Kann man eigentlich Angst einfach „aufessen“ oder „wegessen“? Schön wär’s, oder? Einfach eine schöne, leckere Mahlzeit zu sich nehmen und schon ist die Angst weg.
Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Aber unsere Nahrung und unsere Psyche hängen enger zusammen als du denkst. Mit der richtigen und gesunden Ernährung kannst du deine mentale Gesundheit unterstützen und dich viel wohler fühlen. Du kennst das sicherlich, wenn du gestresst bist und dann gerne zur Schokolade greifst, weil sie dich beruhigt oder ein gutes wohliges Gefühl vermittelt. Leider ist dieses gute Gefühl meist nur von kurzer Dauer. Aber mit echter und guter Nahrung geht das auch anders. Du kannst bei Stimmungsschwankungen einiges für eine bessere Stimmung tun. Leidest du bereits an einer Depression, kann sie zwar allein die Depression nicht heilen, aber sie kann ihr entgegenwirken und positiv beeinflussen. Siehe bitte dazu auch meinen Hinweis am Schluss dieses Beitrags. Wichtig ist dabei, dass du die richtigen Nährstoffe zu dir nimmst. Denn ein Nährstoffmangel gilt als mitverantwortlich für Angstzustände, Depressionen und Stressanfälligkeit. Was hat also unsere Ernährung mit unserer Stimmung zu tun? Was passiert da genau? Nährstoffe beeinflussen unseren Gehirnstoffwechsel, bei dem die Botenstoffe (auch Neurotransmitter genannt) Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gleichgewicht gehalten werden müssen. Diese Botenstoffe regulieren unsere Stimmung, wozu zum Beispiel Glücksgefühle, Schmerz- und Stressempfinden oder auch Wohlbefinden zählen. Hier die drei Botenstoffe im Einzelnen: Serotonin Serotonin ist ein sogenanntes Glückshormon. Es wirkt beruhigend und sorgt für Wohlbefinden, innere Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit. Außerdem fördert es guten Schlaf und stimuliert unsere Gedächtnisleistung. Es fördert die Blutgerinnung und steuert die Bewegung im Magen-Darm Trakt. Serotonin dämpft dagegen Angst, Kummer und Aggressivität sowie das Hungergefühl. Im menschlichen Körper kommt größte Menge an Serotonin im Magen-Darm-Trakt vor. Hier werden ca. 90% des Serotonin Vorkommens gespeichert. Um Serotonin (und auch Melatonin - das Schlafhormon) bilden zu können, brauchst du die Vorstufe Tryptophan dazu. Tryptophan ist ein Eiweiß, das der Körper nicht selbst herstellen kann und darauf angewiesen ist, dass wir es zu uns nehmen. Es kommt ausschließlich in eiweißhaltigen Lebensmittel vor. Besonders viel Tryptophan ist in folgenden Lebensmittel enthalten:
Aber Achtung: Tryptophan muss, um gut wirken zu können, vom Magen aus die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Dabei konkurriert sie mit anderen Aminosäuren. Es nützt deshalb wenig, tryptophanreiche Lebensmittel allein zu essen. Es macht Sinn, tryptophanreiche Lebensmittel mit Kohlenhydrate zu kombinieren. Ein bewährtes Feel-good Essen sind deshalb Nudeln mit Tomatensoße und Parmesan. Damit kommt das Tryptophan in deinem Gehirn an. Dopamin Das Dopamin ist ebenfalls ein Glückshormon und spricht insbesondere unser Belohnungssystem an. Du kennst das gute Gefühl, wenn du eine schwere Aufgabe gelöst oder ein anstrengendes Sportprogramm absolviert hast. Auch das sogenannte „Runner´s High“ oder der „Flow“ beim Yoga zählen dazu. In Zusammenspiel mit Serotonin motiviert dich Dopamin zur Wiederholung. Damit bleibst du an gesteckten Zielen länger dran, um das Glücksgefühl erneut zu empfinden. Es wirkt sich aber auch auf deine Feinmotorik, Beweglichkeit, Konzentration und dein Erinnerungsvermögen aus. Empfindungen wie Antrieb, Mut und Lebensfreude werden ebenfalls vom Dopamin beeinflusst. In der Ernährung spielen die Vorstufen des Hormons Dopamin eine Rolle: sie heißen Phenylalanin und Tyrosin. Nur ganz kurz: Phenylalanin ist eine essentielle Aminosäure, die in der Leber in Tyrosin umgewandelt wird. Tyrosin selbst muss dem Körper nicht zugeführt werden, außer man hat eine Lebererkrankung oder Stoffwechselkrankheit, bei dem das Phenylalanin nicht in Tyrosin umgewandelt werden kann. Beide Aminosäuren kommen in Sojabohnen, Parmesan, Emmentaler, Erdnüssen und Mandeln, Rind- und Kalbfleisch, Thunfisch und Kabeljau sowie Eier vor. Aber Achtung: Schwangere, stillende Frauen, Personen mit angeborener Phenylketonurie (PKU), Menschen mit Hypertonie oder Menschen mit Schizophrenie dürfen Phenylalanin und Tyrosin nicht einnehmen. Noradrenalin Noradrenalin ist ein „Stresshormon“. Als Hormon wird es in den Nebennieren gebildet, als Neurotransmitter dagegen im Nervensystem. Es erhöht deine Aufmerksamkeit und deine Konzentration in körperlichen und mentalen Stresssituationen. Beispiel: du läufst abends im Dunkeln allein durch eine einsame Straße. Plötzlich hörst du es rascheln. Zack! Du bist auf Knopfdruck leistungsbereit, dein „Kampf-Flucht Reflex“ ist aktiviert. Dein Herz schlägt schneller, du atmest schneller, deine Verdauung wird eingestellt, deine Leber stellt Glucose als Energie für deine Muskeln bereit, deine Pupillen sind erweitert und dein Schmerzempfinden ist herabgesetzt. Alles Dinge, damit du entweder einem möglichen Angreifer in sein Wertestes treten kannst, gegen sein Schienbein oder aber wegrennen kannst. Wenn es dann zum Glück nur eine Katze war, dann beruhigst du dich auch schnell wieder und alle eingestellten Körperfunktionen laufen wieder an. Eine mentale Stresssituation wäre zum Beispiel, wenn du vor einem großen Publikum einen Vortrage halten müsstest. Du bist sehr aufgeregt, hast Lampenfieber, vielleicht sind deine Hände kalt und feucht, dein Herz pocht. Wenn du dann aber auf der Bühne stehst und dein Vortrag beginnt, dann bist du hochkonzentriert. Du blendest in dem Moment Dinge, die jetzt nicht wichtig sind, aus. Du würdest kaum auf die Idee kommen zu überlegen, was du heute Abend kochen möchtest. So wirkt also das Noradrenalin. Und es ist nicht immer schlecht, sondern hilft uns in extremen Situationen. Problematisch wird es erst, wenn das Noradrenalin ständig im Körper kreist und wir deshalb ständig in Alarmbereitschaft sind und nicht runterkommen können. Diese drei Botenstoffe müssen also in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander stehen. Was haben nun die Nährstoffe damit zu tun? Fehlen bestimmte Nährstoffe in der Ernährung kann dies Ängste oder gar Depressionen begünstigen. Vitamine und Mineralien sind für die Versorgung unseres Gehirns wichtig und unterstützen die Produktion der drei wichtigen Botenstoffe und ihre Balance zueinander. Bestimmte Co-Faktoren sind also für Bildung von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin wichtig. Die Chemie ist viel komplizierter, aber ich will trotzdem versuchen, einen kurzen und einfachen Überblick über die wichtigsten Nährstoffe zu geben: Magnesium Magnesium gilt als Anti-Stress Nährstoff. Es ist nicht nur für unsere Knochen wichtig, sondern entspannt die Muskeln, unterstützt die Funktion des Nervensystems und der Psyche. Außerdem wirkt es gegen Müdigkeit und Ermüdung. Magnesium kommt überwiegend in pflanzlichen Lebensmittel vor, wie Bohnen und Erbsen. Außerdem in Vollkornprodukten aus Weizen, Dinkel, Gerste, Roggen, Hafer oder Buchweizen sowie Nüssen. Auch im „harten“ Leitungswasser oder in speziellen magnesiumreichen Mineralwasser kommt es vor. Diese sind entsprechend im Etikett gekennzeichnet. Omega 3 Fettsäuren Die Omega 3 Fettsäuren gehören zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind für unseren Körper essentiell, das heißt, wir müssen diese mit der Nahrung aufnehmen, weil unser Körper sie selbst nicht herstellen kann. Die Omega 3 Fettsäuren sind nicht nur für unsere Herzgesundheit und unseren Cholesterinspiegel wichtig, sondern auch für unser Gehirn. Unser Gehirn besteht überwiegend aus Fett, bei dem einer der wichtigsten Grundbausteine die Omega 3 Fettsäuren sind. Sie sorgen dafür, dass unsere Geisteskraft unterstützt wird. Abgesehen davon, wirken Omega 3 Fettsäuren auch entzündungshemmend im Körper und stärken somit auch unser Immunsystem. Vitamin D Vitamin D, das sogenannte Sonnen-Vitamin, das ja eigentlich ein Hormon ist, ist nicht nur für starke Knochen , unser Immunsystem und für die Krebsabwehr wichtig, sondern hat auch Einfluss auf unsere Stimmung. Vitamin D reguliert das Serotonin, hat einen Einfluss auf die Verwertung vom Dopamin und auf die Bildung von Noradrenalin. Außerdem wird dem Vitamin D eine Schutzfunktion für die Nervenzellen zugewiesen. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen mit Depressionen in der Regel einen zu niedrigen Vitamin D Spiegel haben. Ein Spiegel zwischen 40 bis 60 ng/ml gilt als optimal. Vitamin B12 Vitamin B12 hat einen enormen Einfluss auf wichtige Prozesse in unserem Gehirn. Dazu zählen die Stimmung, Gedächtnis und Wahrnehmung. Auch für die Bildung unserer drei wichtigen Botenstoffe spielt Vitamin B12 eine große Rolle. Es unterstützt die Regeneration der Nervenzellen und sorgt für eine gute Konzentration. Zu wenig Vitamin B12 kann im Alter zum Beispiel Demenz und Alzheimer begünstigen. Zink Zink sorgt dafür, dass die Nervensignale an den Synapsen reguliert werden. Also auch, dass der Körper Reflexe oder Befehle des Gehirns richtig verarbeiten kann. Bei einem Zink Mangel kann es zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, geringere Leistungsfähigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten kommen. Aber auch Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen. Viel Zink ist zum Beispiel in Kürbiskernen, Weizenkeimen, Linsen, Nüssen, Samen, Haferflocken, Edamer Käse und in Rindfleisch enthalten und wer es mag auch in Schalen- und Krustentieren. Eisen Auch ein Eisenmangel wird in Verbindung mit Depression gebracht. Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Körper. Er bindet den Sauerstoff im Blut und transportiert ihn zu den Organen. Aber auch für die Herstellung von Dopamin ist Eisen wichtig. Zu wenig Eisen kann zu Müdigkeit, verminderte Gehirnleistung, Reizbarkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten führen. Viel Eisen ist in tierischen Lebensmittel wie Rindfleisch, Kalb, Wild, Ente oder auch in Eiern enthalten. Wer sich pflanzenbasiert ernährt findet Eisen in Hülsenfrüchten, grünem Gemüse, Nüssen, Kerne und Samen vor. Bei Brot ist Vollkorn und Sauerteig von Vorteil. Für die bessere Aufnahme von Eisen ist es wichtig, dass die eisenhaltigen Lebensmittel zusätzlich mit Vitamin C eingenommen werden. Das geht gut, wenn man zum Beispiel ein Glas Orangensaft zum Essen trinkt, Zitrone ins Salatdressing gibt oder frisches Obst im Müsli isst. Selen Selen kennen wir als wichtiges Antioxidanz. Aber es hat auch eine stimmungsaufhellende Wirkung, weil es unter anderem auch für die Bildung von Serotonin wichtig ist. Menschen mit einem Selen Mangel fühlen sich leicht überfordert, erschöpft und können sich nicht gut konzentrieren. Gute Selen Lieferanten sind Brokkoli, Weißkohl, Zwiebeln, Knoblauch, aber auch Pilze, Spargel und Hülsenfrüchte wie Linsen. Auch Paranüsse sind eine hervorragende Selenquelle. Bitte nicht zu viel davon essen, maximal 3 Stück und auf Bioqualität achten. Da Tierfutter in der Europäischen Union mit Selen angereichert werden darf, können Fleisch und Eier ebenfalls Selen-reich sein. Aminosäuren > besonders GABA Aminosäuren sind die Baustoffe des Lebens und die Grundlage für alle Stoffwechselvorgänge im Körper. Aus ihnen werden Eiweiße, die Proteine, gebildet, aus denen ein Großteil unserer Zellen, Muskeln und unseres Gewebes bestehen. Besonders die Aminosäure Glutaminsäure scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Aus Glutaminsäure wird Glutamin gebildet, das gegen Stress, Stimmungstiefs und innere Unruhe hilft. Außerdem steigert Glutamin die Bildung von GABA. GABA steht für das englische Wort Gamma aminobutyric acid, übersetzt Gamma-Amino-Buttersäure. Das ist ein wichtiger Botenstoff im Gehirn und gilt als natürliches Beruhigungsmittel, weil es die Aktivität der Nervenzellen im Gehirn herabsetzt. Es lindert Stress, gleicht die Stimmung aus, lindert Schmerzen, lässt uns ruhiger werden und fördert außerdem guten Schlaf. Lebensmittel, die die GABA Produktion unterstützen, sind Walnüsse, Tomaten, Hühnerei, Käse, vor allem Parmesankäse und grüne Bohnen. Achtung: entzündungsfördernde Ernährung fördert Depressionen Nahrungsmittel, die besonders viel Zucker und Fett enthalten, wie Süßigkeiten, Kuchen, süße Teilchen vom Bäcker wie Schokocroissants, Streuselschnecken oder Plunderstückchen, können stille Entzündungen im Körper fördern. Du bemerkst sie nicht unmittelbar, aber dein Immunsystem hat unentwegt mit den Entzündungen zu tun, um sie in Schach zu halten. Das bedeutet Stress fürs Immunsystem. Ausgelöst wird das durch sogenannte Zytokine. Das sind ebenfalls Botenstoffe, die bei Entzündungen vermehrt im Gehirn zirkulieren. Sie regen die Immunzellen an, die Entzündungen zu bekämpfen. Nachdem die Entzündung abgeklungen ist, geht auch die Zahl der Zytokine wieder runter. Wenn man aber dauerhaft eine Entzündung im Körper hat, wie das bei stillen Entzündungen durch schlechte Ernährung der Fall ist, bleiben die Zytokine im Blut erhöht. Das wiederum soll sich auf die Psyche auswirken und Depressionen begünstigen. Außerdem senken die Zytokine die Serotinproduktion ab. Die Balance der drei Botenstoffe ist gestört und kann somit depressive Verstimmungen begünstigen. Welche Lebensmittel solltest du bei Ängsten oder Depressionen meiden? Eigentlich unsere alten Bekannten: Zucker, Weißmehlprodukte, Süßigkeiten und schlechte Fette, wie Transfette. Warum ist eigentlich ganz einfach: diese Lebensmittel haben Null Nährstoffe, unterstützen also auch nicht die Bildung der wichtigen Botenstoffe für das Gehirn. Außerdem fördern sie stille Entzündungen im Körper, die - wie ich eben schon ausgeführt habe - sich negativ auf die Psyche auswirken können, Stichwort Zytokine. Auch eine kalorien- und fettreduzierte Ernährungsweise ist nicht zu empfehlen. Tipp: Wenn du aber Lust auf etwas Süßes hast, dann ist es völlig in Ordnung eine Banane in geschmolzene Schokolade mit 80% Kakaoanteil zu dippen und zu genießen. Lecker! Auch die Darmgesundheit spielt bei Depression eine große Rolle. Es ist wichtig, die guten Bakterien im Darm zu fördern. Denn mehr als 90 % des Serotonins, du erinnerst dich: dem Glückshormon, werden im Magen-Darm-Trakt gebildet. Zwischen dem Mikrobiom und dem Gehirn besteht eine Verbindung- die sogenannte Darm-Hirn-Achse - , die Einfluss auf Verhalten, Gemütslage und damit auch auf psychische Leiden wie Depressionen hat. Das gute am Darm: er kann sich schnell anpassen. So kann sich das Mikrobiom bereits innerhalb 24 Stunden zum Positiven verändern, wenn wir das richtige essen. Welche Lebensmittel helfen bei Depression? Wie ganz oft lautet die Antwort: eine pflanzenbasierte und ausgewogene Mischkost mit vielen Vitalstoffen sind die Lösung. Das heißt:
Fazit: Eine ausgewogene gesunde Ernährung kann auch bei depressiven Verstimmungen hilfreich sein. Vielleicht kennst du auch dieses Gefühl, was einen beschleicht, wenn man eine ganze Chipstüte aufgegessen hat. Wohlfühlen geht anders. Heißt nicht, dass man nie ein Stückchen Kuchen oder Schokolade essen darf, aber eben achtsam und als besonderen Genuss. Ich bin schon überrascht, wie die Botenstoffe und die vielen Nährstoffe uns und unsere Stimmung beeinflussen können. Also iss den Regenbogen 🌈! Echte Nahrung, abwechslungsreich und möglichst selbstgekocht. Probiere es doch einfach mal für einen von dir festgelegten Zeitraum aus, z.B. für eine Woche. Wenn es dir guttut, dann mache weiter. Einen Versuch wäre es doch wert, oder? Sehr gute Rezepte gegen Depression gibt es übrigens bei den Ernährungs-Docs. Ein Versuch, es einfach mal auszuprobieren, wäre es doch wert, oder? ➡️ Wie ist das bei dir? ➡️ Wirkt sich Essen auf deine Stimmung aus? Sowohl in die eine als auch andere Richtung? Schreibe es gerne in den Kommentar. Ich freue mich immer, von dir zu hören. Liebe Grüße, Diana 😊 Wichtiger Hinweis: Mit Essen allein kommt man gegen eine schwere Depression nicht an. In meinem Beitrag geht es um Stimmungsschwankungen bis hin zu einer leichten Depression. Wenn du eine mittelgradige oder sogar schwere Depression hast und das Gefühl hast, in einer Abwärtsspirale zu sein und nicht schaffst, von alleine da rauszukommen, dann lass dir unbedingt durch einen Experten helfen. Sprich bitte mit deiner Ärztin oder deinem Arzt, die dich dann an einen Facharzt, einen Psychotherapeuten oder einer Psychoonkologin überweisen können. Das ist überhaupt keine Schande und kann jeder widerfahren. Quellen (aufgerufen am 20. und 21.01.2022): https://aok-erleben.de/artikel/tryptophan-fuer-dein-wohlbefinden-unsere-top-10-lebensmittel https://aok-erleben.de/artikel/gesunde-stimmungsaufheller-essen-gegen-die-depression https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/psychische-erkrankungen/angst/angst-abbauen https://www.fitreisen.de/blog/9-der-besten-lebensmittel-gegen-stress/ https://www.eatmovefeel.de/depressionen-durch-naehrstoffmangel/ https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/detailseite/2016/news-im-august-2016/dopamin-weit-mehr-als-nur-der-botenstoff-des-gluecks/ https://www.foodspring.de/magazine/dopamin-und-dopaminmagel https://www.ahead-nutrition.com/blogs/stimmung/adrenalin-noradrenalin-wirkung https://www.merkur.de/leben/gesundheit/rezepte-kochen-einen-guten-schlaf-zr-5018354.html https://pharmaceutical-tribune.at/nemogramm/10028542/ein-duo-fuer-geistige-aktivitaet/ https://www.klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/magnesium-was-ist-zu-beachten-8003 https://www.dr-johanna-budwig.de/ernaehrung/omega-3-fettsaeuren-erklaert/ https://www.asklepios.com/presse/presse-mitteilungen/bad-wildungen/vitamin-d~ref=9837f0e0-92c9-4366-8b73-8a9d34d1b632~ https://www.vitaminb12.de/psyche-gehirn/ https://www.mpg.de/521999/pressemitteilung20061128 https://www.dr-gumpert.de/html/zinkmangel.html https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7884603/ https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/eisenreich-essen-so-gelingt-es-719507.html https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/mineralstoffe-spurenelemente/weitere-mineralstoffe-spurenelemente/selen https://www.dge.de/wissenschaft/faqs/selen/#c1510 https://herbano.com/at/ratgeber/gaba#steigern-gaba https://www.krankenkassenzentrale.de/produkt/gaba https://aok-erleben.de/artikel/darm-hirn-achse-was-haben-darmbakterien-mit-depressionen-zu-tun Morgen ist der 21. Dezember - Wintersonnenwende - auch astronomischer Winterbeginn. Das heißt, wir haben die längste Nacht und den kürzesten Tag des Jahres.
Wir merken es schon selbst, wie dunkel es draußen ist. Kaum etwas hell geworden, hat man das Gefühl, es wird auch schon wieder dunkel. Die Natur hält inne und scheint still. Man könnte meinen, sie fordert uns auf, ebenfalls inne zu halten und zu entschleunigen. Viele Tiere gehen spätestens jetzt in den Winterschlaf. Auch unser Körper spürt das: wir sind müde und erschöpft und können uns öfters mal kaum zu etwas aufraffen. Das ist völlig in Ordnung. Zeit also für die „Innenschau“. Wir ziehen uns gerne zurück, kuscheln uns auf dem Sofa bei einer Tasse Tee ein, zünden eine Kerze an und genießen die eigenen vier Wände mit der Familie. Geben wir dem doch einfach nach und genießen gemütliche Tage. Nach Erreichen der Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Schon die Germanen und Kelten feierten diesen Tag als „Geburt des Lichtes“, also dass die Sonne allmählich wieder kräftiger wird, länger scheint und das Leben in der Natur zurück bringt, auch wenn das noch etwas dauert, aber es ist der Anfang. Brennende Radkreuze wurden von Hängen herunter gerollt oder Kerzen angezündet. Es beginnen nun die 12 Rauhnächte, die mit vielen Ritualen wie räuchern, Feuer zünden, orakeln oder andere rituelle Handlungen, einhergehen, um böse Geister auszutreiben. In dieser Zeit soll Altes verabschiedet werden und Neues Willkommen heißen. Es ist sozusagen die Zeit zwischen den Jahren. Das Christentum hat diese 12 Rauhnächte als die 12 Weihnachtsfeiertage zwischen dem 25.12. und 6.01. umgedeutet. Vielleicht hast du Lust, auch ein kleines Ritual zur Wintersonnenwende durchzuführen? Ich habe 4 Vorschläge für dich. Du könntest:
Ich wünsche dir und deiner Familie ein wunderschönes Weihnachtsfest, entspannte Feiertage und ein super tolles, vor allem gesundes, neues Jahr 2022! Deine Diana Wenn du eine Brust OP hinter dir hast, sei es brusterhaltend, die komplette Entfernung der Brust oder auch einen Brustaufbau, könnte es sein, dass du anfangs Schwierigkeiten hast, deine Arme nach oben zu strecken. Das ist völlig normal. Schließlich ist das eine große OP, die sich auf deinen Brustmuskel und die Faszien auswirkt. Auch Schwellungen oder Spannung im Bereich der Narbe können sich auf deine Schulter-Arm-Beweglichkeit auswirken. In Absprache mit den Ärzten und Physiotherapeuten kannst du zeitnah beginnen, gegenzusteuern und gezielt Übungen machen, damit du deine Arme wieder gut bewegen kannst. Vor allem auch, um nicht in eine Schonhaltung zu gehen. Denn das, was wir nicht benutzen, verlieren wir, wird also abgebaut. Eben auch Muskeln und Beweglichkeit. Im Englischen sagt man auch (weil es sich auch schön reimt): Use it, or lose it. Also: Nutze es oder verliere es. Wenn du über längere Zeit eine Schonhaltung einnimmst, kann es dazu kommen, dass du eventuell deine Schulter nicht mehr gut bewegen kannst. Wenn du dein Schultergelenk nicht mehr trainierst, kann es ganz schnell zu einer Versteifung kommen. Im ungünstigsten Fall ergibt sich daraus eine sogenannte „Frozen Shoulder“, also Schultersteife. Lass dich nicht verunsichern, wenn du Frauen triffst, die kurz nach der OP ihre Arme bereits wieder in die Lüfte strecken. Das ist bei jeder Frau unterschiedlich. Bei den einen klappt es schon gut, andere brauchen etwas Zeit und Übung, damit es wieder gut funktioniert. Du kannst dann bereits wenige Tage nach der OP beginnen, - immer in Absprache mit deinem Behandlungs-Team - leichte Armübungen zu machen. Da ich selber keine Physiotherapeutin bin, habe ich mir Unterstützung und Anregung bei der Physiotherapeutin Elisabeth Josenhans geholt. Einer ihrer Schwerpunkte in ihrer Hamburger Praxis ist die Nachbetreuung von Brustkrebspatientinnen. Das ist für Frau Josenhans eine Herzensangelegenheit und Passion, wie sie mir sagte. Ich finde das großartig, denn mich hat man nach meiner OP weder gezielt auf Armübungen hingewiesen, noch kannte ich Physiotherapeuten, die auf Bruskrebspatientinnen spezialisiert waren. Frau Josenhans und ihr Team behandeln nicht nur eine eingeschränkte Schulterbeweglichkeit,. Sie hat auch ein spezielles Therapiekonzept bei der sogenannten Strangbildung entwickelt. Strangbildung kann entstehen, wenn sich Lymphbahnen nach einer Brust OP verhärten. Das geschieht dadurch, dass die Lymphbahnen durch die Entfernung von Lymphknoten durchtrennt worden sind. Wenn du erkennen kannst, dass sich unter deiner Achsel ein Strang gebildet hat, das etwa so aussieht, als hättest du ein Seil unter deiner Haut, eben einen Strang, dann musst du das nicht hinnehmen. Dagegen kannst du etwas tun. Auch gegen Spannungen im Narbenbereich hat Frau Josenhans ein gutes Therapiekonzept entwickelt. Mit einer speziellen Narbenmassage und mit einem Schröpfglas konnte sie bei 89 % ihrer Patientinnen den unangenehmen Narbenzug auflösen und bei den restlichen 11 % deutlich verbessern. Mir gefallen ihre Übungen für die Schulter-Arm-Beweglichkeit und deshalb möchte ich euch diese nicht vorenthalten. Sie sind nicht kompliziert und sehr effektiv. Druckt euch die Anleitung aus und nehmt euch ein paar Minuten am Tag Zeit, um die Übungen in euren Alltag einzubauen. Besucht auch gerne die Webseite der Physiotherapiepraxis Josenhans. Dort findest du
Um die Übungen und Techniken anschaulicher zu machen, gibt es dort auch entsprechende Videos zu den einzelnen Behandlungen. Abbildung und Verlinkung mit freundlicher Genehmigung der Physiotherapiepraxis Elisabeth Josenhans, Kunhardtstr. 4, 20249 Hamburg www.praxisjosenhans.de Vielen Dank! Wie ist das bei dir? Fällt es dir schwer, deine Arme hochzuheben? Was machst du dagegen? Was hat dir geholfen? Schreibe es mir gerne in den Kommentar. Ich freue mich. Deine Diana
Neu im Leitlinienprogramm Onkologie Mammakarzinom: Beeinflussbare Lebensstilfaktoren Das Leitlinienprogramm Onkologie ist eine von der der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) , der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und der Deutschen Krebshilfe initiierte Richtlinie für sämtliche Krebserkrankungen. Hierin haben führende Ärztinnen, Ärzte und andere Wissenschaftler:innen aus verschiedensten Fachgremien sich damit auseinander gesetzt, welche Behandlungen bei welcher Krebserkrankung sinnvoll sind und welche Maßnahmen unterstützend wirken. Jetzt gab es eine Aktualisierung des Leitlinienprogramms Onkologie für Brustkrebs. Ein Kapitel zum Thema „Beeinflussbare Lebensstilfaktoren“ ist neu hinzugekommen. Endlich wurde aufgenommen, dass unser Lebensstil eben doch großen Einfluss auf Krebs hat und wie man das Krebsrisiko senken kann. Die Tage von Aussagen wie „Essen Sie ruhig so weiter wie bisher“ oder „Schonen Sie sich, nicht körperlich überanstrengen“ oder „Bei Krebs kann man nichts machen, ist halt Pech“ sind hoffentlich bald gezählt. Es sind die ganz klassischen Aspekte, die dabei eine Rolle spielen, die ich auch immer wieder benenne:
Auch die Frage, inwieweit Nahrungsergänzungsmittel gut sind, wird hier behandelt. Ich habe mir das Leitlinienprogramm Onkologie für Brustkrebs mal vorgenommen und auf interessante Aspekte durchleuchtet. Das Best-of habe ich hier für dich zusammengefasst. Es geht los Laut dem Leitlinienprogramm ist die Nachsorge nun nicht nur auf ein mögliches Rezidiv gerichtet, sondern umfasst auch die Empfehlung, generell seine Gesundheit zu erhalten. Dazu sollte beraten und geschult werden. Das umfasst auch den Lebensstil, insbesondere Bewegung und Ernährung. Gewicht Starkes Übergewicht steht bei Brustkrebs in Zusammenhang mit höherer Sterblichkeit. In Studien wurde festgestellt, dass Frauen mit einem BMI über 30 ein 46 % höheres Risiko haben, innerhalb der ersten 10 Jahre Fernmetastasen zu entwickeln und ein 38 % höheres Sterberisiko nach 10 Jahren oder länger nach der Erstdiagnose. Hinweis von mir zum BMI: Normalgewicht liegt bei einem BMI zwischen 18,5 - 25. Übergewicht (Präadipositas) liegt bei einem BMI zwischen 25 und 30. Adipositas, also Fettleibigkeit besteht bei einem BMI ab 30. BMI Rechner, wo du Alter, Größe und Gewicht eingeben musst, findest du leicht im Internet. Körperliche Aktivität Körperliche Aktivität und somit der Erhalt eines normalen Körpergewichts verbessert die Lebensqualität. So leiden Frauen weniger unter Fatigue. Es deutet einiges darauf hin, dass durch körperliche Betätigung ein Überlebensvorteil erzielt werden kann. Wer sich nicht genügend bewegt, hat ein höheres Risiko an Osteoporose zu erkranken. Ärzte sind hier aufgerufen, darüber aufzuklären, was Risikofaktoren dafür sind und was eine gesunde Lebensweise bewirken kann. Auch hier sollten übergewichtige und fettleibige Frauen motiviert werden, auf hochkalorische Lebensmittel zu verzichten und sich körperlich zu betätigen, um ein Normalgewicht zu erreichen. Bei Symptomen an Muskeln und Knochen können je nach Indikation folgende Maßnahmen angeboten bekommen: Akupunktur, körperliche Aktivität, Empfehlung für physikalische Therapie und Rehabilitation. Darüberhinaus könnte eine Bewegungstherapie das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine Herzschädigung durch Arzneistoffe bzw. Medikamente reduzieren. Nach der Diagnose sollten Brustkrebspatientinnen schnellstmöglich wieder ihre normalen Alltagsaktivitäten verrichten und darüberhinaus zu weiterer körperlichen Aktivität motiviert werden. Für Brustkrebspatientinnen wird folgendes empfohlen: Mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche. An zwei Tagen pro Woche Krafttraining. Brustkrebspatientinnen sollten insbesondere während der Chemo und Anti-Hormon-Therapie ein intensives körperliches Training absolvieren bzw. angeboten bekommen. Studien konnten außerdem zeigen, dass regelmäßiges Krafttraining Schmerzen bei Einnahme von Aromatasehemmer um bis zu 20% reduzieren konnte. Körperliche Aktivität hilft außerdem bei Fatigue, kann Müdigkeit verringern, hilft, sich körperlich und emotional besser zu fühlen und die Erkrankung zu verarbeiten. Polyneuropathien Bei Polyneuropathien werden in den Leitlinien folgende Maßnahmen empfohlen:
Ernährung Bezüglich der Ernährung werden viel Gemüse, Obst, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte empfohlen, sowie wenig gesättigte Fette und wenig Alkohol (maximal 10 g pro Tag). Wenig Alkohol Konsum insbesondere zur Vermeidung von späten Rezidiven (mehr als 5 Jahre nach Erstdiagnose) bei Rezeptor-positiven Erkrankungen. Meine Anmerkung zur Alkoholmenge: 10 - 12 g reinen Alkohols sind ungefähr in einem Standardglas des jeweiligen alkoholischen Getränks enthalten. Zum Beispiel 0,3 L Bier, 0,125 L Wein, 0,1 L Sekt oder 4 cl Schnaps. Das Risiko für Brustkrebs wird durch eine fett- und zuckerreiche westliche Ernährung erhöht, während eine gesundheitsförderliche Ernährung das Risiko senkt. Eine ausgewogene Mischkost wird empfohlen. Eine Studie ergab, dass die Häufigkeit einer Brustkrebserkrankung bei einer Mittelmeerkost mit Olivenöl um 62%, mit Nüssen 34% niedriger war. Auch der Verzehr von Hülsenfrüchten ist mit einem niedrigerem Brustkrebsrisiko assoziiert. Dagegen erhöht sich das Risiko beim hohen Konsum von Fleisch und stark verarbeitetem Fleisch. Erstaunlicherweise wird in den Leitlinien aufgeführt, dass eine Metaanalyse ergab, dass das Brustkrebs Risiko beim Konsum von Milch und Milchprodukten erniedrigt war. Anmerkung: Ich habe diese Studie nochmal nachgelesen. Darin heißt es im Ergebnis (übersetzt aus dem Englischen): "Die Ergebnisse der vorliegenden Meta-Analyse deuten darauf hin, dass ein erhöhter Verzehr von Milchprodukten insgesamt, nicht aber von Milch, mit einem geringeren Brustkrebsrisiko verbunden sein könnte". Jetzt mag sich jede ihr eigenes Bild zum Thema Milch machen... Rauchen Eine weitere Empfehlung ist, nicht zu rauchen. Raucherinnen sollten Entwöhnungsprogramme empfohlen werden. Bei Raucherinnen ist die Sterberate bei Brustkrebs um 33% erhöht. Komplementäre Methoden und Nahrungsergänzungsmittel Immer mehr Frauen haben das Bedürfnis, ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen zu wollen und mit Nahrungsergänzungsmittel zu unterstützen. Hier sollten die Ärzte aufklären, ob es mögliche Risiken oder sogar Interaktionen mit der Therapie gibt. In den Leitlinien werden folgende Substanzen/Maßnahmen, ihren propagierten Einsatz, Nebenwirkungen und ob es Interaktionen mit der Therapie gibt, aufgeführt: Mein Fazit:
Während der Therapie sind demnach völlig unbedenklich: Vitamin D, Selen, Grüner Tee, Omega-3 Fettsäuren, Enzyme, hochpotenzierte homöopathische Mittel und Traubensilberkerze. Grundsätzlich wird empfohlen, während einer Chemo-, Hormon- oder Strahlentherapie Vitamine und Mikronährstoffe möglichst über die natürliche Ernährung zuzuführen. Iss den Regenbogen! Wenn ein Mangelzustand nachgewiesen ist, soll dieser ausgeglichen werden. Und wichtig: Bewegung, Bewegung, Bewegung! Quellen: Leitlinienprogramm Onkologie Mammakarzinom https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Leitlinien/Mammakarzinom_4_0/Version_4.4/LL_Mammakarzinom_Langversion_4.4.pdf Studie Verzehr von Milch und Milchprodukten bei Brustkrebs https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21442197/ Letzte Woche war ich zur Mammographie. Nach 8 Jahren seit meiner Brustkrebs Diagnose fast eine jährliche Routine. Aber eben nur fast.
Die Mammo wurde gemacht und ich sollte draußen noch warten. Eine Schwester kam einige Minuten später und bat mich, in einem anderen Wartebereich Platz zu nehmen. Oh, mein Gott!! Was war los? War etwas mit den Aufnahmen nicht in Ordnung? Die Schwester hat mich lediglich gebeten, mich einfach nur woanders hinzusetzen. Nichts weiter. Kein komischer Blick, kein Wort zum Befund. Aber dennoch gingen bei mir alle Alarmglocken an. Unter meiner Maske bekam ich fast Schnappatmung und mein Herz pochte kräftig gegen meine Brust. Ich malte mir aus, was wäre wenn. Was, wenn in der Mammographie etwas zu sehen wäre, was da nicht hin gehört? Was mache ich dann? Muss ich nochmal Chemo machen? Geht dann überhaupt noch was? Mein Kopfkino war gut am Laufen. Ich versuchte, mich sofort zu beruhigen und sagte mir innerlich ganz laut: STOPP! Moment mal. Ey komm, du weißt doch noch gar nichts. Niemand hat gesagt, dass der Krebs zurück sei. Das sind doch schon wieder ungelegte Eier. Was machst du dir jetzt da einen Kopf? Jetzt warte mal ab. Das einzig wirksame, was ich den Moment tun konnte, war atmen. Ich atmete tief ein und lange aus. Das einige Male. Gut, dass ich eine Maske aufhatte, wo mir niemand meine Angst ansehen konnte. Das klappte sogar erstaunlich gut. Ich beruhigte mich. Zumindest war die Schnappatmung verschwunden. Und dann setzte sich eine Frau ebenfalls in diesen Wartebereich, die nach mir dran war. Aha, dachte ich. Siehste, sie wurde auch gebeten, sich hier hinzusetzen. Hatte sie auch keinen guten Befund? Ach was, wahrscheinlich handelte es sich um eine reine Organisations Sache der Klinik. Und siehe da, ja, so war es. Die Ärztin, die dann immer noch routinemäßig einen Ultraschall macht, hatte dort ihren Raum, worin auch das Ultraschallgerät stand. Als sie mich reinrief, sagte sie gleich als Erstes: „Schon mal vorab: Alles in Ordnung.“ Puh! Die Steine plumpsten runter und ich war sooo froh. Als ich dann die Klinik verließ (und noch ein kleines Dankgebet nach oben schickte), dachte ich darüber nach. Wie kann das sein? Was war da los? Warum ist das so? Und vor allem: wie kann ich mich in solchen Situationen stark machen? Das mit der Atmung war schon mal sehr gut. Das kann ich wirklich empfehlen, denn es beruhigt zunächst einmal die Nerven. Dann kann man schon mal etwas klarer denken. Und dann fragte ich mich, warum ich nicht meiner Intuition vertraute. Ich bin mit einem guten Gefühl zur Mammographie gegangen, und zwar mit der inneren Weisheit, dass alles in Ordnung sein würde. Ich spürte, dass da nichts ist und alles gut sein würde. Als ich 2013 die Diagnose Brustkrebs bekam, meldete sich bei mir auch meine Intuition. Ich wusste schon vorher, was Sache ist. Ich spürte, dass es nicht gut sein würde, dass es etwas Ernstes ist. Eine tiefe Traurigkeit erfüllte mich damals. Das höre ich von vielen Frauen, dass sie vor der Diagnose intuitiv schon wussten, dass ihr Befund nichts Gutes verheißen würde. Also scheinen wir doch ein Gespür, eine Ahnung zu haben. Wenn wir intuitiv etwas Schlimmes spüren, dann können wir uns das im Gegenteil auch zunutze machen. Wenn wir in uns hinein horchen und unsere Intuition uns sagt, dass alles gut sein würde, dann ist das so. Das wird dann seinen guten Grund haben, dass wir das so empfinden. In der Psychotherapie behandelt man Ängste damit, dass man ihnen begegnet und sie aushält. Das kann man natürlich gut mit engen Fahrstühlen und Spinnen machen. Geht das auch mit der Angst vor einer Untersuchung und dem Befund, egal wie dieser ausfällt? Ich glaube, das geht. Auch wenn es schmerzhaft ist. Ich war während meiner Brustkrebs Behandlung bei einer Psychoonkologin in Behandlung und erzählte ihr von meiner Angst. Sie fragte mich, was meine drei schlimmsten Angst Szenarien wären. Ich sagte damals so etwas wie: körperliche Schmerzen und dahinsiechen - Angst vor dem Tod - und meine Familie allein zu lassen. Dann sollte ich mir überlegen, was ich gegen diese Schreckensszenarien setzen könne, also was ganz konkret dagegen gemacht werden könne. Hmmm…. überleg, überleg. Naja, sagte ich schließlich, vielleicht eine gute Palliativmedizin mit Schmerzmittel usw. Bei Angst vor dem Tod sagte sie den Satz, den ich bis heute nicht vergessen habe: Angst vor dem Tod ist auch immer die Angst vor dem Leben. Eventuell gäbe es Dinge in meinem Leben, die ich noch nicht gelebt hätte. Die gilt es schleunigst nachzuholen, damit man am Ende des Lebens sagen kann, ja, ich habe alles erlebt, was ich wollte. Ich bereue nichts. Das mit der Familie weiß ich gar nicht mehr, was ich oder sie dazu sagte. Wahrscheinlich einfach so viel Zeit mit den Liebsten verbringen und alles aussprechen, was ist. Sich zu überlegen, was ganz konkret die Ängste sind und was man gegen sie setzen kann, ist - finde ich - eine gute Herangehensweise. Es kann den Schrecken nehmen, weil man erkennt, es gibt für jedes Problem eine Lösung oder etwas, was man machen kann. Man fühlt sich dadurch nicht ganz so hilflos. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, sich auszutauschen. Entweder mit lieben Menschen um einen herum oder auch Gleichgesinnten. Mit Gleichgesinnten hat natürlich den Vorteil, dass diese Frauen wissen, wovon du sprichst. Sie sehen und erleben die Krankheit so wie du und ich. Wir kennen die Höhen und Tiefen und haben vielleicht noch gute Ideen oder können einfach ehrlichen Trost und Mut schenken. Denn ein „Ach, das wird schon wieder“ hilft uns da nicht immer weiter. Die lieben Menschen um uns herum können ganz klar auch Kraftspender sein. Natürlich haben sie das nicht erlebt wie wir und verstehen vielleicht nicht immer unsere immer und immer wiederkehrenden Ängste. Einige liebe Menschen um uns herum wissen selbst nicht immer, wie sie mit der Situation umgehen können. Einfach, weil auch sie Angst haben. Angst um uns, was da kommen mag und vor Veränderung. Da hilft nur drüber reden. Was auch gut gegen Angst vor Untersuchungen helfen kann, ist eine vertraute Person mitzunehmen. Vielleicht kann Mutter, Tochter oder Freundin mit zum Arzt gehen. Das lenkt ab und gibt zugleich Halt. Du kannst deiner Ärztin/deinem Arzt auch offen sagen, dass du Angst hast. Gute emphatische Ärzte werden darauf eingehen und dir hoffentlich versuchen, Mut zu machen und einfühlsame Gespräche führen. Es kann außerdem hilfreich sein, dir klar zu machen, warum du zur Nachsorge gehst. Du bist engmaschig in der Nachkontrolle, damit ein Rückfall rechtzeitig erkannt würde. Denn dann ist die Chance einer guten Behandlung einfach größer. Du musst aber gar nicht gleich an das Schlimmste denken, denn die Nachkontrollen dienen auch dazu, eventuelle Spätfolgen der Behandlung, also der Chemo oder Bestrahlung, zu erkennen und zu behandeln. Zum Beispiel Polyneuropathien oder Fatigue. Und ganz klar, wenn du eine Anti-Hormon-Therapie machst, ist es wichtig, dass die Ärztin da einen Blick drauf hat und auch hier auf Nebenwirkungen eingehen kann. Die amerikanische Autorin und Lebensberaterin Martha Beck gibt in ihrem Dossier „Martha Beck's 6-Step Guide to Taming Your Fears“ Tipps, wie man Ängste unter Kontrolle bekommt. Diesen hier finde ich besonders gut: Achte auf den Weg, nicht auf die Hindernisse! Sie erzählt folgendes: “Mein Freund Jim, ein Eishockeyspieler, hat mir einmal gesagt: "Wenn du schießt, solltest du nie auf den Torwart schauen. Schau auf den Raum um ihn herum. Wo deine Augen hingehen, geht der Puck hin." Ein Wildwasser-Kajakfahrer warnte mich: "Schau auf das Wasser, nicht auf die Felsen. Wo dein Blick hingeht, geht das Boot hin." Mein Reitlehrer rief mir zu: "Schau dorthin, wo du hinwillst, nicht dorthin, wo du nicht hinwillst. Wo deine Augen hingehen, geht auch das Pferd hin." Du verstehst? Dort, wohin unsere Aufmerksamkeit geht, geht unser Leben. Dessen sollten wir uns bewusst sein. Es ist gut, die Gefahren zu kennen, aber auch, die Aufmerksamkeit auf den Weg zwischen den Gefahren zu richten. Denn der Weg ist die eigentliche Reise. Wie siehst du das? Hast du Angst vor der Nachsorge? Was machst du gegen die Angst? Ich freue mich, wenn du mir schreibst! Liebe Grüße, Diana Bist du auch so ein Kontrolletti? Ein Kontroll Freak?
Möchtest du am liebsten, dass dir die Ärzte sofort bescheinigen, dass du nach der Brustkrebs Behandlung geheilt, fit und gesund sein wirst? Dass eigentlich nur dieses Ergebnis rauskommen kann und darf und nichts anderes? Dass du ein glückliches und langes Leben vor dir hast? Aber eigentlich fühlst du dich total unsicher und vor allem machtlos, weil du es eben nicht in der Hand hast und diese Wünsche erstmal Wünsche bleiben und du null Garantie für all das hast. Das Leben hat leider kein Güte- und Garantiesiegel. Kontrolle zu haben bedeutet per Definition, dass der Mensch durch eine Handlung ein vorhersagbares Ergebnis erzielt. Sein Handeln hat also Konsequenzen auf das daraus folgende Ereignis und ist bestenfalls vorhersagbar. Wie ist das bei Brustkrebs? Der Definition nach würde es bedeuten, dass du dich nach einem bestimmten Muster verhältst , z.B. eine bestimmte Behandlung machst, dich gesund ernährst, regelmäßig bewegst und dich nicht zu sehr stresst. Als Ergebnis würde dann herauskommen, dass du gesund und fit bist, der Brustkrebs weg ist und nicht mehr wiederkommt. Das ist doch das, was wir uns am allermeisten wünschen. Das geht dir auch so, oder? Als ich 2013 Brustkrebs hatte war ich so ein absoluter Kontrolletti. Ich wollte den genauen Behandlungsfahrplan kontrollieren - wehe ein Termin musste verschoben werden, das passte nicht in meine Planung. Ich wollte meine Nebenwirkungen der Chemo unter Kontrolle halten - es durfte mir nicht zu schlecht gehen, das wollte ich nicht. Auch meine Ängste wollte ich kontrollieren - sie sollten mich auf keinen Fall beherrschen. Aber genau das, war das schwerste zu kontrollieren. Mein Kontrollzwang war mega anstrengend. Es kostete mir auch viel Kraft. Alles sollte zack, zack, zack passieren. Nicht nach rechts, nicht nach links schauen. Augen zu und im Schweinsgalopp da durch. Ich wollte nur die Gewissheit haben, dass der Krebs nie mehr wiederkommen würde und das es das war mit dem Krebs. Und das immer und immer wieder. Am liebsten täglich und egal, wer mir das sagen würde. Ich habe die Bestätigung, dass alles gut werden würde, immer im Außen gesucht. Nie in mir selbst. Ist es also gut, ein Kontrollfreak zu sein? Oder hinderlich, weil man sich selbst ständig im Weg steht und das Wesentliche übersieht? Wie immer, gibt es bei der Kontrolle zwei Seiten der Medaille. Die positive Seite der Medaille ist, dass Kontrolle haben zu wollen uns erstmal ins Handeln bringt. Wir warten nicht ab, bis jemand anders sich um unser Problem kümmert, sondern nehmen die Geschicke selbst in die Hand. Wir sind die Kapitänin, die Chefin, die Königin mit dem Zepter in der Hand. Wir sagen, wo’s langgeht. Bei Brustkrebs, kann das sein, dass wir unsere Lebensweise überdenken, unsere Ernährung umstellen - weniger Zucker, mehr Obst und Gemüse, uns regelmäßig bewegen wollen - ein täglicher strammer Spaziergang oder gar mehr oder unseren Stresspegel durch Meditation, Yoga oder lachen runterbringen wollen. Wir suchen uns aktiv Unterstützung durch Coaches, Mentoren oder Psychoonkologen, holen uns Hilfe, z.B. jemand, der unsere Wohnung putzt, unseren Einkauf erledigt oder mit uns spricht. Holen uns eventuell eine Zweitmeinung von Ärzten. Wir haben viel zu tun. Wir suchen nach Möglichkeiten, unsere Seele und geschundenen Geist zu stärken. Sehen und öffnen uns Möglichkeiten, die wir vorher nie gesehen haben. Egal, ob auf der körperlichen Ebene oder spirituell oder religiös. Tun uns Gutes. Ich habe viele Bücher gelesen zum Thema Gesundheit, Leben nach dem Tod, Heilung durch den Geist, Visualisierung, Placebo Effekt, Spontan Heilungen, wie ich Dinge manifestiere, von denen ich ganz viel in meinem Leben haben will. Das hat mich sehr beschäftigt, aber eigentlich immer beruhigt und mir gut getan. Es hat mir gezeigt, dass ICH es bin, die ganz viel für mich tun kann. Ich bin nicht auf andere angewiesen, ich habe es in der Hand. Das ist gute Aktivität. Und hat mit großer Wahrscheinlichkeit eine wunderbare Wirkung auf unseren Körper und hilft zu heilen. Die andere Seite der Medaille ist aber, dass es keine Gewissheit gibt, was am Ende dabei rauskommt. Das ist der Part der Kontrolle, den wir nicht haben, nicht haben können - niemand. Das macht Kontrolle beängstigend und uns gefühlt machtlos. Aber ist es das? Wenn du heute aus dem Haus gehst, weißt du auch nicht, was dich erwartet, oder ob du am Abend lebend heim kommst. Ja, das ist ein krasser Gedanke. Aber alles ist möglich. Beunruhigt dich das? Vieles wollten wir auch gar nicht wissen wollen. Weil es unser Leben einschränkt. Unseren Fokus nur auf das Negative lenkt. Wahrscheinlich auf die „ungelegten Eier“, Dinge, von denen wir gar nicht wissen, ob sie eintreten oder nicht. Und was nützen dann die Prognosen der Ärzte? Kennst du auch die Geschichten, wo Menschen gesagt wurde, sie hätten nur noch so und so viele Monate zu leben? Oft sterben die Menschen zum vorhergesagten Termin. Sie haben es so erwartet, und so ist es geschehen. „Self fulfilling prophecy“ sagt man im englischen dazu. Zu deutsch: selbstvorhersagende Prophezeiung. Die Menschen erwarten ein bestimmtes Ergebnis und handeln danach. So tritt die Vorhersage ein. Man nennt es auch „positive Rückkopplung“, es gibt eine Verbindung zwischen Erwartung, Handeln und Ergebnis. So gibt es natürlich auch Geschichten dieser Art, nur andersrum. Mir hat meine Psychoonkologin folgende Geschichte erzählt: Einer Patientin von ihr mit Krebs wurde von ihren Ärzten gesagt, sie hätte nur noch drei Monate zu leben. Sie hat daraufhin gesagt, na gut, wenn das so ist, dann gehe ich nach Indien in ein Ashram (ein Kloster), um dort zu sterben. Sie hat alles verkauft, ihre Ersparnisse genommen und ist nach Indien. Sie hat in dem Ashram sehr viel meditiert, vegetarisch gegessen und ist zur Ruhe gekommen. Als die drei Monate rum waren, lebte sie noch. Es ging ihr eigentlich auch ganz gut. Nach weiteren drei Monaten lebte sie noch immer. Nach weiteren drei Monaten waren ihre Ersparnisse aufgebraucht und sie musste zurück nach Deutschland. Ich habe keine Ahnung, was mit dem Krebs war, aber diese Frau lebt bis heute. In dem Fall ist nicht eingetreten, was die Ärzte vorhergesagt haben. Die Frau hat offensichtlich ihre eigene Wahrheit und Vorhersehung gefunden. Ich frage mich, wäre es auch so gekommen, wenn sie die Prognose nicht akzeptiert hätte? Wenn sie sich mit aller Macht dagegen gestemmt hätte? Wenn sie gegen den Strom geschwommen wäre? Wäre das dann ein lebenswerter K(r)ampf geworden? Stattdessen hat diese Frau offenbar losgelassen, akzeptiert und ist mit dem Strom geschwommen, statt gegen. Sie hat sich treiben lassen. Der Frieden, den sie scheinbar gefunden hatte, hat ihr Kraft gegeben. Vielleicht die Kraft, die ihr Körper brauchte, um zu heilen. Mein früherer Chef ist schwer nierenkrank. Er muss - bis heute - drei Mal die Woche an die Dialyse. Das ist für den Körper Schwerstarbeit. Er hat sich nie unterkriegen lassen und er reist (beruflich) in Länder, wo die medizinische Versorgung nicht optimal ist. Schon gar nicht für Dialyse Patienten. Aber er hat immer einen Weg gefunden und sich nie durch seine Erkrankung unterkriegen lassen. Als ich einmal fragte, wie er das schaffe und ob er keine Angst hätte, sich bei den Dialysen in fernen Ländern etwas Schwerwiegendes einzufangen, sagte er: „Nein, ich lebe mein Leben und lebe für die Dinge, für die ich brenne, wo ich etwas bewegen möchte. Das tue ich, solange es geht. Mit etwas Gottvertrauen gelingt mir das.“ Gottvertrauen. Dem lieben Gott vertrauen, dass alles gut gehen möge. Und wenn nicht, dann ist es vielleicht das vorbestimmte Schicksal? Wenn du nicht an Gott oder etwas in der Art glaubst, dann bleibt noch immer „Vertrauen“ übrig. Man könnte auch „Urvertrauen“ sagen. Kinder haben noch Urvertrauen. Sie vertrauen darauf, dass jemand für sie da ist, sie füttert, sie beschützt und sie lieb hat. Und bei Erwachsenen? Bei uns Frauen mit oder ohne Brustkrebs? Vertrauen. In was? Das kann ganz viel sein:
Auch Selbstvertrauen gehört dazu - an die eigenen Fähig- und Möglichkeiten zu glauben. Ich kann das, ich schaff das. Vertrauen und Kontrolle schließen sich aus. Wenn du kontrollierst, dann tust du das, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. Aber nicht den Weg dahin. Der Weg ist doch aber das eigentliche Ziel. Weil der Weg das Leben ist. Mit Höhen und Tiefen. Der Weg ist unsere Reise. Um diese Reise geht es im Leben. Hier passieren die meisten Dinge - nicht am Anfang und nicht am Ende, sondern mittendrin - gute und schlechte. Diese Dinge machen uns stark und bilden ein gutes Fundament für Vertrauen. Bitte verpasse vor lauter Kontrolle nicht das Leben. Lehne dich zurück und genieße die Aussicht. „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ - Oscar Wilde Ich habe etwas ausprobiert, wovon zur Zeit viele sprechen: Fasten. Genauer gesagt Basenfasten. In den Medien liest man viel darüber. Fasten in allen Variationen: Heilfasten, Basenfasten, Intervallfasten, Scheinfasten und und und. Meine Neugierde ließ mich nicht los. Ich habe schon von einigen Freundinnen gehört, die gefastet haben, wie gut ihnen das tat: Gelenkschmerzen weg, gute Laune, schöne Haut, Leichtigkeit im Leben und einige Kilos runter. Und ich habe natürlich auch Fachliteratur zum Fasten gelesen. Denn schließlich soll es sehr gesund sein. Also wollte ich der Sache mal auf den Grund gehen und selbst sehen, ob ich all diese tollen Dinge auch bei mir spüre. Lese gerne, welche Erfahrungen ich damit gemacht habe! Ich erzähle dir
...und gebe dir am Schluss noch einige Links zu Infos rund um das Thema Fasten. Viele Spaß beim Lesen!
Antioxidantien sind an sich eine tolle Sache: sie fangen sogenannte freie Radikale im Körper ab, die durch Stress, Medikamente oder Strahlung entstehen und Zellschäden anrichten können, die wiederum Krankheiten oder auch das Altern begünstigen. Antioxidantien werden also eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben und könnten präventiv auch einen gewissen Schutz vor Krebserkrankungen bieten. Frauen, die bereits an Brustkrebs erkrankt sind, haben ein großes Bedürfnis, ihre Gesundheit und vor allem ihre Genesung zu unterstützen und greifen gerne zu Nahrungsergänzungsmittel. Ich kenne das von mir. Aber Vorsicht: genau das könnte nach hinten losgehen! Ärzte waren davor, während der Chemotherapie insbesondere Antioxidantien als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, wozu unter anderem Vitamin A, C und E, ß-Carotin und Selen gehören. Eine Chemotherapie beruht gerade auf induziertem oxidativem Stress. Die Wirkung der Chemotherapie könnte durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien konterkariert und schlimmstenfall zunichte gemacht werden. Die Studie, die das zeigt Das bestätigt eine Studie der Southwest Oncology Group aus dem Jahr 2019. Hierbei wurden 1134 an Brustkrebs erkrankten Proband*innen befragt, die einmal vor und einmal 6 Monate nach der Chemo Fragebögen ausfüllen sollten. Von den Personen nahmen 18% täglich mindestens ein Antioxidans ein, 44 % nahmen Multivitamin-Präparate ein. Das Ergebnis Im Ergebnis kam folgendes raus:
Das ist jetzt nur eine Studie. Sicherlich müssen da noch weitere Studien durchgeführt werden, um ein ganz sicheres Ergebnis zu erhalten. Aber es zeigt zumindest eine Tendenz und lässt auf jeden Fall aufhorchen. Um ganz sicher zu gehen, ist es also ratsam, während der Chemo auf Antioxidantien zu verzichten und die Einnahme jeglicher Nahrungsergänzungsmittel auf jedem Fall mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen. Nimm das Original Statt Nahrungsergänzungsmittel ist das Original eh das Beste: echte Nahrung, möglichst pflanzenbasiert, sprich viel Obst und noch viel mehr Gemüse, gute Fette wie Omega-3 und Vollkornprodukte. Iss den Regenbogen 🌈! Möglichst Bio, möglichst regional und möglichst saisonal. So bekommst du alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine und kannst auf keinen Fall etwas falsch machen. Hier mal ein kleiner Überblick, in welchen Nahrungsmittel du Antioxidantien findest: (Achtung Spoiler: Brokkoli 🥦 ist fast immer dabei! Das TOP-Gemüse schlechthin.) Quellen:
Pharmazeutische Zeitung https://www.pharmazeutische-zeitung.de/keine-antioxidanzien-waehrend-der-chemo/ Dietary Supplement Use During Chemotherapy and Survival Outcomes of Patients With Breast Cancer Enrolled in a Cooperative Group Clinical Trial (SWOG S0221) https://ascopubs.org/doi/10.1200/JCO.19.01203 Ich erinnere mich genau an diesen Morgen: ich gehe zum Bäcker. Ich war guter Dinge, die Sonne schien, ich freute mich aufs Frühstück und es ging mir auch gesundheitlich gut. Beim Bäcker gibt es häufig auch Zeitungen. Da lese ich die übergroße Überschrift, dass die Schauspielerin Maja Maranow an Krebs gestorben sei. Ich hatte noch nicht gelesen, welcher Krebs, aber es schwante mir schon: an Brustkrebs.
Ich erinnere mich nicht nur an diesen Morgen beim Bäcker, sondern vor allem an das Gefühl, das ich dabei hatte. Der Blitz durchfuhr mich regelrecht, mir wurde heiß und kalt und meine Herzfrequenz schnellte in die Höhe. Ich kenne diese Frau nicht. Ich habe auch nie die Serien geguckt, wo sie mitgespielt hat. Und trotzdem hat mich das sehr mitgenommen. Es hat mich den ganzen Tag beschäftigt. Vielleicht auch Tage. In meiner damaligen Selbsthilfegruppe war es ein Riesen-Thema. Diese Schlagzeile hatte also nicht nur mit mir etwas gemacht, sondern auch mit anderen Frauen, die ich kannte. Warum? Weil sie an Brustkrebs gestorben ist. Und was mache ich? Ich ziehe mir den Schuh an und denke - nein, der kleine Mann in meinem Ohr flüstert mir eine Gemeinheit zu: „Sie ist an Brustkrebs gestorben, das kann dir auch passieren, warte mal ab.“ Das geht ganz fix und schon ist man in der Gedankenspirale drin, die sich lange weiterdreht und vor allem nur eine Richtung kennt: nach unten. Tatsächlich sterben Frauen an Brustkrebs, was ich oft nicht wahrhaben will. Aber es ist so. Es sterben auch Menschen an Herzinfarkt. Das stört mich nicht so. Hat ja nichts mit mir zu tun. Ich habe ein gesundes Herz. Aber Krebs und speziell Brustkrebs. Das hat etwas mit mir zu tun. Wir denken bei Krebs an Tod und Leiden. Wir hören meist, entweder durch die Medien oder in unserer näheren Umgebung nur von den traurigen Fällen, die nicht gut ausgegangen und/oder mit großem Leid verbunden sind. Und dann fängt unser Kopfkino an. Wir glauben, genau das kann uns auch passieren. Ich bin da extrem emphatisch und versetze mich regelrecht in die unglückliche Situation. Ich habe das Gefühl, das ist dann nicht mehr die andere Person, von der ich höre, sondern ich. Wie kommt das? Warum reagieren wir so stark darauf? Liegt das an unserem Reptilien-Gehirn? Das Reptilien Gehirn ist unser Stammhirn und ist evolutionsgeschichtlich der älteste und tiefliegendste Teil unseres Gehirns. Es reagiert auf Sinneseindrücke und will uns vor Gefahren schützen, indem es unsere Instinkte und Reflexe steuert. Wir reagieren dann mit einem unserer Notfall-Programme: wegrennen, kämpfen oder erstarren. Bei einer schlechten Nachricht schalten sich unsere Alarmglocken an, unser Stammhirn alarmiert uns, dass da etwas „Gefährliches“ lauert und bereitet unseren Körper darauf vor, dem Säbelzahntiger (der Gefahr) zu entkommen. Macht ja auch Sinn und schützt uns, wenn wir nachts allein durch dunkle Gassen laufen. Lösungsorientiertes und rationales Denken ist dann kaum möglich. Das macht es uns manchmal echt schwer. Was kannst du also tun, wenn du eine schlechte oder traurige Nachricht erfährst, die dir Angst macht? Können wir unserem Reptilien Gehirn ein Schnippchen schlagen? Für mich haben sich folgende Gedanken und Vorgehensweisen bewährt - 8 starke Tipps, die dir hoffentlich auch helfen:
Kannst du dich daran erinnern? Früher warb die Milchindustrie mit dem Spruch: „Milch macht müde Männer munter“. Später hieß es dann:“Die Milch macht’s“. Und auch in den USA wirbt die Milchindustrie mit der Frage:“Got Milk?“ Ich persönlich glaube, dass Milch müde Männer noch nie munter gemacht hat. Und auch kein gesundes und knochenstärkendes Getränk ist, wie oft behauptet wird. Für mich beginnt es schon bei der Frage, wie die Milch hergestellt wird, unter welchen Bedingungen die Kühe ihre Milch hergeben. Das trügerische Bild auf Milchverpackungen, wo glückliche Kühe den ganzen Tag draußen auf der Weide stehen, ist leider falsch. Das Leid der Kühe ist immens. Die Kühe werden zur absoluten Hochleistung getrieben, werden immer wieder künstlich besamt, um ständig schwanger zu sein. Denn nur Kühe, die schwanger sind bzw. gekalbt haben, können Milch geben - logisch. Wenn sie gekalbt haben, werden ihnen ihre Kälber weggenommen - das ist für das Kalb und Muttertier so schrecklich, dass sie tagelang nacheinander schreien. Und weil die Kühe diese Belastung nicht durchstehen, werden jede Menge Antibiotika und Kraftfutter verabreicht, das überhaupt nicht artgerecht ist. Kühe würden unter natürlichen Bedingungen kein Kraftfutter und Getreide zu sich nehmen. Sie möchten auf der Weide stehen und grasen. Das tun die wenigsten Kühe. Von der typischen Anbindehaltung auf zu engem Raum und Spaltenböden ganz zu schweigen. Ich möchte dieses Tierleid nicht weiter unterstützen. Zum anderen steht es um die Ökobilanz der Kuhmilch nicht besonders gut. Kühe sind an sich durch ihren Methan Ausstoß - ein Treibhausgas - schon klimaschädlich. Das ist nicht gegen die Kuh an sich gerichtet, sondern gegen die Massentierhaltung. Wie die Ökobilanz der einzelnen pflanzlichen Alternativen aussieht, habe ich ganz unten in einer Tabelle zusammen mit gesundheitlichen Aspekten zusammengefasst. Auch aus gesundheitlichen Gründen finde ich den Kuhmilch Konsum bedenklich. Zum einen ist da der Milchzucker, den die Mehrheit der Menschheit einfach nicht verträgt. 75 % (!) der weltweiten erwachsenen Bevölkerung sind Laktose-intolerant und reagieren mit Blähungen und/oder Durchfall. Ihnen fehlt ein Enzym, die Laktase, das den Milchzucker in verdauliche Bestandteile aufspaltet. Der Milchzucker kommt unaufgespalten im Dickdarm an und wird durch Darmbakterien vergoren. Das macht die typischen Beschwerden. Zum anderen und bezogen auf Brustkrebs, vor allem dem hormonabhängigen, sind da noch die in der Kuhmilch enthaltenen Wachstumshormone: sie regen Zellen an, zu wachsen. Für kleine Kälber ist das auch wichtig, denn sie müssen schnell wachsen, um von der Mutter schnell unabhängig zu werden. Es macht also Sinn, um aus einem 50 kg schweren Kalb eine 500 kg schwere Kuh zu machen. Wenn die Kälber groß genug sind, hören sie auf, Milch zu trinken. Das kann man vom Menschen nicht behaupten, denn der Mensch trinkt auch noch im Erwachsenenalter Milch, wohlgemerkt nicht die art-eigene (warum eigentlich nicht? Ist doch ein aberwitziger Gedanke, oder? Der Mensch trinkt nicht die Milch seiner eigenen Art, sondern lieber die einer anderen Spezies. Ich glaube, das ist in der Tierwelt einmalig - im Sinne von seltsam). Diese Wachstumshormone regen nicht nur das Zellwachstum der Kuh an, sie können ebenso beim Menschen das Wachstum von Zellen anregen, auch die von Krebszellen. Grund dafür ist ein spezielles Wachstumshormon, nämlich das IGF-1 (insulin-like growth factor 1). Es wird auch im menschlichen Körper, nämlich in der Leber hergestellt. Es stimuliert die Zellteilung und hemmt die Apoptose (Zelltod) in den meisten Geweben des Körpers. IGF-1 ist wichtig für das Wachstum und die Entwicklung der Knochen und für unser Längenwachstum, also wie groß wie werden. In normalen Maßen ist es ein wichtiger Stoff für den Körper. Wenn es aber noch zusätzlich in den Körper gelangt, könnte es sein, dass das schon zu viel ist. Denn genau, weil es die Zellen anregt sich zu teilen und den Zelltod hemmt, könnte man davon ausgehen, dass es potenziell Krebs begünstigen kann. Ein weiterer bedenklicher Fakt ist auch der hohe Östrogengehalt in der Kuhmilch. Schwangere Kühe werden in Industrieländern aus Profitgründen durchgängig während ihrer Schwangerschaft gemolken. Je weiter die Schwangerschaft der Kuh voranschreitet, desto mehr Östrogen, insbesondere Estronsulfat, ist in der Milch enthalten. Der Estronsulfat Spiegel der Kühe steigt also kontinuierlich an. Das Estronsulfat steht in Verdacht Brustkrebs, bei Männer Prostata- und Hodenkrebs, begünstigen zu können. Estronsulfat wird im Übrigen auch Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden mittels einer Hormontherapie verabreicht. Auch die steht in Verdacht, das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Leider sind die Studien, die zu diesem Thema durchgeführt wurden, nicht unbedingt einheitlich und verwirren mehr als das sie Klarheit verschaffen. Einige Studien kommen zum Ergebnis, dass Kuhmilch Krebs fördere, andere Studien sehen keinen Zusammenhang. Also kannst du dir selber so deine Gedanken dazu machen und für dich entscheiden, ob du weiterhin Kuhmilch trinken möchtest oder den Konsum zumindest einschränkst. Ich habe für mich mit meinem hormonabhängigen Brustkrebs entschieden, keine Kuhmilch mehr zu mir zu nehmen. Weder im Kaffee, noch im Müsli. Auch das Argument, dass Milch eine wichtige Kalzium Quelle sei, scheint schon lange überholt. Denn Forscher in Schweden haben in einer Studie herausgefunden, dass Frauen, die besonders viel Milch tranken, mehr Knochenbrüche hatten und sogar ein höheres Sterberisiko aufwiesen. Das könne, so die schwedischen Ärzte, mit dem Milchzucker, der Galaktose, zusammenhängen. Sie schaffe im Körper ein saures Milieu und könne somit stille Entzündungen im Körper durch oxidativen Stress anfachen. Der Körper versucht das saure Milieu auszugleichen. Das schafft er mit Mineralien, wie zum Beispiel Kalzium. Er zieht also aus den Knochen das Kalzium heraus, um die Säure im Körper abzupuffern. Die Gefahr von Osteoporose steigt damit. In asiatischen Ländern, wo keine oder sehr wenig Milch konsumiert wird, ist Osteoporose unbekannt. Milch ist also nicht die Non-plus-ultra Kalzium Quelle. Bessere Kalzium Quellen sind bestimmte Mineralwässer mit über 150 mg Calcium pro Liter (siehe Etikett), dunkelgrüne Gemüsesorten, wie Brokkoli, Brennnessel oder Grünkohl, Nüsse, Nussmusse, wie Sesam, Mohn, Samen und Pseudogetreide, wie z.B. Quinoa, aber auch Kräuter, wie Petersilie. Hast du Lust, Milch Alternativen auszuprobieren? Milch Alternativen dürfen per Gesetz nicht mit „Milch“ bezeichnet werden, deshalb heißen sie auch Pflanzendrinks. Anfangs ist es gar nicht so leicht, sich an den Geschmack von Pflanzendrinks zu gewöhnen. Das einzige, was hilft: experimentieren. Probiere verschiedene Sorten einfach mal aus. Es gibt inzwischen so viele: Soja, Hafer, Reis, Kokos, Haselnuss, Mandeln, Lupinen. Und das Ganze von verschiedenen Firmen. Auch da gibt es Unterschiede. Du musst ein bisschen herum experimentieren, um den Pflanzendrink zu finden, der dir schmeckt. Lass dich nicht entmutigen, wenn der erste Schluck im Kaffee nicht ganz so lecker ist und du denkst, das ginge gar nicht. Du bist ja auch schon lange - vielleicht dein ganzes bisheriges Leben - auf Kuhmilch geeicht. Und Pflanzendrinks schmecken natürlich nicht so wie Kuhmilch, aber man kann sich damit gut anfreunden. Ich habe auch eine Weile und mehrere Anläufe gebraucht, bis ich den „richtigen“ Pflanzendrink für mich gefunden habe. Taste dich langsam heran. Vielleicht magst du den Pflanzendrink nicht im Kaffee, aber du könntest zum Beispiel einen Pflanzendrink beim Kuchenbacken ausprobieren oder im Kartoffelpüree. Da wird es dir nicht ganz so auffallen. Vielleicht auch im Milchreis, Pudding oder im Müsli. Wenn du bei der Kuhmilch bleiben willst, dann bitte in Maßen, zum Beispiel nur für den Kaffee, und in Bio-Qualität. Bio-Milch enthält mehr gesunde Omega-3 Fettsäuren und weniger Schadstoffe, weil die Kühe bedeutend mehr Grünfutter bekommen. Aber ich glaube, dass es sich lohnt, umzusteigen. Ich nehme inzwischen nur noch Haferdrink (die Barista-Variante in grauer Verpackung einer schwedischen Firma ;-) ). Wenn es keinen Haferdrink gibt, dann komme ich auch gut mit Sojadrink zurecht. Die sind im Laufe der Jahre schon so viel besser geworden. Als ausgesprochene Café Latte-Tante bin ich froh, von der Kuhmilch weggekommen zu sein und guten Gewissens meinen Kaffee trinken zu können. Und inzwischen schmeckt mir mein Haferdrink sogar viel besser als Kuhmilch. Hätte ich nie gedacht, dass mir Kuhmilch eines Tages nicht mehr schmecken würde. Deshalb lade ich dich herzlich ein, es doch auch einmal auszuprobieren. Mit etwas Geduld und Experimentierfreude wirst du deinen Pflanzendrink finden. Es lohnt sich: für Tiere, Umwelt und vor allem für deine Gesundheit. Noch ein Wort zum Thema Soja und Brustkrebs. Sicherlich hast du auch schon gehört, dass Soja bei Brustkrebs nicht zu empfehlen sei. Die einen sagen, Soja fördere Brustkrebs, die anderen sagen, Soja schütze sogar vor Brustkrebs. Die Diskussion darum ist also ziemlich strittig und hitzig. Um es mal ganz einfach auf den Punkt zu bringen: Bei Brustkrebs: Vollwertige Sojaprodukte – ja! Isoflavone als Nahrungsergänzung – nein! Es kommt also darauf an, ob man die Isoflavone, die im Soja enthalten sind, aus natürlichen Soja Lebensmittel zu sich nimmt, wie aus dem Sojadrink, Sojamehl oder Tofu, oder ob diese Isoflavone isoliert als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Diese stehen nämlich in Verdacht, Tumorwachstum und die Ausbreitung zu fördern. Das Gegenteil ist bei den Isoflavonen aus den natürlichen Soja Lebensmittel der Fall. Darüber werde ich noch gesondert berichten. Das sprengt hier den Rahmen. Also bitte noch etwas Geduld oder mal in den Blog schauen. Hier noch eine Übersicht der einzelnen Pflanzendrinks bezüglich der Öko- und Gesundheitsbilanz: Quellen und zum Nachlesen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29955696 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32095830/ Selected Dietary Factors and Breast Cancer Risk DOI: 10.32394/pe.73.29 https://www.researchgate.net/publication/51456006_Milk_dairy_intake_and_risk_of_endometrial_cancer_A_26-year_follow-up https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/milchkuehe https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60658/Milch-koennte-Fraktur-und-Sterberisiko-im-Alter-erhoehen https://www.peta.de/milch-hintergrund https://www.biokrebs.de/patienten-fragen/ernaehrung/milch-und-krebserkrankung https://www.zentrum-der-gesundheit.de/pdf/tabelle-calciumreiche-lebensmittel.pdf https://proveg.com/de/wp-content/uploads/sites/5/2019/10/PV_Pflanzenmilch-Report_281019-final.pdf Yunxian Liu et al., Isoflavones in soy flour diet have different effects on whole-genome expression patterns than purified isoflavone mix in human MCF-7 breast tumors in ovariectomized athymic nude mice, 2015. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5763549/ „Angst klopfte an die Tür, Vertrauen öffnete, niemand war draußen.“ Ich habe viele Frauen mit Brustkrebs kennengelernt, die sich nach ihrer Diagnose von ihrem Körper „verraten“ oder „im Stich gelassen“ gefühlt haben. Sie sagten, sie hätten sich gesund ernährt, nur Bio gekauft, täglich grünen Tee getrunken, viel Sport gemacht und alles getan, um ein gesundes Leben zu führen. Und nun DAS. Ich selber habe das von meinem Körper nicht gedacht. Warum, sage ich dir gleich. Aber ich verstehe Frauen, die so empfinden sehr gut. Warum hat mich mein Körper „im Stich gelassen“? Warum hat er diese wirren Krebszellen nicht bekämpft? Warum habe ich es nicht früher bemerkt? Warum ich? Diese vielen „Warum“ schwirren einem schon sehr im Kopf herum und beschäftigen einen. Erstmal. Aber letzten Endes drehen wir uns im Kreis, denn eine Antwort darauf gibt es nicht. Warum jemand Krebs bekommt und ein anderer nicht, dass wissen wir einfach nicht. Und es hat auch niemand „Schuld“ daran, weder du, noch ich. Und ob der Stress, das gelegentliche Fastfood oder die abgesagten Walking Runden mit der Freundin damit zu tun haben, wissen wir auch nicht. Shit happens! - könnte man sagen. Oder Pech gehabt. Zufall. Schicksal. Karma. Familienbedingt. Welchen Namen du dem Kinde gibst, spielt keine Rolle. Es ist wie es ist. Nun kommt es darauf an, wie wir damit umgehen. Wenn du mich fragst, ob du deinem Körper noch vertrauen kannst, dann JA, unbedingt. Trau dich, zu vertrauen. Du darfst deinem Körper vertrauen. Er ist nicht böse. Schließlich ist er das Vehikel für deine Seele hier auf Erden. Grundsätzlich ist dein Körper darauf ausgerichtet leben zu wollen, sich selbst heilen zu können und zu wollen. Das siehst du daran, wenn du dir zum Beispiel in den Finger schneidest. Du musst nichts dafür tun, dass sich die Wunde schließt, sich Schorf bildet, Keime bekämpft werden und der Finger wieder heilt. Dein Körper kümmert sich darum. Natürlich ist Krebs ein anderes Kaliber als ein Schnitt in den Finger, aber das Prinzip ist das Gleiche. Der Körper ist ein wahres Wunder. Alle Vorgänge im Körper sind so harmonisch aufeinander abgestimmt und so logisch. Ich finde das immer wieder faszinierend. Überlege mal: dein Herz, deine Atmung, deine Verdauung, dein Immunsystem und noch vieles mehr. Alles funktioniert ohne dein Zutun. Du brauchst nichts tun. Du musst nicht überlegen, ob du Luft holst oder dein Herz schneller pumpen lässt, wenn du die Treppen rauf läufst. Geht alles von ganz allein. Körperzellen sind bestrebt, zu leben. Sie bilden sich täglich neu. Nach einiger Zeit hast du sozusagen einen neuen Körper. Zum Beispiel haben sich die Zellen der Magenschleimhaut nach 3 Tagen erneuert, deine Knochen sind nach 10 Jahren erneuert, die Magenschleimhaut braucht eine Woche, die Leber braucht ungefähr ein Jahr, deine Oberhaut hat sich nach ungefähr einem Monat erneuert. Und das macht dein Körper von ganz allein. Weil er leben möchte und Altes gegen Neues austauscht. Und bezogen auf die Chemo: es ist doch sagenhaft, was der Körper aushalten kann. Er wird irgendwie mit diesen vielen und immer wieder verabreichten Zellgiften fertig. Ich habe mir das nach jeder Chemo bewusst gemacht, wie toll mich mein Körper durch diese schwere Zeit gebracht hat. Er hat immer funktioniert, auch wenn die Kräfte später nachließen. Da kann ich nur sagen: DANKE, lieber Körper, hast du toll gemacht. Ich bin froh, dass es dich gibt und du mir während der Behandlung so gut geholfen und funktioniert hast. Ich bringe meinem Körper die größte Wertschätzung entgegen. Ich schätze ihn sehr mit all seinen tollen Funktionen und wie er mit mir kommuniziert, mir sagt, wo ich mal genauer hinschauen soll oder mich mal kümmern muss. Zum Beispiel wenn mein Nacken wieder schmerzt und er mir sagen will, bewege deinen Kopf mehr und starre nicht so viel auf den Computer. Deshalb denke ich, dass mein Körper mich nicht im Stich gelassen hat. Fasse also wieder Vertrauen in deinen Körper. Er wollte dich nicht „reinreißen“ oder „hinter´ s Licht führen“. Könnte es sein, dass er sich nicht anders zu helfen wusste? Ich sehe Erkrankungen - auch Krebs - als einen Hilfeschrei des Körpers an. Es ist ein Ventil oder eine Botschaft. Welche Botschaft dahinter stecken könnte, weißt du selbst am Besten. Unser Körper spricht ständig mit uns. Wir müssen nur mal hinhören. Es gibt diese Weisheit: Sagt die Seele zum Körper: „Geh du voran. Auf mich hört mein Mensch nicht mehr.“ Du verstehst? In meinen Augen manifestieren sich Krankheiten durch eine unbewusste „Programmierung“ unserer Seele oder unserer Seelenanteile. Klar sagst du: Den Krebs wollte ich nie und nimmer manifestieren, den wollte ich nicht. Du nicht, aber vielleicht dein Unterbewusstsein. Unser aller Unterbewusstsein ist geprägt von Glaubenssätzen. Glaubenssätzen, die wir von unseren Eltern übernommen haben, die wiederum ihre Glaubenssätze von ihren Eltern übernommen haben und so weiter. Diese Glaubenssätze sind nicht immer wahr. Aber sie sind ganz schön mächtig und erschaffen unsere Realität, das, was wir als wahr und real ansehen. Daraus werden Programmierungen, die uns nicht nicht immer bewusst sind. Und auch nicht immer hilfreich. Macht das für dich Sinn? Es gibt Menschen, die behaupten, Krebs sei keine Krankheit, sondern ein Symptom. Das Problem, der Ursprung der Erkrankung liege - eigentlich bei jeder Erkrankung - ganz woanders. Ich habe lange darüber nachgedacht. Und ja, wenn ich an Glaubenssätze und Programmierungen nachdenke, könnte es möglich sein. Zurück zum Vertrauen. Wie kannst du deinem Körper wieder vertrauen? Lerne ihn neu kennen. Dein Körper hat sich durch die Behandlung verändert. Er reagiert auf Dinge jetzt vielleicht anders als früher. Er fühlt sich anders an. Gerade nach einer OP. Dieses „Neue“ an und in dir kannst du erspüren, neu kennenlernen. Fühl mal hinein. Vielleicht durch eine Meditation. Kehre in dich ein. Nicht jedes Zwicken deutet auf etwas „Schlimmes“ hin. Wenn du dieses neue „Zwicken“ kennengelernt hast, kannst du es besser einordnen. Du wirst dann wissen, ob es sich dabei um normale oder eher ungewöhnliche Beschwerden handelt. Ich habe seit meiner Brust OP oft Verspannungen im Brust- und Rippenbereich. Das tut dann richtig weh. Ich weiß dann aber, das sind Verspannungen und kann entsprechend mit Bewegung oder Sauna gegensteuern. Ich brauche mir darum keine Sorgen machen. Ich kenne dieses Zipperlein. Gerade nach einer Brust OP, egal ob brusterhaltend operiert wurde oder eine Mastektomie notwendig war, ist es gut, die „neue“ Brust oder Brüste kennenzulernen. Auch wenn es dir komisch vorkommt, betrachte sie im Spiegel. Schau mal genau hin, wie deine Brüste jetzt aussehen. Und fühle sie auch mal. Nimm ein schönes Körperöl und reibe sie ein oder massiere sie etwas. Wenn du magst: ich habe hier eine Anleitung für eine lymphatische Brustmassage. So kannst du deine Brüste auf liebevolle Weise neu kennenlernen und mit deinem Körper in Kontakt kommen. Und kennen heißt auch Vertrauen - Vertrauen ist ein verlässlicher Partner, der dir die Angst nimmt. Wie im oben erwähnten Zitat. Vertrauen kommt, die Angst geht. Wenn du spirituell oder gläubig bist, dann vertraue auf Gott, auf Alles-was-ist, auf den Schöpfergeist, auf die universelle Intelligenz - wie auch immer du „Es“ nennen magst. Das kann dir unendlich viel Halt und Kraft geben. Ich möchte dir noch ein Vertrauens-Mantra mit auf den Weg geben, das wir oft im Yoga Unterricht sprachen (großer Dank an dieser Stelle an Bettina Muriel, meine langjährige Yoga-Lehrerin 🧡): „Ich will im festen Vertrauen vorwärts schreiten, dass die Macht des allgegenwärtigen Guten mir das, was ich brauche, zur rechten Zeit beschaffen wird.“ Lerne. Vertraue. Und dann lass los. Neulich war ich in der Drogerie, denn ich brauchte ein neues Shampoo. Das Regal mit den Shampoos war einige Meter lang. Von jeder Firma gab es mindestens fünf verschiedene Shampoos. Natürlich mit sämtlichen weiteren Produkten der Linie, wie Spülung, Haarkur, Festiger, Haarspray und so weiter.
Ich stand vor dem Regal wie der Ochs vorm Berg. Äh, welches denn nun? Kann doch nicht so schwer sein. Oder? Nicht nur, dass ich die Qual der Wahl hatte. Denn ich hätte mich an sich schon gut entscheiden können. Einfach zu der Flasche greifen, die gut aussieht, gut riecht und mir sagt, was meine Haare brauchen. Aber seit meiner Brustkrebs Diagnose vor fast acht Jahren, mache ich es mir nicht mehr ganz so einfach. Ich checke jedes Produkt in der Drogerie auf Schadstoffe, die für mich nicht gut sind. Egal ob Shampoo, Cremes, Deo oder Waschmittel. Ich verstehe das: wer liest schon das Etikett seines Waschmittels und fragt sich, was diese vielen Fremdwörter, die man kaum aussprechen kann, wirklich bedeuten? Wichtig ist doch, dass es sauber wäscht und frisch duftet. Wir folgen dem, was die Werbung verspricht. Doch an meine Haut und damit in meinem Körper, lasse ich keine problematischen Stoffe mehr. Was sind denn das für Stoffe, die problematisch sein können? Es sind Stoffe, die auf unser Hormonsystem einwirken können. Die Mediziner sagen dazu „endokrine Disruptoren“. Diese Stoffe wirken hormonähnlich und interagieren mit unserem Hormonsystem. Sie sind in ihrer Struktur unseren Hormonen sehr ähnlich und können an unsere Hormonrezeptoren andocken und so unsere natürlichen Hormone abschwächen oder verstärken. So können diese Stoffe das natürliche Östrogen im Körper nachahmen, sich anreichern und die Wirkung verstärken - ein Risiko für Brustkrebs. Besonders wenn Frau schon mal einen hormonabhängigen Brustkrebs hatte - so wie ich. Aber nicht nur Krebs, sondern auch Immunschwäche, Diabetes, Fettleibigkeit bis hin zur Unfruchtbarkeit werden damit in Verbindung gebracht. Auch Plastikflaschen stellen eine Gefahr dar. Weiche Plastikflaschen sind zwar auf der einen Seite praktisch, leicht und handlich, auf der anderen Seite jedoch enthalten sie gefährliche Weichmacher. Auch sie können mit unserem Hormonhaushalt interagieren. Früher war das sogenannte Bisphenol A (BPA) in den Plastikflaschen als Weichmacher enthalten. Seit 2011 ist dieser Weichmacher insbesondere in Babyflaschen und in den PET-Flaschen für Mineralwasser in der EU verboten. Eventuell wird BPA aber in Trinkbecher, Plastikgeschirr und in der Innenbeschichtung von Konservendosen noch verwendet. Statt BPA werden von den Getränkehersteller nun andere Stoffe als Weichmacher verwendet, zum Beispiel das Fluoren-9-Bisphenol (BHPF). Doch auch hier haben Studien gezeigt, dass dieser Stoff ebenso auf unseren Hormonhaushalt, insbesondere auf das Östrogen, wirkt und nicht ganz ungefährlich ist. Aus diesem Grunde ist es sicherer, möglichst auf Plastikflaschen zu verzichten und auf Flaschen aus Glas oder rostfreien Stahl umzusteigen. Also, was tun? Wir können auf das Etikett achten und möglichst Bio-Produkte oder Naturkosmetik verwenden. Stoffe wie Parabene und Mineralöl in kosmetischen Produkten, Aluminium in Deodorants oder Triclosan in anti-bakteriellen Handseifen sind einige Beispiele für endokrine Disruptoren und problematisch. Meistens verstehen wir das Etikett mit den Inhaltsstoffen gar nicht. Die chemischen Bezeichnungen sind für Nicht-Chemiker einfach Böhmische Dörfer. Deshalb nutze ich zum Beispiel die ToxFox App des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) und checke gleich in der Drogerie anhand des Barcodes, ob hormonelle Schadstoffe in dem Produkt, das ich kaufen möchte, enthalten sind. Der BUND hat über 80.000 Produkte getestet. (Ja, das ist Werbung, für die ich aber kein Geld bekomme - das nur am Rande.) Hier sind die Links zu einigen Apps, mit denen du gleich im Laden den Barcode auf dem Produkt scannen kannst und sofort angezeigt bekommst, ob problematische Stoffe enthalten sind: ToxFox vom BUND https://www.bund.net/themen/chemie/toxfox/ Codecheck https://www.codecheck.info Giftfrei einkaufen App https://nestbau.info/gut-zu-wissen/giftfrei-einkaufen-app/ Dieses hier ist zwar keine direkte Scan App für Kosmetika usw., der NABU gibt aber hiermit einen Überblick über bestimmte Siegel auf den Produkten. Die App funktioniert wie ein Barcode Scanner. Einfach Siegel scannen und die App sagt dir, wie ökologisch wertvoll das Siegel ist. Im Dschungel der vielen Siegel kann auch das sehr hilfreich sein. NABU Siegel Check https://siegelcheck.nabu.de Also bitte, bitte: von nun an nur noch mit gezücktem Smartphone und entsprechender App in den Drogeriemarkt. Auch wenn die Scannerei ein paar Minuten länger dauert, sie ist aber eine gute Investition in deine Gesundheit. Ach, und das Bad kann gleich mit gecheckt und entrümpelt werden! Hast du dir schon mal Gedanken über dein Lymphsystem gemacht?
Wenn ich so darüber nachdenke, dann erkenne ich, wie wichtig eigentlich dieses System für unsere Gesundheit ist. Und wir schenken dem so wenig Beachtung. Oder? Das Lymphsystem ist eine Kläranlage mit Reinigungstrupp in unserem Körper. Es durchzieht unseren ganzen Körper wie ein Netz und ist Tag und Nacht unermüdlich im Einsatz. Das Lymphsystem umfasst alle lymphatischen Gefäße, die aus den Lymphgefäßen und aus feinsten Kapillaren besteht, ebenso die lymphatischen Organe, die in primäre und sekundäre lymphatische Organe unterteilt werden. Primäre lymphatische Organe sind das Knochenmark, wo Blutzellen und die Vorläufer der Lymphozyten gebildet werden, und die Thymusdrüse, die hinter dem Brustbein liegt. Hier reifen besonders im Kindes- und Jugendalter ebenfalls Lymphozyten heran. Die Thymusdrüse verkümmert leider im Erwachsenenalter mit der Zeit. Sekundäre lymphatische Organe sind die Milz (linker Oberbauch - hier wird das Blut gefiltert und auch hier reifen Lymphozyten heran), die Mandeln (Tonsillen - sie fangen im Hals-Rachen-Raum Krankheitserreger ab), sogenanntes Schleimhaut-assoziiertes lymphatisches Gewebe (abgekürzt engl. MALT), der Wurmfortsatz des Blinddarms (Appendix - das, was wir oft umgangssprachlich als Blinddarmentzündung kennen) und die Lymphknoten. Dieses System ist immens wichtig für die Immunabwehr, für den Abtransport der Lymphe und um das Gewebe zu entwässern. Dabei fließen täglich 2 - 3 Liter Lymphflüssigkeit durch den Körper und nehmen den „Müll mit raus“, also Bakterien, Viren, Fremdkörper, Stoffwechselprodukte, aber auch Zelltrümmerteile und Krebszellen. Diese werden zur Leber und zu den Nieren transportiert, wo sie dann endgültig ausgeschieden werden. Aber die Lymphe hat einen weiteren Pluspunkt: sie ist sehr nährstoffreich. In ihr sind Eiweiße, Mineralien und Fette enthalten, die die umliegenden Zellen damit versorgen und nähren. Besonders den Lymphknoten gehört uns Frauen mit einer Brustkrebserkrankung der Augenmerk. Es spielt eine Rolle, ob ein - z.B. der Wächter-Lymphknoten (Sentinel) nahe des Tumors - oder mehrere Lymphknoten oder glücklicherweise kein Lymphknoten befallen ist, denn das entscheidet in der Regel mit über die Behandlung. Und werden (viele oder einige) Lymphknoten entfernt, so haben manche Frauen im Nachhinein mit Lymphödemen an den Armen zu tun. Manchmal so gravierend, dass ein Kompressionsärmel getragen werden und der Physiotherapeut*in mit Lymphdrainage unterstützen muss. Die Lymphwege sind dann unterbrochen, die Lymphe kann nicht gut abfließen und staut sich. Auch bei einer Bestrahlung der Brust kann das passieren. Deshalb ist es so wichtig, darauf zu achten, dass die Lymphe gut fließen und ihre Arbeit erledigen kann. Im Körper gibt es insgesamt um die 600 Lymphknoten. Besonders im Halsbereich, in den Achseln und in der Leiste kommen sie gebündelt vor. Das sind die Sammelstellen für die Lymphgefäße aus den Extremitäten, also Arme und Beine. Im Inneren eines Lymphknoten befinden sich Lymphozyten und Fresszellen. Die hindurchfließende Lymphe wird auf schädliche Stoffe untersucht und gefiltert. Bei einer Infektion wird eine Immunreaktion in Gang gesetzt. Das macht sich durch das Anschwellen der Lymphknoten bemerkbar. Meistens nicht spürbar. Und wenn, dann an den Körperstellen, wo die Lymphknoten direkt unter der Haut liegen, wie etwa am Hals und bei einem grippalen Infekt oft gut zu tasten sind. Du siehst also, wie wichtig es es, die Lymphe gut am Laufen zu halten, so dass zum einen deine Zellen gut mit Nährstoffen versorgt werden und zum anderen, dass deine lymphatische „Kläranlage mit Müllentsorgung“, also das reinigende Filtersystem reibungslos funktioniert und alles Schädliche aussortiert und entsorgt. Um dein Lymphsystem in Fluss zu halten, kannst du es selbst gut unterstützen. Hier sind 10 Tipps für dein gut fließendes Lymphsystem:
Weniger Angst vor einem Rückfall Du hast vielleicht deine Behandlung mit OP, Chemo und Bestrahlung hinter dich gebracht. Chapeau! - tolle Leistung. Und bist vielleicht inzwischen aus der Akut-Arzt-Maschinerie "ausgeworfen" worden. Wenn du nicht schon die Verantwortung für dich und deine Gesundheit übernommen hast, dann ist jetzt der richtige Augenblick dafür gekommen. Anfangs ist die Angst, dass der Krebs wiederkommen könnte, sehr groß. Völlig normal. Du wirst jedes kleine Ziepen in deinem Körper mit Misstrauen begegnen. Da könnte ja etwas sein. Es ist nicht sicher, dass der Krebs wiederkommt und auch nicht völlig ausgeschlossen. Mit solch einer Unsicherheit zu leben ist nie ganz einfach. Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber Mut machen und dir sagen, dass es mit der Zeit immer besser wird und die Angst weniger. Angst ist völlig normal und manchmal auch hilfreich, weil sie uns warnt. Ich finde es wichtig, die Angst bis zu einem gewissen Grad als Teil deiner Heilungs-Reise zu akzeptieren. Du wirst mit der Zeit lernen, wie du deiner Angst begegnen kannst. Genauso wichtig ist aber auch, sich nicht völlig von ihr lähmen zu lassen. Damit du dich von der Angst nicht lähmen lässt, gibt es Einiges, womit du dazu beitragen kannst, dein Rückfall-Risiko zu senken. Das ist toll. Denn so bist du nicht völlig ausgeliefert, sondern kannst selbst viel für deine Gesundheit tun. Sprich: Schöpfer, und nicht Opfer. 1) Pflanzenbasierte und ausgewogene Ernährung Es ist super wichtig, dass du deinen Körper nicht nur ernähren möchtest, sondern auch nähren. Das heißt, ihn mit allen wichtigen Makro- und Mikronährstoffen zu versorgen. Weniger Zucker, wenig Fastfood und Fertigprodukte. Dafür viele sekundäre Pflanzenstoffe aus saisonalen Obst und Gemüse. Gute pflanzliche Eiweißquellen sind Hülsenfrüchte, Leinsamen, Haferflocken, Tofu, Nüsse, Sesam, Quinoa. Tierische Eiweißquellen sind natürlich Fleisch und Fisch, Eier, Käse (wie z.B. Parmesan oder Bergkäse), Quark und Hüttenkäse. Gesunde Fette, insbesondere Omega-3 Fettsäuren. Gute pflanzliche Quellen sind zum Beispiel Leinsamen und Leinöl, Algenöl, Walnussöl oder Walnüsse selbst und Chiasamen. Wenn du nicht unbedingt auf Fisch, Fleisch oder überhaupt tierische Produkte verzichten möchtest, dann achte auf gute Qualität. Lieber weniger, aber dafür Bio und aus einer weniger qualvollen Tierhaltung (falls man davon überhaupt sprechen kann…). Mit einer pflanzenbasierten und ausgewogenen Ernährung erreichst du eine gute Balance deines Säure-Basen-Haushalts und optimierst deine Darmgesundheit, was erheblich zu deiner Gesundheit beitragen kann. 2) Bewegung und Sport Und zwar regelmäßig! Damit rückst du nicht nur eventuell zu vielen Pfunden zu Leibe, denn Übergewicht kann das Krebsrisiko erhöhen. Sondern du stärkst damit auch dein Immunsystem. Wusstest du, dass Studien gezeigt haben, dass regelmäßiger Sport und zwar mindestens 3 x 60 Minuten pro Woche, alternativ auch 5 - 6 x 30 Minuten Bewegung pro Woche das Rezidiv Risiko bei Brustkrebspatientinnen um durchschnittlich 30% senkt? Und damit auch gleichzeitig die Mortalitätsrate. Sport ist also sehr effektiv und gleichzusetzen mit einem Medikament, nur ohne Nebenwirkungen. Und es macht glücklich, wirkt gegen trübe Gedanken, stärkt die Knochen, lässt dich besser schlafen und macht dich schön, noch schöner. 3) Entspannung und Stressmanagement Genauso wichtig wie körperlich aktiv zu sein, ist es auch, sich Auszeiten und Ruhephasen zu gönnen. Mal wieder runterkommen vom hektischen Alltag. Wenn du keine Freundin von Yoga oder Meditation bist, dann kannst du auch einfach schöne ruhige Musik hören, ein lustiges Buch lesen, einen Schnulzen-Film schauen, ein Bad mit Lavendel nehmen oder auch einfach mal „Löcher in die Luft“ schauen, sprich nichts tun (dolce far niente - das süße Nichts-tun sagen die Italiener dazu). Erde dich. Verbinde dich mit der Natur. Gehe raus. Raus in den Wald, an den See, ans Meer, in die Berge. Aber auch der heimische Garten oder der Park in der Nähe tut´s auch. Atme mal bewusst. Schnupper mal. Wenn das Wetter es zulässt, dann ziehe mal Schuhe und Strümpfe aus. Fühl mal den Boden unter dir. Sand, nasses Gras oder Kies. Nicht umsonst ist das aus Japan stammende Waldbaden so populär. Stärkt nachweislich das Immunsystem. Lässt Killerzellen im Körper ansteigen, die Krebszellen den Garaus machen sollen. Auch ein guter und gesunder Schlaf gehört dazu. Die Nacht gehört dem Reinigungstrupp deines Körpers. Alte Zellen werden repariert oder ausgemustert. Dafür braucht der Körper Kraft. Sorge für eine angenehme Schlafumgebung, also nicht zu warm, frische Luft, möglichst dunkel, kuscheliges Bett mit schöner Bettwäsche und dein Lieblings-Schlafanzug. Absolutes No-Go im Schlafzimmer: Handy, Fernseher und Laptop. Viel zu aufwühlend. Und der blaue Anteil im Licht von Computer und Co. hemmt deine Melatonin Produktion, der Stoff, der dich müde macht. 4) Regelmäßige Kontrollen beim Doc Ja, ich weiß. Man mag die Warteräume von Krankenhäusern und Arztpraxen nicht mehr sehen. Trotzdem. Nehme die noch am Anfang engmaschigen Kontrolluntersuchungen wahr. Sie geben dir die Gewissheit, dass alles in Ordnung ist und du wieder unbeschwert sein darfst. Und falls doch etwas nicht ganz in Ordnung sein sollte, dann wird es rechtzeitig entdeckt und behandelt. Falls du noch unangenehme Nachwirkungen der Behandlung hast, zum Beispiel Polyneuropathien, dann spreche unbedingt deine Ärztin, deinen Arzt darauf an. Sie oder Er kann dir sicherlich einen Rat geben. Du musst deine Beschwerden nicht aussitzen. Lass dir helfen. 5) Vitamin D und Co. Ich sage es gerne und immer wieder: lass deinen Vitamin D Spiegel checken. Es gibt zahlreiche Studien zu diesem Thema. Und ein niedriger Vitamin D Spiegel wird nun mal mit etlichen Krebserkrankungen in Verbindung gebracht. Wenn du Vitamin D3 nimmst, dann vergiss nicht, dazu das Vitamin K2 zu nehmen. Beide wirken synergetisch und unterstützen einander. Auch Zink und Selen sind wahre Immunbooster. Leider haben die meisten Menschen hierzulande zu wenig davon. Lass auch mal diese Werte vom Doc checken. Und nun mein letzter und wichtigster Tipp für dich: LEBE! Sorge dich nicht - lebe. (Übrigens gleichnamiger Titel eines tollen Buches von Dale Carnegie). Angst und Sorge zermürben auf Dauer. Machen Stress und krank. Lass es nicht zu. Fokussiere dich auf deine innere Stärke. Auf deine Familie und Freunde. Auf das Leben. Dinge und Menschen, die dir Freude bereiten. Sei dankbar. Es gibt so vieles, für das wir dankbar sein können. Bis hier bist du schon gekommen. Das ist weit. Du bist eine tolle und starke Frau! Frauen mit Brustkrebs. Davon gibt es leider viel zu viele.
Eine davon ist A. Die andere ist B. Ich nenne sie der Einfachheit halber A und B. Das könnten auch du und ich sein. Vielleicht. A sagt: Brustkrebs ist der größte Mist! Ich will mein altes Leben zurück. Ich will, dass alles wieder so ist, wie es vor der Diagnose war. Einfach nur arbeiten gehen, Stunden runter rattern, Familie, Haushalt, Freizeit, alles wie gehabt. Status quo: unverändert. Ich bringe das einfach alles hinter mich und dann will ich nichts mehr mit Brustkrebs zu tun haben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Abschließen. Fertig. B sagt: Brustkrebs ist der größte Mist! Aber vielleicht ist es auch ein Weckruf. Eine Botschaft aus dem Universum. Wie war mein Leben vor dem Brustkrebs? Habe ich etwas übersehen? Habe ich so gelebt, dass es mir auf Dauer nicht gut getan hat? Habe ich sogar selbst die Erkrankung manifestiert? Kann und möchte ich etwas in meinem Leben ändern? Zwei Frauen mit Brustkrebs. Zwei verschiedene Ansichten zum Leben nach dem Brustkrebs. Wer bist Du? Bist du mehr wie A, die ihr altes Leben weiterleben möchte? Oder bist du mehr wie B, die ihr altes Leben hinterfragt, ob es stimmig ist und sie vielleicht etwas ändern möchte? Was ist die bessere Variante? Erstmal: ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Die Einstellung zu deinem Leben ist ganz allein deine Sache. Du solltest entweder mit der einen oder der anderen Einstellung zu deinem Leben einfach ein gutes Gefühl haben und damit zufrieden sein. Wenn das so ist, dann ist ja alles gut. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Und ich persönlich finde es sehr, sehr wichtig, sich mit der Frage, wie ich ich mein zukünftiges (geschenktes) Leben leben möchte, auseinanderzusetzen. Es kann sogar heilend sein. Vielleicht nicht immer körperlich, aber es könnte möglich sein, und seelisch in jedem Fall. Dazu solltest du aber wissen, wie eigentlich dein „altes“ Leben war. Ob du im tiefsten Inneren wirklich happy warst. Oder gab es Aspekte in deinem Leben, die du „verbuddelt“ hast? Sie nicht beachtet oder an die Oberfläche gelassen hast, weil sie vielleicht unbequem oder gar zu sehr weh taten? Die Fragen, die du dir stellen könntest, sind zum Beispiel:
Du musst jetzt nicht eine Wahnsinns-Analyse machen, aber schon diese einfachen Fragen können dich enorm weiterbringen. Vielleicht weißt oder ahnst du schon, in welchem Lebensbereich es dir mangelt oder du festgefahren bist. Verschließe nicht die Augen. Schau bitte hin. Du hast jetzt die Chance, das Ruder herumzureißen. Wenn du es denn möchtest. Krise als Chance. Nutze sie. Lass die Krise nicht verstreichen, ohne womöglich tolle Chancen und neue Möglichkeiten in dein Leben eintreten zu lassen. Öffne die Tür. Das kann dich nur reicher machen. Genau jetzt ist die richtige Zeit dafür. Wenn nicht jetzt, wann dann? Also, Zeit für deine SELBSTERKENNTNIS! Ich habe dir ein Arbeitsblatt mit Fragen erstellt, die du für dich beantworten kannst. Nimm dir dafür Zeit und denke ein bisschen über deine Antworten nach. Gehe in dich hinein. Schau auch mal, welche Gefühle du wahrnehmen kannst, die zu den einzelnen Fragen hochkommen. Du wirst intuitiv spüren, wo du das Bedürfnis hast, etwas zu verändern. Und Änderung beginnt mit dem Erkennen. Dein Leben muss nicht zwingend durch die eine oder andere Lebensweise besser sein, aber bewusster. Treffe eine bewusste Entscheidung, wie du künftig leben möchtest. Darauf kommt es an. Wie ging es weiter mit A und B, nachdem beide Frauen die Therapie gut überstanden haben? A lebt ihr „altes“ Leben weiter. Sie sagt, alles passt so, wie es ist. Von den Schwierigkeiten, die sie als Kind und Jugendliche mit ihrem Vater hatte, will sie nichts wissen. Das sei passé und hätte ihrer Meinung nach nichts mit ihrem Brustkrebs zu tun. Sie übt wieder ihren alten Job aus. Der genüge ihr. Mit den Schwiegereltern sei die Beziehung nach wie vor schwierig, harmonisch nennt sie das nicht gerade. Ihr Mann hatte sich während der Therapie viel um sie gekümmert und hat ihr so viel Hausarbeit abgenommen wie er konnte. Da jetzt alles wieder beim Alten ist, arbeitet er lange und kommt erst spät aus dem Büro heim. Am Wochenende sind beide von der Woche erschöpft. A ist froh, wieder reichlich und alles essen zu können. Für regelmäßige Bewegung, so wie sie es noch in der Therapie mit strammen Spaziergängen gehalten hatte, ist keine Zeit mehr. Die Couch ist zu verlockend. A ist zufrieden, denn sie hat ihr altes Leben wieder. B hat sich während ihrer Therapie mit vielen Fragen zu ihrem Leben auseinander gesetzt. Sie hat täglich Tagebuch geschrieben und sich alles von der Seele geschrieben. Seitdem hat sie es sich zum Ritual gemacht, täglich drei schöne Momente zu notieren, für die sie dankbar ist. Sie fühlt sich damit gut, weil es ihren Fokus auf die positiven Dinge ihres Lebens lenkt. Auch sie hatte eine schwierige Beziehung zu ihren Eltern. Was das genaue Problem war, hat sie für sich „aufgedröselt“ und erkannt, dass nicht nur ihre Eltern schwierig waren, sondern auch sie nicht immer einfach für ihre Eltern war. Sie hat erkannt, dass ihre Eltern damals, als sie Kind war, ihr Bestmögliches gegeben haben, besser ging es zu dem Zeitpunkt eben nicht. Sie hat mit ihren Eltern „Frieden geschlossen“, obwohl beide leider schon seit einiger Zeit nicht mehr leben. Sie hat ihren Job hinterfragt und festgestellt, dass sie mit der Arbeit zufrieden ist, aber nicht mit den langen Arbeitszeiten. So will sie mit ihrem Arbeitgeber reden, ob sie ihre Stunden reduzieren kann. Sie hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt und nimmt nun Klavierstunden. Sie schaut weniger Fernsehen, vor allem nicht mehr so viel Nachrichten, die sie eigentlich immer runtergezogen haben, weil über nichts Gutes berichtet wurde. Dafür liest sie viel. Auch viele Selbsthilfebücher. und Bücher über gesunde Ernährung. Nicht alle sind toll oder hilfreich, aber das Thema Ernährung interessiert sie sehr. So hat sie online eine Weiterbildung zum Ernährungs Coach begonnen. Sie weiß noch nicht ganz genau, ob sie diese Weiterbildung für einen Jobwechsel nutzen und umsatteln möchte, aber selbst wenn auch nicht, dann hat sie das Gefühl, dass sie so ihren persönlichen Horizont erweitert. Sie genießt die Momente, wo die Familie, ihr Mann und ihre beiden Kinder, zusammenkommt. Oft hält sie am Tag oder auch abends inne, atmet tief durch und übt eine kleine Meditation aus. So kann sie ihre Nerven, wenn es doch mal hektisch wird, beruhigen. Sie hat aufgehört, mit dem Krebs zu hadern und ihm die Schuld für die „verlorene Zeit“ zu geben. Sie hat den Krebs als Teil ihres Lebens akzeptiert. Sie fühlt sich stark und übernimmt die volle Verantwortung für sich und ihr Leben. Zwei Frauen, zwei Leben. Beide sind völlig in Ordnung. Vielleicht erkennst du dich in der einen oder anderen Frau wieder. Und keine der beiden Lebensweisen ist eine Garantie dafür, dass die eine gesünder lebt als die andere und der Krebs dadurch nicht mehr wiederkommt. Oder doch? Könnte es zu deiner Gesundheit beitragen - entweder in die eine oder in die andere Richtung? Entscheide du! Ich hab’s für mich schon getan (und ich erzähle dir auch gerne mehr darüber, ob ich mehr zu A oder B tendiere, wenn du magst). Hier geht´s zum Arbeitsblatt "Fragen zu meinem Leben". Einfach auf das Bild klicken, ausdrucken und machen. Viel Spaß! Und vor allem viel Selbsterkenntnis! Auch wenn es dieses Jahr ein anderes Weihnachtsfest sein wird als wir es bisher gewohnt waren, bedeutet es nicht, dass es schlechter sein muss - eben anders.
Genieße es trotzdem und gerade deshalb! Erfreue Dich an den kleinen Dingen im Leben. Und was sind die kleinen Dinge? Schau mal auf die Weihnachts-Checkliste. Vielleicht kannst du schon ganz viel davon abhaken. Und wenn nicht, dann jetzt. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben wunderschöne, erholsame und besinnliche Weihnachten! Fehlt dir auch so sehr die Sonne?
Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich nur das momentane Einheits-Grau. Hellgrau, dunkelgrau - eben grau in allen Nuancen. Und kaum aufgestanden und in den Tag gelebt, wird es schon wieder dunkel. Und dann fällt´s mir wieder ein: Keine Sonne - kein Vitamin D. Wusstest du, dass Vitamin D gerade bei Brustkrebs eine enorm wichtige Rolle spielt? Vitamin D ist ja streng genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon, dass nur unter Sonneneinstrahlung auf deiner Haut gebildet werden kann. Wie das Vitamin D genau funktioniert will ich hier gar nicht erklären. Mit geht es darum, dich auf Vitamin D Aufmerksam zu machen. Denn gerade bei Krebserkrankungen - eben auch Brustkrebs - ist es besonders wichtig, auf deinen Vitamin D Spiegel zu achten. Es gibt viele Studien, die einen Vitamin D Mangel und Brustkrebs in Verbindung bringen. Und wusstest du auch, dass mehr als 200 Gene mit Hilfe von Vitamin D gesteuert werden? Und zwar positiv gesteuert. Ich finde das sehr erstaunlich. Vitamin D ist besonders in fettreichem Fisch, in Butter, Milch, Eier und Haferflocken oder Hirse und Steinpilze vorhanden. Aber mal ehrlich: möchtest du davon Massen essen? Denn es bräuchte eine erhebliche Menge an diesen Speisen, um den Vitamin D Spiegel zu decken. Der natürlichste Weg, um an Vitamin D zu kommen, wäre also in die Sonne zu gehen. Arme und Beine unbedeckt für maximal 20 Minuten in die Sonne halten - ohne Sonnenschutz. Aber wenn keine Sonne da ist - wie momentan - , hilft nur Supplementierung. Also Vitamin D in Kapselform oder als Tropfen einzunehmen - und zwar regelmäßig. Deshalb möchte ich dich unbedingt daran erinnern, dass du deinen Vitamin D Spiegel mittels Blutabnahme bei deiner Ärztin/Arzt checken lassen solltest. Die Experten streiten, was besser sei: 1x die Woche ein hochdosiertes Vitamin D Präparat oder etwas weniger Vitamin D, dafür aber täglich. Die für das hochdosierte Präparat sind, meinen, dass der Körper im Sommer auch mal locker um die 17.000 - 20.000 i.E. (internationale Einheiten) produziere und gut damit zurecht käme. Die anderen sagen, es sei für den Körper besser verwertbar lieber etwas weniger, dafür aber täglich Vitamin D einzunehmen. Ich persönlich nehme täglich Vitamin D in Tropfenform ein und bin damit sehr gut eingestellt. Mein Vitamin D Spiegel liegt um die 60 ng/ml. Als ich meine Brustkrebs Diagnose bekam, lag er bei 17 ng/ml. Das war eindeutig zu wenig. Aber für Brustkrebs Patientinnen sehr typisch - wie ich später feststellte. Laut Studien zufolge geht eine Brustkrebs Diagnose oft einher mit einem sehr niedrigen Vitamin D Spiegel. In einer Studie fand man heraus, dass Frauen mit einem Vitamin-D-Spiegel um die 60 ng/ml oder mehr ein 82% niedrigeres Brustkrebsrisiko hatten als Frauen mit einem Spiegel unter 20 ng/ml. Insbesondere bei hormonabhängigen Tumoren der Stadien I - III hat man festgestellt, dass bei einem ordentlichen Vitamin D Spiegel das Rezidivrisiko erheblich verringert war. Und auch während der Chemo mit Paclitaxel (Taxol) soll Vitamin D einen positiven Einfluss auf Polyneuropathien haben. Eine Studie zeigt, dass Frauen mit Vitamin D Mangel stärkere Polyneuropathien entwickelten als Frauen, die keinen Mangel hatten. Die Ärzteschaft nimmt an, dass sich Vitamin D positiv auf Krebserkrankungen auswirkt wegen seiner antientzündlichen und immunmodulierenden Wirkung. Insbesondere die Killerzellen werden angeregt, Krankheitserreger zu bekämpfen. Fehlt das Vitamin D, so bleiben diese Killerzellen inaktiv. Vitamin D soll sich auch direkt auf die Tumorzellen auswirken und den vorzeitigen Zelltod auslösen. Das Risiko für Metastasen könnte so gesenkt werden. Es spricht also einiges für die Einnahme von Vitamin D. Übrigens: Wer hochdosiertes Vitamin D einnimmt, sollte dazu auch Vitamin K2 einnehmen, denn beide wirken synergetisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei Frauen bis 51 Jahren eine tägliche Dosis von 60 µg, bei Männern 70 µg. Ab dem 52. Lebensjahr werden dann bei Frauen täglich 65 µg, bei Männern 80 µg empfohlen. Wahrscheinlich liegt eine optimale Versorgung mit Vitamin K höher, wenn man Krebs und Osteoporose etwas entgegen setzen möchte. Achtung bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmer wie zum Beispiel Marcumar: hier kann Vitamin K die Wirkung des Medikaments abschwächen. Bitte unbedingt mit deiner Ärztin oder Arzt abklären. Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33002425/ 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32238406/ 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32166478/ 2020 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Vitamin_D.pdf https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19451439/ 2009 GrassrootsHealth, Breast Cancer Reduction and Vitamin D https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6949087/ GrassrootsHealth Blog, Lower Breast Cancer Risk with Vitamin Deutsche Gesellschaft für Ernährung Krebszellen mögen keine Sonne. Vitamin D - der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen: Ärztlicher Rat für Betroffene. Von Prof. Dr. med. Jörg Spitz (Autor), William B. Grant Ph. D. (Autor). Mankau Verlag (überarbeitet 2020). Bei Krebs ist die häufigste Begleiterscheinung einfach Angst. Angst vor der Zukunft, was auf mich zukommt, Angst alles nicht zu schaffen, Angst vor dem Tod. Das ist normal und erstmal auch o.k. so. Der Körper und der Kopf müssen mit der Situation erstmal klar kommen. Das braucht Zeit. Ich erinnere mich so gut daran, dass es mir die ersten Wochen während der Chemo nicht gut ging. Körperlich hatte ich keine Probleme, im Gegenteil, ich war echt fit und konnte viel machen und unternehmen. Aber mein Kopf hat verrückt gespielt. Und eigentlich habe ich „nur“ über Dinge nachgedacht, die bis dahin gar nicht eingetreten waren. Sogenannte „ungelegte Eier“. Aber genau die machten mir Angst. Und es ist wirklich nicht leicht, da auszubrechen und sich von Ängsten frei zu machen. Die Angst kommt leider auch immer mal wieder, so ehrlich muss man sein. Sie stellt sich eventuell ein, wenn man einen Schmerz im Körper spürt, den man noch nicht kennt oder vor einer (Nachsorge) Untersuchung. So erging es mir erst diesen Sommer, als ich 50 Minuten unter dem Knochszintigramm-Aufnahmegerät lag und nicht wusste, ob es einen Befund gab. Ich habe gezittert. (Auflösung: ich hatte eine gebrochene Rippe, von der ich nichts wusste). Wenn ich - damals wie heute - spüre, dass mir die Angst wieder den Rücken hinauf kriecht, dann probiere ich diese Dinge, die ich dir jetzt nenne. Vielleicht hilft es dir auch. Probiere einfach etwas davon aus. Mir hat es immer gut geholfen, zu wissen, dass ich es nicht passiv über mich ergehen lassen muss, sondern selbst aktiv etwas tun kann. 1) Bewege dich! Bewegung lenkt dich ab. Egal ob auf der Stelle treten, hüpfen, eine Yoga Übung oder auch ein Spaziergang an der frischen Luft. Das lenkt dich von der Angst ab. 2) Beobachte nicht deinen Körper, sondern deine Umgebung! Spüre jetzt nicht nach, wie dein Herz klopft, dein Magen sich verkrampft. Schau aus dem Fenster. Beobachte etwas. Vorbeifahrende Autos, Fußgänger, einen Baum, Vögel. Auch das verändert deinen Fokus. 3) Trinke kaltes Wasser! Eventuell hilft dir kaltes Wasser trinken, da dein Körper mit dem kalten Wasser beschäftigt ist. Beim Trinken atmet man automatisch etwas langsamer. Auch kaltes Wasser ins Gesicht spritzen oder über die Hände laufen zu lassen, kann eine gute Variante sein. 4) Atme! Atmen tut immer gut. Denn bei Angst atmen wir in der Regel flacher und schneller. Versuch mal, tief in den Bauch zu atmen. Dabei kannst du den Rhythmus 4 Takte einatmen, 4 Takte Atem einhalten und dann wieder 4 Takte ausatmen, verwenden. Das beruhigt die Nerven. 5) Sprich oder denke dir ein Mantra! Wähle dir einen Spruch oder einen Satz, der dich bestärkt. Bei mir ist das zum Beispiel ein Zitat von Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ Sage ihn dir vor, entweder laut oder in Gedanken, oder schreibe es dir auf einen Zettel oder Karte, wo du es dir immer wieder ansehen kannst. Diesen Zettel oder Karte kannst du immer bei dir haben und ihn aus der Tasche ziehen, wenn du unterwegs bist. 6) Schreibe in dein Tagebuch! Ich habe mir in schweren Momenten immer mein Tagebuch genommen und habe mir alles von der Seele geschrieben. Das hat meine Gedanken geordnet. Beten hat dieselbe Wirkung. Auf lange Sicht helfen auf jeden Fall Achtsamkeitsübungen, Meditation oder beruhigende Bewegung wie Yoga, Qigong oder Tai-Chi. Auch Progressive Muskelentspannung oder Body Scan wirken in der Regel gut. Das alles kann man auch online machen. Kämpfe nicht gegen die Angst an. Mach dir bewusst, dass die Panik nicht ewig anhält. In der Regel spürst du nach 10 Minuten, spätestens nach 30 Minuten, dass du dich besser fühlst. Wenn du einen „Plan“ mit Möglichkeiten hast, was du in dem Moment einer Angstattacke tun kannst, dann nimmt es dir schon mal die Angst vor der Angst. Die Angst darf kommen, sie darf dann aber auch wieder gehen. Stell dir vor:
Deine Freundin nervt dich mächtig. Sie ist ständig negativ, malt die Zukunft düster aus und löst in dir mit ihrem Heraufbeschwören von angsteinflößenden Szenarien Horror aus. Du kannst es kaum ertragen, weil sie dir große Angst macht. Was machst du mit solch einer Freundin? Sie zum Teufel jagen könntest du machen, aber wird nichts nützen, denn irgendwie und irgendwo ist sie ja noch da. Auch wenn du sie gerade nicht siehst oder hörst. Und irgendwie gehört deine Freundin auch zu dir, oder? Wahrscheinlich würdest du mit ihr reden, richtig? Du würdest deiner Freundin sagen, dass du das nicht magst. Sie soll das gefälligst in deiner Gegenwart lassen. Und überhaupt: warum sagt sie sowas Negatives? Weiß sie mehr als du? Könnte sie recht haben? Wohl kaum. Deine Freundin kennt die Zukunft nicht. Genauso ist es mit der Angst. Deine Angst ist auch negativ, malt die Zukunft düster aus und löst in dir Horror aus, die für dich kaum erträglich ist. Dabei versucht sie dich zu schützen, schießt aber über das Ziel hinaus. So ergeht es mir jedenfalls manchmal. Besonders wenn ich an Krebs denke. Ich kann die Angst (leider) nicht zum Teufel jagen, denn sie ist ja irgendwie und irgendwo noch da. Ich spüre sie ganz genau im Bauch, im Hals, im Zittern meines Körpers. Positive Gedanken allein reichen da nicht aus. Aber: Auch die Angst kennt die Zukunft nicht. Ist das nicht ein Gedanke, den wir uns zunutze machen und uns klar machen sollten? Sie kann also nicht recht haben. Was kannst du tun? Ich sage dir, wie ich es mache, und vielleicht hilft es dir: Genauso wie du mit deiner Freundin reden würdest, kannst du auch mit deiner Angst reden. Wenn du willst, kannst du deiner Angst auch einen Namen geben oder auch ein Aussehen. Schließe die Augen und sprich mit deiner Angst. Sage ihr, dass du sie siehst und weißt, dass sie da ist. Frage sie, warum sie da ist. Wie ihr beide gut miteinander auskommen könntet. Sag ihr all das, was dir auf dem Herzen liegt. Oft antwortet die Angst dir sogar. Ihre Antwort kommt dir spontan in den Sinn. Es entwickelt sich eine regelrechte Unterhaltung. Das kann sogar beruhigend wirken. Mir hat meine Angst zum Beispiel gesagt, sie sei nicht real, sondern nur eine Illusion. Ich war total überrascht von dieser Aussage und erinnere mich an diesen Moment gerne, wenn ich es brauche. Du wirst sehen, dass du die Angst zwar nicht ganz weg bekommst, aber sie wird kleiner, weil sie selbst hilflos ist und es in dem Augenblick nicht besser kann und weiß. Deine Angst ist nicht deine Zukunft. Es gibt nur das Jetzt. Zukunft gibt es im eigentlichen Sinne gar nicht. Es ist immer das Jetzt. Wenn du dir dessen bewusst bist, dann wird deine Angst kleiner und erträglicher werden. Probier es einfach mal aus. Ich wünsche dir Kraft und innere Ruhe. In den letzten Wochen hatte ich die Krise. Eine Angst-Krise.
Dazu muss ich etwas ausholen und euch meine Geschichte erzählen: Nach Arbeiten im Garten im Juni, wo ich schwere Steine gehoben habe, hatte ich Schmerzen im linken Rippenbereich. Das ging auch nicht weg. Bei einem Arztbesuch im Juli sprach ich das bei meinem Onkologen an. Er schlug mir auf die Rippen und Wirbelsäule mit seinen Händen und fragte mich, ob das weh tue. Nein, das tut nicht weh. Das wird nichts sein, so sagte er, aber wenn es mich beruhige, dann schickt er mich zum CT und zum MRT. Der Arzt ging in den Urlaub und ich zum CT und zum MRT. Was jetzt passierte, war das Schlimmste, was ich seit langem erlebt hatte. Im CT war eine „Läsion“ bzw. eine „Aufreibung“ der 7. Rippe am Knorpelübergang zu sehen. Es müsse unbedingt ein Staging oder gar eine Biopsie in Erwägung gezogen werden. Oh, mein Gott, da ist tatsächlich etwas. Nach dem Befund fuhr ich sofort in die Praxis. Der besagte Arzt war wie gesagt im Urlaub, aber seine Kollegin, eine sehr freundliche Ärztin, empfing mich und beruhigte mich. Sie glaube nicht, dass da etwas sei, schickt mich aber zum Knochenszintigramm. Es sei jetzt schon gesagt, dass das MRT unauffällig war. Ich einige Tage später beim Knochenszintigramm. Es war fast unerträglich. Es wurde die Aufnahme gemacht. Dann wurde noch eine Aufnahme gemacht. Und dann noch eine. Ich sah schon auf dem Bildschirm einen hell erleuchteten Fleck im schmerzenden Rippenbereich. „Da ist doch was, oder?“ fragte ich die Assistentin. „Ja“ sagte sie „deshalb machen wir die zusätzlichen Aufnahmen.“ Sie hätte mir auch einen Eimer reichen können, so übel war mir. Dann kam der Arzt und sagte mir, wir schauen nun uns gemeinsam die Aufnahmen an, er hätte sie auch noch nicht gesehen. O.k. - wir schauten. Ja, da ist etwas, was bei der letzten Aufnahme noch nicht da war. Aber dennoch denkt er, dass es nichts Bösartiges sei, weil - und jetzt kommt’s - ich hätte das auf der anderen Seite genauso. Nicht so ausgeprägt wie links, aber dennoch da. Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn das symmetrische Knochenmetastasen wären. Das scheint ungewöhnlich, eher unmöglich zu sein. Außerdem sei die Stelle untypisch für Knochenmetastasen. Eimer wieder weg! Mir plumpsten die Ziegelsteine aus der Magengegend. (Obwohl ein Rest an Misstrauen immer bleibt…) Wieder bei meinem Onkologen - inzwischen aus dem Urlaub zurück - sagte er erstaunt, er sei in den Urlaub gefahren und ich durch die Hölle. Ja, da hatte er recht. (Ich liebe seinen Sarkasmus!) Er glaube das auch, was der Knochenszinti-Arzt gesagt hat und beruhigte mich, dass es etwas Degeneratives sei, also eine Alterserscheinung. Natürlich müssen wir das aber beobachten. So, und nun sind wieder einige Wochen ins Land gegangen. Es piekt noch immer an der 7. Rippe links. Nicht immer, aber immer wieder. Und wenn das so ist, dann gehen meine Ängste und Gedanken mit mir durch. Was, wenn da doch eine Knochenmetastase ist? Warum piekt es noch immer? Wann geht das weg? Geht das überhaupt weg? Ich mag es nicht, wenn mir etwas weh tut, denn das erinnert mich daran, dass es vielleicht Krebs sein könnte. Andererseits ist das vielleicht auch eine Botschaft des Körpers. Was will er mir sagen? Doch nicht etwa, dass ich nun Angst haben müsste? Ich frage mich, wie in aller Welt können wir diese Ängste unter Kontrolle bringen? Müssen wir sie unter Kontrolle bringen? Müssen wir Ängste ertragen, weil sie nun zu unserem Leben dazu gehören? Ich weiß, dass Angst auf Dauer krank macht. Ich will das nicht. Heul! Angst macht Stress. Stress schüttet Cortisol und Adrenalin aus. Das wirkt sich auf all unsere Zellen aus. Die Zellen funktionieren dann nicht gut. Das macht krank. Ich habe kürzlich gelesen, dass in China folgender Glauben zum Thema Krebs vorherrscht: „Menschen sterben nicht am Krebs - sondern an der Angst.“ Dieser Satz ist zu hören und zu sehen im Film „The Farewell“, einem chinesischen Film aus dem Jahr 2019. Es geht um die chinesische Großmutter, die unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist. Die Familie und Ärzte sagen es der alten Dame aber nicht, sondern versichern ihr, dass alles in bester Ordnung sei. Der Tradition nach sei es die Aufgabe der Familie, sie durch die Erkrankung „zu tragen“. Ein schöner Gedanke. Ich selber habe den Film noch nicht gesehen, aber - ich sage es vorab - es soll wohl gut ausgehen. Ein noch schönerer Gedanke. Also: wie schaffen wir es, entweder Ängste nicht übermächtig werden zu lassen, so dass sie uns lähmen und wir an nichts anderes mehr denken können oder wie schaffen wir es, sie vielleicht zu unseren Verbündeten zu machen, damit wir ins Tun kommen? Aus sicherer Entfernung, also wenn wir gesund sind oder uns gesund fühlen, ist es so einfach zu sagen wie wir damit umgehen können. Denn dann können wir folgendes machen: atmen meditieren beten ein entspannendes Bad nehmen oder in die Sauna gehen (das mache ich so gerne) sich spirituell inspirieren lassen, an etwas glauben, dass größer ist als wir es sind mit jemanden reden sich Unterstützung holen in die Natur gehen dankbar sein …und und und Ja, Herrschaftszeiten, das weiß ich alles. In der Theorie ist das super! Und doch fällt es so schwer. Nämlich dann, wenn tatsächlich etwas sein sollte oder du glaubst, das etwas sein könnte. Was ist diese Angst genau? Vor was? Ist es die Angst vor dem Tod? Vor dem Sterben? Leiden zu müssen? Schmerzen zu haben? Vielleicht lohnt es sich, da mal genauer hinzuschauen. Welche Angst hast du? Vor was? Kannst du die Angst dann entkräften? Kannst du ihr etwas entgegen setzen? Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber vor dem Sterben, und vor allem das Wissen darüber. Ich halte es wie Woody Allen, der einmal gesagt hat: „Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Ich möchte nur nicht dabei sein, wenn es passiert.“ Würde ich mich heute unwissend ins Bett legen und einfach nicht mehr aufwachen, dann hätte ich kein Problem damit. Ich wüsste ja um nichts und könnte folglich keine Angst davor haben. Eine Psychologin hat einmal zu mir gesagt: „Die Angst vor dem Sterben ist eigentlich die Angst vor dem Leben.“ Es könnte Dinge geben, die noch nicht gelebt worden seien, so ihre These. Du kannst das für dich überprüfen, ob das stimmt. Tief in dir drin. Auf jeden lohnt es sich, darüber nachzudenken. Jeder geht mit Ängsten anders um. Meine Mutter zum Beispiel ist eine Meisterin im Verdrängen. Ich habe das früher nicht verstanden, aber heute wünsche ich mir manchmal, ich hätte auch diese Eigenschaft. Dann würde ich den Schmerz nicht so fühlen. Und dann überlege ich mir auch manchmal: will ich alles wissen? Wäre ich unheilbar krank, wäre ich dann auch gerne die Großmutter in dem beschriebenen Film? Es gibt diese schöne Weisheit, die dazu passt: „Alle sagten, das ginge nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht. Und hat es einfach gemacht.“ Könnte es so sein, dass wenn ich nicht wüsste, das ich Krebs hätte, ich mich gesund fühle, dass dann mein Problem gelöst sei? Denn wir alle haben ja Krebszellen in uns. Natürlich dürfen sie nicht Überhand nehmen. Ich habe leider kein Patentrezept für dich, für mich, für oder gegen unsere Ängste. Was ich aber weiß ist das hier - und vielleicht hilft es dir ja doch ein wenig, so wie mir: Wir können immer etwas tun Es gibt immer eine Option Der Körper kann sich selbst heilen Wir haben alles in uns, was wir für Heilung brauchen Wir sind Schöpfer und nicht Opfer Unsere Gedanken erschaffen unsere Welt und unsere Zukunft Wir sind nicht allein Bitte erinnere dich daran. Ich versuche es auch. Immer wieder. Ach, übrigens: Wochen später kann ich nun die Sache mit dem Pieken aufklären: es ist KEIN Krebs. Ich hatte tatsächlich eine gebrochene Rippe. Es muss also nicht immer das Schlimmste sein. Abends lese ich gerne in Zeitschriften zu gesundheitlichen Themen. Dazu gehört auch die Zeitschrift aus der Apotheke. Die kennst du bestimmt auch. Da finde ich immer wieder Interessantes. So ging es in einem Artikel eigentlich um das Thema Corona und Homeoffice. Und wir man diese Zeit gut überstehen kann. Es wurden darin die 7 Säulen der Resilienz genannt. Das Wort Resilienz hat ja in den letzten Jahren sehr viel an Bedeutung gewonnen. Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „abprallen“ und beschreibt unsere psychische Widerstandskraft, wie wir schwierige Situationen oder Krisen ohne große Beeinträchtigung gut überstehen. Dem Artikel nach sind die 7 Säulen der Resilienz folgende:
Als ich das las, dachte ich sofort: Genau diese Dinge sind auch bei einer Brustkrebs Diagnose sooo wichtig. Wir können mal gemeinsam die Säulen durchgehen. 1. Säule: optimistisch bleiben Anfangs ist es nach einer Brustkrebs Diagnose mit dem Optimismus weit hergeholt. Ich habe mich damals wie in einem Alptraum gefangen gefühlt und dachte, der würde nie wieder enden. Ich war in dieser Dauerschleife drin und konnte nur wenig klare Gedanken fassen. Wenn der allererste Schock verdaut ist, dann kannst du deine Gedanken auch wieder steuern. Optimismus tragen viele in sich und sind von Hause aus positiv gestimmt. Aber auch wenn du erstmal nicht so positiv gestimmt bist, kannst du dich auf optimistisch programmieren. Sicherlich hast du schon gehört und ich sage es auch gerne: deine Gedanken erschaffen deine Realität. Wenn deine Gedanken nur um negative Dinge kreisen, dann wirst du diese Dinge auch in dein Leben hineinziehen. Man nennt das auch „selbstvorhersagende Prophezeiung“. Ein ganz krasses Beispiel ist diese Geschichte: einem Mann wurde im Krankenhaus eine schwere Erkrankung diagnostiziert und dass er nur noch 2 Monate zu leben hätte. Er solle nach Hause gehen und seine Angelegenheiten ordnen. Der Mann ging nach Hause, ordnete seine Dinge und spürte förmlich wie das Leben aus ihm hinaus glitt. Er legte sich ins Bett, wurde immer schwächer und wartete förmlich darauf, bald zu sterben. Er wäre auch fast gestorben, hätte das Krankenhaus ihn nicht rechtzeitig angerufen, um einen schweren Irrtum ihrerseits mitzuteilen. Sie hätten seine Krankenakte und alle seine Proben nochmal untersucht und festgestellt, dass er zwar eine bestimmte Krankheit habe, aber keine tödliche. Diese könne man gut mit Medikamenten behandeln. Dem Mann ging es schlagartig besser. Er bekam die Medikamente und lebte munter weiter. Du siehst also, wie sich Gedanken auf unseren Körper auswirken können und unsere Realität schaffen. Was kannst du für mehr Optimismus tun? 1. Besinne dich auf deine Stärken Hattest du schon einmal in deinem Leben eine schwierige Situation zu meistern? Wie hast du das gemacht? Was hat dir dabei besonders geholfen? Wie war dein Gefühl dabei? Und wie hast du dich gefühlt, als du die schwierige Situation dann letztendlich gemeistert hast? Erinnere dich. Genau das wird dir diesmal wieder helfen. 2. Halte dich von Pessimisten fern Es gibt sie zu Hauf: die unverbesserlichen Pessimisten, bei denen das Glas immer halbleer ist und wo das Butterbrot auf die Butterseite fällt. Zu den Pessimisten gehören auch die Zweifler. Ihr Blick verrät dir, was sie denken: „Na, meinst du, das wird was? Ich habe da nicht so ein gutes Gefühl.“ Oder sie erzählen dir ohne Skrupel von Menschen, die ihre Krebserkrankung nicht überlebt haben. Das ist vielleicht gar nicht böse gemeint. Sie wissen in dem Augenblick nichts besseres zu sagen. Es ist da auch etwas Hilflosigkeit im Spiel. Sie möchten vielleicht die Brücke zu dir bauen und ehe sie nichts sagen, erzählen sie dir von Personen, die ihnen gleich ins Gedächtnis springen, auch wenn es in dem Moment total unpassend ist. Negative Gedanken brennen sich bekanntlich besser ins Hirn als die Positiven. Deshalb ist das dann auch gleich so präsent. Mache dir das bewusst. Lass dich davon nicht runterziehen. Du bist „Du“ und nicht die anderen. Deine Geschichte ist deine ganz eigene. Nur weil es anderen so ergangen ist, bedeutet das nicht, dass es dir genauso ergehen muss. Das hat mir immer geholfen, wenn in den Medien wieder über den Tod eines Promis berichtet wurde. Das bin nicht ich, habe ich mir gesagt. Und jeder Krebs ist so individuell und du kennst auch die ganze Vorgeschichte nicht. 3. Lege dir eine „Ich kann“-Mentalität zu. Was auch immer geschehen mag, ich kann und werde eine Lösung finden. Es gibt immer eine Option. Diese Einstellung wird dich weiterbringen. Schließlich hast du es in deinem Leben bis hierher geschafft und du lebst. Die 2. Säule: Situation akzeptieren. Irgendwie hilft alles nichts. Die Diagnose ist nun mal da. Daran lässt sich nicht rütteln. Woran sich aber rütteln lässt, ist, wie du damit umgehst. Krise als Chance. Das hast du bestimmt schon gehört. Und ob du es glaubst oder nicht: es stimmt. Krise ist die Chance auf ein bewussteres und achtsameres Leben. Sie schärft deinen Blick auf das Wesentliche, auf das Leben und die Dinge, wovon du mehr haben möchtest. Vielleicht fühlt sich deine Situation etwas so an, als würdest du auf halber Strecke auf einer wackeligen Hängebrücke mit tausend Meter Abgrund unter dir stehen. Nur deine Akzeptanz, ich stehe hier auf dieser Hängebrücke, kann dich bewusst die Entscheidung treffen lassen: ich will nicht länger auf dieser Hängebrücke stehen. Ich sehe zu, dass ich hier runter komme und laufe voran. Akzeptanz kann also Bewegung in dein Leben bringen. Die 3. Säule: Lösungen erarbeiten Solange wie du atmest, gibt es immer eine Option. Überlege dir, was du alles tun kannst. Dinge, die dir helfen, die gut für dich sind. Wenn du schon in der Behandlung bist, überlege dir, was du tun kannst, damit es dir gut oder besser geht. Lass dich von Menschen inspirieren, die die gleiche Situation bereits gemeistert haben und was die gemacht haben oder eben auch nicht gemacht haben. Sei aktiv und sei offen für Neues. Säule Nr. 4: Opferrolle verlassen Das ist für mich überhaupt das aller wichtigste! Was glaubst du?
Stimmt das? NEIN. Ich glaube nicht. Opfer haben die Angewohnheit, die Verantwortung an andere abzugeben und zu glauben, dass sie für nichts können, weil die anderen Schuld sind. Oder es die anderen sind, die die Gesamtsituation wieder richten müssen. Mein Papa war zum Beispiel so jemand. Wenn es beruflich nicht lief, er gesundheitliche Probleme hatte, das Rauchen nicht aufgeben konnte, dann waren immer andere Schuld. Er hat nie sich selbst reflektiert und ist dementsprechend immer in der Opferrolle gewesen. Er konnte sein Leben nicht selbst gestalten, weil er sich passiv und von anderen Menschen abhängig gemacht hat. Nur du kannst dich retten. Erwarte es von niemand anderen. Das hat viele Vorteile, denn: Du bist Schöpfer, nicht Opfer.
Das alles gibt dir Kraft. Du bist aktiv. Dein Blick ist nach vorn gerichtet. Du bist der Champion. Säule Nr. 5: Verantwortung übernehmen. Ich finde das mega wichtig: übernehme die Verantwortung für dich selbst. Das macht dich stark. Gib sie nicht ab. Denn dann kommst du leicht in in die Opferrolle und bist fremdgesteuert. Zur Verantwortung übernehmen gehört für mich auch, sich richtig zu informieren, nachfragen, nachhaken, wenn ich es nicht verstehe. Je mehr du weißt, desto besser. Um so schwerer wird es für andere, dir etwas vorzumachen. Sei dabei jedoch immer offen für neue und möglicherweise überraschende Optionen. In Sachen Brustkrebs hat das für mich bedeutet, dass ich mich so gut wie möglich über meine Optionen und Behandlungsmöglichkeiten informiert habe. Das hat mir die Chance gegeben, Dinge realistisch einordnen zu können. Und was ich überhaupt will. Wenn du dich informierst, dann tue das bitte auf seriösen und informativen Seiten und nicht in irgendwelchen Foren, wo sehr viele Ängste mit Halbwissen geschürt werden. Du findest auf meiner Homepage gute Seiten, wo du dich umfassend informieren kannst. Ein Zitat von Oprah Winfrey, die ich sehr mag, sagt: „If we know better, we do better.“ Also sinngemäß: je besser wir Bescheid wissen, desto bessere Entscheidungen können wir treffen. Wissen kann dir Ängste nehmen und dich stark machen, um gute Entscheidungen treffen zu können. 6. Säule: Kontakte pflegen Wusstest du, dass die Heilungschancen bei Menschen besser sind, wenn sie gut in ein soziales Netz aus Familie und Freunden eingebunden sind? Der Mensch ist ein soziales Wesen. Eigentlich ein Herdentier. Wir brauchen die zwischenmenschliche Interaktion. Sonst verkümmert die Seele und wir vereinsamen emotional. Dazu gehört auch, dass du schwierige Situationen nicht alleine stemmen musst. Bitte um Hilfe. Das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern im Gegenteil eher der Stärke. Es ist stark, wenn du deiner Umwelt deine Bedürfnisse mitteilst und erleichtert dich. Bitte eine liebe Person aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis um Unterstützung. Egal, ob es der Einkauf ist, eine gemeinsame Putzsession oder du einfach mit jemanden reden möchtest. Das wird dir niemand abschlagen, denn Menschen wollen helfen. Eben weil sie soziale Wesen sind. Auch die Berührung hat heilende Wirkung. Eine Umarmung, ein Streichen über den Arm oder Hände halten. Dabei wird Oxytocin von unserem Körper ausgeschüttet. Es ist das Kuschel-Hormon, das bei angenehmen Berührungen von unserem Gehirn produziert wird. Es bewirkt, das Vertrauen und Nähe geschaffen wird, der Glücksmoment wird stärker empfunden und minimiert Angst. Das baut Stress ab und lässt deinen Körper auf Heilungs-Kurs gehen. Auch eine Massage, ein Friseurbesuch oder der Besuch bei einer Kosmetikerin hat den gleichen Effekt. 7. Säule: Zukunft planen Das ist eigentlich der schönste und kreativste Teil nach, aber auch schon während der Brustkrebs Behandlung. Zukunft ist dein Motor. Er treibt dich an, Dinge zu tun, zu verwirklichen, die du gerne machen möchtest und es vielleicht bisher nicht getan hast. Nun ist die Zeit dafür gekommen. Setze dir auch immer wieder Etappen-Ziele. Auch diese könne schon viel Gutes bewirken. Sie lassen die Last kleiner erscheinen. Wenn du in der Dunkelheit mit dem Auto von Berlin nach München reist, dann siehst du, wenn du losfährst, München noch nicht. Aber du siehst die Fahrbahnmarkierung. Strich für Strich. Jede einzelne bringt dich deinem Ziel München näher. Mir hat das während meiner Chemo enorm geholfen. Ich wusste, wenn ich die letzte Chemo gehabt habe, dann ist Weihnachten. Und wir hatten bereits eine Kreuzfahrt im Arabischen Meer gebucht. Die wollte ich unbedingt machen. Ich habe alles getan, damit ich diese Reise antreten konnte. Etappen-Ziel kann also die jeweilige Behandlungsphase sein: ich konzentriere mich jetzt zum Beispiel auf die Chemo. Ich habe in meinem Tagebuch einen Berg gezeichnet, den ich mit jeder Chemo höher erklimme - bis ich auf dem Gipfel angekommen bin. Das nächste Teilziel kann dann die Bestrahlung sein. Schließlich musst du wissen, wo du damit hingehst. Und dann ist es auf jeden Fall Zeit, deine Anschluss-Heilbehandlung zu planen. Wo willst du die Reha machen? Und für die Zeit danach dürfen auch die größeren Ziele in Augenschein genommen werden.
Schreibe dir alles auf. Sei kreativ! Du darfst gerne übertreiben. Und male dir deine Zukunft in lebhaften Bildern aus. Schwarz-weiß war gestern - mache sie bunt und schillernd. Das sind also die 7 Säulen der Resilienz, die ich aus meiner Erfahrung nur bestätigen kann. Sie machen dich stark und festigen dich emotional. Auf keinen Fall solltest du aber dich überfrachtet fühlen, dass du nun alle 7 Säulen auf einmal anwenden oder bewältigen musst. Vieles davon trägst du sicherlich schon in dir. Das andere soll dir als Inspiration dienen, auf welche Bereiche du in deinem Leben einen Blick werfen kannst. Fragst du dich auch manchmal:
Kann man Krebs eigentlich verhindern? Hätte ich meine Krebserkrankung vermeiden können? Die Antwort lautet eindeutig: NEIN. Mach dir also deshalb keinen Kopf. Niemand weiß genau, warum jemand Krebs bekommt und ein anderer nicht. Ich kenne Frauen, die gesund gegessen haben, regelmäßig Sport gemacht haben und trotzdem Brustkrebs bekommen haben. Mich eingeschlossen. Also per se kannst du Krebs nicht verhindern. Bei der Tumorentstehung sind im Körper viele Prozesse im Gange, die sehr komplex sind. Dennoch bist du dem aber nicht völlig ausgeliefert und kannst dein Risiko, an Krebs zu erkranken, minimieren. Es zeigt sich immer mehr, wie wichtig es ist, auf die Ernährung und den Lebensstil zu achten. Super, wenn du ein Kontroll-Freak bist, denn deinen Lebensstil bestimmst du. An sich finde ich VERbote nicht so toll. Verbotenes weckt den Reiz in uns, es doch haben oder machen zu wollen. Oder löst die Trotzreaktion „Jetzt erst recht“ aus. Ich setze viel lieber auf GEbote. Gebote sind eine Einladung, Dinge mal auszuprobieren, anders zu machen, vielleicht wegzulassen oder weniger. Und das freiwillig. Und deshalb sage ich jetzt nicht, dass du die Lebensmittel, die ich dir gleich nenne, nie wieder essen darfst. Betrachte es als Einladung, darüber nachzudenken und für dich zu entscheiden, ob da was dran sein könnte, wie dein Essverhalten ist und in dich hinein zu horchen, wie sich Essen für dich anfühlt. Bist du müde und schlapp oder voller Energie? Dann kannst du selbst gut entscheiden, ob du bei deinen Essgewohnheiten bleibst oder etwas ändern möchtest. Jetzt kommen die 5 Lebensmittel, von denen die Fachwelt meint, sie seien nicht gut für uns, weil sie unser Krebsrisiko erhöhen. Warum das so ist und was du stattdessen mal probieren kannst. 1) Fleisch- und Wurstwaren Hierzu zählen besonders die Fleisch- und Wurstwaren, die durch Pökeln oder Räuchern haltbar gemacht wurden. Zum Beispiel Speck, Würstchen, Salami, Kasseler und geräucherter Schinken. Selbst Puten- oder Hähnchenwurst ist oftmals geräuchert. Wenn du regelmäßig und vielleicht noch viel dieser Fleischsorten isst, kann das dein Krebsrisiko erhöhen, besonders für Darmkrebs. Zu viel ist riskant, weil darin Konservierungsstoffe wie Nitrat und Nitrit enthalten sind, die mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Wenn du diese Fleisch- bzw. Wurstsorten außerdem noch stark erhitzt, entstehen krebserregende Stoffe. Dazu gleich mehr. Das viele Salz lässt außerdem nicht nur dein Risiko für Bluthochdruck steigen, sondern soll auch mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs einhergehen. Was stattdessen? Vegane oder vegetarische Aufstriche schmecken richtig gut. Mein Lieblingsaufstrich ist „Basitom“ - ein Aufstrich aus Tomaten und Basilikum (deshalb der Name) von der Firma Zwergenwiese. Selbst ein Brot mit dick Gurke und Tomaten belegt und schön gewürzt schmeckt sehr gut und macht auch viel mehr satt als ein Wurstbrot. 2) Stark gebratenes Fleisch Ich verleide dir ungern die nächste Grill-Party im Sommer. Aber wenn du Fleisch isst, das bei großer Hitze gegart wurde, stark angebraten oder gar verkohlt - wie es beim Grillen passieren kann, lässt das ebenfalls dein Krebsrisiko ansteigen. Warum? Jetzt wird´s etwas chemisch. Die hohen Temperaturen bilden zwei chemische Stoffe. Die heißen HCA (heterocyclische Amine) und PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Die sind so richtig böse und können deine DNA mutieren lassen. Diese krebserregenden Stoffe sind dann nicht nur im Fleisch enthalten, sondern auch im Rauch durch tropfendes Fett, der das Grillgut umhüllt. Was stattdessen? Wenn du Fleisch garst, dann mach es besser hitzearm und langsam wie beim Backen oder Schmoren. Probiere beim nächsten Grill Fest doch mal Gemüse wie Aubergine, Zucchini oder Paprika zu grillen. Oder auch Grillkäse, wie Haloumi. Inzwischen gibt es in den Supermärkten und Discounter auch schon zahlreiche vegane oder vegetarische Fleisch- und Wurstalternativen, die richtig gut schmecken. Auch einen veganen Burger kann ich nur empfehlen. Ist vom Fleisch Burger kaum zu unterscheiden. 3) Alkohol Alkohol an sich verursacht keinen Krebs. Aber: beim Abbau des Alkohols wird im Körper sogenanntes Acetaldehyd frei. Das ist der Stoff, der einen ordentlichen Kater beschert. Aber nicht nur das. Diese Chemikalie schädigt die DNA, das irgendwann dazu führen kann, dass Zellen anfangen, unkontrolliert zu wachsen. So entstehen Tumore. Zu viel Alkohol wird besonders mit Speiseröhren-, Leber-, Brust- und Darmkrebs in Verbindung gebracht. Achtung und jetzt kommt´s: Für Brustkrebs bedeutet das konkret: dein Risiko ist bereits erhöht, wenn du drei bis sechs Gläser Alkohol pro Woche (35-45 g pro Tag) trinkst. Falls du außerdem noch rauchen solltest, begünstigt das Acetaldehyd in Kombination mit Rauchen Krebsarten im oberen Verdauungstrakt und der oberen Atemwege. Das liegt daran, dass das Acetaldehyd die Schleimhäute für schädliche Substanzen aus dem Zigarettenrauch durchlässiger macht. Du hast also mit beiden Substanzen womöglich eine tickende Zeitbombe in dir. Du kannst also dein Krebs Risiko minimieren, wenn du keinen Alkohol trinkst. Und Rauchen sowieso nicht. Was stattdessen? Versuche es doch mal mit alkoholfreien Varianten. Oder auch leckere alkoholfreie Cocktails, sogenannte „Mocktails“. Das ist die alkoholfreie Variante deines Lieblings-Cocktails - eben ohne Alkohol. Schmeckt genauso gut. 4) Zuckerhaltige Getränke Dass Cola und sonstige Limonaden nicht besonders gesund sind, weißt du schon, hast du schon hundert mal gehört. Klar, mega viel Zucker und nur leere Kalorien. Und null Nährstoffe, die für deinen Körper wertvoll wären. Oft beginnt dann ein Teufelskreis: Durch den vielen Zucker bekommst du nur noch mehr Durst und trinkst dann noch mehr von dem Zucker-Wasser. Und du merkst nicht, wieviele Kalorien du zusätzlich zu dir nimmst, weil du das Trinken nicht so wahrnimmst als wenn du was essen würdest. Mengen an Limo und Co. haben so viele Kalorien wie die einer vollständigen Mahlzeit. Und du weißt, was zu viel Zucker in deinem Körper macht? Richtig, es schafft ein saures Milieu im Körper, und das lieben Krebszellen besonders. Und was noch blöd ist, es macht dick. Erhebliches Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen dein Risiko, dass Krebs entsteht, besonders Brustkrebs. Was stattdessen? Einfach Wasser trinken. Viel Wasser. Egal ob still oder mit Sprudel. Wenn das nicht so deins ist, dann eine Saftschorle im Verhältnis 1:2, also 1 Teil Saft und 2 Teile Wasser. Und wenn du doch mal eine Limo magst, dann mach sie dir selber, z.B. eine Zitronen Limonade mit frisch gepressten Zitronen und Wasser, die du mit sehr wenig Zucker süßen kannst oder mit Stevia. 5) Stark verarbeitete Lebensmittel bzw. Fertigprodukte Du kennst sicherlich die vielen Diäten in den typischen Frauen Zeitschriften. Fast alle Diäten sagen, dass du Fertiggerichte meiden solltest. Und das aus gutem Grund. Wenn du zu viele Fertigprodukte isst, neigst du dazu, bis zu 500 Kalorien mehr pro Tag zu dir zu nehmen als wenn du frisch kochen würdest. Das entspricht ungefähr einer Tafel Schokolade. Oder einer Mahlzeit. Das liegt daran, dass diese Lebensmittel sehr fett- und zuckerhaltig sind und dementsprechend viel zu viele Kalorien haben. Und Fertigprodukte sind meist nährstoffarm und nicht besonders sättigend. Du isst einfach mehr davon. Alle Lebensmittel, die aus der Tüte oder einer Schachtel kommen, sind in der Regel stark verarbeitet. Pommes, Chips, Backmischungen und selbst Hähnchen-Nuggets, um einige zu nennen. Auch Lebensmittel, bei denen du denkst, die sind doch mega gesund, wie zum Beispiel Müslis oder andere Frühstückscerealien, können dich ganz schön täuschen. Da solltest du das Etikett der Inhaltsstoffe genau studieren. Auch diese sind meist mit Zucker überladen. Was stattdessen? Ich empfehle dir „Clean Eating“, also selbst Kochen mit frischen Zutaten und Gewürzen. So weißt du genau, was in deinem Essen drin steckt und entgehst ganz einfach den versteckten Kalorienbomben. Alles, was in den Schachteln und Tütchen kommt, kannst du auch gut selbst herstellen. Bestes Beispiel: Spaghetti aus der Packung. Ja, geht schnell - sagst du. Aber eine selbstgemachte Tomatensoße aus Tomatenmark und passierten Tomaten, die du lecker mit Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräuter würzt, ist genauso schnell gemacht. Und ein Müsli kannst du ebenfalls sehr lecker selbst machen. Einfach Haferflocken, gehackte Nüsse, wie Walnüsse oder Mandeln, Sonnenblumenkerne und gepuffter Amaranth auf ein Backblech geben, etwas Agavendicksaft drüber träufeln und ca. 10-15 Minuten im Ofen „backen“. Lecker! Dann noch etwas frisches Obst dazugeben - fertig. Schmeckt tausend mal besser als das viel zu süße Müsli aus dem Supermarkt. --------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, und nun kennst du die 5 Lebensmittel, die du meiden solltest, um dein Krebsrisiko möglichst gering zu halten. Und noch was: Ärzte gehen davon aus, dass ca. 30 - 50 % (!) aller Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden könnten. Das ist doch eine Hammer-Zahl, findest du nicht? Wieviel Leid könnte hier vermieden werden. Viele Krebsarten werden also mit Übergewicht, Alkohol- und Tabakkonsum, schlechter Ernährung und Bewegungsmangel in Verbindung gebracht. Alles Dinge, die wir beeinflussen können. Jeden Tag aufs Neue. Quellen: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/magenkrebs/magenkrebs-ursache-und-risikofaktoren.html https://www.mdanderson.org/publications/focused-on-health/december-2019/5-food-groups-to-avoid-to-lower-your-cancer-risk.html https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/krebs-vorbeugen/lebensstil.php https://www.wcrf.org/dietandcancer/resources-and-toolkit https://de.wikipedia.org/wiki/Polycyclische_aromatische_Kohlenwasserstoffe https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/diet/cooked-meats-fact-sheet https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/alkohol-und-krebserkrankungen.html Wenn Du einen hormonabhängigen Brustkrebs hast, dann wird dir deine Ärztin, dein Arzt sicherlich schon eröffnet haben, dass du eine Anti-Hormon-Therapie machen solltest.
Meine Ärztin sagte damals zu mir: Ah, der Tumor ist hormonabhängig. Das ist gut, da kann man was machen. Dagegen gibt es Medikamente. Naja, zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, wie das so sein würde mit der Anti-Hormon-Therapie. Aber o.k., schien ja erstmal was Gutes zu sein. Vielleicht ein zusätzliches kleines Rettungsboot. Ich möchte dir nochmal kurz erklären, was es mit der Anti-Hormon-Therapie auf sich hat. Jetzt wird’s mal ein bißchen wissenschaftlich. Also: bei einem hormonabhängigen Brustkrebs gehört es nach wie vor zum Standard, eine endokrine Therapie, also eine Anti-Hormon-Therapie, zu machen. Zur Zeit sind nach den Richtlinien der AGO (der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologischer Onkologie) bis zu 10 Jahre dafür vorgesehen. Bei den Medikamenten gibt es zwei Möglichkeiten, wie sie wirken: 1. die Östrogenrezeptoren werden blockiert, so dass sich keine Krebszelle andocken kann. Dann bekommst du Tamoxifen. Oder 2. deine eigene Östrogenproduktion wird mit einem Aromatase Hemmer unterdrückt. Dann bekommst du wahrscheinlich das gängigste Medikament, nämlich Letrozol. Welches der beiden Medikamente du bekommst, hängt davon ab, ob du schon in den Wechseljahren bist oder nicht. Beide Medikamente sollen dazu beitragen, dass der Brustkrebs nicht wieder kommt und du keine Metastasen bekommst. Falls du ein Rezidiv oder Metastasen hättest, dann würdest du auch diese Medikamente bekommen, damit der Krebs gehemmt wird und langsamer wächst. Vielleicht hast du es schon mal gehört oder gelesen. Die Anti-Hormon-Therapie ist leider nicht völlig symptomfrei. Klar, da wird ja auch mächtig in deinen Hormonhaushalt eingegriffen. Wir wissen ja noch als wir die Pille nahmen. Da hatten wir auch die eine oder andere Nebenwirkung. Der Klassiker sind Wechseljahrsbeschwerden, zum Beispiel Hitzewallungen oder auch Knochen- und Gelenkschmerzen. Leider besteht auch die Neigung zu einer Osteoporose - da solltest du deinen Arzt mal auf eine Knochendichtemessung ansprechen, damit du beobachten kannst, ob du Knochensubstanz abbaust. Andere Nebenwirkungen wären sonst noch Müdigkeit, Wassereinlagerungen, trockene Schleimhäute, Schlafstörungen und Gewichtszunahme. Ja, und wenn du einiges davon spürst oder glaubst, zu spüren, dann fühlst du dich nicht unbedingt fit. Viele Frauen fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt - so stark, dass sie es nicht aushalten und häufig vorzeitig die Therapie beenden. Eine Studie hat gezeigt, dass Frauen die Anti-Hormon-Therapie am häufigsten in den ersten 12 - 18 Monate nach Beginn abbrechen. Bei dieser Studie wurde auch festgestellt, dass auch die Einstellung der Frau einen Einfluss auf die Symptome hat: war die Frau dem Medikament negativ eingestellt, erwartete diese Frau auch entsprechend negative Auswirkungen. Und: diese Frau neigt laut dieser Studie dazu, ihre Symptome zum Teil falsch zu bewerten. Nach allem was du gehört hast: ist die Anti-Hormon-Therapie nun Fluch oder Segen? Auf jeden Fall ist sie eine Chance. Die Chance, den Brustkrebs in Schach zu halten. Ich persönlich kenne keine Frau, die diese Chance nicht genutzt hätte. Wenn Du dich für eine Anti-Hormon-Therapie entscheidest wirst du mit Sicherheit auch nicht all die Nebenwirkungen bekommen, die ich aufgezählt habe. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du es in den Knochen und Gelenken spüren, das ist so das Gängigste. Dagegen kannst du aber auch etwas machen, dazu komme ich gleich. Wenn Du keine Anti-Hormon-Therapie machen möchtest, dann ist das auch deine Entscheidung. Wichtig ist, dass Du dich ausreichend darüber informiert hast und alle Argumente gegeneinander abgewogen hast. Du musst Dich mit Deiner Entscheidung wohlfühlen und solltest sie aber in jedem Fall mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen. Meine Erfahrung mit der Anti-Hormon-Therapie Ich kann Dir erzählen, wie meine Erfahrungen mit der Anti-Hormon-Therapie sind. Ich habe zunächst 3 Jahre Tamoxifen genommen und wurde dann auf Letrozol umgestellt, das ich jetzt seit 3 Jahren nehme. Ich vertrage beide Medikamente ganz gut. Bis auf morgendliche Gelenkschmerzen in den Fingern und Ellenbogen und einem Anlaufschmerz, wenn ich aus dem Bett steige oder länger gesessen habe, geht es ganz gut. Beim Tamoxifen hatte ich noch leichte Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Das hat sich inzwischen wieder normalisiert. Leider sind meine Haare etwas lichter geworden, was echt doof ist denn nach meiner Chemo waren meine Haare so schön gewachsen, schöner als vorher. Bei allen Beschwerden weiß man aber nicht, was den normalen Wechseljahrsbeschwerden geschuldet ist. Wer weiß? Vielleicht hätte ich auch ohne Anti-Hormon-Therapie Haarausfall bekommen. Was kannst Du tun? Auf einen Nenner gebracht: Bewegung und Einstellung Gegen die Gelenkschmerzen versuche ich immer in Bewegung zu bleiben und regelmäßig Sport zu machen. Ich merke, dass meine Gelenke dann wie „geschmiert“ laufen. Bewegung ist immer richtig. Auch wenn du manchmal denkst, du kommst nicht so in die Gänge. Das ist nur am Anfang, der Anlaufschmerz, danach geht es wieder. Bewege dich auf jeden Fall. Du musst nicht unbedingt joggen. Ein strammer Spaziergang oder auch drauf los tanzen reicht schon aus. Tanzen ist einfach super. Dafür brauchst du kein Fitness Studio oder irgendwo dafür hinzugehen. Das kannst du sofort machen. Dein Lieblingssong an und schon geht’s los. Lass dich vom Rhythmus treiben. Ist Balsam für die Seele. Gäbe es Bewegung in einer Pille, alle wollten sie nehmen. Denn…
Für mich ist auch die Einstellung dazu wichtig. Für meinen hormonabhängigen Brustkrebs sehe ich die Anti-Hormon-Therapie als eine Art Sicherheitsnetz. Ich persönlich fühle mich sicherer und denke, dass ich wirklich alles getan habe, was ich gegen den Brustkrebs machen kann. Ich vermeide es auch, im Beipackzettel nach möglichen Symptomen zu schauen. Je mehr ich davon lese, desto mehr Symptome meine ich zu haben. Das kennst du doch auch, oder? Zum Beispiel: du isst ein Brot. Hinterher sagt dir jemand, oh, da war ja Schimmel im Brot - schwups, schon ist dir übel. Oder? Hättest du es nicht gewusst, dann hättest du auch nichts bemerkt. So wichtig ist es deshalb, was wir denken. Denn dein Gehirn kann zwischen dem, was du denkst und der Realität nicht unterscheiden. Für dein Gehirn ist alles real. Vielleicht kennst du das Zitat von Henry Ford: „Ob du denkst, du kannst es, oder ob du denkst, du kannst es nicht, du wirst in beiden Fällen recht behalten.“ Das passt hier ganz gut. Deine Gedanken sind also entscheidend. Versuche gelassen an die Anti-Hormon-Therapie zu gehen. Steigere dich nicht in mögliche Symptome hinein, weil du vielleicht dann geneigt bist, die Therapie abzubrechen. Besprich das auf jeden Fall mit deiner Ärztin/deinem Arzt. Versuche pro-aktiv deine Nebenwirkungen anzugehen! Gegen die Wechseljahrsbeschwerden und Gelenkschmerzen helfen sehr gut:
Sehe diese Zeit als einen Lebensabschnitt an und als Chance. Und wenn du extrem darunter leidest: Sprich bitte Deine Ärztin oder Arzt an. Zum einen musst du nicht jede Nebenwirkung aushalten. Auch da kann dich deine Ärztin/dein Arzt unterstützen. Zum anderen kann deine Ärztin oder Arzt einen Switch, also einen Wechsel der Medikamente, in Erwägung ziehen. Auch das ist eine Empfehlung der AGO, dass ein Wechsel noch immer besser ist, als die Therapie ganz abzubrechen. Eine gute Ärztin oder Arzt wird darauf eingehen. Sei auf jeden Fall aktiv! Quellen: https://www.ago-online.de/leitlinien-empfehlungen/leitlinien-empfehlungen/kommission-mamma https://ascopubs.org/doi/10.1200/JCO.2016.71.7439 (Participant-Reported Symptoms and Their Effect on Long-Term Adherence in the International Breast Cancer Intervention Study I (IBIS I)) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6339353/ (The impact of an exercise program on quality of life in older breast cancer survivors undergoing aromatase inhibitor therapy: a randomized controlled trial) https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/hormontherapie.html https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/958385/gezielte-trainingsprogramme-bewegung-hilft-krebs-hormontherapie.html https://www.biokrebs.de/74-therapien/faq/brustkrebs/1674-antihormonelle-therapie Eine Krebs Diagnose ist schon Schock genug und löst heftige Ängste aus.
Meistens wird die Angst immer größer bis sie dich total in Beschlag nimmt. So war es jedenfalls bei mir. Ich hatte während der Behandlung eigentlich nur Angst. Angst vor der nächsten Chemo, Angst, dass der Krebs zurückkommen könnte und Angst vor der Zukunft. Ich nannte meine Angst "den kleinen Mann". Er saß ständig in meinem Ohr und flüsterte mir zu: "Das geht nicht gut." Ich musste etwas gegen den kleinen Mann unternehmen. Er sollte nicht die Oberhand über mich gewinnen. Der kleine Mann kam meistens nachts zu mir. Er zeigte mir alle möglichen üblen Szenarien, die mich erwarten könnten und ließ mich nicht schlafen. Ich war schon total Mürbe. Und seine schlimme Gedanken, die er mir ins Hirn pflanzte. ließen mich kaum los. Wieder saß ich in meinem Kopf-Kino. Der kleine Mann zeigte mir einen Film, den ich niemanden empfehlen kann. Am schlimmsten waren aber die Gefühle, das ich mit den Bildern verband und die ständig in mir hochkrochen. Mir war übel, ich atmete flach und kniff die Lippen zusammen. Entspannt war etwas anderes. So langsam wurde es lästig. Wie konnte ich den kleinen Mann loswerden? Kennst du das auch? Hast du auch so einen „kleinen Mann“ im Ohr? Den haben wir wohl alle. Was tun mit dem „kleinen Mann“? In diesem Blog möchte ich dir 4 Übungen zeigen, die mir geholfen haben, mit dem kleinen Mann besser klar zu kommen. Aber verdränge den kleinen Mann nicht. Er hat die Angewohnheit, immer wieder aufzutauchen. Gehe mutig auf den kleinen Mann zu, bearbeite ihn und dann weg mit ihm. Ich lade dich ein, folgende Übungen einmal auszuprobieren: Übung Nr. 1 ist eine kleine Meditation, eigentlich zwei kleine Meditationen: Die 1. Meditation geht so: Schließe deine Augen und denke an deine Angst. Welche Angst ist es genau? Angst vor was? Wie sieht die Angst aus? Welches Bild siehst du? Siehst du eine Farbe oder eine Form? Oder siehst du eine Kreatur? Ist das Bild klein oder groß? Ist es bunt oder schwarz-weiß? Nun tu dieses Bild mal in einen Bilderrahmen. Einen ganz großen. Schiebe diesen Bilderrahmen mal vor dich her - mal nach rechts - mal nach links. Du siehst, du kannst ihn bewegen. Nun kannst du das Bild verändern. Gib dem Bild eine Farbe. Das kann eine kalte Farbe wie blau sein oder aber auch eine warme Farbe wie orange. Und nun verändere die Größe des Bildes. Schiebe es mal mit deinen Händen zusammen und mach das Bild ganz klein. Jetzt schiebe das kleine Bild noch ein Stückchen von dir weg, noch weiter nach hinten. Du kannst dir jetzt vorstellen, dass dieses Bild sich nun beginnt, aufzulösen. Das Bild rieselt wie Sand zu Boden. Wenn fast nichts mehr von dem Bild vorhanden ist, dann kannst du den letzten Staubrest wegpusten. Phhh - so. Weg! Spür jetzt mal nach, wie sich das für dich anfühlt, nachdem dieses Bild verschwunden ist. Die 2. Meditation geht so: Schließe wieder deine Augen und nimm ein paar tiefe Atemzüge. Stelle dir deine Angst als einen kleinen Gegenstand vor, vielleicht einen Ball in einer bestimmten Farbe oder etwas Wabbliges. Nun tu dieses Ding gedanklich in einen roten Luftballon. Du stehst draußen auf einem großen freien Feld, hältst den roten Luftballon in deiner Hand und lässt ihn nun mit dem Ding darin, deiner Angst, in den Himmel fliegen. Schau dem roten Ballon nach wie er in den Himmel steigt, immer weiter nach oben steigt und immer kleiner wird - bis du ihn nicht mehr sehen kannst. Diese kleinen Meditation kannst du immer wieder machen, wenn Ängste hochkommen. Übung Nr. 2: Sprich mit deiner Angst! Mit dem kleinen Mann. Das hört sich vielleicht verrückt an, aber es funktioniert tatsächlich. Du musst das nicht laut machen, du kannst auch in Gedanken mit deiner Angst sprechen. Probiere es einmal aus. Schließe dazu wieder deine Augen, nimm ein paar tiefe Atemzüge. Denke an deine Angst. Frage sie: Angst, was möchtest du mir sagen? Warum bist du da? Du kannst auch weiterfragen: Gibt es etwas, was ich noch nicht gesehen habe? Willst du mich auf etwas hinweisen? Die Worte, die dir jetzt spontan in den Sinn kommen, das ist die Antwort. Wenn du eine Antwort erhalten hast, kannst du dich bei deiner Angst bedanken und sie gehen lassen. Du kannst sagen: Angst, ich habe dich gesehen, ich habe dich verstanden. Du kannst jetzt gehen, ich lasse dich jetzt los.“ Übung Nr. 3 ist ein Ritual Schreibe all deine Ängste auf ein Blatt Papier. Gehe mit diesem Blatt Papier nach draußen an einen sicheren Ort und verbrenne ihn. Verabschiede dich von deinen Ängsten und zünde sie an. Schau wie deine Ängst zu Asche werden. Das gleiche kannst du auch mit einem Brief machen. Schreibe einen Brief an deinen Krebs! Mir hat das sehr geholfen. Ich habe mich beim Krebs beschwert, dass er aufgetaucht ist und dass ich ihn nicht brauche. Er solle gefälligst abhauen und wegbleiben. Du kannst dich total auslassen. Schimpfe, fluche, sei traurig - lass all deine Gefühle gegenüber dem Krebs raus. Gehe dann mit dem Brief auch raus - an einen sicheren Ort - und verbrenne ihn feierlich. Übergib den Brief dem Universum. Das kümmert sich! Wenn du möchtest, kannst du das Ritual ganz feierlich gestalten. Dann gibst du dem Ritual eine besondere Bedeutung. Das bestärkt die Wirkung, die das Ritual haben soll und gibt dir guten Halt und Orientierung. Übung Nr. 4: Falls Meditationen oder Rituale nichts für dich sind, kannst du deine Ängste ganz einfach in ein Tagebuch schreiben. Das lege ich dir sowieso ganz besonders ans Herz: Führe ein Tagebuch. Darin kannst du nicht nur deine Ängste schreiben, sondern auch die schönen Dinge. Dinge, für die du dankbar bist, die dich beschäftigen. Lege dir das Buch ruhig an deinen Nachttisch. Wenn üble Gedanken kommen, kannst du sie gleich aufschreiben und bekommst sie aus deinem Kopf. Egal ob am Tag oder in der Nacht. Raus aus dem Kopf, rauf auf´s Papier. Ich habe in der Zeit, immer wenn ich spürte, dass Ängste hochkamen, mein Tagebuch gezückt und alle meine Gedanken aufgeschrieben. Das war durchaus mehrmals am Tag. Kleiner Tipp: Hole dir doch mein Geschenk für dich: das 5-Minuten-Tagebuch. Tagebuch schreiben kann sehr heilsam sein. Warum, erfährst du hier: Brustkrebs ist schon eine Schock-Diagnose.
Nicht nur als Betroffene hat man damit zu tun, auch als Freundin ist es schwierig, wie man richtig damit umgehen soll. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein mitleidiges „Oh, du Arme!“ nicht weitergeholfen hat. Es schafft eher eine Distanz, im Sinne von „Du hast Brustkrebs, ich habe es (Gott sei Dank) nicht.“ Viel schöner ist es, Aktion zu zeigen, auch gemeinsam. Taten statt Mitleid. Hier meine 11 Tipps, wie du deine Freundin unterstützen und eine Freude machen kannst. 1. Begleite deine Freundin zum Arzttermin In der anfänglichen Schockstarre ist man mit sämtlichen medizinischen Hinweisen, Anleitungen und Optionen völlig überfordert. Begleite deine Freundin zum Arzttermin, denn vier Ohren hören bekanntlich mehr als zwei. Überlegt euch vorher gemeinsam Fragen, die ihr der Ärztin oder dem Arzt stellen wollt. Mache dir während des Arztbesuchs Notizen, die ihr hinterher gemeinsam durchgehen könnt. 2. Begleite deine Freundin zur Chemotherapie Es ist eine schöne Geste, wenn du deine Freundin zur Chemotherapie begleiten kannst. Es hilft ungemein, wenn eine vertraute Person an ihrer Seite ist. Ich hatte vor jeder Chemo Bammel, weil ich ständig Angst hatte, dass sich neue und schlimmere Nebenwirkungen einstellen würden (hat es bei mir zum Glück gar nicht). So hat mich immer meine Mama begleitet, die mir wie eine Freundin ist. Das hat sehr beruhigt und wir haben das gemeinsam „gerockt“. 3. Koche für deine Freundin Während der Therapie gibt es Tage, wo man sich schlapp und müde fühlt und sich nicht unbedingt zum Kochen aufraffen kann. Trotzdem hat man ja Hunger. Da kommt es recht, wenn du für deine Freundin etwas Leichtes kochen kannst, zum Beispiel eine Gemüse Suppe oder etwas, worauf sie Appetit hat. Frage sie ruhig danach, wonach ihr der Sinn steht. Sie wird es dankend annehmen. 4. Biete an, zu putzen Auch hier ist es toll, gerade während der Chemo, wenn du vorbeischauen kannst und zum Beispiel die Küche und das Bad auf Vordermann bringen kannst. Wenn man sich krank fühlt, freut man sich besonders über ein sauberes und angenehm riechendes Bad. Vielleicht muss auch noch eine Waschmaschine gemacht werden oder Wäsche abgehangen werden. Oder es muss etwas eingekauft werden. Was immer es ist, deine Freundin schätzt es sicherlich, wenn du ihr mit der Hausarbeit unter die Arme greifst. 5. Hole deine Freundin ab und verbringe einen Nachmittag bei dir zu Hause Es ist schön, wenn man mal raus kommt und etwas Abwechslung hat. Und natürlich, wenn man sich um kein Essen kümmern muss. Mich hat damals meine Freundin abgeholt und wir haben einen gemütlichen Nachmittag mit Tee/Kaffee und Kuchen und sogar mit Abendbrot bei ihr zu Hause verbracht. Ich durfte es mir bei ihr richtig gemütlich machen und sie hat für unser leibliches Wohl gesorgt. Das war so toll und war wie ein Urlaubstag und hat meiner Seele gut getan, so umsorgt zu werden. 6. Glückskarten Schicke deiner Freundin eine Karte mit einem aufmunternden Spruch zu. Das zaubert mit Sicherheit ein Lächeln auf ihre Lippen und bestärkt sie, die Therapie gut zu meistern. 7. Mütze häkeln Klar, wenn man während der Chemotherapie keine Haare hat, braucht man auch Mützen. Selbst wenn deine Freundin eine Perücke hat, braucht sie dennoch hin und wieder auch Mützen. Denn die Perücke nervt nach einigen Stunden tragen und auch nachts kann es an einem kahlen Kopf ziemlich kühl werden. Häkle oder stricke ihr eine Mütze. Vielleicht könnt ihr das auch gemeinsam tun, denn Handarbeiten entspannen wunderbar. 8. Schenke ihr ein Ausmalbuch Nicht nur kleine Kinder haben Freude am Ausmalen. Es gibt sehr schöne Ausmalbücher für Erwachsene, zum Beispiel mit Mandalas. Auch das ist sehr entspannend und lenkt von üblen Grübeleien ab. 9. Unternehmt gemeinsam etwas Wenn man nicht gerade die „schlappen“ Tage nach der Chemo hat, so kann man sehr wohl aktiv sein. Unternehme mit deiner Freundin etwas Schönes: geht spazieren, fahrt in den Wald oder an einen See, besucht eine Ausstellung und schmiedet Pläne für die Zeit nach dem Brustkrebs. 10. Gutschein für eine Fußreflexzonen-Massage Die Krebstherapie ist echt anstrengend und Kräfte zehrend. Da kommt eine kleine Wellness-Auszeit oft gut. Prima und unverfänglich ist eine Fußreflexzonen-Massage. Das tut Körper und Seele gut und ist angenehm bei Polyneuropathien (Missempfinden in den Füssen während der Chemo). Zu einer Rückenmassage würde ich nicht raten, das könnte einen Lymphstau im Arm auslösen oder begünstigen. Aber Füße sind prima! 11. Und last but not least: einfach zuhören! Das ist das Schönste, was du deiner Freundin geben kannst, dein Ohr. Ihr einfach mal zuhören. Es ist schön, wenn sie sich alles von der Seele reden kann. Hier kommt es nicht darauf an, was du sagst oder die besten Ratschläge zu geben, sondern zuzuhören, was deine Freundin sagt und was ihr wichtig ist. Wenn ihr auch noch Ideen habt, wie wir die beste Freundin unterstützen können, dann schreibt mir gerne! |