![]() Die Hälfte des Oktober ist schon wieder rum. Traditionell ist der Oktober der Monat des Brustkrebses. Es wird darauf hingewiesen, wieviele Frauen daran erkranken, sterben und dass es für Frauen die bösartigste Krebserkrankung ist. Merkst du schon, was bei dir passiert? Genau - Ängste beschleichen dich und du denkst vielleicht an jemanden, den du kennst, eine Frau aus deinem Umfeld, die Brustkrebs hatte und hoffst, dass der Kelch an dir vorüber geht und du diese Erfahrung nie machen musst. (Das wünsche ich jeder Frau!) Ich finde die Art ,wie der Brustkrebsmonat begangen wird, fragwürdig. Auf der einen Seite finde ich es natürlich toll, sich mit erkrankten Frauen zu solidarisieren, an sie zu denken und zu unterstützen. Meistens wird jedoch eine ganz andere Maschinerie in Gang gesetzt: es wird verstärkt auf das Mammographie Screening, auf neue Behandlungsmethoden mit viel Chemie hingewiesen und dafür viele Spendengelder gesammelt. Natürlich bin ich für Forschung, aber für eine sinnvolle und ernstgemeinte Forschung mit vielversprechender Behandlungsmöglichkeit und nicht eine der Pharmaindustrie gepushten und auf Profit gerichtete Forschung, die mehr dem Pharmaunternehmen als den Patientinnen zugute kommt. Ich war kürzlich in den USA, wo es ja "Breast cancer awareness month" heißt. Auch hier sah ich Merkwürdiges: in einer bekannten Kaffee-Kette gab es Gebäck in Form von pinken Schleifen, die mit Sicherheit eine Überdosis an Zucker und künstlichen Farbstoffen hatten, also alles andere als gesund. Ob das die richtige Botschaft vermittelt hat? Ich hatte meine Zweifel und kein gutes Gefühl dabei... Ob Frauen das Mammographie Screening nutzen möchten, muss jede Frau für sich selbst entscheiden. Wer damit kein gutes Gefühl hat, sollte es sein lassen. In verschiedenen Studien wird es kontrovers diskutiert, ob die Mortalitätsrate, also die Sterblichkeit, durch das Screening tatsächlich gesenkt wird. Dazu sind die Durchführungen der Studien nicht einheitlich bzw. es fehlt an Kontrollgruppen, die ein aussagekräftiges Ergebnis zuließen. Außerdem haben sich natürlich auch die gezielten Behandlungsmöglichkeiten erheblich verbessert. Neben der hohen Strahlenbelastung, wird unter anderem die Gefahr einer Fehldiagnose bzw. einer Überbehandlung gesehen. Ein Tumor wird entdeckt, der vielleicht keine Beschwerden verursacht hätte, und schon steckt man im Hamsterrad von Chemo und Bestrahlung, die manchmal gefährlicher sein kann als der Tumor selbst. Oder es passiert der umgekehrte Fall: der Tumor ist in der Mammographie nicht sichtbar. So war es bei mir, mein Tumor war nicht in der Mammographie, sondern nur im Ultraschall sichtbar. Die meisten Frauen entdecken selbst einen Knoten in der Brust - meist beim Duschen oder eincremen. Und das ist gut so! Denn das bedeutet, dass wir mit uns und unserem Körper, unseren Brüsten in Kontakt stehen und unser Körper uns sagt, schau mal, da ist etwas, lass das mal abchecken. In meinen Augen sollte der Oktober deshalb „Monat der Brustgesundheit“ heißen. Der Fokus liegt hier auf GESUNDHEIT! Wir sollten uns vielmehr auf die Prävention von Brustkrebs fokussieren. Wer jetzt sagt, das ginge nicht, wir sind dem einfach ausgeliefert, der irrt! Das hat das Forschungsfeld der Epigenetik längst widerlegt. Liebe Frau, nehme dich wichtig! Achte auf dich und deinen Körper. Übernehme Verantwortung für deinen Körper und habe Achtung vor ihm! Denn einen anderen bekommst du in diesem Leben nicht. Das ist dein Tempel, dein Haus, in dem deine Seele wohnt. Deine Wohnung putzt du auch und räumst auf. Also mache das bitte, bitte auch mit deinem Körper, halte ihn rein und pflege ihn gut. Wie geht das? Was kann ich präventiv gegen Brustkrebs machen? Indem du dich auf GESUNDHEIT fokussierst: Gesunde Ernährung - das ist einfacher als du denkst. Du musst nicht gleich vegetarisch, vegan, paleo, Low Carb und was es sonst noch an Essensrichtungen gibt, essen. Baue viel, viel Gemüse in deinen Speiseplan, esse wegen dem Zucker mäßig Obst, keinen raffinierten Zucker, keine Fertiggerichte, keine Transfette in frittierten Speisen oder in Fett gebackenen Gebäck, nicht so viel Süßkram naschen, wenig Fleisch, und wenn, dann auf gute Qualität achten. Kein Weißmehl, viel Vollkorn. Keine Angst vor Fett, wenn es gute Fette wie Avocados, Lein- und Rapsöl sind. Koche selbst, so weißt du, was in deinem Essen drinsteckt. Ich sage immer: das, was deine Oma als Essen erkennen würde, ist o.k., das kannst du getrost essen. Bewegung - bewege dich regelmäßig, mindestens drei mal die Woche etwas intensiver. Du musst dazu in keinen Schickimicki Fitness Club gehen. Es genügt schon, einen strammen Spaziergang zu machen, die Treppen zu nehmen, auf einem Trampolin zu hopsen oder nach Herzens Lust- und Laune nach deinem Lieblingssong zu tanzen. Mache etwas, was dir Spaß macht und wo du am Ball bleibst. Entspanne! Komm vom Alltagsstress runter. Nimm dir - auch im Büro oder sonst in der Arbeit - kleine Auszeiten. Gehe in der Mittagspause raus. Bleibe auf keinen Fall mit deinem Essen vor dem Computer sitzen. Atme mal tief und bewusst durch. Lass dich nicht von nervigen Arbeitskollegen* oder anderen Menschen, die Energieräuber sind, stressen. Grenze dich von diesen Leuten ab. Probier es mal mit Yoga, Tai Chi, Qigong oder einfach auch mal nix tun. Das Gehirn braucht auch mal das „dolce far niente“ , also das süße Nichts-tun, um die vielen Gedanken und Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Verbinde dich mit der Natur! Gehe in den Wald oder in den Park. Atme tief durch. Betrachte mal bewusst die Schönheit und die Perfektion der Natur. Schau auf die kleinen Details wie einen Schmetterling oder einen Wurm, der auf dem Boden kriecht. Umarme mal einen Baum, auch wenn du meinst, das sieht blöd aus, nein, ist es ganz und gar nicht. Nicht umsonst ist das Waldbaden zur Zeit so populär. Achte auf deinen Körper. Höre die Signale, die er dir sendet. Das kann irgendwo ein Zwicken, eine Verspannung oder ein Magen grummeln sein. Übergehe deinen Körper nicht, denn der ist ziemlich schlau und macht so auf sich aufmerksam. Wenn du nicht auf ihn hörst, läufst du Gefahr, dass er dich irgendwann mal „anschreien“ und eine ernsthafte Erkrankung manifestieren wird. Wie sagte schon Kneipp vor über hundert Jahren? -„Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern.“ Achte auf deine Seele. Gibt es bei dir seelische Verstrickungen im Leben? Eine toxische Beziehung, Probleme mit der Familie, einen Job, den du nicht gerne machst, ständige Ängste, finanzielle Sorgen? Oder anderes? Tief im Inneren wirst du diese - deine Themen - kennen. Wenn du sie loswerden möchtest, decke sie auf, mache sie sichtbar und arbeite an ihnen. Treffe eine bewusste Entscheidung dafür oder dagegen. So wirst du auch an seelischen Nöten wachsen. Und last, but not least: Gehe einmal im Jahr zur gynäkologischen Krebsvorsorge! Und natürlich: taste deine Brüste regelmäßig ab. Mache dich mit ihnen vertraut. Nur wenn du weißt, wie sie sich anfühlen, kannst du erkennen, wenn etwas anders ist. Für das Abtasten der Brust gibt zwei tolle Programme: das eine ist „Mamma Care“, hier zeigt dir eine speziell ausgebildete Person, meistens eine Krankenschwester oder auch Breast Nurse, wie du selbst deine Brust abtasten kannst und wie sich ein Knoten anfühlen würde. Die Kosten dafür übernehmen auch die Krankenkassen. Und es gibt die „Discovering Hands“, das manche Gynäkologen* in ihren Praxen anbieten. Hier tastet eine speziell ausgebildete blinde Frau, (Blinde, weil sie einen besonders ausgeprägten Tastsinn haben), deine Brust sehr ausgiebig und genau ab. Auf beide Programme werde ich nochmal in einem gesonderten Beitrag aufmerksam machen. Außerdem kannst du eine wohltuende lymphatische Brustmassage machen. Auch so kommst du mit dir und deinen Brüsten gut in Kontakt und regst die Lymphe an, die „den Müll rausbringt“, also Schadstoffe aus dem Körper abtransportiert. Wie es geht: schau mal hier. Also, was glaubst du ist positiver? Auf was möchtest du dich fokussieren? Monat des BRUSTKREBSES oder Monat der BRUSTGESUNDHEIT? Es ist eine - deine - bewusste Entscheidung. Ich habe diese Frage für mich längst beantwortet. *= der Einfachheit halber sind hier sowohl männlich als auch weiblich Form gemeint. Kommentare sind geschlossen.
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