„Angst klopfte an die Tür, Vertrauen öffnete, niemand war draußen.“ Ich habe viele Frauen mit Brustkrebs kennengelernt, die sich nach ihrer Diagnose von ihrem Körper „verraten“ oder „im Stich gelassen“ gefühlt haben. Sie sagten, sie hätten sich gesund ernährt, nur Bio gekauft, täglich grünen Tee getrunken, viel Sport gemacht und alles getan, um ein gesundes Leben zu führen. Und nun DAS. Ich selber habe das von meinem Körper nicht gedacht. Warum, sage ich dir gleich. Aber ich verstehe Frauen, die so empfinden sehr gut. Warum hat mich mein Körper „im Stich gelassen“? Warum hat er diese wirren Krebszellen nicht bekämpft? Warum habe ich es nicht früher bemerkt? Warum ich? Diese vielen „Warum“ schwirren einem schon sehr im Kopf herum und beschäftigen einen. Erstmal. Aber letzten Endes drehen wir uns im Kreis, denn eine Antwort darauf gibt es nicht. Warum jemand Krebs bekommt und ein anderer nicht, dass wissen wir einfach nicht. Und es hat auch niemand „Schuld“ daran, weder du, noch ich. Und ob der Stress, das gelegentliche Fastfood oder die abgesagten Walking Runden mit der Freundin damit zu tun haben, wissen wir auch nicht. Shit happens! - könnte man sagen. Oder Pech gehabt. Zufall. Schicksal. Karma. Familienbedingt. Welchen Namen du dem Kinde gibst, spielt keine Rolle. Es ist wie es ist. Nun kommt es darauf an, wie wir damit umgehen. Wenn du mich fragst, ob du deinem Körper noch vertrauen kannst, dann JA, unbedingt. Trau dich, zu vertrauen. Du darfst deinem Körper vertrauen. Er ist nicht böse. Schließlich ist er das Vehikel für deine Seele hier auf Erden. Grundsätzlich ist dein Körper darauf ausgerichtet leben zu wollen, sich selbst heilen zu können und zu wollen. Das siehst du daran, wenn du dir zum Beispiel in den Finger schneidest. Du musst nichts dafür tun, dass sich die Wunde schließt, sich Schorf bildet, Keime bekämpft werden und der Finger wieder heilt. Dein Körper kümmert sich darum. Natürlich ist Krebs ein anderes Kaliber als ein Schnitt in den Finger, aber das Prinzip ist das Gleiche. Der Körper ist ein wahres Wunder. Alle Vorgänge im Körper sind so harmonisch aufeinander abgestimmt und so logisch. Ich finde das immer wieder faszinierend. Überlege mal: dein Herz, deine Atmung, deine Verdauung, dein Immunsystem und noch vieles mehr. Alles funktioniert ohne dein Zutun. Du brauchst nichts tun. Du musst nicht überlegen, ob du Luft holst oder dein Herz schneller pumpen lässt, wenn du die Treppen rauf läufst. Geht alles von ganz allein. Körperzellen sind bestrebt, zu leben. Sie bilden sich täglich neu. Nach einiger Zeit hast du sozusagen einen neuen Körper. Zum Beispiel haben sich die Zellen der Magenschleimhaut nach 3 Tagen erneuert, deine Knochen sind nach 10 Jahren erneuert, die Magenschleimhaut braucht eine Woche, die Leber braucht ungefähr ein Jahr, deine Oberhaut hat sich nach ungefähr einem Monat erneuert. Und das macht dein Körper von ganz allein. Weil er leben möchte und Altes gegen Neues austauscht. Und bezogen auf die Chemo: es ist doch sagenhaft, was der Körper aushalten kann. Er wird irgendwie mit diesen vielen und immer wieder verabreichten Zellgiften fertig. Ich habe mir das nach jeder Chemo bewusst gemacht, wie toll mich mein Körper durch diese schwere Zeit gebracht hat. Er hat immer funktioniert, auch wenn die Kräfte später nachließen. Da kann ich nur sagen: DANKE, lieber Körper, hast du toll gemacht. Ich bin froh, dass es dich gibt und du mir während der Behandlung so gut geholfen und funktioniert hast. Ich bringe meinem Körper die größte Wertschätzung entgegen. Ich schätze ihn sehr mit all seinen tollen Funktionen und wie er mit mir kommuniziert, mir sagt, wo ich mal genauer hinschauen soll oder mich mal kümmern muss. Zum Beispiel wenn mein Nacken wieder schmerzt und er mir sagen will, bewege deinen Kopf mehr und starre nicht so viel auf den Computer. Deshalb denke ich, dass mein Körper mich nicht im Stich gelassen hat. Fasse also wieder Vertrauen in deinen Körper. Er wollte dich nicht „reinreißen“ oder „hinter´ s Licht führen“. Könnte es sein, dass er sich nicht anders zu helfen wusste? Ich sehe Erkrankungen - auch Krebs - als einen Hilfeschrei des Körpers an. Es ist ein Ventil oder eine Botschaft. Welche Botschaft dahinter stecken könnte, weißt du selbst am Besten. Unser Körper spricht ständig mit uns. Wir müssen nur mal hinhören. Es gibt diese Weisheit: Sagt die Seele zum Körper: „Geh du voran. Auf mich hört mein Mensch nicht mehr.“ Du verstehst? In meinen Augen manifestieren sich Krankheiten durch eine unbewusste „Programmierung“ unserer Seele oder unserer Seelenanteile. Klar sagst du: Den Krebs wollte ich nie und nimmer manifestieren, den wollte ich nicht. Du nicht, aber vielleicht dein Unterbewusstsein. Unser aller Unterbewusstsein ist geprägt von Glaubenssätzen. Glaubenssätzen, die wir von unseren Eltern übernommen haben, die wiederum ihre Glaubenssätze von ihren Eltern übernommen haben und so weiter. Diese Glaubenssätze sind nicht immer wahr. Aber sie sind ganz schön mächtig und erschaffen unsere Realität, das, was wir als wahr und real ansehen. Daraus werden Programmierungen, die uns nicht nicht immer bewusst sind. Und auch nicht immer hilfreich. Macht das für dich Sinn? Es gibt Menschen, die behaupten, Krebs sei keine Krankheit, sondern ein Symptom. Das Problem, der Ursprung der Erkrankung liege - eigentlich bei jeder Erkrankung - ganz woanders. Ich habe lange darüber nachgedacht. Und ja, wenn ich an Glaubenssätze und Programmierungen nachdenke, könnte es möglich sein. Zurück zum Vertrauen. Wie kannst du deinem Körper wieder vertrauen? Lerne ihn neu kennen. Dein Körper hat sich durch die Behandlung verändert. Er reagiert auf Dinge jetzt vielleicht anders als früher. Er fühlt sich anders an. Gerade nach einer OP. Dieses „Neue“ an und in dir kannst du erspüren, neu kennenlernen. Fühl mal hinein. Vielleicht durch eine Meditation. Kehre in dich ein. Nicht jedes Zwicken deutet auf etwas „Schlimmes“ hin. Wenn du dieses neue „Zwicken“ kennengelernt hast, kannst du es besser einordnen. Du wirst dann wissen, ob es sich dabei um normale oder eher ungewöhnliche Beschwerden handelt. Ich habe seit meiner Brust OP oft Verspannungen im Brust- und Rippenbereich. Das tut dann richtig weh. Ich weiß dann aber, das sind Verspannungen und kann entsprechend mit Bewegung oder Sauna gegensteuern. Ich brauche mir darum keine Sorgen machen. Ich kenne dieses Zipperlein. Gerade nach einer Brust OP, egal ob brusterhaltend operiert wurde oder eine Mastektomie notwendig war, ist es gut, die „neue“ Brust oder Brüste kennenzulernen. Auch wenn es dir komisch vorkommt, betrachte sie im Spiegel. Schau mal genau hin, wie deine Brüste jetzt aussehen. Und fühle sie auch mal. Nimm ein schönes Körperöl und reibe sie ein oder massiere sie etwas. Wenn du magst: ich habe hier eine Anleitung für eine lymphatische Brustmassage. So kannst du deine Brüste auf liebevolle Weise neu kennenlernen und mit deinem Körper in Kontakt kommen. Und kennen heißt auch Vertrauen - Vertrauen ist ein verlässlicher Partner, der dir die Angst nimmt. Wie im oben erwähnten Zitat. Vertrauen kommt, die Angst geht. Wenn du spirituell oder gläubig bist, dann vertraue auf Gott, auf Alles-was-ist, auf den Schöpfergeist, auf die universelle Intelligenz - wie auch immer du „Es“ nennen magst. Das kann dir unendlich viel Halt und Kraft geben. Ich möchte dir noch ein Vertrauens-Mantra mit auf den Weg geben, das wir oft im Yoga Unterricht sprachen (großer Dank an dieser Stelle an Bettina Muriel, meine langjährige Yoga-Lehrerin 🧡): „Ich will im festen Vertrauen vorwärts schreiten, dass die Macht des allgegenwärtigen Guten mir das, was ich brauche, zur rechten Zeit beschaffen wird.“ Lerne. Vertraue. Und dann lass los. Comments are closed.
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