zeigte und einen Plan zu haben schien. Naja, so viele Ausflüge wurden es im Nachhinein dann doch nicht. Was mir anfangs fehlte war Struktur. Meinen Tagesablauf neu zu ordnen und zu organisieren. Wie würde ich meinen Alltag organisieren? Was und wieviel konnte ich kräftemäßig selbst erledigen? Wie schaffe ich es, dass mir die Decke nicht auf den Kopf fällt? Den Rahmen für Struktur gab es schon, klar, die Chemo und die damit verbundenen Blutabnahmen jeweils vor und nach der Chemo. Da ich meine Chemo alle zwei Wochen erhielt, war da gar nicht mehr so viel Raum dazwischen. Aber genug Raum, um mich anfangs zu langweilen. Ich schloss mich schnell einer Selbsthilfegruppe mit brustkrebskranken Frauen an, die im Brustzentrum angeboten wurde. Wir waren alles Frauen im ähnlichen Alter und ähnlich gestrickt. Das tat gut. Es tat gut zu erkennen, dass ich gar nicht allein war. So viele nette und zugewandte Frauen, denen es genauso erging wie mir. Der Austausch in der Gruppe darüber, wie es uns ging, welche Zipperlein wir hatten und was wir dagegen machten, unsere Freude darüber, wenn eine Frau die Chemo oder die Bestrahlung geschafft hatte, aber auch die Tränen, wenn der Weg hart war, machte Mut und war unbezahlbar. Ich sehnte die Treffen der Selbsthilfegruppe herbei, die leider nur alle zwei Wochen stattfanden. Aber es war ein fester Termin in meinem Kalender, der mir Halt gab. Nicht nur, weil ich „etwas zu tun hatte“, sondern weil es mir auch mentale Kraft gab. Allmählich fuchste ich mich ein in meinen anfangs schnöden Alltag. Ich erkannte, dass - so schwer und anstrengend die Behandlung auch war - das eigentlich „Quality Time“ oder auch „Me Time“ für mich war. Die Zeit, die ich jetzt hatte, würde ich wahrscheinlich so nie wieder haben (hoffentlich). Die sollte ich gut nutzen, um mich um mich selbst zu kümmern. Endlich. Mein Körper hatte das mit der Erkrankung eingefordert. Da mein Kopf zu dem Zeitpunkt mit Ängsten und kreisenden Gedanken geplagt war, überlegte ich mir Strategien, wie ich am besten damit umgehen konnte. Das würde mir am Besten gelingen, dachte ich, wenn ich meinen Körper stärken und meine Selbstheilungskräfte anschubsen würde. Ich schrieb Tagebuch, machmal wurde daraus auch „Stundenbuch“, weil ich mehrmals am Tag meine Gedanken zu Papier brachte. Ich meditierte, betete, schrieb einen Abschiedsbrief an meinen Krebs, hörte auf Spotify Naturgeräusche, wie Regen, die mich beruhigten. Und ich verschlang viele Bücher, die sich mit der Aktivierung der Selbstheilungskräfte beschäftigten. Das machte mir Mut, weil ich mich bestärkt fühlte, meine Gesundheit aktiv selbst in die Hand zu nehmen. Ich war gar nicht so ausgeliefert wie ich anfangs dachte. Ich allein musste die Verantwortung für mich, meine Gesundheit und meine Genesung übernehmen. Die Ärztinnen und Ärzte unterstützen mich darin, aber ich war die Hauptakteurin. Nur ich selbst konnte mich heilen. Dafür musste ich mich bewusst FÜR das Leben entscheiden. Ich musste Leben WOLLEN. Diesen Impuls bekam ich aus einem Buch von Annette Rexrodt von Fircks, ihrer Erzählung, wie sie ihren Brustkrebs Heilungsweg ging, mich schwer beeindruckte und mir Hoffnung gab. Ich sagte mir jeden Tag: ICH WILL LEBEN. ICH ENTSCHEIDE MICH FÜR DAS LEBEN. Es wurde zu meinem Mantra. Das laut ausgesprochen fühlte sich gut an. Es machte mich stark und half mir über manch hinderliche Klippe während meiner Brustkrebs Behandlung. Das Schöne war, ich machte wieder Pläne für die Zukunft. Ich freute mich auf die Zeit, wenn ich wieder reisen könnte, wenn ich all das hinter mich gebracht hätte, wenn ich körperlich wieder fit wäre, wenn meine Haare inklusive Körperbehaarung wieder wachsen würden, wo und wann ich zur Anschlussheilbehandlung fahren möchte, wann ich wieder arbeiten gehen möchte und letzten Endes, welche Dinge ich in meinem zukünftigen Leben anders machen würde. Ich hatte einen Plan, der mir ebenfalls Struktur gab. Dann kam der Herbst. Ich fing an, das ganze Haus aufzuräumen. Stück für Stück, Schublade für Schublade und Zimmer für Zimmer. Es war als wollte ich nicht nur in meinem Oberstübchen ausmisten und für Ordnung sorgen, sondern auch in meinen richtigen, den materiellen Stübchen. Ich wollte es schön ordentlich haben. Dinge loslassen, Ballast abwerfen. Den mentalen Ballast hatte ich schon losgelassen. Verstrickungen mit der Familie, Ballast aus meiner Kindheit - all das hatte ich so gut es ging aufgelöst. Ich habe alles aufgeschrieben, was mich traurig machte und habe es dann losgelassen wie einen Ballon. Es einfach für sich stehen lassen, ohne noch weiter darin zu wühlen. Wir können unsere Vergangenheit nicht ändern, aber wir können entscheiden, wie wir mit ihr umgehen wollen. Ob wir uns durch sie einschränken und limitieren lassen, weil wir nicht anders können eben wegen der Vergangenheit oder sie uns ermutigt, Geschehnisse ruhen zu lassen und nicht mehr damit zu hadern. Der Fokus liegt auf der Zukunft. Die Leere, die ich anfangs spürte, wich und füllte sich mit Leben. Ich war nicht nur in meinem Alltag beschäftigt, sondern auch mein Geist erwachte zu neuem Leben. Ich fühlte mich teilweise beflügelt. Was alles in Zukunft möglich wäre - großartig. Na klar ist nicht immer alles großartig. Vor allem die Ängste, der Krebs könne wiederkommen, machten mir sehr zu schaffen. Das ist aber auch o.k. Es ist in Ordnung, Ängsten den nötigen Raum zu geben und sie nicht wegzudrücken (denn sie gehen, um dann mit Verstärkung wiederzukommen). Aber sie dürfen uns nicht beherrschen. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Die Krebsbehandlung ist ein Marathon, kein Sprint. Die Strecke, die wir zu bewältigen haben, will gut geplant und getaktet sein, damit wir uns nicht auf den ersten Metern verausgaben. Gut Ding will Weile haben. Ich sage immer, es ruckelt sich. Alles fällt an seinen Platz, wenn es das soll. Gebe dir die Zeit, die du für Heilung brauchst. Reflektiere dich, deine Gedanken, Gefühle, vielleicht dein bisheriges Leben. Sortiere dich neu. Wer von deinen Freunden oder Familie gibt dir Kraft, wer ist Energiefresser? Möchtest du etwas ändern? Mehr Selbstliebe üben, dich um deinen Körper kümmern, dich mehr bewegen, anders essen? Oder etwas tun, was du schon immer machen wolltest? Ich habe zum Beispiel Ukulele gelernt und eine Tierpatenschaft übernommen. Wollte ich schon immer machen. Nicht nachdenken - drum kümmern und einfach tun! Geht manchmal einfacher als man denkt. Hier sei auch die berühmte Bucket-List erwähnt, eine Liste, auf der du all die Dinge aufschreiben kannst, die du noch unbedingt machen möchtest. Nicht, weil dein Leben bald endet, das wird es nicht, sondern weil wir uns durch die Diagnose ganz klar vor Augen geführt worden ist, dass das Leben endlich ist und wir keine Zeit vergeuden sollten. Aber zurück zur Struktur im Alltag. Wie gesagt, die Diagnose Brustkrebs bringt einen ziemlich aus dem bisherigen Takt des Lebens. Ein neuer Rhythmus muss sich erst einspielen. Wenn du auf der Suche nach einer Struktur für deinen Tagesablauf bist, die dir Halt gibt, könnten diese 6 Tipps vielleicht für dich hilfreich sein:
Morgens solltest du genauso regelmäßig zur selben Zeit aufstehen. Wenn du wach wirst, dann lächle und räkele dich im Bett. Strecke deine verschlafenen Glieder und stehe dann auf. Wenn du magst, dann trinke noch ein Glas lauwarmes Wasser, um deinen Wasserhaushalt wieder aufzufüllen und deine Verdauung in Schwung zu bringen.
Decke den Tisch hübsch, vielleicht zündest du noch eine Kerze an und stellst einen schönen Blumenstrauß auf den Tisch. Durch langsames Essen entsteht noch mehr Genuss und dein Körper hat die Chance, dir rechtzeitig anzuzeigen, wann er satt ist. Eventuell hast du Lust, neue Rezepte oder eine andere Ernährungsweise auszuprobieren, zum Beispiel vegetarisch oder vegan zu essen. Bedenke, dass das, was du oben rein gibst, jede einzelne Zelle in deinem Körper erreicht und dir Energie schenken soll.
2 - 3 Stunden sind hier optimal. Tue etwas, was dir Spaß macht. Schreibe Tagebuch. Deine Gedanken zu Papier zu bringen, bringt Ordnung in deinem Kopf. Mach dir auch immer wieder bewusst, was du schon alles geschafft hast. Auch Zukunftspläne kannst du schmieden und aufschreiben.
Bewegung…
Dafür musst du nicht joggen oder dich zu etwas quälen, was dir keinen Spaß macht. Schon ein strammer Spaziergang oder Treppen rauf und runter laufen reichen schon aus. Mein absoluter Favorit ist: tanzen! Coole Musik an und wild durch den Raum tanzen. Macht so viel Laune. Das tollste an der Bewegung ist, dass es dein Rezidiv Risiko erheblich senkt. Das haben Studien bewiesen. Wenn das nicht schon Grund genug ist. Tanze, laufe, hüpfe, schwimme oder radle dem Krebs einfach davon!
Allein sein ist o.k., aber nicht Einsamkeit. Das ist ein Unterschied. Gerade jetzt brauchst du ein Unterstützer Team. Menschen, die dich durch deine Behandlung tragen, dir Mut machen, Trost spenden, mit dir lachen und weinen und dir zuhören. Auch eine gute Arzt-Patienten-Beziehung trägt zur Genesung erheblich bei. Suche dir ein Spitzen-Arzt-Team, wo du dich gut aufgehoben fühlst. Umgebe dich mit positiven Menschen, verabrede dich oder telefoniere mit ihnen. Suche dir eventuell eine Selbsthilfegruppe mit gleichgesinnten Frauen. Vielleicht kannst du den einen oder anderen Tipp in deinen Tagesablauf einbauen. Mach dir keine Sorgen, wenn du nicht alle Tipps auf einen Schlag umsetzen kannst. Kleine Schritte tun es auch und sind ein Anfang. Versuche dir einige Aktivitäten als Routine in deinen Alltag einzubauen. Das gibt dir Halt und Struktur. Ich erinnere mich genau an diesen Morgen: ich gehe zum Bäcker. Ich war guter Dinge, die Sonne schien, ich freute mich aufs Frühstück und es ging mir auch gesundheitlich gut. Beim Bäcker gibt es häufig auch Zeitungen. Da lese ich die übergroße Überschrift, dass die Schauspielerin Maja Maranow an Krebs gestorben sei. Ich hatte noch nicht gelesen, welcher Krebs, aber es schwante mir schon: an Brustkrebs.
Ich erinnere mich nicht nur an diesen Morgen beim Bäcker, sondern vor allem an das Gefühl, das ich dabei hatte. Der Blitz durchfuhr mich regelrecht, mir wurde heiß und kalt und meine Herzfrequenz schnellte in die Höhe. Ich kenne diese Frau nicht. Ich habe auch nie die Serien geguckt, wo sie mitgespielt hat. Und trotzdem hat mich das sehr mitgenommen. Es hat mich den ganzen Tag beschäftigt. Vielleicht auch Tage. In meiner damaligen Selbsthilfegruppe war es ein Riesen-Thema. Diese Schlagzeile hatte also nicht nur mit mir etwas gemacht, sondern auch mit anderen Frauen, die ich kannte. Warum? Weil sie an Brustkrebs gestorben ist. Und was mache ich? Ich ziehe mir den Schuh an und denke - nein, der kleine Mann in meinem Ohr flüstert mir eine Gemeinheit zu: „Sie ist an Brustkrebs gestorben, das kann dir auch passieren, warte mal ab.“ Das geht ganz fix und schon ist man in der Gedankenspirale drin, die sich lange weiterdreht und vor allem nur eine Richtung kennt: nach unten. Tatsächlich sterben Frauen an Brustkrebs, was ich oft nicht wahrhaben will. Aber es ist so. Es sterben auch Menschen an Herzinfarkt. Das stört mich nicht so. Hat ja nichts mit mir zu tun. Ich habe ein gesundes Herz. Aber Krebs und speziell Brustkrebs. Das hat etwas mit mir zu tun. Wir denken bei Krebs an Tod und Leiden. Wir hören meist, entweder durch die Medien oder in unserer näheren Umgebung nur von den traurigen Fällen, die nicht gut ausgegangen und/oder mit großem Leid verbunden sind. Und dann fängt unser Kopfkino an. Wir glauben, genau das kann uns auch passieren. Ich bin da extrem emphatisch und versetze mich regelrecht in die unglückliche Situation. Ich habe das Gefühl, das ist dann nicht mehr die andere Person, von der ich höre, sondern ich. Wie kommt das? Warum reagieren wir so stark darauf? Liegt das an unserem Reptilien-Gehirn? Das Reptilien Gehirn ist unser Stammhirn und ist evolutionsgeschichtlich der älteste und tiefliegendste Teil unseres Gehirns. Es reagiert auf Sinneseindrücke und will uns vor Gefahren schützen, indem es unsere Instinkte und Reflexe steuert. Wir reagieren dann mit einem unserer Notfall-Programme: wegrennen, kämpfen oder erstarren. Bei einer schlechten Nachricht schalten sich unsere Alarmglocken an, unser Stammhirn alarmiert uns, dass da etwas „Gefährliches“ lauert und bereitet unseren Körper darauf vor, dem Säbelzahntiger (der Gefahr) zu entkommen. Macht ja auch Sinn und schützt uns, wenn wir nachts allein durch dunkle Gassen laufen. Lösungsorientiertes und rationales Denken ist dann kaum möglich. Das macht es uns manchmal echt schwer. Was kannst du also tun, wenn du eine schlechte oder traurige Nachricht erfährst, die dir Angst macht? Können wir unserem Reptilien Gehirn ein Schnippchen schlagen? Für mich haben sich folgende Gedanken und Vorgehensweisen bewährt - 8 starke Tipps, die dir hoffentlich auch helfen:
Neulich war ich in der Drogerie, denn ich brauchte ein neues Shampoo. Das Regal mit den Shampoos war einige Meter lang. Von jeder Firma gab es mindestens fünf verschiedene Shampoos. Natürlich mit sämtlichen weiteren Produkten der Linie, wie Spülung, Haarkur, Festiger, Haarspray und so weiter.
Ich stand vor dem Regal wie der Ochs vorm Berg. Äh, welches denn nun? Kann doch nicht so schwer sein. Oder? Nicht nur, dass ich die Qual der Wahl hatte. Denn ich hätte mich an sich schon gut entscheiden können. Einfach zu der Flasche greifen, die gut aussieht, gut riecht und mir sagt, was meine Haare brauchen. Aber seit meiner Brustkrebs Diagnose vor fast acht Jahren, mache ich es mir nicht mehr ganz so einfach. Ich checke jedes Produkt in der Drogerie auf Schadstoffe, die für mich nicht gut sind. Egal ob Shampoo, Cremes, Deo oder Waschmittel. Ich verstehe das: wer liest schon das Etikett seines Waschmittels und fragt sich, was diese vielen Fremdwörter, die man kaum aussprechen kann, wirklich bedeuten? Wichtig ist doch, dass es sauber wäscht und frisch duftet. Wir folgen dem, was die Werbung verspricht. Doch an meine Haut und damit in meinem Körper, lasse ich keine problematischen Stoffe mehr. Was sind denn das für Stoffe, die problematisch sein können? Es sind Stoffe, die auf unser Hormonsystem einwirken können. Die Mediziner sagen dazu „endokrine Disruptoren“. Diese Stoffe wirken hormonähnlich und interagieren mit unserem Hormonsystem. Sie sind in ihrer Struktur unseren Hormonen sehr ähnlich und können an unsere Hormonrezeptoren andocken und so unsere natürlichen Hormone abschwächen oder verstärken. So können diese Stoffe das natürliche Östrogen im Körper nachahmen, sich anreichern und die Wirkung verstärken - ein Risiko für Brustkrebs. Besonders wenn Frau schon mal einen hormonabhängigen Brustkrebs hatte - so wie ich. Aber nicht nur Krebs, sondern auch Immunschwäche, Diabetes, Fettleibigkeit bis hin zur Unfruchtbarkeit werden damit in Verbindung gebracht. Auch Plastikflaschen stellen eine Gefahr dar. Weiche Plastikflaschen sind zwar auf der einen Seite praktisch, leicht und handlich, auf der anderen Seite jedoch enthalten sie gefährliche Weichmacher. Auch sie können mit unserem Hormonhaushalt interagieren. Früher war das sogenannte Bisphenol A (BPA) in den Plastikflaschen als Weichmacher enthalten. Seit 2011 ist dieser Weichmacher insbesondere in Babyflaschen und in den PET-Flaschen für Mineralwasser in der EU verboten. Eventuell wird BPA aber in Trinkbecher, Plastikgeschirr und in der Innenbeschichtung von Konservendosen noch verwendet. Statt BPA werden von den Getränkehersteller nun andere Stoffe als Weichmacher verwendet, zum Beispiel das Fluoren-9-Bisphenol (BHPF). Doch auch hier haben Studien gezeigt, dass dieser Stoff ebenso auf unseren Hormonhaushalt, insbesondere auf das Östrogen, wirkt und nicht ganz ungefährlich ist. Aus diesem Grunde ist es sicherer, möglichst auf Plastikflaschen zu verzichten und auf Flaschen aus Glas oder rostfreien Stahl umzusteigen. Also, was tun? Wir können auf das Etikett achten und möglichst Bio-Produkte oder Naturkosmetik verwenden. Stoffe wie Parabene und Mineralöl in kosmetischen Produkten, Aluminium in Deodorants oder Triclosan in anti-bakteriellen Handseifen sind einige Beispiele für endokrine Disruptoren und problematisch. Meistens verstehen wir das Etikett mit den Inhaltsstoffen gar nicht. Die chemischen Bezeichnungen sind für Nicht-Chemiker einfach Böhmische Dörfer. Deshalb nutze ich zum Beispiel die ToxFox App des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) und checke gleich in der Drogerie anhand des Barcodes, ob hormonelle Schadstoffe in dem Produkt, das ich kaufen möchte, enthalten sind. Der BUND hat über 80.000 Produkte getestet. (Ja, das ist Werbung, für die ich aber kein Geld bekomme - das nur am Rande.) Hier sind die Links zu einigen Apps, mit denen du gleich im Laden den Barcode auf dem Produkt scannen kannst und sofort angezeigt bekommst, ob problematische Stoffe enthalten sind: ToxFox vom BUND https://www.bund.net/themen/chemie/toxfox/ Codecheck https://www.codecheck.info Giftfrei einkaufen App https://nestbau.info/gut-zu-wissen/giftfrei-einkaufen-app/ Dieses hier ist zwar keine direkte Scan App für Kosmetika usw., der NABU gibt aber hiermit einen Überblick über bestimmte Siegel auf den Produkten. Die App funktioniert wie ein Barcode Scanner. Einfach Siegel scannen und die App sagt dir, wie ökologisch wertvoll das Siegel ist. Im Dschungel der vielen Siegel kann auch das sehr hilfreich sein. NABU Siegel Check https://siegelcheck.nabu.de Also bitte, bitte: von nun an nur noch mit gezücktem Smartphone und entsprechender App in den Drogeriemarkt. Auch wenn die Scannerei ein paar Minuten länger dauert, sie ist aber eine gute Investition in deine Gesundheit. Ach, und das Bad kann gleich mit gecheckt und entrümpelt werden! Hast du dir schon mal Gedanken über dein Lymphsystem gemacht?
Wenn ich so darüber nachdenke, dann erkenne ich, wie wichtig eigentlich dieses System für unsere Gesundheit ist. Und wir schenken dem so wenig Beachtung. Oder? Das Lymphsystem ist eine Kläranlage mit Reinigungstrupp in unserem Körper. Es durchzieht unseren ganzen Körper wie ein Netz und ist Tag und Nacht unermüdlich im Einsatz. Das Lymphsystem umfasst alle lymphatischen Gefäße, die aus den Lymphgefäßen und aus feinsten Kapillaren besteht, ebenso die lymphatischen Organe, die in primäre und sekundäre lymphatische Organe unterteilt werden. Primäre lymphatische Organe sind das Knochenmark, wo Blutzellen und die Vorläufer der Lymphozyten gebildet werden, und die Thymusdrüse, die hinter dem Brustbein liegt. Hier reifen besonders im Kindes- und Jugendalter ebenfalls Lymphozyten heran. Die Thymusdrüse verkümmert leider im Erwachsenenalter mit der Zeit. Sekundäre lymphatische Organe sind die Milz (linker Oberbauch - hier wird das Blut gefiltert und auch hier reifen Lymphozyten heran), die Mandeln (Tonsillen - sie fangen im Hals-Rachen-Raum Krankheitserreger ab), sogenanntes Schleimhaut-assoziiertes lymphatisches Gewebe (abgekürzt engl. MALT), der Wurmfortsatz des Blinddarms (Appendix - das, was wir oft umgangssprachlich als Blinddarmentzündung kennen) und die Lymphknoten. Dieses System ist immens wichtig für die Immunabwehr, für den Abtransport der Lymphe und um das Gewebe zu entwässern. Dabei fließen täglich 2 - 3 Liter Lymphflüssigkeit durch den Körper und nehmen den „Müll mit raus“, also Bakterien, Viren, Fremdkörper, Stoffwechselprodukte, aber auch Zelltrümmerteile und Krebszellen. Diese werden zur Leber und zu den Nieren transportiert, wo sie dann endgültig ausgeschieden werden. Aber die Lymphe hat einen weiteren Pluspunkt: sie ist sehr nährstoffreich. In ihr sind Eiweiße, Mineralien und Fette enthalten, die die umliegenden Zellen damit versorgen und nähren. Besonders den Lymphknoten gehört uns Frauen mit einer Brustkrebserkrankung der Augenmerk. Es spielt eine Rolle, ob ein - z.B. der Wächter-Lymphknoten (Sentinel) nahe des Tumors - oder mehrere Lymphknoten oder glücklicherweise kein Lymphknoten befallen ist, denn das entscheidet in der Regel mit über die Behandlung. Und werden (viele oder einige) Lymphknoten entfernt, so haben manche Frauen im Nachhinein mit Lymphödemen an den Armen zu tun. Manchmal so gravierend, dass ein Kompressionsärmel getragen werden und der Physiotherapeut*in mit Lymphdrainage unterstützen muss. Die Lymphwege sind dann unterbrochen, die Lymphe kann nicht gut abfließen und staut sich. Auch bei einer Bestrahlung der Brust kann das passieren. Deshalb ist es so wichtig, darauf zu achten, dass die Lymphe gut fließen und ihre Arbeit erledigen kann. Im Körper gibt es insgesamt um die 600 Lymphknoten. Besonders im Halsbereich, in den Achseln und in der Leiste kommen sie gebündelt vor. Das sind die Sammelstellen für die Lymphgefäße aus den Extremitäten, also Arme und Beine. Im Inneren eines Lymphknoten befinden sich Lymphozyten und Fresszellen. Die hindurchfließende Lymphe wird auf schädliche Stoffe untersucht und gefiltert. Bei einer Infektion wird eine Immunreaktion in Gang gesetzt. Das macht sich durch das Anschwellen der Lymphknoten bemerkbar. Meistens nicht spürbar. Und wenn, dann an den Körperstellen, wo die Lymphknoten direkt unter der Haut liegen, wie etwa am Hals und bei einem grippalen Infekt oft gut zu tasten sind. Du siehst also, wie wichtig es es, die Lymphe gut am Laufen zu halten, so dass zum einen deine Zellen gut mit Nährstoffen versorgt werden und zum anderen, dass deine lymphatische „Kläranlage mit Müllentsorgung“, also das reinigende Filtersystem reibungslos funktioniert und alles Schädliche aussortiert und entsorgt. Um dein Lymphsystem in Fluss zu halten, kannst du es selbst gut unterstützen. Hier sind 10 Tipps für dein gut fließendes Lymphsystem:
![]() Weniger Angst vor einem Rückfall Du hast vielleicht deine Behandlung mit OP, Chemo und Bestrahlung hinter dich gebracht. Chapeau! - tolle Leistung. Und bist vielleicht inzwischen aus der Akut-Arzt-Maschinerie "ausgeworfen" worden. Wenn du nicht schon die Verantwortung für dich und deine Gesundheit übernommen hast, dann ist jetzt der richtige Augenblick dafür gekommen. Anfangs ist die Angst, dass der Krebs wiederkommen könnte, sehr groß. Völlig normal. Du wirst jedes kleine Ziepen in deinem Körper mit Misstrauen begegnen. Da könnte ja etwas sein. Es ist nicht sicher, dass der Krebs wiederkommt und auch nicht völlig ausgeschlossen. Mit solch einer Unsicherheit zu leben ist nie ganz einfach. Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber Mut machen und dir sagen, dass es mit der Zeit immer besser wird und die Angst weniger. Angst ist völlig normal und manchmal auch hilfreich, weil sie uns warnt. Ich finde es wichtig, die Angst bis zu einem gewissen Grad als Teil deiner Heilungs-Reise zu akzeptieren. Du wirst mit der Zeit lernen, wie du deiner Angst begegnen kannst. Genauso wichtig ist aber auch, sich nicht völlig von ihr lähmen zu lassen. Damit du dich von der Angst nicht lähmen lässt, gibt es Einiges, womit du dazu beitragen kannst, dein Rückfall-Risiko zu senken. Das ist toll. Denn so bist du nicht völlig ausgeliefert, sondern kannst selbst viel für deine Gesundheit tun. Sprich: Schöpfer, und nicht Opfer. 1) Pflanzenbasierte und ausgewogene Ernährung Es ist super wichtig, dass du deinen Körper nicht nur ernähren möchtest, sondern auch nähren. Das heißt, ihn mit allen wichtigen Makro- und Mikronährstoffen zu versorgen. Weniger Zucker, wenig Fastfood und Fertigprodukte. Dafür viele sekundäre Pflanzenstoffe aus saisonalen Obst und Gemüse. Gute pflanzliche Eiweißquellen sind Hülsenfrüchte, Leinsamen, Haferflocken, Tofu, Nüsse, Sesam, Quinoa. Tierische Eiweißquellen sind natürlich Fleisch und Fisch, Eier, Käse (wie z.B. Parmesan oder Bergkäse), Quark und Hüttenkäse. Gesunde Fette, insbesondere Omega-3 Fettsäuren. Gute pflanzliche Quellen sind zum Beispiel Leinsamen und Leinöl, Algenöl, Walnussöl oder Walnüsse selbst und Chiasamen. Wenn du nicht unbedingt auf Fisch, Fleisch oder überhaupt tierische Produkte verzichten möchtest, dann achte auf gute Qualität. Lieber weniger, aber dafür Bio und aus einer weniger qualvollen Tierhaltung (falls man davon überhaupt sprechen kann…). Mit einer pflanzenbasierten und ausgewogenen Ernährung erreichst du eine gute Balance deines Säure-Basen-Haushalts und optimierst deine Darmgesundheit, was erheblich zu deiner Gesundheit beitragen kann. 2) Bewegung und Sport Und zwar regelmäßig! Damit rückst du nicht nur eventuell zu vielen Pfunden zu Leibe, denn Übergewicht kann das Krebsrisiko erhöhen. Sondern du stärkst damit auch dein Immunsystem. Wusstest du, dass Studien gezeigt haben, dass regelmäßiger Sport und zwar mindestens 3 x 60 Minuten pro Woche, alternativ auch 5 - 6 x 30 Minuten Bewegung pro Woche das Rezidiv Risiko bei Brustkrebspatientinnen um durchschnittlich 30% senkt? Und damit auch gleichzeitig die Mortalitätsrate. Sport ist also sehr effektiv und gleichzusetzen mit einem Medikament, nur ohne Nebenwirkungen. Und es macht glücklich, wirkt gegen trübe Gedanken, stärkt die Knochen, lässt dich besser schlafen und macht dich schön, noch schöner. 3) Entspannung und Stressmanagement Genauso wichtig wie körperlich aktiv zu sein, ist es auch, sich Auszeiten und Ruhephasen zu gönnen. Mal wieder runterkommen vom hektischen Alltag. Wenn du keine Freundin von Yoga oder Meditation bist, dann kannst du auch einfach schöne ruhige Musik hören, ein lustiges Buch lesen, einen Schnulzen-Film schauen, ein Bad mit Lavendel nehmen oder auch einfach mal „Löcher in die Luft“ schauen, sprich nichts tun (dolce far niente - das süße Nichts-tun sagen die Italiener dazu). Erde dich. Verbinde dich mit der Natur. Gehe raus. Raus in den Wald, an den See, ans Meer, in die Berge. Aber auch der heimische Garten oder der Park in der Nähe tut´s auch. Atme mal bewusst. Schnupper mal. Wenn das Wetter es zulässt, dann ziehe mal Schuhe und Strümpfe aus. Fühl mal den Boden unter dir. Sand, nasses Gras oder Kies. Nicht umsonst ist das aus Japan stammende Waldbaden so populär. Stärkt nachweislich das Immunsystem. Lässt Killerzellen im Körper ansteigen, die Krebszellen den Garaus machen sollen. Auch ein guter und gesunder Schlaf gehört dazu. Die Nacht gehört dem Reinigungstrupp deines Körpers. Alte Zellen werden repariert oder ausgemustert. Dafür braucht der Körper Kraft. Sorge für eine angenehme Schlafumgebung, also nicht zu warm, frische Luft, möglichst dunkel, kuscheliges Bett mit schöner Bettwäsche und dein Lieblings-Schlafanzug. Absolutes No-Go im Schlafzimmer: Handy, Fernseher und Laptop. Viel zu aufwühlend. Und der blaue Anteil im Licht von Computer und Co. hemmt deine Melatonin Produktion, der Stoff, der dich müde macht. 4) Regelmäßige Kontrollen beim Doc Ja, ich weiß. Man mag die Warteräume von Krankenhäusern und Arztpraxen nicht mehr sehen. Trotzdem. Nehme die noch am Anfang engmaschigen Kontrolluntersuchungen wahr. Sie geben dir die Gewissheit, dass alles in Ordnung ist und du wieder unbeschwert sein darfst. Und falls doch etwas nicht ganz in Ordnung sein sollte, dann wird es rechtzeitig entdeckt und behandelt. Falls du noch unangenehme Nachwirkungen der Behandlung hast, zum Beispiel Polyneuropathien, dann spreche unbedingt deine Ärztin, deinen Arzt darauf an. Sie oder Er kann dir sicherlich einen Rat geben. Du musst deine Beschwerden nicht aussitzen. Lass dir helfen. 5) Vitamin D und Co. Ich sage es gerne und immer wieder: lass deinen Vitamin D Spiegel checken. Es gibt zahlreiche Studien zu diesem Thema. Und ein niedriger Vitamin D Spiegel wird nun mal mit etlichen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Wenn du Vitamin D3 nimmst, dann vergiss nicht, dazu das Vitamin K2 zu nehmen. Beide wirken synergetisch und unterstützen einander. Auch Zink und Selen sind wahre Immunbooster. Leider haben die meisten Menschen hierzulande zu wenig davon. Lass auch mal diese Werte vom Doc checken. Und nun mein letzter und wichtigster Tipp für dich: LEBE! Sorge dich nicht - lebe. (Übrigens gleichnamiger Titel eines tollen Buches von Dale Carnegie). Angst und Sorge zermürben auf Dauer. Machen Stress und krank. Lass es nicht zu. Fokussiere dich auf deine innere Stärke. Auf deine Familie und Freunde. Auf das Leben. Dinge und Menschen, die dir Freude bereiten. Sei dankbar. Es gibt so vieles, für das wir dankbar sein können. Bis hier bist du schon gekommen. Das ist weit. Du bist eine tolle und starke Frau! ![]() Bei Krebs ist die häufigste Begleiterscheinung einfach Angst. Angst vor der Zukunft, was auf mich zukommt, Angst alles nicht zu schaffen, Angst vor dem Tod. Das ist normal und erstmal auch o.k. so. Der Körper und der Kopf müssen mit der Situation erstmal klar kommen. Das braucht Zeit. Ich erinnere mich so gut daran, dass es mir die ersten Wochen während der Chemo nicht gut ging. Körperlich hatte ich keine Probleme, im Gegenteil, ich war echt fit und konnte viel machen und unternehmen. Aber mein Kopf hat verrückt gespielt. Und eigentlich habe ich „nur“ über Dinge nachgedacht, die bis dahin gar nicht eingetreten waren. Sogenannte „ungelegte Eier“. Aber genau die machten mir Angst. Und es ist wirklich nicht leicht, da auszubrechen und sich von Ängsten frei zu machen. Die Angst kommt leider auch immer mal wieder, so ehrlich muss man sein. Sie stellt sich eventuell ein, wenn man einen Schmerz im Körper spürt, den man noch nicht kennt oder vor einer (Nachsorge) Untersuchung. So erging es mir erst diesen Sommer, als ich 50 Minuten unter dem Knochszintigramm-Aufnahmegerät lag und nicht wusste, ob es einen Befund gab. Ich habe gezittert. (Auflösung: ich hatte eine gebrochene Rippe, von der ich nichts wusste). Wenn ich - damals wie heute - spüre, dass mir die Angst wieder den Rücken hinauf kriecht, dann probiere ich diese Dinge, die ich dir jetzt nenne. Vielleicht hilft es dir auch. Probiere einfach etwas davon aus. Mir hat es immer gut geholfen, zu wissen, dass ich es nicht passiv über mich ergehen lassen muss, sondern selbst aktiv etwas tun kann. 1) Bewege dich! Bewegung lenkt dich ab. Egal ob auf der Stelle treten, hüpfen, eine Yoga Übung oder auch ein Spaziergang an der frischen Luft. Das lenkt dich von der Angst ab. 2) Beobachte nicht deinen Körper, sondern deine Umgebung! Spüre jetzt nicht nach, wie dein Herz klopft, dein Magen sich verkrampft. Schau aus dem Fenster. Beobachte etwas. Vorbeifahrende Autos, Fußgänger, einen Baum, Vögel. Auch das verändert deinen Fokus. 3) Trinke kaltes Wasser! Eventuell hilft dir kaltes Wasser trinken, da dein Körper mit dem kalten Wasser beschäftigt ist. Beim Trinken atmet man automatisch etwas langsamer. Auch kaltes Wasser ins Gesicht spritzen oder über die Hände laufen zu lassen, kann eine gute Variante sein. 4) Atme! Atmen tut immer gut. Denn bei Angst atmen wir in der Regel flacher und schneller. Versuch mal, tief in den Bauch zu atmen. Dabei kannst du den Rhythmus 4 Takte einatmen, 4 Takte Atem einhalten und dann wieder 4 Takte ausatmen, verwenden. Das beruhigt die Nerven. 5) Sprich oder denke dir ein Mantra! Wähle dir einen Spruch oder einen Satz, der dich bestärkt. Bei mir ist das zum Beispiel ein Zitat von Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ Sage ihn dir vor, entweder laut oder in Gedanken, oder schreibe es dir auf einen Zettel oder Karte, wo du es dir immer wieder ansehen kannst. Diesen Zettel oder Karte kannst du immer bei dir haben und ihn aus der Tasche ziehen, wenn du unterwegs bist. 6) Schreibe in dein Tagebuch! Ich habe mir in schweren Momenten immer mein Tagebuch genommen und habe mir alles von der Seele geschrieben. Das hat meine Gedanken geordnet. Beten hat dieselbe Wirkung. Auf lange Sicht helfen auf jeden Fall Achtsamkeitsübungen, Meditation oder beruhigende Bewegung wie Yoga, Qigong oder Tai-Chi. Auch Progressive Muskelentspannung oder Body Scan wirken in der Regel gut. Das alles kann man auch online machen. Kämpfe nicht gegen die Angst an. Mach dir bewusst, dass die Panik nicht ewig anhält. In der Regel spürst du nach 10 Minuten, spätestens nach 30 Minuten, dass du dich besser fühlst. Wenn du einen „Plan“ mit Möglichkeiten hast, was du in dem Moment einer Angstattacke tun kannst, dann nimmt es dir schon mal die Angst vor der Angst. Die Angst darf kommen, sie darf dann aber auch wieder gehen. Stell dir vor:
Deine Freundin nervt dich mächtig. Sie ist ständig negativ, malt die Zukunft düster aus und löst in dir mit ihrem Heraufbeschwören von angsteinflößenden Szenarien Horror aus. Du kannst es kaum ertragen, weil sie dir große Angst macht. Was machst du mit solch einer Freundin? Sie zum Teufel jagen könntest du machen, aber wird nichts nützen, denn irgendwie und irgendwo ist sie ja noch da. Auch wenn du sie gerade nicht siehst oder hörst. Und irgendwie gehört deine Freundin auch zu dir, oder? Wahrscheinlich würdest du mit ihr reden, richtig? Du würdest deiner Freundin sagen, dass du das nicht magst. Sie soll das gefälligst in deiner Gegenwart lassen. Und überhaupt: warum sagt sie sowas Negatives? Weiß sie mehr als du? Könnte sie recht haben? Wohl kaum. Deine Freundin kennt die Zukunft nicht. Genauso ist es mit der Angst. Deine Angst ist auch negativ, malt die Zukunft düster aus und löst in dir Horror aus, die für dich kaum erträglich ist. Dabei versucht sie dich zu schützen, schießt aber über das Ziel hinaus. So ergeht es mir jedenfalls manchmal. Besonders wenn ich an Krebs denke. Ich kann die Angst (leider) nicht zum Teufel jagen, denn sie ist ja irgendwie und irgendwo noch da. Ich spüre sie ganz genau im Bauch, im Hals, im Zittern meines Körpers. Positive Gedanken allein reichen da nicht aus. Aber: Auch die Angst kennt die Zukunft nicht. Ist das nicht ein Gedanke, den wir uns zunutze machen und uns klar machen sollten? Sie kann also nicht recht haben. Was kannst du tun? Ich sage dir, wie ich es mache, und vielleicht hilft es dir: Genauso wie du mit deiner Freundin reden würdest, kannst du auch mit deiner Angst reden. Wenn du willst, kannst du deiner Angst auch einen Namen geben oder auch ein Aussehen. Schließe die Augen und sprich mit deiner Angst. Sage ihr, dass du sie siehst und weißt, dass sie da ist. Frage sie, warum sie da ist. Wie ihr beide gut miteinander auskommen könntet. Sag ihr all das, was dir auf dem Herzen liegt. Oft antwortet die Angst dir sogar. Ihre Antwort kommt dir spontan in den Sinn. Es entwickelt sich eine regelrechte Unterhaltung. Das kann sogar beruhigend wirken. Mir hat meine Angst zum Beispiel gesagt, sie sei nicht real, sondern nur eine Illusion. Ich war total überrascht von dieser Aussage und erinnere mich an diesen Moment gerne, wenn ich es brauche. Du wirst sehen, dass du die Angst zwar nicht ganz weg bekommst, aber sie wird kleiner, weil sie selbst hilflos ist und es in dem Augenblick nicht besser kann und weiß. Deine Angst ist nicht deine Zukunft. Es gibt nur das Jetzt. Zukunft gibt es im eigentlichen Sinne gar nicht. Es ist immer das Jetzt. Wenn du dir dessen bewusst bist, dann wird deine Angst kleiner und erträglicher werden. Probier es einfach mal aus. Ich wünsche dir Kraft und innere Ruhe. Wenn Du einen hormonabhängigen Brustkrebs hast, dann wird dir deine Ärztin, dein Arzt sicherlich schon eröffnet haben, dass du eine Anti-Hormon-Therapie machen solltest.
Meine Ärztin sagte damals zu mir: Ah, der Tumor ist hormonabhängig. Das ist gut, da kann man was machen. Dagegen gibt es Medikamente. Naja, zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, wie das so sein würde mit der Anti-Hormon-Therapie. Aber o.k., schien ja erstmal was Gutes zu sein. Vielleicht ein zusätzliches kleines Rettungsboot. Ich möchte dir nochmal kurz erklären, was es mit der Anti-Hormon-Therapie auf sich hat. Jetzt wird’s mal ein bißchen wissenschaftlich. Also: bei einem hormonabhängigen Brustkrebs gehört es nach wie vor zum Standard, eine endokrine Therapie, also eine Anti-Hormon-Therapie, zu machen. Zur Zeit sind nach den Richtlinien der AGO (der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologischer Onkologie) bis zu 10 Jahre dafür vorgesehen. Bei den Medikamenten gibt es zwei Möglichkeiten, wie sie wirken: 1. die Östrogenrezeptoren werden blockiert, so dass sich keine Krebszelle andocken kann. Dann bekommst du Tamoxifen. Oder 2. deine eigene Östrogenproduktion wird mit einem Aromatase Hemmer unterdrückt. Dann bekommst du wahrscheinlich das gängigste Medikament, nämlich Letrozol. Welches der beiden Medikamente du bekommst, hängt davon ab, ob du schon in den Wechseljahren bist oder nicht. Beide Medikamente sollen dazu beitragen, dass der Brustkrebs nicht wieder kommt und du keine Metastasen bekommst. Falls du ein Rezidiv oder Metastasen hättest, dann würdest du auch diese Medikamente bekommen, damit der Krebs gehemmt wird und langsamer wächst. Vielleicht hast du es schon mal gehört oder gelesen. Die Anti-Hormon-Therapie ist leider nicht völlig symptomfrei. Klar, da wird ja auch mächtig in deinen Hormonhaushalt eingegriffen. Wir wissen ja noch als wir die Pille nahmen. Da hatten wir auch die eine oder andere Nebenwirkung. Der Klassiker sind Wechseljahrsbeschwerden, zum Beispiel Hitzewallungen oder auch Knochen- und Gelenkschmerzen. Leider besteht auch die Neigung zu einer Osteoporose - da solltest du deinen Arzt mal auf eine Knochendichtemessung ansprechen, damit du beobachten kannst, ob du Knochensubstanz abbaust. Andere Nebenwirkungen wären sonst noch Müdigkeit, Wassereinlagerungen, trockene Schleimhäute, Schlafstörungen und Gewichtszunahme. Ja, und wenn du einiges davon spürst oder glaubst, zu spüren, dann fühlst du dich nicht unbedingt fit. Viele Frauen fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt - so stark, dass sie es nicht aushalten und häufig vorzeitig die Therapie beenden. Eine Studie hat gezeigt, dass Frauen die Anti-Hormon-Therapie am häufigsten in den ersten 12 - 18 Monate nach Beginn abbrechen. Bei dieser Studie wurde auch festgestellt, dass auch die Einstellung der Frau einen Einfluss auf die Symptome hat: war die Frau dem Medikament negativ eingestellt, erwartete diese Frau auch entsprechend negative Auswirkungen. Und: diese Frau neigt laut dieser Studie dazu, ihre Symptome zum Teil falsch zu bewerten. Nach allem was du gehört hast: ist die Anti-Hormon-Therapie nun Fluch oder Segen? Auf jeden Fall ist sie eine Chance. Die Chance, den Brustkrebs in Schach zu halten. Ich persönlich kenne keine Frau, die diese Chance nicht genutzt hätte. Wenn Du dich für eine Anti-Hormon-Therapie entscheidest wirst du mit Sicherheit auch nicht all die Nebenwirkungen bekommen, die ich aufgezählt habe. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du es in den Knochen und Gelenken spüren, das ist so das Gängigste. Dagegen kannst du aber auch etwas machen, dazu komme ich gleich. Wenn Du keine Anti-Hormon-Therapie machen möchtest, dann ist das auch deine Entscheidung. Wichtig ist, dass Du dich ausreichend darüber informiert hast und alle Argumente gegeneinander abgewogen hast. Du musst Dich mit Deiner Entscheidung wohlfühlen und solltest sie aber in jedem Fall mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen. Meine Erfahrung mit der Anti-Hormon-Therapie Ich kann Dir erzählen, wie meine Erfahrungen mit der Anti-Hormon-Therapie sind. Ich habe zunächst 3 Jahre Tamoxifen genommen und wurde dann auf Letrozol umgestellt, das ich jetzt seit 3 Jahren nehme. Ich vertrage beide Medikamente ganz gut. Bis auf morgendliche Gelenkschmerzen in den Fingern und Ellenbogen und einem Anlaufschmerz, wenn ich aus dem Bett steige oder länger gesessen habe, geht es ganz gut. Beim Tamoxifen hatte ich noch leichte Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Das hat sich inzwischen wieder normalisiert. Leider sind meine Haare etwas lichter geworden, was echt doof ist denn nach meiner Chemo waren meine Haare so schön gewachsen, schöner als vorher. Bei allen Beschwerden weiß man aber nicht, was den normalen Wechseljahrsbeschwerden geschuldet ist. Wer weiß? Vielleicht hätte ich auch ohne Anti-Hormon-Therapie Haarausfall bekommen. Was kannst Du tun? Auf einen Nenner gebracht: Bewegung und Einstellung Gegen die Gelenkschmerzen versuche ich immer in Bewegung zu bleiben und regelmäßig Sport zu machen. Ich merke, dass meine Gelenke dann wie „geschmiert“ laufen. Bewegung ist immer richtig. Auch wenn du manchmal denkst, du kommst nicht so in die Gänge. Das ist nur am Anfang, der Anlaufschmerz, danach geht es wieder. Bewege dich auf jeden Fall. Du musst nicht unbedingt joggen. Ein strammer Spaziergang oder auch drauf los tanzen reicht schon aus. Tanzen ist einfach super. Dafür brauchst du kein Fitness Studio oder irgendwo dafür hinzugehen. Das kannst du sofort machen. Dein Lieblingssong an und schon geht’s los. Lass dich vom Rhythmus treiben. Ist Balsam für die Seele. Gäbe es Bewegung in einer Pille, alle wollten sie nehmen. Denn…
Für mich ist auch die Einstellung dazu wichtig. Für meinen hormonabhängigen Brustkrebs sehe ich die Anti-Hormon-Therapie als eine Art Sicherheitsnetz. Ich persönlich fühle mich sicherer und denke, dass ich wirklich alles getan habe, was ich gegen den Brustkrebs machen kann. Ich vermeide es auch, im Beipackzettel nach möglichen Symptomen zu schauen. Je mehr ich davon lese, desto mehr Symptome meine ich zu haben. Das kennst du doch auch, oder? Zum Beispiel: du isst ein Brot. Hinterher sagt dir jemand, oh, da war ja Schimmel im Brot - schwups, schon ist dir übel. Oder? Hättest du es nicht gewusst, dann hättest du auch nichts bemerkt. So wichtig ist es deshalb, was wir denken. Denn dein Gehirn kann zwischen dem, was du denkst und der Realität nicht unterscheiden. Für dein Gehirn ist alles real. Vielleicht kennst du das Zitat von Henry Ford: „Ob du denkst, du kannst es, oder ob du denkst, du kannst es nicht, du wirst in beiden Fällen recht behalten.“ Das passt hier ganz gut. Deine Gedanken sind also entscheidend. Versuche gelassen an die Anti-Hormon-Therapie zu gehen. Steigere dich nicht in mögliche Symptome hinein, weil du vielleicht dann geneigt bist, die Therapie abzubrechen. Besprich das auf jeden Fall mit deiner Ärztin/deinem Arzt. Versuche pro-aktiv deine Nebenwirkungen anzugehen! Gegen die Wechseljahrsbeschwerden und Gelenkschmerzen helfen sehr gut:
Sehe diese Zeit als einen Lebensabschnitt an und als Chance. Und wenn du extrem darunter leidest: Sprich bitte Deine Ärztin oder Arzt an. Zum einen musst du nicht jede Nebenwirkung aushalten. Auch da kann dich deine Ärztin/dein Arzt unterstützen. Zum anderen kann deine Ärztin oder Arzt einen Switch, also einen Wechsel der Medikamente, in Erwägung ziehen. Auch das ist eine Empfehlung der AGO, dass ein Wechsel noch immer besser ist, als die Therapie ganz abzubrechen. Eine gute Ärztin oder Arzt wird darauf eingehen. Sei auf jeden Fall aktiv! Quellen: https://www.ago-online.de/leitlinien-empfehlungen/leitlinien-empfehlungen/kommission-mamma https://ascopubs.org/doi/10.1200/JCO.2016.71.7439 (Participant-Reported Symptoms and Their Effect on Long-Term Adherence in the International Breast Cancer Intervention Study I (IBIS I)) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6339353/ (The impact of an exercise program on quality of life in older breast cancer survivors undergoing aromatase inhibitor therapy: a randomized controlled trial) https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/hormontherapie.html https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/958385/gezielte-trainingsprogramme-bewegung-hilft-krebs-hormontherapie.html https://www.biokrebs.de/74-therapien/faq/brustkrebs/1674-antihormonelle-therapie Brustkrebs ist schon eine Schock-Diagnose.
Nicht nur als Betroffene hat man damit zu tun, auch als Freundin ist es schwierig, wie man richtig damit umgehen soll. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein mitleidiges „Oh, du Arme!“ nicht weitergeholfen hat. Es schafft eher eine Distanz, im Sinne von „Du hast Brustkrebs, ich habe es (Gott sei Dank) nicht.“ Viel schöner ist es, Aktion zu zeigen, auch gemeinsam. Taten statt Mitleid. Hier meine 11 Tipps, wie du deine Freundin unterstützen und eine Freude machen kannst. 1. Begleite deine Freundin zum Arzttermin In der anfänglichen Schockstarre ist man mit sämtlichen medizinischen Hinweisen, Anleitungen und Optionen völlig überfordert. Begleite deine Freundin zum Arzttermin, denn vier Ohren hören bekanntlich mehr als zwei. Überlegt euch vorher gemeinsam Fragen, die ihr der Ärztin oder dem Arzt stellen wollt. Mache dir während des Arztbesuchs Notizen, die ihr hinterher gemeinsam durchgehen könnt. 2. Begleite deine Freundin zur Chemotherapie Es ist eine schöne Geste, wenn du deine Freundin zur Chemotherapie begleiten kannst. Es hilft ungemein, wenn eine vertraute Person an ihrer Seite ist. Ich hatte vor jeder Chemo Bammel, weil ich ständig Angst hatte, dass sich neue und schlimmere Nebenwirkungen einstellen würden (hat es bei mir zum Glück gar nicht). So hat mich immer meine Mama begleitet, die mir wie eine Freundin ist. Das hat sehr beruhigt und wir haben das gemeinsam „gerockt“. 3. Koche für deine Freundin Während der Therapie gibt es Tage, wo man sich schlapp und müde fühlt und sich nicht unbedingt zum Kochen aufraffen kann. Trotzdem hat man ja Hunger. Da kommt es recht, wenn du für deine Freundin etwas Leichtes kochen kannst, zum Beispiel eine Gemüse Suppe oder etwas, worauf sie Appetit hat. Frage sie ruhig danach, wonach ihr der Sinn steht. Sie wird es dankend annehmen. 4. Biete an, zu putzen Auch hier ist es toll, gerade während der Chemo, wenn du vorbeischauen kannst und zum Beispiel die Küche und das Bad auf Vordermann bringen kannst. Wenn man sich krank fühlt, freut man sich besonders über ein sauberes und angenehm riechendes Bad. Vielleicht muss auch noch eine Waschmaschine gemacht werden oder Wäsche abgehangen werden. Oder es muss etwas eingekauft werden. Was immer es ist, deine Freundin schätzt es sicherlich, wenn du ihr mit der Hausarbeit unter die Arme greifst. 5. Hole deine Freundin ab und verbringe einen Nachmittag bei dir zu Hause Es ist schön, wenn man mal raus kommt und etwas Abwechslung hat. Und natürlich, wenn man sich um kein Essen kümmern muss. Mich hat damals meine Freundin abgeholt und wir haben einen gemütlichen Nachmittag mit Tee/Kaffee und Kuchen und sogar mit Abendbrot bei ihr zu Hause verbracht. Ich durfte es mir bei ihr richtig gemütlich machen und sie hat für unser leibliches Wohl gesorgt. Das war so toll und war wie ein Urlaubstag und hat meiner Seele gut getan, so umsorgt zu werden. 6. Glückskarten Schicke deiner Freundin eine Karte mit einem aufmunternden Spruch zu. Das zaubert mit Sicherheit ein Lächeln auf ihre Lippen und bestärkt sie, die Therapie gut zu meistern. 7. Mütze häkeln Klar, wenn man während der Chemotherapie keine Haare hat, braucht man auch Mützen. Selbst wenn deine Freundin eine Perücke hat, braucht sie dennoch hin und wieder auch Mützen. Denn die Perücke nervt nach einigen Stunden tragen und auch nachts kann es an einem kahlen Kopf ziemlich kühl werden. Häkle oder stricke ihr eine Mütze. Vielleicht könnt ihr das auch gemeinsam tun, denn Handarbeiten entspannen wunderbar. 8. Schenke ihr ein Ausmalbuch Nicht nur kleine Kinder haben Freude am Ausmalen. Es gibt sehr schöne Ausmalbücher für Erwachsene, zum Beispiel mit Mandalas. Auch das ist sehr entspannend und lenkt von üblen Grübeleien ab. 9. Unternehmt gemeinsam etwas Wenn man nicht gerade die „schlappen“ Tage nach der Chemo hat, so kann man sehr wohl aktiv sein. Unternehme mit deiner Freundin etwas Schönes: geht spazieren, fahrt in den Wald oder an einen See, besucht eine Ausstellung und schmiedet Pläne für die Zeit nach dem Brustkrebs. 10. Gutschein für eine Fußreflexzonen-Massage Die Krebstherapie ist echt anstrengend und Kräfte zehrend. Da kommt eine kleine Wellness-Auszeit oft gut. Prima und unverfänglich ist eine Fußreflexzonen-Massage. Das tut Körper und Seele gut und ist angenehm bei Polyneuropathien (Missempfinden in den Füssen während der Chemo). Zu einer Rückenmassage würde ich nicht raten, das könnte einen Lymphstau im Arm auslösen oder begünstigen. Aber Füße sind prima! 11. Und last but not least: einfach zuhören! Das ist das Schönste, was du deiner Freundin geben kannst, dein Ohr. Ihr einfach mal zuhören. Es ist schön, wenn sie sich alles von der Seele reden kann. Hier kommt es nicht darauf an, was du sagst oder die besten Ratschläge zu geben, sondern zuzuhören, was deine Freundin sagt und was ihr wichtig ist. Wenn ihr auch noch Ideen habt, wie wir die beste Freundin unterstützen können, dann schreibt mir gerne! Als wenn Brustkrebs allein nicht schon genug zu tragen wäre,sehen wir uns alle mit dem Corona Virus konfrontiert, der um die Welt geht.
Da sitzen wir alle im selben Boot. Niemand ist da ausgenommen. Auch wenn schon so viel darüber geschrieben und gesagt worden ist, möchte ich dir dennoch folgende Gedanken und Tipps mit auf dem Weg geben. Über 4 Themen möchte ich sprechen:
Lass dich nicht ängstigen. Zur Zeit sind die Nachrichten und Internet Foren voll von negativen Berichten, die Ängste schüren, anstatt sie zu besänftigen. Wir hören fast nur von den Toten und den schlimmen Symptomen der Krankheit. Es ist wichtig, wachsam zu sein und sich richtig zu informieren. Tue das aber nicht exzessiv. Du musst nicht 12 Stunden am Tag ntv in einer Dauerschleife sehen. Geh da nicht mit. Versuche so wenig Nachrichten zu sehen oder zu hören. Informiere dich 1x am Tag, um das Wichtigste an Maßnahmen zu erfahren. Mehr aber auch nicht. Richte deinen Fokus auf die positiven Geschehnisse. Zum Beispiel, dass die meisten Menschen den Corona Virus überleben und viele Menschen sogar keine bis wenig Symptome zeigen. Fokussiere dich auf deine Stärken. Du hast einen tollen Körper, der viel aushalten kann, der Unglaubliches leisten kann und der sich selbst heilen kann. Das ist deine Stärke. Die kannst du gezielt unterstützen. Dazu komme ich gleich. Überlege dir in der momentanen Situation: Was kann ich tun? Was will ich tun? Ich persönlich. Mache dir dazu Notizen, schreibe es auf. Die Welt wird sich verändern, so viel steht fest. Eine Zeit der Besinnung, wie wir sie sonst nur um Weihnachten herum kennen, ist angebrochen. Wenn du nicht rausgehen kannst, dann gehe in dich hinein. Gibt es bei dir auch Dinge, wo du sagst, das geht so nicht weiter? Da will ich etwas verändern? Spüre mal in dich hinein, ob das in dir klingt. Beschäftige dich mit dir selbst. 2. Hygiene Wenn du gerade in der Akut Behandlung bist, also Chemo oder Strahlenbehandlung bekommst, und dein Immunsystem herunter gefahren ist, solltest du besonders die Hygienevorschriften beachten. Das hast du in letzter Zeit sicherlich schon viele Male gehört. Aber es ist total wichtig. Das oberste Gebot lautet dieser Tage: Hände waschen. Das ist das Effektivste, was du im Moment tun kannst. Mindestens 20 Sekunden. In der Zeit kannst du 2x Happy Birthday singen oder dir dabei mit der Seife eine schöne Handmassage geben. Die Temperatur des Wassers spielt dabei keine Rolle. Lauwarmes Wasser ist ideal, damit du die 20 Sekunden durchhältst. Wichtig ist die Seife. Vergiss nicht, deine Hände einzucremen. Bitte die Niesettikette einhalten, also in die Armbeuge niesen. Das Gleiche gilt für Husten. Auch in die Armbeuge. Nachdem du dir die Nase geschnaubt hast, Hände waschen. Versuche, dir nicht ins Gesicht zu fassen, besonders nicht Mund, Nase und Augen. Der Virus kann auch über die Augenschleimhäute in den Körper gelangen. Deshalb soll auch der einfache Mundschutz nicht besonders wirksam sein. Halte Abstand. Gehe nicht dahin, wo sich viele Menschen tummeln. Geh nicht einkaufen, nicht shoppen, nicht ins Café. Nicht in einen überlaufenen Park. Bitte jemanden anderes für dich einkaufen zu gehen oder schick deine Familie. Halte deine Schleimhäute feucht. Das erreichst du, indem du viel trinkst. Am besten natürlich Wasser und ungesüßten Tee. Oder eine Schorle für den Geschmack. Wenn du eine Nasendusche hast, dann wunderbar. Hol sie heraus und mach mal 1-2 mal am Tag eine Nasendusche. Wenn du keine Nasendusche hast, kannst du auch mal über heißen Dampf inhalieren. Du kannst auch ein Nasenöl benutzen oder ein Meerwasser Nasenspray. Lüfte deine Räume öfter mal am Tag und lass frische Luft rein. 3. Immunsystem stärken Auch wenn in deinem Immunsystem zur Zeit ziemliche Flaute ist wegen der Behandlung, solltest du auch gerade deswegen dein Immunsystem etwas aufpäppeln. Meine TOP Immunbooster sind
Bei Krebs ist es besonders wichtig, auf deinen Vitamin D Spiegel zu achten. Es gibt viele Studien, die einen Vitamin D Mangel und Brustkrebs in Verbindung bringen. Vitamin D ist besonders viel in fettreichem Fisch vorhanden oder auch in Butter, Milch, Eier und Haferflocken oder Hirse, Steinpilze. Leider kann man nicht so viel essen, wie man an Vitamin D bräuchte. Der beste Weg, um an Vitamin D zu kommen, ist in die Sonne zu gehen. Gerade jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht, ist das ideal. Zur Zeit haben wir schönes Wetter mit viel Sonne. Gehe also täglich nach draußen, sofern möglich, oder auf den Balkon, in den Garten und krempel mal für 15 - 20 Minuten die Ärmel hoch, vielleicht auch noch ein Stück der Beine und lass mal ordentlich Sonne ran. So kannst du schon sehr viel Vitamin D tanken. Vitamin C ist nicht nur in Zitrusfrüchten wie Orangen oder Zitronen enthalten. Rote Paprika hat noch viel mehr Vitamin C, doppelt so viel wie Zitrusfrüchte. Statt Knabberzeug also lieber mal eine Paprika snacken. Zink ist unerlässlich für dein Immunsystem und kann Viren hemmen. Zink kommt vor allem in Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten vor. Wenn du es, so wie ich vegetarisch magst, dann findest du Zink in Hülsenfrüchte, Kichererbsen, Vollkornprodukte und Käse, wie Glouda, Emmentaler und Tilsitter. Oder auch in Weizenkleie, Sesam oder Kürbiskernen. Selen hat nicht nur eine antioxidative Wirkung und fängt freie Radikale, sondern ist auch wichtiges Mittel gegen Krebs. Und es unterstützt dein Immunsystem, weil es die Bildung der Anti-Körper steigert. Gute Selen Lieferanten sind Paranüsse, Sesam, Hülsenfrüchte, Steinpilze, Vollkornprodukte, Hirse oder Eigelb. Wenn du Fleischesser bist, dann auch Rind-, Kalb- oder Hühnerfleisch. Was weiterhin dein Immunsystem stärkt ist natürlich Bewegung. Du musst kein mega Sport Programm abliefern. Es reicht schon ein strammer Spaziergang oder einfach deine Lieblingsmusik auflegen und lostanzen. Schüttet außerdem Glückshormone aus und macht gute Laune. Gut also gegen die momentane gedrückte Stimmung. Auch ausreichend Schlaf und Entspannung fördert ein starkes Immunsystem. 4. 5 Tipps gegen Langeweile Falls du schon den Corona-Koller hast, habe ich in den letzen Tagen ein paar schöne Tipps für dich entdeckt, was du alles machen könntest. Einiges davon habe ich auch schon umgesetzt. Zum Beispiel diesen Tipp hier. 1. Du könntest aufräumen und ausmisten. Mach nicht alles auf einmal, sondern nimm dir Zimmer für Zimmer vor. Schau mal deinen Kleiderschrank durch, was du davon noch anziehst. Miste deine Badezimmerschränke aus. Da gibt es bestimmt jede Menge an Kosmetika, die schon etwas älter sind und nicht mehr benutzt werden sollten. Oder in der Küche. Mal wieder Ordnung ins Gewürzfach bringen. Ich habe in meiner Küche eine Kram-Schublade. Da habe ich jede Menge Zettel, Flyer, Stifte und alles, was sonst so rumfliegt drin. Vielleicht hast du auch so eine Schublade, die darauf wartet, übersichtlicher zu werden. Die Meisterin im Aufräumen und Ausmisten ist übrigens Marie Kondo. Sie ist damit berühmt geworden. Wenn du mal nach ihren Tipps schauen möchtest, dann gehe mal auf ihre Homepage https://konmari.com 2. Wenn du entspannen möchtest, dann lege ich dir Ausmalen ans Herz. Das machen nicht nur Kinder gern. Auch für Erwachsene gibt es schöne Ausmalbilder. Zum Beispiel Mandalas. Das sind indische Kreisbilder mit in sich immer wiederkehrende Motiven. Dabei kommst du herzlich in den Flow. Das kannst du gemeinsam mit deinen Kids machen. Schau mal hier: https://www.mandala-bilder.de Da gibt es kostenlose Mandalas für Erwachsene (und auch für Kinder). 3. Vielleicht hast du auch mal Lust auf einen kleinen kostenlosen Internet Kurs. Diese gibt es als Freebie zu Hauf und zu verschiedenen Themen mit richtig guten Inhalten. Ein ziemlich cooler Mini Kurs ist der von Wim Hof. Wim Hof ist ein Extremsportler, der es schafft, seinen Geist so zu beeinflussen, dass er stundenlang im Eiswasser schwimmen kann oder einen Berg in Badeshorts erklimmt. Das macht er mit Hilfe seines Atems. Seine Methode gibt er in einem kostenlosen Mini Kurs weiter. Davon kannst auch du profitieren und deinen Körper und Geist stärken. Schau mal hier: https://wimhof-methode.de/mini-class/?gclid=Cj0KCQjwmdzzBRC7ARIsANdqRRlW39m3_0reaIFb1hVafPvoU6iHZHVFjnuaO5VrlRlPvzpQ4dHtksoaAmUPEALw_wcB 4. Wenn du etwas nervös bist und gerne runterkommen möchtest, dann empfehle ich dir, es mal mit einer Meditation zu probieren. Du könntest eine Achtsamkeit Meditation machen. Dazu schließt du die Augen, nimmst ein paar Atemzüge und horchst mal auf die Geräusche in deiner Umgebung. Du hörst vielleicht das Rauschen einer Wasserleitung, draußen einen Hund bellen oder Vogelgezwitscher. Nimm es ganz bewusst wahr. Bewerte es nicht. Beobachte einfach nur. Mache das einige Minuten, solange wie es dir angenehm ist. Wenn du ein visueller Mensch bist, dann kannst du auch eine Kerzen Meditation machen. Zünde dir eine Kerze an und beobachte die Flamme. Konzentriere dich nur auf die Kerze. Schau dir die Farben der Flamme genau an und ob sie sich bewegt. Auch hier: nicht bewerten, einfach nur schauen. Atme ruhig und entspannt. Falls du lieber eine geführte Meditation ausprobieren möchtest, dann kannst du mal auf die Seite von „Calm“ schauen. Dort gibt es speziell für die jetzige turbulente Zeit verschiedene Meditationen. Schau mal hier: https://www.calm.com/blog/atme-tief-ein Und mein letzter Tipp für dich: 5. Mach einen SPA Tag zu Hause. Eröffne dein eigenes SPA zu Hause. Reinige dein Gesicht, mach ein sanftes Peeling, was deinem Hauttyp entspricht. Trage eine Gesichtsmaske auf. Lege dich in die Badewanne mit einem schönen Badezusatz. Danach cremst du dich schön ein und machst es dir mit einem Tee und einem Buch auf der Couch gemütlich und ruhst nach. Höre eine Meditation (Tipp Nr. 4) oder schöne ruhige Musik. Vielleicht kann dir dein Partner oder Partnerin eine schöne Nacken- oder Fuß-Massage geben. Sei kreativ. Nutze die Zeit. Und wenn du wegen deiner Krebsbehandlung ganz konkrete Fragen oder Sorgen hast, dann schaue bitte nicht in angsterregenden Foren, sondern gehe auf gut informative Seiten. Zum Beispiel die vom Deutschen Krebsinformationsdienst. Hier gibt es Fragen und Antworten zu Krebs und Corona: https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/coronavirus-krebs-haeufige-fragen.php In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute! Stärke dich und bleib gesund! P.S. Und falls du wissen möchtest, warum Tagebuch schreiben heilsam ist, dann hole dir mein kostenloses 5-Minuten-Tagebuch Als Podcast zu hören. Klick mal hier ![]() Als mir die Ärztin zur Chemo riet, galt mein erster Gedanke sofort meinen Haaren. Mir war klar, dass sie ausfallen würden. Das war für mich die Horror Vorstellung schlechthin. Das schien mir schlimmer als Übelkeit. Eine Frau mit Glatze wirkt so, als wenn sie entweder eine eigensinnige Person ist und der Welt etwas damit zeigen will oder aber sie wird von der Umwelt als krank wahrgenommen - krebskrank. Ich möchte dir gerne zeigen, in welcher Phase du dich gut auf den Moment vorbereitest, wenn du deine Haare verlierst. 1. Phase: Du wirst von der Ärztin oder Arzt deiner behandelnden Praxis, Brustzentrum oder sonstigen Krankenhaus ein Rezept für eine Perücke bekommen. Viele sagen statt Perücke auch Zweithaar. Egal wie du es nennst. Zum Glück gibt sie. Oder denkst du jetzt etwa an deine Oma, die mit ihrem Fifi auf dem Kopf aussah, als hätte sie einen Helm auf? Total unnatürlich? Die Zeiten, wo das noch so war, kannst du getrost vergessen. Es gibt richtig schicke Teile und den meisten Menschen wird gar nicht in den Sinn kommen, dass du eine trägst. Deine Krankenkasse bezuschusst eine Perücke. Wieviel hängt von deiner Krankenkasse ab. In der Regel sind das bei den Ersatzkassen 404,60 €. Die AOK und einige Betriebskrankenkassen zahlen weniger. Da erkundigst du dich am besten bei deiner Krankenkasse. Mit dem Rezept gehst du dann in einen speziellen Perückenladen. Da brauchst du wirklich keine Hemmungen haben. Dort arbeiten total emphatische und verständnisvolle Friseurinnen, die tagtäglich damit zu tun haben. Mach das zeitnah. Möglichst nachdem du die Diagnose bekommen hast, auf jeden Fall vor Beginn der Chemo. Jetzt hast du noch den Nerv und die Kraft. Und du bist auf das, was kommt, gut vorbereitet. Außerdem sieht die Friseurin dich mit deiner aktuellen Frisur, deiner Haarfarbe und Haarstruktur und kann ein Modell aussuchen, das gut zu dir passt. Die haben wirklich ein Auge dafür. Bei mir war’s schon die zweite Perücke, die ich probiert habe. Nimm dir ruhig eine Freundin oder Mutter oder Tochter mit, wenn sie alt genug ist. Echthaar oder Kunsthaar? Bei den Perücken gibt es natürlich einige Möglichkeiten. Es kommt darauf an, ob du Echthaar oder Kunsthaar haben möchtest. Das ist natürlich eine preisliche Frage. Bei den Kunsthaar Perücken kannst du schon für um die 350,- / 400,- Euro - was Schönes bekommen. Die Echthaar Perücken sind weit teurer. Da musst du mindestens mit 1000,- / 1300,- Euro rechnen. Wenn es langes Haar ist, dann noch mehr. Ich würde sagen, die meisten Frauen nehmen eine Kunsthaar Perücke. Die sind schon so gut gearbeitet, dass es auf Anhieb nicht auffällt, dass es Kunsthaar ist. Sie ist auch leichter zu pflegen. Der Nachteil ist, dass sie nicht ewig hält, sondern nur einige Monate. Es passiert dann leicht, dass sich Knoten bilden und die Perücke dann nicht mehr so schön aussieht. Während meiner Chemo habe ich eine einzige Frau getroffen, die eine Echthaar Perücke trug. Sie hatte lange braune Haare und wollte, dass die Haare genauso aussehen. Dafür hat sie 2000,- Euro bezahlt. Lass dir Perücken zeigen, die leicht sind und die so gearbeitet sind, dass deine Kopfhaut durchscheint. Das sieht dann total natürlich aus. Ich hatte auch am Haaransatz ein Silikonband, aus denen dann das Haar spross. So sah das auch nach einem total natürlichem Haaransatz aus. Vor allem wenn der Wind dir ins Haar pustet. Spare nicht am Pflegemittel. Du brauchst für deine Perücke ein spezielles Shampoo. Aber das zeigt dir die Friseurin dann schon. So wie du dein echtes Haar wäschst, solltest du dein Ersatzhaar genauso pflegen. Ich habe es einmal die Woche gewaschen. Wie das echte Haar, soll auch die Perücke schön frisch sein. Das ist ziemlich einfach. Du brauchst die Perücke nur ins Waschbecken mit lauwarmen Wasser und dem Shampoo einige Minuten legen und danach einfach ausschütteln. Die Frisur sitzt perfekt. Lege dir ruhig einen Perücken Ständer zu. Da kannst du deine Perücke nach dem Waschen drauf tun und wenn du sie nicht trägst. Mützen und Tücher Besorge dir auch ein paar Mützen und Tücher. Du wirst nicht ständig die Perücke tragen wollen. Nach ein paar Stunden auf dem Kopf nervt die ganz schön. Es drückt und wird warm darunter. Da sind Mützen und Tücher - vielleicht unterschiedliche und mit verschiedenen Farben - sehr praktisch. Auch nachts. Du wirst nachts eine Mütze tragen wollen. Du glaubst ja nicht, wie kalt es am Kopf ohne Haare werden kann. Da am besten etwas leichtes aus Baumwolle. Was ich dir auch empfehlen möchte, ist ein Haarkranz. Das ist ein Haarteil, wo die Mitte ausgespart ist. So ein bisschen wie früher bei den Mönchen die Tonsur. Diesen Haarkranz trägst du natürlich mit einem Tuch oder einer Mütze. Das fühlt sich leichter an und bringt mal etwas Abwechslung in dein Aussehen. Es sieht keck aus, wenn Haare unter der Mütze oder dem Tuch hervorlugen. Viele Frauen schneiden sich vor Beginn der Chemo die Haare kurz. Damit wenn die Haare ausgehen, es nicht so krass ist. Das ist eine Frage deines Gefühls. Wenn du dich damit wohl fühlst, dann mach es. Manche Frauen lassen sich jetzt auch eine total verrückte Frisur schneiden. Denn jetzt können sie ja was ausprobieren, was sie sonst nie machen würden. Ich hatte schon damals als Frisur einen Bob und habe meine Haare auf Kinnlänge schneiden lassen. 2. Phase: die Haare gehen aus Wenn du die erste Chemo bekommen hast, dann wird es ungefähr nochmal 2-3 Wochen dauern bis die Haare ausgehen. Die Tage vorher merkst du schon, dass deine Haare anders sind als sonst. Sie sind stumpf und wirken schon etwas leblos. Bei mir waren es genau 16 Tage nach der ersten Chemo. In der Regel wirst du bemerken, dass entweder ziemlich viele Haare auf deinem Kopfkissen sind oder dass du bei der Haarwäsche oder beim Kämmen mehr Haare als sonst verlierst. Das ist jetzt der Moment, wo du dich leider von deinen Haaren verabschieden solltest. Du willst nicht, dass überall in der Wohnung oder im Haus deine Haare herumfliegen und möchtest dir auch nicht ins Haar oder an den Kopf fassen und einen Büschel Haare in der Hand haben. Du kannst jetzt 3 Dinge tun:
Bei mir haben es meine Kinder gemacht. Die waren damals Teenager. Ich habe mich in die trockene Badewanne gesetzt und jeder durfte mal mit dem Scherer über meinen Kopf fahren. Das ist jetzt ein sehr emotionaler Moment und du wirst Tränen vergießen. Weine ruhig. Jetzt einen Trost zu finden ist schwierig. Den einzigen Trost, den ich dir mit auf den Weg geben kann ist: das ist nicht für immer. Das sind nur einige Monate, wo du ohne deine eigenen Haare bist. Und du wirst dich schnell daran gewöhnen. Du wirst irgendwann denken, boah, wie schnell ich morgens fertig bin. Kopf gewaschen, einmal mit Handtuch drüber rubbeln und Perücke auf - fertig. Und immer top gestylt. Die Frisur sitzt. Ach und apropos Kopf waschen: achte darauf, dass du - auch wenn du keine Haare hast - deinen Kopf mit einem milden Shampoo, vielleicht auch einen Baby Shampoo zu waschen. Die Kopfhaut kann während der Chemo sehr empfindlich sein. Wenn es dir angenehm ist, dann kannst du dir auch eine Baby Bürste besorgen und damit über deinen Kopf gehen. Und was ist mit Körperhaaren? Natürlich verlierst du nicht nur deine Kopfhaare, sondern auch alle anderen Körperhaare. Unter den Achseln, Schamhaare, Gesichtshaare, auf den Armen und Beinen, was ja nicht das Schlechteste ist. Brauchst du dann nicht mehr rasieren. Du verlierst aber auch Haare an Stellen, wo du überhaupt nicht dran denkst, dass da Haare sind. Zum Beispiel Nasenhaare. Und das spürst du auch. Die Nase ist sehr viel empfindlicher. Und natürlich auch die Augenbrauen. Die Augenbrauen habe ich relativ spät verloren. Erst in der zweiten Hälfte der Chemo als ich das Taxol bekam. Da ist es wichtig, dass du dich schön schminkst, damit du nicht so fad aussiehst. Dazu erzähle ich dir ein anderes Mal mehr. 3. Phase: die Haare wachsen wieder Vielleicht fragst du dich: Wann wachsen denn die Haare wieder? Wenn du deine letzte Chemo hattest, fängt der Körper sofort an, zu regenerieren. Auch wenn du das noch nicht so spürst. Wann du die ersten Härchen entdeckst ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Bei einigen wachsen sie schon recht zeitnah nach der letzten Chemo, bei anderen dauert es etwas länger. Ich kann von mir sagen, dass ich im Dezember die letzte Chemo hatte. Während der Bestrahlung im Januar/Februar trug ich noch Perücke. Dann bin ich im März zur Anschluss-Heilbehandlung gefahren und habe dort keine Perücke mehr getragen, sondern bin mit meinen Stoppel Frisur gegangen. Das hat mir überhaupt nichts mehr ausgemacht. Hatte aber draußen noch Mütze getragen. Im Sommer trug ich dann einen schicken Kurz Haarschnitt. 2 tolle Momente Es gibt zwei tolle Momente, auf die du dich schon jetzt freuen kannst: Ein ganz toller Moment ist, wenn du entdeckst, dass deine Wimpern wieder anfangen, zu wachsen. Das ist wie Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen. Ich schaute im Februar in den Spiegel und dachte, hä? Was hast du denn am Auge? Da ist ja so was Schwarzes…. Tata!! Das waren die Wimpern, die da durchkamen. Wenn du das siehst, dann weißt du spätestens jetzt, das Leben kommt zurück. Der zweite tolle Moment ist, wenn du das erste Mal wieder zum Friseur gehst, zum Beispiel um die Konturen nachschneiden zu lassen. Verändern sich die Haare nach der Chemo? Wenn deine Haare wachsen, dann kann es sein, dass sie erstmal anders sind. Oft bekommt man dann Locken - die sogenannten Chemo-Locken. Das Haar ist dann häufig gewellt. Das ist anfangs komisch, wenn du sonst glattes Haar hattest. Du kannst auch erstmal eine andere Haarfarbe haben. Oft wachsen die Haare dunkler nach als sie es vorher waren. Nach einiger Zeit und wenn die Haare länger geworden sind, verliert sich das wieder und die Haare sind so wie sie mal waren. Viele Frauen entdecken dann, wie praktisch kurze Haare sind und wie gut es ihnen steht und bleiben dann dabei. So schmerzhaft der Haarverlust ist, denke immer daran:
Hast du gerade deine Brustkrebs Behandlung hinter dich gebracht? Hattest die letzte Chemo oder die letzte Bestrahlung? Vielleicht warst du auch schon zur Anschlussheilbehandlung und konntest dich dort von den Strapazen der Behandlung erholen.
Prima!! Herzlichen Glückwunsch! Das freut mich für dich. Du hattest echt viel zu tun. So viele Arzttermine, unzählige Blutabnahmen, die Chemo, Bestrahlung und und und. Nun „entlassen“ die Ärzte dich aus ihrer Obhut. So, und nun? Mir geht es jetzt nicht speziell um die richtige Ernährung, Bewegung, Nachsorgeuntersuchungen, Wiedereinstieg in den Beruf usw. Das ist zweifelsohne auch sehr wichtig. Mir geht es um das Gefühl, das sich bei dir nach abgeschlossener Akut-Behandlung einstellen kann. Wenn die Akut-Behandlung vorbei ist, können zwei Gefühle ziemlich dominant sein. Das eine ist natürlich Erleichterung: Es war eine Zeit voller Strapazen, du bist körperlich und mental fertig. Du bist froh, deinem Körper nicht noch mehr zumuten zu müssen und du willst endlich wieder zu Kräften kommen und deinen Körper aufpäppeln. Du hast getan, was du tun konntest. Das war richtige Schwerstarbeit. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass du nun in ein Loch fällst. In ein Therapie-Loch. Wir Brustkrebspatientinnen sind ja ziemlich gepampert worden. Die Schwestern haben uns ziemlich viel an Orga abgenommen und uns zu den wichtige Untersuchungen hin-dirigier, Rezepte geschrieben, Atteste oder Formulare ausgefüllt. Nun beginnt die Zeit, musst du wieder auf eigenen Füßen stehen und für dich selbst sorgen musst. Fühlst du dich etwas leer und gleichzeitig überfordert? Wo willst du anfangen? Das ist völlig normal. Du fühlst, dass du dich nun neu sortieren möchtest. Vielleicht haben sich schon andere Fragen in dir breit gemacht?
Bei vielen Frauen ist das so. Ich kenne einige Frauen, die ihren Job aufgegeben haben, ein Ehrenamt übernommen haben oder einfach bewusst ihr Leben genießen wollen - kein Stress mehr! Du musst nicht das Gefühl haben, nur weil du Brustkrebs hattest, dass jetzt alles anders werden muss Das muss es nicht. Ich verstehe es gut, wenn du einfach in dein bisheriges Leben zurückkehren möchtest. Das wollte ich damals auch so gerne. Auf der anderen Seite haben sich jetzt so viele Dinge in deinem Leben geändert. Es ist einfach nicht mehr so wie damals vor dem Brustkrebs. Ich finde, das ist nichts Schlechtes. Bei mir haben sich einfach meine Prioritäten verschoben. Ich möchte mich jetzt als wichtigste Person in meinem Leben sehen. Ich wünsche mir mehr Pippi als Annika zu sein. Manchmal auch ein richtiger „Bad-Ass“. Auch mal NEIN zu sagen - freundlich, aber bestimmend. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstliebe. Betrachte dein Leben als Blumenstrauß und pflücke dir dafür die schönsten Blumen! So, genug der Worte. Jetzt kommen Taten. Ich habe 4 Tipps für dich, was du unmittelbar nach der Zeit der Behandlung bewusst und achtsam für dich tun kannst: 1) Plane deine Zukunft mit einer Bucket-List Erstelle dir eine „Bucket List“! Das ist eine Liste mit Dingen, die du unbedingt und endlich mal machen möchtest. Es geht nicht darum, ob du diese Dinge auch tun kannst, sondern deiner Fantasie freien Lauf zu lassen und all diese Dinge aufzuschreiben. Damit kannst du deinen Fokus auf die schönen Dinge im Leben lenken. Das kann zum Beispiel sein:
Aber auch Dinge wie:
Schreibe alles auf und überlege dir den nächsten Schritt, den du genau dafür tun müsstest, um das Ziel zu erreichen. Und dann tue es einfach!! Manchmal ist es gar nicht so schwer, Dinge in Angriff zu nehmen. Mache den ersten Schritt, die weiteren Schritte folgen meist gleich hinterher. Schreibe die Liste vielleicht sogar mit der Familie oder einer guten Freundin. Du wirst daran Spaß haben, deine Phantasien auszuleben! Plane deine Zukunft! Visualisiere! 2) Achte deinen Körper Betrachte deinen Körper als Tempel, als heiligen Ort, den du hegen und pflegen möchtest. Einen anderen Körper bekommst du in diesem Leben nicht, deshalb ist es wichtig, ihn gut zu behandeln. Bitte denke nicht: mein Körper hat mich schon einmal betrogen, ich traue ihm nicht mehr. Das stimmt nicht! Dein Körper hat es gut mir dir gemeint und hat dir mit der Krebserkrankung einen Schuss vors Bug gesetzt, damit du genau hinschaust, dass vielleicht etwas in deinem Leben nicht ganz stimmig ist. Oder du dich wieder auf deine Werte zurückbesinnen sollst. Sicherlich kennst du deine Pappenheimer. Vielleicht ist es zu viel Zucker, zu viel Gewicht, zu wenig Bewegung, zu viel Stress, ein traumatisches Gefühl oder Erlebnis, was du schon ewig mit dir herumschleppst. Ändere es! Beschäftige dich mit diesen Pappenheimern, deinen Themen! Du musst nicht gleich Veganer werden oder einen Marathon laufen (es sei denn, du möchtest es gerne). Es ist leichter als du denkst. Ich liebe das Pareto Prinzip: du kannst bereits 80% deiner Ziele mit 20% Einsatz oder Veränderung erreichen. Das ist wirklich minimaler Aufwand für schon so große Wirkung! Auf die Ernährung bezogen, würde das bedeuten, dass es schon ausreichen würde, 2 Dinge zu verändern. Die übrigen 8 Gewohnheiten kannst du erstmal beibehalten. Ist doch echt nicht viel, oder? 3) Lass dich nicht erschrecken Immer wieder wird es dich durchfahren, wenn du eine Schreckensmeldung zum Thema Krebs hörst Es ist wieder ein Promi an Krebs gestorben, vielleicht sogar Brustkrebs, oder die Nachbarin hat Krebs bekommen. Von einem Bekannten der Schwager und dessen Nachbar hat nach zunächst überstandener Krebserkrankung Metastasen bekommen und dem geht es ganz schlecht….usw. Das wird uns immer wieder passieren, vor allem weil wir unseren Fokus noch immer auf diese Nachrichten haben und sie uns leicht „triggern“ und aufschrecken lassen können. Schlimmer noch! Das habe ich so oft gemacht: ich habe mir den Schuh auch noch angezogen und meinen Krebs mit dem Krebs der anderen Person in Verbindung gebracht. Und dachte, na, wenn die gestorben ist, vielleicht sterbe ich dann auch. Absolut unnötig und nicht gut! Baue dir da einen Schutzpanzer um dich herum. Ich habe gelernt, ich nicht diese andere Person bin. Meine Geschichte ist eine ganz andere Geschichte. Und vor allem: ich kenne die Vorgeschichte der anderen Person nicht. Ich weiß gar nicht, was sie gemacht hat oder auch nicht gemacht hat. Abgesehen davon ist ja jeder Krebs auch so einzigartig. Es ist anfangs nicht immer leicht, aber ich verspreche dir: es wird von Zeit zu Zeit immer besser. Es gibt so viele Berichte von Menschen, die es trotz einer schweren Krebserkrankung und trotz aller Widrigkeiten und Prognosen geschafft, gesund zu werden und leben! Das sind keine Ausnahmen! Das passiert immer und immer wieder. Spontan Remission sagt die medizinische Fachwelt dazu und kann es nicht erklären. Vielleicht haben diese Menschen etwas in ihrem Leben verändert und für sich und ihr Leben bestimmte Erkenntnisse erlangt. Vielleicht wie wichtig es ist, dankbar zu sein, jeden einzelnen Tag zu genießen, jeden Tag zu lachen, sich selbst oder jemanden zu vergeben, sich selbst zu lieben und vieles mehr. Von diesen Menschen können wir uns was abgucken! Etwas lernen. Das sind die Helden. Wenn du dir um deine Zukunft sorgen machst, kann dir ein schönes Buch empfehlen: Es heißt „Sorge dich nicht - lebe!“ von Dale Carnegie. https://www.amazon.de/Sorge-dich-nicht-lebe-Carnegie/dp/3596190568 Du wirst jetzt besonders auf deinen Körper achten und wie er sich anfühlt. Auch das berühmte „Pieken“ gehört dazu. Bei jedem kleinen Pieken wirst du das Schlimmste befürchten. Da kann selbst ein Pieken im kleinen Finger die Angst vor „Finger-Krebs“ auslösen. Spaß beiseite. Es ist gut, dass du auf bestimmte Signale im Körper achtest, aber versuche gelassen zu sein und nicht hinter allen Beschwerden einen möglichen Rückfall zu sehen. Ich habe heute auch noch Pieken. Das sind dann aber Verspannungen. Der Körper hat sich nach einer Mastektomie einfach verändert. Auch die Muskeln und Faszien, die sich in dem Bereich befinden. Wenn du wirklich Schmerzen hast oder etwas anders ist, dann gehe lieber früher als später zum Arzt. Dann hast du die Gewissheit, dass höchstwahrscheinlich nichts ist oder falls doch, es rechtzeitig und gut behandelt werden kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich diese Angst mit der Zeit legen wird. Du bekommst wieder mehr Zutrauen zu deinem Körper. 4) Werde intuitiv und lebe Vertraue dir selbst! Du weißt schon längst, was für dich und deinen Körper gut ist. Trenne dich von Dingen aus deinem Leben, die dir nicht gut tun. Das können nicht nur Sachen sein oder ein Job, das können auch Menschen sein, zum Beispiel Energie-Räuber, die dir wahrhaftig deine Energie klauen, statt dir welche zu geben. Spüre mal in dich hinein, was dir gut tut. Verbinde dich mit der Natur, gehe in den Wald, atme, meditiere. Vieles kannst du für dein neues achtsames Leben tun. Überprüfe deine Glaubenssätze und ersetze sie durch Positive. Denke an den Blumenstrauß! Pflücke dir die schönsten Blumen. Während einer Brustkrebsbehandlung, besonders während der Chemotherapie und auch unter der Anti-Hormon-Behandlung, kann es immer wieder zu Hitzewallungen kommen.
Kennst du das auch? Wenn dich plötzlich und oft in so einem Zeitlupentempo ein Hitzeschwall durchströmt? Ich hatte das in der Chemo ganz schön oft. Zum Glück nicht so stark, dass es total unangenehm war. Aber ich kenne Frauen, die damit ganz schön zu tun haben. Bei der Chemotherapie werden prämenopausale Frauen, also Frauen vor den Wechseljahren durch die Zytostatika schlagartig in die Wechseljahre versetzt. Die Östrogenproduktion in den Eierstöcken wird heruntergefahren. Wenn du Anti-Hormone einnimmst wie Tamoxifen oder Letrozol ist das ein erwünschter Effekt. Denn schließlich soll dein hormonabhängiger Brustkrebs nicht mit Östrogenen gefüttert werden. Wie gesagt: Manche Frauen spüren es kaum und nicht so häufig, andere wiederum haben Tag und Nacht richtig viele Hitzewallungen und fühlen sich damit sehr unwohl. Sie fühlen sich manchmal wie „gebadet“ und haben Angst, dass andere sehen könnten, wie ihnen der Schweiß auf der Stirn steht. Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, aber du kannst etwas dafür tun, damit es dir erträglicher wird. Ich gebe dir 12 Tipps, was du gegen deine Hitzewallungen machen kannst, die sogar klinisch erprobt sind. Probier einfach mal etwas davon aus, was dich besonders anspricht. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Hitzewallungen mit der Zeit weniger werden. Hier also die 12 Tipps bei Hitzewallungen: 1. Akupunktur. US-Forscher untersuchten die Wirksamkeit von Akupunktur zur Linderung von Hitzewallungen. Ihre Ergebnisse wurden im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. (1) Sie fanden heraus, dass Akupunktur ziemlich gut bei Brustkrebspatientinnen wirkt. Acht Wochen nach der Behandlung zeigte die Akupunkturgruppe die größte Verbesserung: sie hatten weniger und nicht so starke Hitzewallungen. Aber selbst der Scheinakupunktur-Gruppe ging es besser als der Gruppe, die Medikamente bekam oder der Placebo-Gruppe. Nach 16 Wochen berichteten die Akupunkturgruppen über noch mehr Linderung ihrer Hitzewallungen. Dagegen berichtete die Medikamentengruppe von einer Verschlechterung der Symptome. 2. Yoga. Studien zeigen, dass Yoga bei der Behandlung von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen effektiv sein kann. (2) Also mehr Ooomm in dein Leben. 3. Meditation. Auch hier zeigen Studien, dass auf Achtsamkeit basierende Stressreduzierungspraktiken Hitzewallungen nach 20 Wochen um 22% reduzieren. (3) 4. Pfefferminzöl. Gib einen Tropfen ätherisches Pfefferminzöl auf den Nacken und die Schläfen. So kannst du eine Hitzewallung schnell abkühlen. 5. Granatäpfel. Insbesondere die Kerne enthalten Phytoöstrogene, die sich bei Wechseljahrbeschwerden positiv auswirken können. Phytoöstrogene sind dem menschlichen Östrogen in ihrer Struktur sehr ähnlich, können sich an die Östrogenrezeptoren andocken und dadurch einen Östrogenmangel ausgleichen. Wechseljahrsbeschwerden - wie Hitzewallungen - werden damit gemindert. Auf der anderen Seite können Granatapfelkerne einen Östrogen-Überschuss bzw. eine Östrogendominanz ausgleichen, was beim hormonabhängigen Brustkrebs von großer Bedeutung ist. Die Tumorzellen können somit in ihrem Wachstum eingedämmt werden (als komplementäre Behandlung - bitte sich nicht allein auf den Verzehr von Granatäpfeln verlassen!). 6. Vermeide triggernde Lebensmittel. Koffein (wenn Koffein, dann eher eine Arabica Sorte wählen als die Robusta Sorten), scharfe Speisen und Alkohol enthalten allesamt hitzeerzeugende Substanzen, die zu Hitzewallungen beitragen. Versuche stattdessen mit Lebensmittel wie Melone, Sprossen, Sellerie, Äpfel, Spargel und Trauben zu kühlen. Auch Salbeitee ist sehr wirksam, da er die Schweißdrüsen verengt und man dadurch weniger schwitzt. Hier bitte den wirksameren Arznei-Tee aus der Apotheke oder dem Reformhaus verwenden. 7. Kaufe Bio. Das meiste Fleisch und die meisten Milchprodukte in deinem Supermarkt stammen von Tieren, die mit Hormonen behandelt wurden und dadurch ein Östrogen-Ungleichgewicht verstärken können. Wenn du tierische Produkte essen möchtest, dann bitte nur hormonfreies Bio-Fleisch und Milchprodukte. 8. Iss mehr Leinsamen. Auch Leinsamen, am wirksamsten, wenn frisch geschrotet, enthalten neben den wichtigen Omega-3-Fettsäuren, ebenfalls Phytoöstrogene, hier sogenannte Lignane. Lignane gleichen ebenfalls eine Östrogendominanz aus, wirken sich außerdem positiv bei Brustkrebs aus: das Tumorwachstum wird gehindert, der Zelltod der Tumorzelle eingeleitet, die Metastasierung gehemmt und somit das Sterberisiko gesenkt. Einfach 2 Esslöffel geschroteten Leinsamen ins Müsli oder Joghurt geben. Dazu viel trinken. Eine Studie zeigte, dass der Verzehr von 40 Gramm Leinsamen pro Tag die Hitzewallungen um 50% und die Intensität um 57% reduziert. Leinsamen scheinen bei Wechseljahrsbeschwerden wirksamer zu sein als eine Hormonersatztherapie . 9. Traubensilberkerze. Sie ist mit der Butterblume verwandt und gehört zu den beliebtesten Naturheilmitteln gegen Hitzewallungen und ist am besten untersucht. Eine Meta-Analyse zeigt, dass Traubensilberkerze bei Hitzewallungen wirksam ist. Hier kannst du das homöopathische Mittel Cimicifuga nehmen, oder auch ein bekanntes Mittel aus der Apotheke (beginnt mit R…, ja, ich sag´s: Remifemin). 10. Rotklee. Rotklee enthält eine Art Phytoöstrogen, die Isoflavone genannt werden. Niederländische Forscher fanden heraus, dass 80 mg Rotklee pro Tag die Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren um 44% reduzierten (4). Auch hier gibt es einige wunderbare Mittel im Reformhaus. 11. Nachtkerzenöl. Eine sechswöchige randomisierte Studie ergab, dass 500 mg Nachtkerzenöl pro Tag die Anzahl der Hitzewallungen um 39%, die Hitzewallungsstärke um 42% und die Hitzewallungsdauer um 19% reduzierten (5). Ähnlich wie bei den Granatäpfelkernen, hat Nachtkerzenöl eine ausgleichende Wirkung auf den Hormonspiegel. Hier gibt es Präparate entweder als Öl oder als Kapseln, ebenfalls gute Produkte im Reformhaus. 12. Achte auf dein Gewicht. Forscher der University of California in San Francisco untersuchten 338 Frauen im Durchschnittsalter von 53 Jahren, die übergewichtig oder fettleibig waren und von denen die Hälfte lästige Hitzewallungen hatte. Es kam heraus, dass Gewichtsabnahme, die Reduzierung des Body-Mass-Index (BMI) und des Bauchumfangs dazu beitrugen, dass sich die Hitzewallungen innerhalb von 6 Monaten besserten. (6) Und wie bei allem ist auch deine Haltung dazu besonders wichtig. Versuche die Hitzewallungen mit einer Portion Gelassenheit zu betrachten, sie vergehen auch wieder. Quellen: (1) J. J. Mao, M. A. Bowman, S. X. Xie, D. Bruner, A. DeMichele, J. T. Farrar. "Electroacupuncture Versus Gabapentin for Hot Flashes Among Breast Cancer Survivors: A Randomized Placebo-Controlled Trial." Journal of Clinical Oncology, 2015; DOI: 10.1200/JCO.2015.60.9412 (2) Vaze N, Joshi S. "Yoga and menopausal transition." Journal of Mid-Life Health. 2010;1(2):56-58. (3) James Carmody, Ph.D. et al. "Mindfulness Training for Coping with Hot Flashes: Results of a Randomized Trial." Menopause. 2011 Jun; 18(6): 611–620. doi: 10.1097/gme.0b013e318204a05c (4) Van de Weijer, P., & Barentsen, R. 2002. Isoflavones from red clover (Promensil) significantly reduce menopausal hot flush symptoms compared with placebo. Maturitas, 42 (3), 187–193. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12161042 (5) Farah Farzaneh, Setareh Fatehi, Mohammad-Reza Sohrabi, Kamyab Alizadeh. "The effect of oral evening primrose oil on menopausal hot flashes: a randomized clinical trial." Arch Gynecol Obstet. 2013 Nov;288(5):1075-9. Epub 2013 Apr 27. PMID: 23625331 (6) Alison J. Huang; Leslee L. Subak; Rena Wing; Delia Smith West; Alexandra L. Hernandez; Judy Macer; Deborah Grady; for the Program to Reduce Incontinence by Diet and Exercise Investigators. An Intensive Behavioral Weight Loss Intervention and Hot Flushes in Women. Arch Intern Med, 2010; 170 (13): 1161-1167. Chemotherapie - Mir schmeckt nix!
Was dir sofort hilft, damit dir dein Lieblingsessen wieder schmeckt! Kennst Du das Gefühl, dass Du nach jedem Termin der Chemotherapie ein Verlangen nach Essen hast? Du willst Dir etwas gutes Tun, machst Deine geliebten Spaghetti und schmecken tust Du: S E I F E ! Ekelhaft! Ich habe dies nach meinen Chemos oft gehabt und Wege gefunden, mein Lieblingsessen doch noch zu geniessen. Es ist einfacher, als Du denkst. Schau mal... Während der Chemo wirst du bemerken, dass sich deine Mundschleimhaut und dein Geschmack verändert. Das liegt daran, dass die Zytostatika sich gegen alle schnellteilenden Zellen des Körpers richten. Nicht nur gegen Krebszellen, sondern auch gegen die Zellen deiner Haut und deiner Schleimhaut. Dazu gehören der Mund, Magen und Darm. Auch dein Geschmack verändert sich. Für mich hat Salziges nach Seife geschmeckt. Was du tun kannst: mach keinen oder nur wenig Salz ans Essen. Wenn du für deine Familie kochst, dann lasse sie selber ihr Essen würzen. Anstelle von Salz kannst du gut Kräuter verwenden. Petersilie, Basilikum oder auch Ruccola machen das Essen genauso lecker. Wenn du Leichtes essen magst, dann probiere es mal mit Toastbrot, gedünstetes Gemüse, gedünstetes Obst, Pellkartoffeln, Nudeln oder Grießbrei. Mein Lieblingsessen waren, Nudeln, Pellkartoffeln mit Quark, Kartoffelbrei mit Ei und eimerweise Frucht Quark. Leider auch viel Schokolade. Süß schmeckte so süß wie immer und nicht nach Seife. Schoki hat vertraut nach Schoki geschmeckt. Was für ein Trost! Am Tag der Chemo bist du vielleicht aufgeregt und hast nicht den größten Appetit für ein ausgiebiges Frühstück. Dann esse einfach nur kleine Imbisse, wie Zwieback, ungezuckerte Kekse, Obst- oder Getreidebrei oder eine Banane. Was tun? 1. Öl-Ziehen - Mein Top-Tipp! Das geht so: Du nimmst einen Esslöffel eines guten Öls, z.B. Kokos-, Sesam- oder Olivenöl in den Mund und bewegst es zwischen den Zähnen hin und her. Das machst du so lange wie es dir angenehm ist, wenn möglich einige Minuten. Dann spuckst du es aus. Mach das in ein Papiertuch und nicht ins Waschbecken, weil in dem Öl-Speichel-Gemisch viele Giftstoffe und gesundheitsschädlichen Bakterien aus deinem Mund enthalten sind und die nicht unbedingt ins Grundwasser gelangen sollen. Du wirst merken, das das Öl einen Schutzfilm auf deiner Mundschleimhaut bildet und sich gleich viel angenehmer anfühlt. Es lindert das Wundsein und hilft gegen den schlechten Geschmack. Ich habe das mehrmals am Tag gemacht. 2. Lutschen und Gurgeln Du kannst Eiswürfel aus Salbeitee lutschen oder dir ein paar Weintrauben einfrieren und lutschen. Du kannst mit lau-warmen Salbeitee gurgeln. Wenn du einen trockenen Mund hast, hilft es, den Speichelfluss anzuregen. Das schaffst du mit sauren Bonbons oder auch durch Kaugummi kauen. Hab immer was in der Tasche für unterwegs parat. Ein Wort zur Übelkeit Ich hoffe, dass dich Übelkeit nicht allzu sehr plagt. Wenn aber doch, dann hilft dir das: Ingwer Ingwer ist der Klassiker bei Übelkeit. Lege einige Ingwer Scheiben in heißes Wasser, lasse es einige Minuten ziehen und trinke es in kleinen Schlucken. Rote Beet Most Oder du kannst dir aus dem Reformhaus Rote Beete Most besorgen und trinken. Darin sind viele bioaktiven Pflanzenfarbstoffe enthalten und die gelten als Schutzstoff und können Übelkeit vermindern. Das gibt es auch als Pulver, dass du dir in den Joghurt rühren kannst. Homöopathisches Wenn du homöopathisch unterwegs bist, hilft dir Nux Vomica oder Oukubaka. Schlafen und Ablenkung Verschlafe deine Übelkeit. Schlaf dich gesund. Oder lenke dich ab mit Musik hören oder einem Hörbuch. Lesen ist ungünstig. Zum einen verstärkt das die Übelkeit. Zum anderen geht die Chemo auf die Augen und du wirst einige Stunden nach der Chemo etwas verschwommen sehen und nicht gut lesen können. Appetitlosigkeit Also erstmal: das ist völlig normal. Wenn dir gar nicht nach essen ist, dann zwing dich nicht dazu. Höre einfach auf deinen Körper. Du kannst aber einiges tun, um deinen Appetit anzuregen. Dafür habe ich 9 Tipps für dich:
Mit diesen Tipps wird dir dein Lieblingsessen wieder richtig gut schmecken. Kleine Anekdote zum Schluss: ich hatte öfters Heißhunger auf Currywurst, obwohl ich sonst gar keine Wurst esse. Also auch solche Gelüste können dir passieren. Dann gebe dem einfach nach und freue dich, wenn es dir schmeckt. ![]() Den 31. Juli 2013 werde ich wohl nie vergessen. Der Tag als ich die Diagnose Brustkrebs bekommen habe. Nicht persönlich. Durchs Telefon. Bei Anruf: Diagnose Brustkrebs. Drei Tage habe ich auf das Ergebnis der Stanze gewartet, aber nicht auf dieses Ergebnis. Die Ärztin rief an und sagte diese Worte: „Ich habe leider keine guten Neuigkeiten, es ist bösartig, es ist Krebs.“ Es war ein bisschen so als sagte Heidi Klum zu mir: „Diana, es tut mir Leid. Ich habe heute leider kein Foto für dich.“ Bääääng! Das saß! Traum geplatzt, alles aus. „Klappe zu, Affe tot“ oder Falltür öffnet sich, ich sause runter. oder Da liegt ein großer Haufen Hundescheiße, ich trete rein. Warum musste ich ständig „hier“ rufen? Ah, Brustkrebs! Hab ich noch nicht, her damit. Um mich herum wurde alles dumpf. Ich heulte: „Scheiße, was mache ich denn jetzt?“ Ich hatte echt keine Ahnung. In welches Krankenhaus geht man mit sowas? Ja, ich kenne viele Krankenhäuser, ich lebe ja schließlich in Berlin. Da gibt es einige. Da hörte ich das erste Mal von Brustzentren. Kannte ich nicht, interessierte mich nicht die Bohne. Krebs - ich nicht, never ever. Das bekommen andere, ich nicht. Nach diesem Anruf saß ich erstmal da. Aber ich war total gefasst. So pragmatisch wie ich gestrickt war, dachte ich: Na gut, du Pisser! Ich meinte den Krebs damit. Da hast du dich mit der Falschen angelegt, dir mach ich den Garaus! Dann überkam mich ein überschwänglicher Aktionismus. Ich rief erstmal die ganze Verwandtschaft an. Denen teilte ich sehr sachlich mit, ich hätte Brustkrebs. Aber das sei gar nicht so schlimm, weil er ja noch ziemlich klein ist. Ich mach das schon. Die Verwandtschaft war ganz schön geplättet und staunte nicht schlecht, wie cool und locker ich offenbar damit umging. Das war am Tag. Erst in der Nacht überkam das große Zittern. Ich konnte mich vor Schlottern kaum einkriegen und hatte plötzlich Wahnsinns-Angst. Erst jetzt wurde mir klar, was dieser Brustkrebs mir antun könnte. Sterben könnte ich. Ja, ich hatte Todesangst. Der Pisser, dieser Krebs hat mich eingeschüchtert. Hat mich ohnmächtig gemacht. Handlungsunfähig. Meine klaren Gedanken getilgt. Ich war froh, als diese schlaflose Nacht vorbei war. Danach ging alles sehr schnell. Die Arzt Maschinerie wurde in Gang gesetzt und ich war mittendrin. Viele Voruntersuchungen, Brust OP, Port einsetzen, Chemo. Und dann kam eine Weile nix. Nur Chemo. Dazu erzähle ich euch ein anderes Mal mehr. Ich heulte jeden Tag und sagte immer wieder, das sei alles ein Alptraum. Wann wache ich daraus mal auf? Aber das war kein Traum, das war hammerharte Realität. Und nichts und niemand würde mir diese Last und was da auf mich zurollte abnehmen können. Ich fühlte mich fast einsam: alle, die mir begegneten und die ich auf der Straße sah, waren gesund, die hatten ein tolles Leben - und ich, ich bin krank und habe vielleicht bald gar kein Leben mehr. Echt depri! Wie hast du das erlebt? Den Moment der Diagnose. Vielleicht war es so ähnlich wie bei mir? Ja, was machste dann? Wenn’s dir dreckig geht. Irgendwas musst ja machen, damit die Angst dich nicht auffrisst. Erst mit der Zeit habe ich überblickt, was mir gut tut. Das hat echt viele schlaflose Nächte gebraucht. Vielleicht kann ich es dir etwas leichter machen und dir erzählen, was ich so alles gemacht und ausprobiert habe, um den Schocker Krebs zu verdauen. Dafür habe ich 5 Tipps für dich. 1. Bleib ruhig, ganz ruhig Habe ich mir immer wieder vorgebetet: Jetzt bleib mal ganz ruhig. Alles gut. Alles wird gut. Yep, ich weiß, das ist sooo schwer. Sobald du weißt, dass da was in deinem Körper ist, was da nicht hingehört, macht dir das Höllenangst. Das ist total normal. Du darfst Angst haben. Sie dürfen nur nicht die Oberhand gewinnen. Es heißt ja, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Das stimmt. Mit Angst im Nacken triffst du keine guten Entscheidungen. Was du machen möchtest, ist einen klaren Kopf zu behalten, damit du gute Entscheidungen für deine weitere Behandlung treffen kannst. Atme! Atme mal tief in den Bauch. Leg deine Hände auf deinen Bauch und spüre deine warmen Hände. So hab ich versucht, mich zu beruhigen. Und ich habe mir immer wieder gesagt, o.k., ich mache jetzt alles was ich tun kann. Ich bin im Brustzentrum gut aufgehoben. Ich lebe nicht in der Pampas, wo es keine Krankenhäuser gibt. Die Ärzte kümmern sich. Der Krebs ist dann weg. Ich habe immer eine Option. Kennst du den Spruch von Oscar Wilde? Der geht so: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ Diesen Spruch liebe ich und habe ihn mir an den Kühlschrank gehängt. Und immer wieder gelesen. Auch heute noch. Hab Vertrauen, glaube an das Gute! Tipp Nr. 2: Suche dir dein Unterstützer Team Was du jetzt vielleicht vor dir hast ist so ein bißchen wie ein Marathon. Du brauchst jetzt einen etwas längeren Atem und musst dir deine Kräfte einteilen. Da ist es toll, wenn an der Laufstrecke deine Fans stehen und dich anspornen und zujubeln für jeden Kilometer, den du zurückgelegt hast. Das macht dir so viel Mut, dass du die ganze Strecke laufen und schaffen willst. Also: umgib dich jetzt mit Menschen, die dir gut tun, dich nicht runterziehen und keine Energie-Räuber sind. Du brauchst jetzt die Energie. Das gilt für Familie, Freunde und natürlich dein Ärzte-Team. Bitte suche dir ein Brustzentrum. Das sind spezielle Einrichtungen in den Krankenhäuser, die sich auf Brusterkrankungen - auch Brustkrebs - spezialisiert haben. Die kennen die neuesten Behandlungsmöglichkeiten und Operationstechniken. Da bist du gut aufgehoben und hast alles aus einer Hand. Eine Liste mit allen Brustzentren Berlins findest du hier. Nimm ruhig die Unterstützung deiner Familie und Freunde in Anspruch, die dich nicht nur mental, sondern auch tatkräftig im Alltag, im Haushalt unterstützen können. Denk nicht, du musst stark sein und alles allein machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich einige meiner Freunde zurückgezogen haben. Die konnten offensichtlich nicht gut mit meiner Erkrankung umgehen und haben sich dann besser gar nicht mehr gemeldet. Also wundere dich nicht, wenn auch du solche Freunde hast. Das liegt nicht an dir, sondern an denen, dass sie nicht wissen, wie sie mit dir umgehen sollen. Manchmal trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Und mache möglichst um Menschen, die dich mit negativen "Krebs-Geschichten" bombardieren. Das sind oft Leute, die Krebs vom Hören/Sagen her kennen oder nur die Überschriften in der BILD gelesen haben. Das hat nichts mit dir und deinem Brustkrebs zu tun. Hier sind nun Menschen gefragt, die dich aufbauen und dir Mut machen. Tipp Nr. 3: Bitte nicht Dr. Google fragen Ich habe am Anfang ganz viel zu Brustkrebs gegoogelt. Ich hatte ja auch viel Zeit dafür und wollte alles zum Thema Brustkrebs wissen. Ich habe mir völlig ungefiltert alle möglichen Seiten angesehen. Nicht nur Seiten mit guten Informationen, sondern auch in vielen Krebs Foren gelesen. Gott, was da Schreckliches zu lesen war. Demnach keine Chance. Das mag ja auf der einen Seite ganz interessant sein, von anderen betroffenen Frauen etwas zu erfahren, zu lesen, wie es denen ergangen ist. Eigentlich willst du dort lesen: ja, ich habe es geschafft und es geht mir heute super. Was da an Geschichten zu lesen ist und manchmal auch keine guten, trifft auf dich gar nicht zu. Nicht die Bohne. Ich habe gelernt, dass jeder Krebs anders und individuell ist. Was da manche Frauen erlebt haben, hat nix mit dir zu tun. Zieh dir den Schuh nicht an. Mach dein Ding. Also: nicht googeln. Entweder du sichtest nur die Seiten, die wirklich hilfreich sind und gute Informationen bieten. Gute Seiten findest du zum Beispiel hier. Oder du lässt das ganz sein. Und vertraust auf die Informationen deiner Ärzte. Oder du bittest deinen Mann, deine Schwester oder eine Freundin, nach bestimmten Informationen für dich zu suchen. Ich habe mir selbst „Google-Verbot“ erteilt. Weil mich das alles nur noch mehr runterzog und mich total gestresst hat. Später, wenn du die Informationen besser unterscheiden und filtern kannst, dann darfst du wieder googeln. Was habe ich noch gemacht? 4. Ich habe all meine Ängste aufgeschrieben und dann versucht, sie zu entkräften Einige Monate später, als ich meine Gedanken klarer ordnen konnte, habe ich alles aufgeschrieben, was mir Bauchschmerzen gemacht hat. Und dann habe ich mich gefragt, ob das überhaupt wahr ist, was ich da denke. Zum Beispiel: ich muss vielleicht sterben Stimmt das? Hat das jemand gesagt? Ist das die Wahrheit? Kennst du noch den Komiker Heinz Erhardt? Der hat gesagt: Glauben Sie nicht alles, was Sie denken! Also erstmal checken, ob das überhaupt stimmt. Wenn dich das nicht besonders beruhigen kann, dann überlege dir, wie du deine Ängste entkräften kannst. Angst Beispiel: Was ist, wenn der Krebs sich ausbreitet? Antwort könnte sein: dann gibt es auch in dem Fall gute medizinische Behandlung, die den Krebs stoppen kann. Oder: Was ist, wenn ich sterben muss? Mögliche Antwort: dann möchte ich vorher so intensiv leben wie es geht und mir meinen größten Wunsch (was immer es ist) erfüllen. Für mich war das eine Art Strategieplan: wenn das und das eintritt, dann mache ich das und das. Ich habe mich dadurch nicht so ausgeliefert und ohnmächtig gefühlt, weil ich wusste, es gibt dann immer etwas zu tun. Und es gibt eine Zukunft. Apropos Zukunft. Jetzt kommt Tipp Nr. 4 Ich habe mir meine Zukunft vorgestellt. Ich habe gesehen, wie ich super gesund und mit wallenden Locken mir ein schönes Leben mache. Visualisiere dir deine Zukunft. Ja klar, du hast eine Zukunft. Jeder hat eine Zukunft. Sehe dich in ein paar Monaten und setz dir ein oder mehrere Ziele. Das kann zum Beispiel eine Reise sein, dass du zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder an deinen Arbeitsplatz zurückkehrst, die Abitur Feier deiner Tochter, der 80. Geburtstag deiner Mutter….Völlig egal. Etwas Schönes, was dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Mach mal die Augen zu und stelle dir dieses Ereignis bildlich vor. Male es dir in allen Facetten aus und spür mal wie sich das anfühlt. Gut? Entspannt es dich? Dann ist es ein gutes Ziel. Halte daran fest. Dann hast du etwas, worauf du dich freuen kannst. Bei mir war es eine Kreuzfahrt, die wir schon lange gebucht hatten, bevor ich die Diagnose bekam. Die sollte beginnen, wenn ich gerade mit der Chemo fertig sein würde. Die Ärztin gab mir dafür auch grünes Licht und sagte: Na klar, machen Sie das. Dann haben Sie etwas, worauf Sie sich schon freuen können. Ich wusste, wenn ich diese Reise antrete, dann hätte ich den Brocken Chemo geschafft. Alles loslassen. Erholung von all den Strapazen. Das gab mir ein gutes Gefühl. Tipp Nr. 5 Natürliche Mittel, die ich probiert habe Ich war anfangs so was von ängstlich, vor allem nachts, konnte schwer einschlafen, wachte schnell auf, war so angespannt, dass sich alles in mir verkrampfte. Ich habe folgende Dinge gemacht: Ruhig und bewusst atmen. Damit kannst du dein vegetatives Nervensystem beruhigen. Toll ist hier die 4-7-8 Atmung. Das heißt, du atmest 4 Zähler (in deinem Tempo) ein, hältst die Luft für 7 Zähler an und atmest dann 8 Zähler wieder aus. Das kannst du einige Runden machen. Du kannst dir auch bildlich vorstellenIch habe mir dabei auch immer vorgestellt, dass ich goldenes Licht einatme und negative Energie wieder ausatme. Wichtig ist in jedem Fall, dass du länger ausatmest als du einatmest. Mir hat das gut getan, weil ich so hektisch und flach geatmet habe. Ich habe das auch viel beim Einschlafen oder auch nachts gemacht, wenn ich wach wurde und nicht gut einschlafen konnte. Dazu kannst du dir auch eine Hand auf den Bauch legen und die andere Hand aufs Herz. Du spürst dann die angenehme Wärme deiner Hände und die Energie, die damit in deinen Körper fließt. Abends vor dem Schlafengehen ein warmes Bad mit Lavendel nehmen Besorge dir einen schönen Badezusatz mit Lavendel, zum Beispiel von der Firma Weleda oder auch Dr. Hauschka. Mach das Wasser nicht zu heiß, damit dein Kreislauf nicht überlastet und hochgepeitscht wird, 38 Grad reichen hier aus. Genieße das warme Wasser und atme auch hier den angenehmen Lavendel Duft ein. Lavendel wirkt beruhigend. Du kannst auch gerne Melisse nehmen - je nachdem was du lieber magst. Ich habe mir das eine Zeit lang jeden Abend zum Ritual gemacht. Danach habe ich meine Brüste - sofern du keine offene Wunde mehr hast und die Narbe gut verheilt ist - mit einem dazu passenden Lavendel Öl eingerieben. Lavendel Kapseln einnehmen In der Apotheke oder im Reformhaus gibt es zahlreiche gute Naturheilmittel, die helfen auf natürliche Weise zu beruhigen oder runter zu kommen. Zum Beispiel Lavendel Kapseln. Bitte vermeide es möglichst, vom Arzt verschriebene Beruhigungsmittel oder Schlafmittel zu nehmen. Auch wenn das verlockend ist. Aber diese Medikamente machen so schnell abhängig, du brauchst immer mehr davon und kommst nur schwer aus dieser Spirale wieder raus. Ich habe das selbst mitgemacht, als mir die Schwester von der Chemo ein Beruhigungsmittel mit nach Hause gab, das ich immer abends und morgens vor der Chemo nehmen sollte, weil ich da besonders nervös war. Anfangs war das richtig toll, ich wurde entspannt und konnte wunderbar vor mich hindösen. Leider hielt das nicht so lange an und ich brauchte immer öfter eine Dosis, damit ich mich gut und entspannt fühlen konnte. Irgendwann habe ich die Reißleine gezogen und die Dinger weggeschmissen. Ich wollte weg davon und bloß nicht abhängig werden. Also: bitte, bitte - nicht damit anfangen. Besser etwas Natürliches nehmen. Einen kleinen Spaziergang um den Block Abends kurz vor dem Schlafengehen bin ich immer noch eine kleine Runde gelaufen (falls du einen Hund hast, super!). Aber gemütlich. Das soll dich runterholen und nicht aufputschen. Dabei auch wieder bewusst und tief atmen. Dann gleich ins Bett. Tee trinken Du kannst bereits am Spät-Nachmittag oder frühen Abend beginnen, einen Gute-Nacht-Tee zu trinken. Das können Teemischungen sein, wo Lavendel, Melisse, Hopfen und Baldrian enthalten sind oder auch als einzelne Teesorte. Achte darauf, dass es Bio ist und ich empfehle auch einen Arzneitee aus der Apotheke oder dem Reformhaus zu kaufen (nicht aus dem Supermarkt), weil hier mehr Wirkstoffe enthalten sind. 3 Dinge aufschreiben, für die du am Tag dankbar warst Schreibe dir auf, für was du am Tag dankbar warst oder was dir Freude bereitet hat. Vielleicht für den aufmunternden Anruf der Freundin, einen schönen Waldspaziergang, dass die Sonne geschienen hat oder einfach, dass es dir heute gut ging. Damit lenkst du deinen Fokus auf die positiven Dinge in deinem Leben. Das waren meine Top 5 Dinge, die ich in der Zeit nach der Diagnose gemacht habe und mir geholfen haben, besser mit dem Schock der Diagnose umzugehen. Ich freue mich für dich, wenn du das eine oder andere einfach mal ausprobierst und es dir hilft. Während einer Brustkrebsbehandlung, insbesondere während der Chemotherapie und auch unter der Anti-Hormon-Behandlung, kann es immer wieder zu Hitzewallungen kommen. Bei der Chemotherapie werden prämenopausale Frauen, also Frauen vor den Wechseljahren durch die Zytostatika schlagartig in die Wechseljahre versetzt. Die Östrogenproduktion in den Eierstöcken wird heruntergefahren. Auch bei der Einnahme der Anti-Hormon Mittel Tamoxifen oder Letrozol ist das beim hormonabhängigen Brustkrebs ein erwünschter Effekt. Manche Frauen spüren es kaum und nicht so häufig, andere wiederum haben Tag und Nacht viele Hitzewallungen und fühlen sich damit sehr unwohl. Sie fühlen sich manchmal wie „gebadet“, auch weil andere sehen könnten, wie diesen Frauen der Schweiß auf der Stirn steht. Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, aber du kannst etwas dafür tun.
Ich habe dir mal 12 Tipps aufgeschrieben, was du gegen deine Hitzewallungen machen kannst. Probier einfach mal etwas davon aus, was dich besonders anspricht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Hitzewallungen mit der Zeit weniger werden. Hier die 12 Mittel gegen Hitzewallungen:
Und wie bei allem ist auch deine Haltung dazu besonders wichtig. Versuche die Hitzewallungen mit einer Portion Gelassenheit zu betrachten, sie vergehen auch wieder. Quellen: (1) J. J. Mao, M. A. Bowman, S. X. Xie, D. Bruner, A. DeMichele, J. T. Farrar. "Electroacupuncture Versus Gabapentin for Hot Flashes Among Breast Cancer Survivors: A Randomized Placebo-Controlled Trial." Journal of Clinical Oncology, 2015; DOI: 10.1200/JCO.2015.60.9412 (2) Vaze N, Joshi S. "Yoga and menopausal transition." Journal of Mid-Life Health. 2010;1(2):56-58. (3) James Carmody, Ph.D. et al. "Mindfulness Training for Coping with Hot Flashes: Results of a Randomized Trial." Menopause. 2011 Jun; 18(6): 611–620. doi: 10.1097/gme.0b013e318204a05c (4) Van de Weijer, P., & Barentsen, R. 2002. Isoflavones from red clover (Promensil) significantly reduce menopausal hot flush symptoms compared with placebo. Maturitas, 42 (3), 187–193. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12161042 (5) Farah Farzaneh, Setareh Fatehi, Mohammad-Reza Sohrabi, Kamyab Alizadeh. "The effect of oral evening primrose oil on menopausal hot flashes: a randomized clinical trial." Arch Gynecol Obstet. 2013 Nov;288(5):1075-9. Epub 2013 Apr 27. PMID: 23625331 (6) Alison J. Huang; Leslee L. Subak; Rena Wing; Delia Smith West; Alexandra L. Hernandez; Judy Macer; Deborah Grady; for the Program to Reduce Incontinence by Diet and Exercise Investigators. An Intensive Behavioral Weight Loss Intervention and Hot Flushes in Women. Arch Intern Med, 2010; 170 (13): 1161-1167. Heute ist der 21. Dezember - Wintersonnenwende - auch astronomischer Winterbeginn. Das heißt, wir haben die längste Nacht und den kürzesten Tag des Jahres. Wir merken es schon selbst, wie dunkel es draußen ist. Kaum etwas hell geworden, wird es auch schon wieder dunkel. Die Natur hält inne und scheint still. Sie fordert uns auf, ebenfalls inne zu halten und zu entschleunigen. Viele Tiere gehen spätestens jetzt in den Winterschlaf. Auch unser Körper spürt das: wir sind müde und erschöpft und können uns kaum zu etwas aufraffen. Das ist völlig in Ordnung. Zeit für die „Innenschau“. Wir ziehen uns gerne zurück, kuscheln uns auf dem Sofa bei einer Tasse Tee ein, zünden eine Kerze an und genießen die eigenen vier Wände mit der Familie. Geben wir dem doch einfach nach und genießen gemütliche Tage.
Nach Erreichen der Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Schon die Germanen und Kelten feierten diesen Tag als „Geburt des Lichtes“, also dass die Sonne allmählich wieder kräftiger wird, länger scheint und das Leben in der Natur zurück bringt (auch wenn das noch etwas dauert). Brennende Radkreuze wurden von Hängen herunter gerollt oder Kerzen angezündet. Es beginnen nun die 12 Rauhnächte, die mit vielen Ritualen wie räuchern, Feuer zünden, orakeln oder andere rituelle Handlungen, um böse Geister auszutreiben, einhergehen. In dieser Zeit soll Altes verabschiedet werden und Neues Willkommen heißen. Es ist sozusagen die Zeit zwischen den Jahren. Das Christentum hat diese 12 Rauhnächte als die 12 Weihnachtsfeiertage zwischen dem 25.12. und 6.01. umgedeutet. Vielleicht hast Du Lust, auch ein kleines Ritual zur Wintersonnenwende durchzuführen? Du kannst:
Viel Spaß dabei! Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie das ist, wenn man abends nicht einschlafen kann oder nachts ständig wach wird und sich Sorgen macht - Stichwort Gedankenkarussell. Das ist völlig normal und wird von Zeit zu Zeit besser werden. Trotzdem ist das natürlich auf Dauer ziemlich zermürbend. Und man gerät in einen kleinen Teufelskreis, denn dann ist man tagsüber müde, schläft und abends ist man wieder munter. Das Spiel beginnt von vorn. Deshalb finde ich es wichtig, sich einen geregelten und auch aktiven Tagesablauf zu schaffen und abends sich mit einem schönen Gute-Nacht-Ritual vom Tag zu verabschieden. Versuche bitte nicht, zu Schlafmittel zu greifen. Sie helfen dir nur kurzfristig. Schließlich gewöhnst du dich daran, brauchst eine höhere Dosierung und kannst nicht mehr ohne. Davon wieder wegzukommen ist schwierig. Deshalb möchte ich dir ein paar hilfreiche Tipps geben, was du für einen guten Schlaf tun kannst. Ich wünsche dir eine geruhsame Nacht!
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