Sie kennen sicherlich Vitamin D? Richtig, das Sonnen-Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist und für starke Knochen und ein intaktes Immunsystem sorgt. Besonders zwischen Brustkrebs und Vitamin D Mangel lässt sich ein Zusammenhang herstellen. Ausführlich hatte ich dazu in meinem Blog im Oktober 2018 geschrieben. Aber kennen Sie auch Vitamin K? Vielleicht nicht, denn es ist ein ziemlich unbekanntes Vitamin, das ein Nischen-Dasein fristet. Es gehört - ebenso wie Vitamin D, aber auch A und E, zu den fettlöslichen Vitaminen. Es gibt zum einen das Vitamin K1 (auch Phyllochinon genannt) und das Vitamin K2 (auch Menachinon genannt).
K1 kommt überwiegend in dunkelgrünen Gemüsen vor, wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Avocado, Schnittlauch, aber auch in einigen Pflanzenölen, wie Traubenkernöl. Vitamin K2 kommt überwiegend in tierischen Produkten vor, wie Fleisch, Eier, Butter oder Milch oder auch in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kimchi oder Natto, wird aber auch in im Darm durch Darmbakterien hergestellt und dort aufgenommen. Ein gesunder Darm ist deswegen auch besonders wichtig. Während Vitamin K1 für die Blutgerinnung (daher leitet sich auch der Name „K“ ab, „K“ für Koagulation = medizinischer Fachbegriff für Blutgerinnung) und für die Prävention von Arteriosklerose eine wichtige Rolle spielt, ist das Vitamin K2 das Vitamin, worauf wir unseren Fokus richten wollen, denn es ist für starke Knochen unerlässlich und scheint auch eine wichtige Rolle in der Krebsabwehr zu spielen. Was macht denn nun das Vitamin K2 in Verbindung mit Vitamin D? Vitamin D sorgt dafür, dass wir Kalzium aus der Nahrung aufnehmen können und gibt es ins Blut ab. Und jetzt kommt das Vitamin K ins Spiel: um das Kalzium an die richtigen Stellen zu bringen, braucht der Körper das Vitamin K2. Es aktiviert Osteocalcin, ein Protein, das die Ansammlung von Kalzium in den Knochen und Zähnen fördert. Außerdem reduziert es die Verkalkung von Weichteilen: Vitamin K aktiviert das Matrix-GLA-Protein, das die Ansammlung von Kalzium in Weichteilen wie Nieren und Blutgefäßen verhindert, trägt also dazu bei, dass wir nicht verkalken. Denn Kalzium, was nicht in die Knochen geschleust wurde, schwimmt frei in den Blutbahnen herum und setzt sich dann genau dort fest, es droht Arteriosklerose. Das wollen wir nicht. Abgesehen davon könnte einiges dafür sprechen, dass Vitamin K2 auch bei der Krebsabwehr eine Rolle spielt. Zumindest konnte in einer Studie aus dem Jahr 2008 der programmierte Zelltod (Apoptose) bei Leukämiezellen im Reagenzglas festgestellt werden. In einer anderen Studie wurde untersucht, dass Vitamin K2 möglicherweise eine Rolle bei der Prävention von Leberzellkarzinomen spielt. In der EPIC-Heidelberg Studie konnte aufgezeigt werden, dass sich bei höherer Vitamin K2 Aufnahme das Krebsrisiko reduziert und die Sterblichkeitsrate bei Krebs gesenkt wird. Also, wer hochdosiertes Vitamin D einnimmt, sollte dazu auch Vitamin K2 einnehmen, denn beide wirken synergetisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei Frauen bis 51 Jahren eine tägliche Dosis von 60 µg, bei Männern 70 µg. Ab dem 52. Lebensjahr werden dann bei Frauen täglich 65 µg, bei Männern 80 µg empfohlen. Wahrscheinlich liegt eine optimale Versorgung mit Vitamin K, wenn man Krebs und Osteoporose etwas entgegen setzen möchte, höher. Achtung bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmer wie zum Beispiel Marcumar: hier kann Vitamin K die Wirkung des Medikaments abschwächen. Bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abklären. Comments are closed.
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