Diana Neumann - Begleitung bei Brustkrebs
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Wie gehe ich mit traurigen Krebs-Nachrichten um?

28/6/2021

 
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Ich erinnere mich genau an diesen Morgen: ich gehe zum Bäcker. Ich war guter Dinge, die Sonne schien, ich freute mich aufs Frühstück und es ging mir auch gesundheitlich gut. Beim Bäcker gibt es häufig auch Zeitungen. Da lese ich die übergroße Überschrift, dass die Schauspielerin Maja Maranow an Krebs gestorben sei. Ich hatte noch nicht gelesen, welcher Krebs, aber es schwante mir schon: an Brustkrebs. 

Ich erinnere mich nicht nur an diesen Morgen beim Bäcker, sondern vor allem an das Gefühl, das ich dabei hatte. Der Blitz durchfuhr mich regelrecht, mir wurde heiß und kalt und meine Herzfrequenz schnellte in die Höhe. 

Ich kenne diese Frau nicht. Ich habe auch nie die Serien geguckt, wo sie mitgespielt hat. Und trotzdem hat mich das sehr mitgenommen. Es hat mich den ganzen Tag beschäftigt. Vielleicht auch Tage. In meiner damaligen Selbsthilfegruppe war es ein Riesen-Thema. Diese Schlagzeile hatte also nicht nur mit mir etwas gemacht, sondern auch mit anderen Frauen, die ich kannte.

Warum? Weil sie an Brustkrebs gestorben ist.
Und was mache ich? Ich ziehe mir den Schuh an und denke - nein, der kleine Mann in meinem Ohr flüstert mir eine Gemeinheit zu: „Sie ist an Brustkrebs gestorben, das kann dir auch passieren, warte mal ab.“
Das geht ganz fix und schon ist man in der Gedankenspirale drin, die sich lange weiterdreht und vor allem nur eine Richtung kennt: nach unten.  

Tatsächlich sterben Frauen an Brustkrebs, was ich oft nicht wahrhaben will. Aber es ist so. 
Es sterben auch Menschen an Herzinfarkt. Das stört mich nicht so. Hat ja nichts mit mir zu tun. Ich habe ein gesundes Herz. 
Aber Krebs und speziell Brustkrebs. Das hat etwas mit mir zu tun. 
Wir denken bei Krebs an Tod und Leiden. Wir hören meist, entweder durch die Medien oder in unserer näheren Umgebung nur von den traurigen Fällen, die nicht gut ausgegangen und/oder mit großem Leid verbunden sind. Und dann fängt unser Kopfkino an. Wir glauben, genau das kann uns auch passieren. 
Ich bin da extrem emphatisch und versetze mich regelrecht in die unglückliche Situation. Ich habe das Gefühl, das ist dann nicht mehr die andere Person, von der ich höre, sondern ich. 

Wie kommt das? Warum reagieren wir so stark darauf? 

Liegt das an unserem Reptilien-Gehirn? Das Reptilien Gehirn ist unser Stammhirn und ist evolutionsgeschichtlich der älteste und tiefliegendste Teil unseres Gehirns. Es reagiert auf Sinneseindrücke und will uns vor Gefahren schützen, indem es unsere Instinkte und Reflexe steuert. Wir reagieren dann mit einem unserer Notfall-Programme: wegrennen, kämpfen oder erstarren. 

Bei einer schlechten Nachricht schalten sich unsere Alarmglocken an, unser Stammhirn alarmiert uns, dass da etwas „Gefährliches“ lauert und bereitet unseren Körper darauf vor, dem Säbelzahntiger (der Gefahr) zu entkommen. Macht ja auch Sinn und schützt uns, wenn wir nachts allein durch dunkle Gassen laufen. 

Lösungsorientiertes und rationales Denken ist dann kaum möglich. Das macht es uns manchmal echt schwer.

Was kannst du also tun, wenn du eine schlechte oder traurige Nachricht erfährst, die dir Angst macht? Können wir unserem Reptilien Gehirn ein Schnippchen schlagen?
Für mich haben sich folgende Gedanken und Vorgehensweisen bewährt - 8 starke Tipps, die dir hoffentlich auch helfen: 

  1. Frage dich: Ist das wahr, was ich denke? Stimmt es, dass ich an Brustkrebs sterben muss?  Oder was immer dich beschäftigt und wovor du Angst hast. Meistens ist das nicht der Fall. Mache dir das bewusst, dass es (höchstwahrscheinlich und in dem Moment) unwahr ist. 

  2. Wenn dein Gedankenkarussell nicht aufhören will, kannst du innerlich ganz laut STOP sagen. Die kleine wildgewordene Affenbande in deinem Kopf wird dann sofort verstummen. 

  3. Fokussiere dich dann auf das Positive. Denke an eine schöne Situation mit lieben Menschen in deinem Leben, denke an deine Familie, die dir hoffentlich Kraft gibt, an einen schönen Urlaub, wo du dich gut erholt hast oder an andere schöne Momente deines Lebens. Davon gibt es hoffentlich viele. Schwenke die Taschenlampe, also deinen Fokus, weg vom Negativen hin zum Positiven. Erinnere dich dabei an das Gefühl, dass du in dem schönen Moment hattest und präge es dir gut ein. Du kannst es dann immer wieder abrufen. Um das Gefühl abrufen zu können, kannst du eine bestimmte Körperstelle drücken, z.B. den Arm oder eine Stelle an deiner Hand. In der Neurolinguistischen Programmierung (NLP) nennt man das einen „Anker setzen“. Diesen Anker kannst du dir, wenn es dir mal nicht gut geht, wieder abrufen. 

  4. Wenn du von jemanden hörst, der an Krebs gestorben ist, dann sage dir:“Das bin NICHT ich. Das ist NICHT meine Geschichte.“ Du weißt von dieser Person nichts. Du weißt nicht, was für einen Krebs sie hatte, wie sie behandelt wurde (vielleicht ja auch gar nicht oder die Behandlung wurde abgebrochen), wie der Lebensstil dieser Person war und und und. Das weißt du einfach nicht. Du kennst all diese Faktoren nicht. Deshalb kannst du das Schicksal der Person auch nicht auf dich übertragen. Außerdem gibt es viele Frauen, die Brustkrebs hatten und noch leben und denen es (hoffentlich) wieder gut geht. Ich denke da an Anastacia, Manuela Schwesig, Olivia Newton-John, Kylie Minogue, Sylvie Meis, Fran Drescher und noch viele mehr. Meine Mutter und meine Wenigkeit ebenso. 

  5. Mache dir bewusst, was du schon alles geschafft hast (und noch lebst!). Du hast einen tollen Körper, der bestrebt ist, zu leben und enorme Selbstheilungskräfte in sich trägt. Danke deinem Körper, dass er dich bisher so gut durch das Leben getragen hat, er wird dich auch weiterhin tragen. 

  6. Falls es ganz übel sein sollte und dich regelrechte Panik überkommt, dann aktiviere deinen inneren Buddha. Nehme einige tiefe Atemzüge und atme länger aus als du einatmest. Das beruhigt die Nerven. Bei Panikattacken habe ich hier einen SOS-Fahrplan bei Angst und Panik mit 6 Tipps für dich erstellt. Den kannst du dir gerne ausdrucken und immer griffbereit bei dir haben.

  7. Und last but noch least: tausche dich mit anderen aus. Spreche über deine Ängste. Entweder mit deiner Familie, einer guten Freundin oder auch mit Gleichgesinnten bzw. Frauen, die in der gleichen Situation sind wie du. Die Last verteilt sich dadurch und wahrscheinlich können diese Personen deine (negativen) Überzeugungen entkräften. 

  8. Achso, was ich noch mache: ich schaue keine Nachrichten mehr, jedenfalls sehr sehr selten. Ich mag mich dieser Negativität der bedrohlichen Schlagzeilen nicht mehr aussetzen. Es ist fast egal, ob du die Nachrichten von vor drei Wochen hörst oder heute. Es ist meist dasselbe, nichts Schönes, nichts Positives. Und meist macht es Angst. Das brauche ich nicht. Ich habe für mich beschlossen, meine Körperzellen nicht mehr mit schlechter Energie zu füttern. Ich informiere mich, aber ich tue das selektiv. So kann ich selbst steuern, was ich mir reinziehe und was nicht. 

Wenn ich mal wieder beim Bäcker bin und die Zeitungen betrachte, würde ich mich über diese Schlagzeile freuen:“XY hat ihre Krebserkrankung überwunden - und ist wieder gesund.“ Diese Geschichten sollten erzählt werden. 



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