Frauen mit Brustkrebs. Davon gibt es leider viel zu viele.
Eine davon ist A. Die andere ist B. Ich nenne sie der Einfachheit halber A und B. Das könnten auch du und ich sein. Vielleicht. A sagt: Brustkrebs ist der größte Mist! Ich will mein altes Leben zurück. Ich will, dass alles wieder so ist, wie es vor der Diagnose war. Einfach nur arbeiten gehen, Stunden runter rattern, Familie, Haushalt, Freizeit, alles wie gehabt. Status quo: unverändert. Ich bringe das einfach alles hinter mich und dann will ich nichts mehr mit Brustkrebs zu tun haben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Abschließen. Fertig. B sagt: Brustkrebs ist der größte Mist! Aber vielleicht ist es auch ein Weckruf. Eine Botschaft aus dem Universum. Wie war mein Leben vor dem Brustkrebs? Habe ich etwas übersehen? Habe ich so gelebt, dass es mir auf Dauer nicht gut getan hat? Habe ich sogar selbst die Erkrankung manifestiert? Kann und möchte ich etwas in meinem Leben ändern? Zwei Frauen mit Brustkrebs. Zwei verschiedene Ansichten zum Leben nach dem Brustkrebs. Wer bist Du? Bist du mehr wie A, die ihr altes Leben weiterleben möchte? Oder bist du mehr wie B, die ihr altes Leben hinterfragt, ob es stimmig ist und sie vielleicht etwas ändern möchte? Was ist die bessere Variante? Erstmal: ein Richtig oder Falsch gibt es nicht. Die Einstellung zu deinem Leben ist ganz allein deine Sache. Du solltest entweder mit der einen oder der anderen Einstellung zu deinem Leben einfach ein gutes Gefühl haben und damit zufrieden sein. Wenn das so ist, dann ist ja alles gut. Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Und ich persönlich finde es sehr, sehr wichtig, sich mit der Frage, wie ich ich mein zukünftiges (geschenktes) Leben leben möchte, auseinanderzusetzen. Es kann sogar heilend sein. Vielleicht nicht immer körperlich, aber es könnte möglich sein, und seelisch in jedem Fall. Dazu solltest du aber wissen, wie eigentlich dein „altes“ Leben war. Ob du im tiefsten Inneren wirklich happy warst. Oder gab es Aspekte in deinem Leben, die du „verbuddelt“ hast? Sie nicht beachtet oder an die Oberfläche gelassen hast, weil sie vielleicht unbequem oder gar zu sehr weh taten? Die Fragen, die du dir stellen könntest, sind zum Beispiel:
Du musst jetzt nicht eine Wahnsinns-Analyse machen, aber schon diese einfachen Fragen können dich enorm weiterbringen. Vielleicht weißt oder ahnst du schon, in welchem Lebensbereich es dir mangelt oder du festgefahren bist. Verschließe nicht die Augen. Schau bitte hin. Du hast jetzt die Chance, das Ruder herumzureißen. Wenn du es denn möchtest. Krise als Chance. Nutze sie. Lass die Krise nicht verstreichen, ohne womöglich tolle Chancen und neue Möglichkeiten in dein Leben eintreten zu lassen. Öffne die Tür. Das kann dich nur reicher machen. Genau jetzt ist die richtige Zeit dafür. Wenn nicht jetzt, wann dann? Also, Zeit für deine SELBSTERKENNTNIS! Ich habe dir ein Arbeitsblatt mit Fragen erstellt, die du für dich beantworten kannst. Nimm dir dafür Zeit und denke ein bisschen über deine Antworten nach. Gehe in dich hinein. Schau auch mal, welche Gefühle du wahrnehmen kannst, die zu den einzelnen Fragen hochkommen. Du wirst intuitiv spüren, wo du das Bedürfnis hast, etwas zu verändern. Und Änderung beginnt mit dem Erkennen. Dein Leben muss nicht zwingend durch die eine oder andere Lebensweise besser sein, aber bewusster. Treffe eine bewusste Entscheidung, wie du künftig leben möchtest. Darauf kommt es an. Wie ging es weiter mit A und B, nachdem beide Frauen die Therapie gut überstanden haben? A lebt ihr „altes“ Leben weiter. Sie sagt, alles passt so, wie es ist. Von den Schwierigkeiten, die sie als Kind und Jugendliche mit ihrem Vater hatte, will sie nichts wissen. Das sei passé und hätte ihrer Meinung nach nichts mit ihrem Brustkrebs zu tun. Sie übt wieder ihren alten Job aus. Der genüge ihr. Mit den Schwiegereltern sei die Beziehung nach wie vor schwierig, harmonisch nennt sie das nicht gerade. Ihr Mann hatte sich während der Therapie viel um sie gekümmert und hat ihr so viel Hausarbeit abgenommen wie er konnte. Da jetzt alles wieder beim Alten ist, arbeitet er lange und kommt erst spät aus dem Büro heim. Am Wochenende sind beide von der Woche erschöpft. A ist froh, wieder reichlich und alles essen zu können. Für regelmäßige Bewegung, so wie sie es noch in der Therapie mit strammen Spaziergängen gehalten hatte, ist keine Zeit mehr. Die Couch ist zu verlockend. A ist zufrieden, denn sie hat ihr altes Leben wieder. B hat sich während ihrer Therapie mit vielen Fragen zu ihrem Leben auseinander gesetzt. Sie hat täglich Tagebuch geschrieben und sich alles von der Seele geschrieben. Seitdem hat sie es sich zum Ritual gemacht, täglich drei schöne Momente zu notieren, für die sie dankbar ist. Sie fühlt sich damit gut, weil es ihren Fokus auf die positiven Dinge ihres Lebens lenkt. Auch sie hatte eine schwierige Beziehung zu ihren Eltern. Was das genaue Problem war, hat sie für sich „aufgedröselt“ und erkannt, dass nicht nur ihre Eltern schwierig waren, sondern auch sie nicht immer einfach für ihre Eltern war. Sie hat erkannt, dass ihre Eltern damals, als sie Kind war, ihr Bestmögliches gegeben haben, besser ging es zu dem Zeitpunkt eben nicht. Sie hat mit ihren Eltern „Frieden geschlossen“, obwohl beide leider schon seit einiger Zeit nicht mehr leben. Sie hat ihren Job hinterfragt und festgestellt, dass sie mit der Arbeit zufrieden ist, aber nicht mit den langen Arbeitszeiten. So will sie mit ihrem Arbeitgeber reden, ob sie ihre Stunden reduzieren kann. Sie hat sich ihren Kindheitstraum erfüllt und nimmt nun Klavierstunden. Sie schaut weniger Fernsehen, vor allem nicht mehr so viel Nachrichten, die sie eigentlich immer runtergezogen haben, weil über nichts Gutes berichtet wurde. Dafür liest sie viel. Auch viele Selbsthilfebücher. und Bücher über gesunde Ernährung. Nicht alle sind toll oder hilfreich, aber das Thema Ernährung interessiert sie sehr. So hat sie online eine Weiterbildung zum Ernährungs Coach begonnen. Sie weiß noch nicht ganz genau, ob sie diese Weiterbildung für einen Jobwechsel nutzen und umsatteln möchte, aber selbst wenn auch nicht, dann hat sie das Gefühl, dass sie so ihren persönlichen Horizont erweitert. Sie genießt die Momente, wo die Familie, ihr Mann und ihre beiden Kinder, zusammenkommt. Oft hält sie am Tag oder auch abends inne, atmet tief durch und übt eine kleine Meditation aus. So kann sie ihre Nerven, wenn es doch mal hektisch wird, beruhigen. Sie hat aufgehört, mit dem Krebs zu hadern und ihm die Schuld für die „verlorene Zeit“ zu geben. Sie hat den Krebs als Teil ihres Lebens akzeptiert. Sie fühlt sich stark und übernimmt die volle Verantwortung für sich und ihr Leben. Zwei Frauen, zwei Leben. Beide sind völlig in Ordnung. Vielleicht erkennst du dich in der einen oder anderen Frau wieder. Und keine der beiden Lebensweisen ist eine Garantie dafür, dass die eine gesünder lebt als die andere und der Krebs dadurch nicht mehr wiederkommt. Oder doch? Könnte es zu deiner Gesundheit beitragen - entweder in die eine oder in die andere Richtung? Entscheide du! Ich hab’s für mich schon getan (und ich erzähle dir auch gerne mehr darüber, ob ich mehr zu A oder B tendiere, wenn du magst). Hier geht´s zum Arbeitsblatt "Fragen zu meinem Leben". Einfach auf das Bild klicken, ausdrucken und machen. Viel Spaß! Und vor allem viel Selbsterkenntnis! Auch wenn es dieses Jahr ein anderes Weihnachtsfest sein wird als wir es bisher gewohnt waren, bedeutet es nicht, dass es schlechter sein muss - eben anders.
Genieße es trotzdem und gerade deshalb! Erfreue Dich an den kleinen Dingen im Leben. Und was sind die kleinen Dinge? Schau mal auf die Weihnachts-Checkliste. Vielleicht kannst du schon ganz viel davon abhaken. Und wenn nicht, dann jetzt. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben wunderschöne, erholsame und besinnliche Weihnachten! Fehlt dir auch so sehr die Sonne?
Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich nur das momentane Einheits-Grau. Hellgrau, dunkelgrau - eben grau in allen Nuancen. Und kaum aufgestanden und in den Tag gelebt, wird es schon wieder dunkel. Und dann fällt´s mir wieder ein: Keine Sonne - kein Vitamin D. Wusstest du, dass Vitamin D gerade bei Brustkrebs eine enorm wichtige Rolle spielt? Vitamin D ist ja streng genommen kein Vitamin, sondern ein Hormon, dass nur unter Sonneneinstrahlung auf deiner Haut gebildet werden kann. Wie das Vitamin D genau funktioniert will ich hier gar nicht erklären. Mit geht es darum, dich auf Vitamin D Aufmerksam zu machen. Denn gerade bei Krebserkrankungen - eben auch Brustkrebs - ist es besonders wichtig, auf deinen Vitamin D Spiegel zu achten. Es gibt viele Studien, die einen Vitamin D Mangel und Brustkrebs in Verbindung bringen. Und wusstest du auch, dass mehr als 200 Gene mit Hilfe von Vitamin D gesteuert werden? Und zwar positiv gesteuert. Ich finde das sehr erstaunlich. Vitamin D ist besonders in fettreichem Fisch, in Butter, Milch, Eier und Haferflocken oder Hirse und Steinpilze vorhanden. Aber mal ehrlich: möchtest du davon Massen essen? Denn es bräuchte eine erhebliche Menge an diesen Speisen, um den Vitamin D Spiegel zu decken. Der natürlichste Weg, um an Vitamin D zu kommen, wäre also in die Sonne zu gehen. Arme und Beine unbedeckt für maximal 20 Minuten in die Sonne halten - ohne Sonnenschutz. Aber wenn keine Sonne da ist - wie momentan - , hilft nur Supplementierung. Also Vitamin D in Kapselform oder als Tropfen einzunehmen - und zwar regelmäßig. Deshalb möchte ich dich unbedingt daran erinnern, dass du deinen Vitamin D Spiegel mittels Blutabnahme bei deiner Ärztin/Arzt checken lassen solltest. Die Experten streiten, was besser sei: 1x die Woche ein hochdosiertes Vitamin D Präparat oder etwas weniger Vitamin D, dafür aber täglich. Die für das hochdosierte Präparat sind, meinen, dass der Körper im Sommer auch mal locker um die 17.000 - 20.000 i.E. (internationale Einheiten) produziere und gut damit zurecht käme. Die anderen sagen, es sei für den Körper besser verwertbar lieber etwas weniger, dafür aber täglich Vitamin D einzunehmen. Ich persönlich nehme täglich Vitamin D in Tropfenform ein und bin damit sehr gut eingestellt. Mein Vitamin D Spiegel liegt um die 60 ng/ml. Als ich meine Brustkrebs Diagnose bekam, lag er bei 17 ng/ml. Das war eindeutig zu wenig. Aber für Brustkrebs Patientinnen sehr typisch - wie ich später feststellte. Laut Studien zufolge geht eine Brustkrebs Diagnose oft einher mit einem sehr niedrigen Vitamin D Spiegel. In einer Studie fand man heraus, dass Frauen mit einem Vitamin-D-Spiegel um die 60 ng/ml oder mehr ein 82% niedrigeres Brustkrebsrisiko hatten als Frauen mit einem Spiegel unter 20 ng/ml. Insbesondere bei hormonabhängigen Tumoren der Stadien I - III hat man festgestellt, dass bei einem ordentlichen Vitamin D Spiegel das Rezidivrisiko erheblich verringert war. Und auch während der Chemo mit Paclitaxel (Taxol) soll Vitamin D einen positiven Einfluss auf Polyneuropathien haben. Eine Studie zeigt, dass Frauen mit Vitamin D Mangel stärkere Polyneuropathien entwickelten als Frauen, die keinen Mangel hatten. Die Ärzteschaft nimmt an, dass sich Vitamin D positiv auf Krebserkrankungen auswirkt wegen seiner antientzündlichen und immunmodulierenden Wirkung. Insbesondere die Killerzellen werden angeregt, Krankheitserreger zu bekämpfen. Fehlt das Vitamin D, so bleiben diese Killerzellen inaktiv. Vitamin D soll sich auch direkt auf die Tumorzellen auswirken und den vorzeitigen Zelltod auslösen. Das Risiko für Metastasen könnte so gesenkt werden. Es spricht also einiges für die Einnahme von Vitamin D. Übrigens: Wer hochdosiertes Vitamin D einnimmt, sollte dazu auch Vitamin K2 einnehmen, denn beide wirken synergetisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt bei Frauen bis 51 Jahren eine tägliche Dosis von 60 µg, bei Männern 70 µg. Ab dem 52. Lebensjahr werden dann bei Frauen täglich 65 µg, bei Männern 80 µg empfohlen. Wahrscheinlich liegt eine optimale Versorgung mit Vitamin K höher, wenn man Krebs und Osteoporose etwas entgegen setzen möchte. Achtung bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmer wie zum Beispiel Marcumar: hier kann Vitamin K die Wirkung des Medikaments abschwächen. Bitte unbedingt mit deiner Ärztin oder Arzt abklären. Quellen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33002425/ 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32238406/ 2020 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32166478/ 2020 https://www.biokrebs.de/images/download/Therapie_Infos/Vitamin_D.pdf https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19451439/ 2009 GrassrootsHealth, Breast Cancer Reduction and Vitamin D https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6949087/ GrassrootsHealth Blog, Lower Breast Cancer Risk with Vitamin Deutsche Gesellschaft für Ernährung Krebszellen mögen keine Sonne. Vitamin D - der Schutzschild gegen Krebs, Diabetes und Herzerkrankungen: Ärztlicher Rat für Betroffene. Von Prof. Dr. med. Jörg Spitz (Autor), William B. Grant Ph. D. (Autor). Mankau Verlag (überarbeitet 2020). ![]() Bei Krebs ist die häufigste Begleiterscheinung einfach Angst. Angst vor der Zukunft, was auf mich zukommt, Angst alles nicht zu schaffen, Angst vor dem Tod. Das ist normal und erstmal auch o.k. so. Der Körper und der Kopf müssen mit der Situation erstmal klar kommen. Das braucht Zeit. Ich erinnere mich so gut daran, dass es mir die ersten Wochen während der Chemo nicht gut ging. Körperlich hatte ich keine Probleme, im Gegenteil, ich war echt fit und konnte viel machen und unternehmen. Aber mein Kopf hat verrückt gespielt. Und eigentlich habe ich „nur“ über Dinge nachgedacht, die bis dahin gar nicht eingetreten waren. Sogenannte „ungelegte Eier“. Aber genau die machten mir Angst. Und es ist wirklich nicht leicht, da auszubrechen und sich von Ängsten frei zu machen. Die Angst kommt leider auch immer mal wieder, so ehrlich muss man sein. Sie stellt sich eventuell ein, wenn man einen Schmerz im Körper spürt, den man noch nicht kennt oder vor einer (Nachsorge) Untersuchung. So erging es mir erst diesen Sommer, als ich 50 Minuten unter dem Knochszintigramm-Aufnahmegerät lag und nicht wusste, ob es einen Befund gab. Ich habe gezittert. (Auflösung: ich hatte eine gebrochene Rippe, von der ich nichts wusste). Wenn ich - damals wie heute - spüre, dass mir die Angst wieder den Rücken hinauf kriecht, dann probiere ich diese Dinge, die ich dir jetzt nenne. Vielleicht hilft es dir auch. Probiere einfach etwas davon aus. Mir hat es immer gut geholfen, zu wissen, dass ich es nicht passiv über mich ergehen lassen muss, sondern selbst aktiv etwas tun kann. 1) Bewege dich! Bewegung lenkt dich ab. Egal ob auf der Stelle treten, hüpfen, eine Yoga Übung oder auch ein Spaziergang an der frischen Luft. Das lenkt dich von der Angst ab. 2) Beobachte nicht deinen Körper, sondern deine Umgebung! Spüre jetzt nicht nach, wie dein Herz klopft, dein Magen sich verkrampft. Schau aus dem Fenster. Beobachte etwas. Vorbeifahrende Autos, Fußgänger, einen Baum, Vögel. Auch das verändert deinen Fokus. 3) Trinke kaltes Wasser! Eventuell hilft dir kaltes Wasser trinken, da dein Körper mit dem kalten Wasser beschäftigt ist. Beim Trinken atmet man automatisch etwas langsamer. Auch kaltes Wasser ins Gesicht spritzen oder über die Hände laufen zu lassen, kann eine gute Variante sein. 4) Atme! Atmen tut immer gut. Denn bei Angst atmen wir in der Regel flacher und schneller. Versuch mal, tief in den Bauch zu atmen. Dabei kannst du den Rhythmus 4 Takte einatmen, 4 Takte Atem einhalten und dann wieder 4 Takte ausatmen, verwenden. Das beruhigt die Nerven. 5) Sprich oder denke dir ein Mantra! Wähle dir einen Spruch oder einen Satz, der dich bestärkt. Bei mir ist das zum Beispiel ein Zitat von Oscar Wilde: „Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ Sage ihn dir vor, entweder laut oder in Gedanken, oder schreibe es dir auf einen Zettel oder Karte, wo du es dir immer wieder ansehen kannst. Diesen Zettel oder Karte kannst du immer bei dir haben und ihn aus der Tasche ziehen, wenn du unterwegs bist. 6) Schreibe in dein Tagebuch! Ich habe mir in schweren Momenten immer mein Tagebuch genommen und habe mir alles von der Seele geschrieben. Das hat meine Gedanken geordnet. Beten hat dieselbe Wirkung. Auf lange Sicht helfen auf jeden Fall Achtsamkeitsübungen, Meditation oder beruhigende Bewegung wie Yoga, Qigong oder Tai-Chi. Auch Progressive Muskelentspannung oder Body Scan wirken in der Regel gut. Das alles kann man auch online machen. Kämpfe nicht gegen die Angst an. Mach dir bewusst, dass die Panik nicht ewig anhält. In der Regel spürst du nach 10 Minuten, spätestens nach 30 Minuten, dass du dich besser fühlst. Wenn du einen „Plan“ mit Möglichkeiten hast, was du in dem Moment einer Angstattacke tun kannst, dann nimmt es dir schon mal die Angst vor der Angst. Die Angst darf kommen, sie darf dann aber auch wieder gehen. Stell dir vor:
Deine Freundin nervt dich mächtig. Sie ist ständig negativ, malt die Zukunft düster aus und löst in dir mit ihrem Heraufbeschwören von angsteinflößenden Szenarien Horror aus. Du kannst es kaum ertragen, weil sie dir große Angst macht. Was machst du mit solch einer Freundin? Sie zum Teufel jagen könntest du machen, aber wird nichts nützen, denn irgendwie und irgendwo ist sie ja noch da. Auch wenn du sie gerade nicht siehst oder hörst. Und irgendwie gehört deine Freundin auch zu dir, oder? Wahrscheinlich würdest du mit ihr reden, richtig? Du würdest deiner Freundin sagen, dass du das nicht magst. Sie soll das gefälligst in deiner Gegenwart lassen. Und überhaupt: warum sagt sie sowas Negatives? Weiß sie mehr als du? Könnte sie recht haben? Wohl kaum. Deine Freundin kennt die Zukunft nicht. Genauso ist es mit der Angst. Deine Angst ist auch negativ, malt die Zukunft düster aus und löst in dir Horror aus, die für dich kaum erträglich ist. Dabei versucht sie dich zu schützen, schießt aber über das Ziel hinaus. So ergeht es mir jedenfalls manchmal. Besonders wenn ich an Krebs denke. Ich kann die Angst (leider) nicht zum Teufel jagen, denn sie ist ja irgendwie und irgendwo noch da. Ich spüre sie ganz genau im Bauch, im Hals, im Zittern meines Körpers. Positive Gedanken allein reichen da nicht aus. Aber: Auch die Angst kennt die Zukunft nicht. Ist das nicht ein Gedanke, den wir uns zunutze machen und uns klar machen sollten? Sie kann also nicht recht haben. Was kannst du tun? Ich sage dir, wie ich es mache, und vielleicht hilft es dir: Genauso wie du mit deiner Freundin reden würdest, kannst du auch mit deiner Angst reden. Wenn du willst, kannst du deiner Angst auch einen Namen geben oder auch ein Aussehen. Schließe die Augen und sprich mit deiner Angst. Sage ihr, dass du sie siehst und weißt, dass sie da ist. Frage sie, warum sie da ist. Wie ihr beide gut miteinander auskommen könntet. Sag ihr all das, was dir auf dem Herzen liegt. Oft antwortet die Angst dir sogar. Ihre Antwort kommt dir spontan in den Sinn. Es entwickelt sich eine regelrechte Unterhaltung. Das kann sogar beruhigend wirken. Mir hat meine Angst zum Beispiel gesagt, sie sei nicht real, sondern nur eine Illusion. Ich war total überrascht von dieser Aussage und erinnere mich an diesen Moment gerne, wenn ich es brauche. Du wirst sehen, dass du die Angst zwar nicht ganz weg bekommst, aber sie wird kleiner, weil sie selbst hilflos ist und es in dem Augenblick nicht besser kann und weiß. Deine Angst ist nicht deine Zukunft. Es gibt nur das Jetzt. Zukunft gibt es im eigentlichen Sinne gar nicht. Es ist immer das Jetzt. Wenn du dir dessen bewusst bist, dann wird deine Angst kleiner und erträglicher werden. Probier es einfach mal aus. Ich wünsche dir Kraft und innere Ruhe. In den letzten Wochen hatte ich die Krise. Eine Angst-Krise.
Dazu muss ich etwas ausholen und euch meine Geschichte erzählen: Nach Arbeiten im Garten im Juni, wo ich schwere Steine gehoben habe, hatte ich Schmerzen im linken Rippenbereich. Das ging auch nicht weg. Bei einem Arztbesuch im Juli sprach ich das bei meinem Onkologen an. Er schlug mir auf die Rippen und Wirbelsäule mit seinen Händen und fragte mich, ob das weh tue. Nein, das tut nicht weh. Das wird nichts sein, so sagte er, aber wenn es mich beruhige, dann schickt er mich zum CT und zum MRT. Der Arzt ging in den Urlaub und ich zum CT und zum MRT. Was jetzt passierte, war das Schlimmste, was ich seit langem erlebt hatte. Im CT war eine „Läsion“ bzw. eine „Aufreibung“ der 7. Rippe am Knorpelübergang zu sehen. Es müsse unbedingt ein Staging oder gar eine Biopsie in Erwägung gezogen werden. Oh, mein Gott, da ist tatsächlich etwas. Nach dem Befund fuhr ich sofort in die Praxis. Der besagte Arzt war wie gesagt im Urlaub, aber seine Kollegin, eine sehr freundliche Ärztin, empfing mich und beruhigte mich. Sie glaube nicht, dass da etwas sei, schickt mich aber zum Knochenszintigramm. Es sei jetzt schon gesagt, dass das MRT unauffällig war. Ich einige Tage später beim Knochenszintigramm. Es war fast unerträglich. Es wurde die Aufnahme gemacht. Dann wurde noch eine Aufnahme gemacht. Und dann noch eine. Ich sah schon auf dem Bildschirm einen hell erleuchteten Fleck im schmerzenden Rippenbereich. „Da ist doch was, oder?“ fragte ich die Assistentin. „Ja“ sagte sie „deshalb machen wir die zusätzlichen Aufnahmen.“ Sie hätte mir auch einen Eimer reichen können, so übel war mir. Dann kam der Arzt und sagte mir, wir schauen nun uns gemeinsam die Aufnahmen an, er hätte sie auch noch nicht gesehen. O.k. - wir schauten. Ja, da ist etwas, was bei der letzten Aufnahme noch nicht da war. Aber dennoch denkt er, dass es nichts Bösartiges sei, weil - und jetzt kommt’s - ich hätte das auf der anderen Seite genauso. Nicht so ausgeprägt wie links, aber dennoch da. Es wäre sehr ungewöhnlich, wenn das symmetrische Knochenmetastasen wären. Das scheint ungewöhnlich, eher unmöglich zu sein. Außerdem sei die Stelle untypisch für Knochenmetastasen. Eimer wieder weg! Mir plumpsten die Ziegelsteine aus der Magengegend. (Obwohl ein Rest an Misstrauen immer bleibt…) Wieder bei meinem Onkologen - inzwischen aus dem Urlaub zurück - sagte er erstaunt, er sei in den Urlaub gefahren und ich durch die Hölle. Ja, da hatte er recht. (Ich liebe seinen Sarkasmus!) Er glaube das auch, was der Knochenszinti-Arzt gesagt hat und beruhigte mich, dass es etwas Degeneratives sei, also eine Alterserscheinung. Natürlich müssen wir das aber beobachten. So, und nun sind wieder einige Wochen ins Land gegangen. Es piekt noch immer an der 7. Rippe links. Nicht immer, aber immer wieder. Und wenn das so ist, dann gehen meine Ängste und Gedanken mit mir durch. Was, wenn da doch eine Knochenmetastase ist? Warum piekt es noch immer? Wann geht das weg? Geht das überhaupt weg? Ich mag es nicht, wenn mir etwas weh tut, denn das erinnert mich daran, dass es vielleicht Krebs sein könnte. Andererseits ist das vielleicht auch eine Botschaft des Körpers. Was will er mir sagen? Doch nicht etwa, dass ich nun Angst haben müsste? Ich frage mich, wie in aller Welt können wir diese Ängste unter Kontrolle bringen? Müssen wir sie unter Kontrolle bringen? Müssen wir Ängste ertragen, weil sie nun zu unserem Leben dazu gehören? Ich weiß, dass Angst auf Dauer krank macht. Ich will das nicht. Heul! Angst macht Stress. Stress schüttet Cortisol und Adrenalin aus. Das wirkt sich auf all unsere Zellen aus. Die Zellen funktionieren dann nicht gut. Das macht krank. Ich habe kürzlich gelesen, dass in China folgender Glauben zum Thema Krebs vorherrscht: „Menschen sterben nicht am Krebs - sondern an der Angst.“ Dieser Satz ist zu hören und zu sehen im Film „The Farewell“, einem chinesischen Film aus dem Jahr 2019. Es geht um die chinesische Großmutter, die unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist. Die Familie und Ärzte sagen es der alten Dame aber nicht, sondern versichern ihr, dass alles in bester Ordnung sei. Der Tradition nach sei es die Aufgabe der Familie, sie durch die Erkrankung „zu tragen“. Ein schöner Gedanke. Ich selber habe den Film noch nicht gesehen, aber - ich sage es vorab - es soll wohl gut ausgehen. Ein noch schönerer Gedanke. Also: wie schaffen wir es, entweder Ängste nicht übermächtig werden zu lassen, so dass sie uns lähmen und wir an nichts anderes mehr denken können oder wie schaffen wir es, sie vielleicht zu unseren Verbündeten zu machen, damit wir ins Tun kommen? Aus sicherer Entfernung, also wenn wir gesund sind oder uns gesund fühlen, ist es so einfach zu sagen wie wir damit umgehen können. Denn dann können wir folgendes machen: atmen meditieren beten ein entspannendes Bad nehmen oder in die Sauna gehen (das mache ich so gerne) sich spirituell inspirieren lassen, an etwas glauben, dass größer ist als wir es sind mit jemanden reden sich Unterstützung holen in die Natur gehen dankbar sein …und und und Ja, Herrschaftszeiten, das weiß ich alles. In der Theorie ist das super! Und doch fällt es so schwer. Nämlich dann, wenn tatsächlich etwas sein sollte oder du glaubst, das etwas sein könnte. Was ist diese Angst genau? Vor was? Ist es die Angst vor dem Tod? Vor dem Sterben? Leiden zu müssen? Schmerzen zu haben? Vielleicht lohnt es sich, da mal genauer hinzuschauen. Welche Angst hast du? Vor was? Kannst du die Angst dann entkräften? Kannst du ihr etwas entgegen setzen? Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber vor dem Sterben, und vor allem das Wissen darüber. Ich halte es wie Woody Allen, der einmal gesagt hat: „Ich habe keine Angst vor dem Sterben. Ich möchte nur nicht dabei sein, wenn es passiert.“ Würde ich mich heute unwissend ins Bett legen und einfach nicht mehr aufwachen, dann hätte ich kein Problem damit. Ich wüsste ja um nichts und könnte folglich keine Angst davor haben. Eine Psychologin hat einmal zu mir gesagt: „Die Angst vor dem Sterben ist eigentlich die Angst vor dem Leben.“ Es könnte Dinge geben, die noch nicht gelebt worden seien, so ihre These. Du kannst das für dich überprüfen, ob das stimmt. Tief in dir drin. Auf jeden lohnt es sich, darüber nachzudenken. Jeder geht mit Ängsten anders um. Meine Mutter zum Beispiel ist eine Meisterin im Verdrängen. Ich habe das früher nicht verstanden, aber heute wünsche ich mir manchmal, ich hätte auch diese Eigenschaft. Dann würde ich den Schmerz nicht so fühlen. Und dann überlege ich mir auch manchmal: will ich alles wissen? Wäre ich unheilbar krank, wäre ich dann auch gerne die Großmutter in dem beschriebenen Film? Es gibt diese schöne Weisheit, die dazu passt: „Alle sagten, das ginge nicht. Und dann kam einer, der wusste das nicht. Und hat es einfach gemacht.“ Könnte es so sein, dass wenn ich nicht wüsste, das ich Krebs hätte, ich mich gesund fühle, dass dann mein Problem gelöst sei? Denn wir alle haben ja Krebszellen in uns. Natürlich dürfen sie nicht Überhand nehmen. Ich habe leider kein Patentrezept für dich, für mich, für oder gegen unsere Ängste. Was ich aber weiß ist das hier - und vielleicht hilft es dir ja doch ein wenig, so wie mir: Wir können immer etwas tun Es gibt immer eine Option Der Körper kann sich selbst heilen Wir haben alles in uns, was wir für Heilung brauchen Wir sind Schöpfer und nicht Opfer Unsere Gedanken erschaffen unsere Welt und unsere Zukunft Wir sind nicht allein Bitte erinnere dich daran. Ich versuche es auch. Immer wieder. Ach, übrigens: Wochen später kann ich nun die Sache mit dem Pieken aufklären: es ist KEIN Krebs. Ich hatte tatsächlich eine gebrochene Rippe. Es muss also nicht immer das Schlimmste sein. Abends lese ich gerne in Zeitschriften zu gesundheitlichen Themen. Dazu gehört auch die Zeitschrift aus der Apotheke. Die kennst du bestimmt auch. Da finde ich immer wieder Interessantes. So ging es in einem Artikel eigentlich um das Thema Corona und Homeoffice. Und wir man diese Zeit gut überstehen kann. Es wurden darin die 7 Säulen der Resilienz genannt. Das Wort Resilienz hat ja in den letzten Jahren sehr viel an Bedeutung gewonnen. Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „abprallen“ und beschreibt unsere psychische Widerstandskraft, wie wir schwierige Situationen oder Krisen ohne große Beeinträchtigung gut überstehen. Dem Artikel nach sind die 7 Säulen der Resilienz folgende:
Als ich das las, dachte ich sofort: Genau diese Dinge sind auch bei einer Brustkrebs Diagnose sooo wichtig. Wir können mal gemeinsam die Säulen durchgehen. 1. Säule: optimistisch bleiben Anfangs ist es nach einer Brustkrebs Diagnose mit dem Optimismus weit hergeholt. Ich habe mich damals wie in einem Alptraum gefangen gefühlt und dachte, der würde nie wieder enden. Ich war in dieser Dauerschleife drin und konnte nur wenig klare Gedanken fassen. Wenn der allererste Schock verdaut ist, dann kannst du deine Gedanken auch wieder steuern. Optimismus tragen viele in sich und sind von Hause aus positiv gestimmt. Aber auch wenn du erstmal nicht so positiv gestimmt bist, kannst du dich auf optimistisch programmieren. Sicherlich hast du schon gehört und ich sage es auch gerne: deine Gedanken erschaffen deine Realität. Wenn deine Gedanken nur um negative Dinge kreisen, dann wirst du diese Dinge auch in dein Leben hineinziehen. Man nennt das auch „selbstvorhersagende Prophezeiung“. Ein ganz krasses Beispiel ist diese Geschichte: einem Mann wurde im Krankenhaus eine schwere Erkrankung diagnostiziert und dass er nur noch 2 Monate zu leben hätte. Er solle nach Hause gehen und seine Angelegenheiten ordnen. Der Mann ging nach Hause, ordnete seine Dinge und spürte förmlich wie das Leben aus ihm hinaus glitt. Er legte sich ins Bett, wurde immer schwächer und wartete förmlich darauf, bald zu sterben. Er wäre auch fast gestorben, hätte das Krankenhaus ihn nicht rechtzeitig angerufen, um einen schweren Irrtum ihrerseits mitzuteilen. Sie hätten seine Krankenakte und alle seine Proben nochmal untersucht und festgestellt, dass er zwar eine bestimmte Krankheit habe, aber keine tödliche. Diese könne man gut mit Medikamenten behandeln. Dem Mann ging es schlagartig besser. Er bekam die Medikamente und lebte munter weiter. Du siehst also, wie sich Gedanken auf unseren Körper auswirken können und unsere Realität schaffen. Was kannst du für mehr Optimismus tun? 1. Besinne dich auf deine Stärken Hattest du schon einmal in deinem Leben eine schwierige Situation zu meistern? Wie hast du das gemacht? Was hat dir dabei besonders geholfen? Wie war dein Gefühl dabei? Und wie hast du dich gefühlt, als du die schwierige Situation dann letztendlich gemeistert hast? Erinnere dich. Genau das wird dir diesmal wieder helfen. 2. Halte dich von Pessimisten fern Es gibt sie zu Hauf: die unverbesserlichen Pessimisten, bei denen das Glas immer halbleer ist und wo das Butterbrot auf die Butterseite fällt. Zu den Pessimisten gehören auch die Zweifler. Ihr Blick verrät dir, was sie denken: „Na, meinst du, das wird was? Ich habe da nicht so ein gutes Gefühl.“ Oder sie erzählen dir ohne Skrupel von Menschen, die ihre Krebserkrankung nicht überlebt haben. Das ist vielleicht gar nicht böse gemeint. Sie wissen in dem Augenblick nichts besseres zu sagen. Es ist da auch etwas Hilflosigkeit im Spiel. Sie möchten vielleicht die Brücke zu dir bauen und ehe sie nichts sagen, erzählen sie dir von Personen, die ihnen gleich ins Gedächtnis springen, auch wenn es in dem Moment total unpassend ist. Negative Gedanken brennen sich bekanntlich besser ins Hirn als die Positiven. Deshalb ist das dann auch gleich so präsent. Mache dir das bewusst. Lass dich davon nicht runterziehen. Du bist „Du“ und nicht die anderen. Deine Geschichte ist deine ganz eigene. Nur weil es anderen so ergangen ist, bedeutet das nicht, dass es dir genauso ergehen muss. Das hat mir immer geholfen, wenn in den Medien wieder über den Tod eines Promis berichtet wurde. Das bin nicht ich, habe ich mir gesagt. Und jeder Krebs ist so individuell und du kennst auch die ganze Vorgeschichte nicht. 3. Lege dir eine „Ich kann“-Mentalität zu. Was auch immer geschehen mag, ich kann und werde eine Lösung finden. Es gibt immer eine Option. Diese Einstellung wird dich weiterbringen. Schließlich hast du es in deinem Leben bis hierher geschafft und du lebst. Die 2. Säule: Situation akzeptieren. Irgendwie hilft alles nichts. Die Diagnose ist nun mal da. Daran lässt sich nicht rütteln. Woran sich aber rütteln lässt, ist, wie du damit umgehst. Krise als Chance. Das hast du bestimmt schon gehört. Und ob du es glaubst oder nicht: es stimmt. Krise ist die Chance auf ein bewussteres und achtsameres Leben. Sie schärft deinen Blick auf das Wesentliche, auf das Leben und die Dinge, wovon du mehr haben möchtest. Vielleicht fühlt sich deine Situation etwas so an, als würdest du auf halber Strecke auf einer wackeligen Hängebrücke mit tausend Meter Abgrund unter dir stehen. Nur deine Akzeptanz, ich stehe hier auf dieser Hängebrücke, kann dich bewusst die Entscheidung treffen lassen: ich will nicht länger auf dieser Hängebrücke stehen. Ich sehe zu, dass ich hier runter komme und laufe voran. Akzeptanz kann also Bewegung in dein Leben bringen. Die 3. Säule: Lösungen erarbeiten Solange wie du atmest, gibt es immer eine Option. Überlege dir, was du alles tun kannst. Dinge, die dir helfen, die gut für dich sind. Wenn du schon in der Behandlung bist, überlege dir, was du tun kannst, damit es dir gut oder besser geht. Lass dich von Menschen inspirieren, die die gleiche Situation bereits gemeistert haben und was die gemacht haben oder eben auch nicht gemacht haben. Sei aktiv und sei offen für Neues. Säule Nr. 4: Opferrolle verlassen Das ist für mich überhaupt das aller wichtigste! Was glaubst du?
Stimmt das? NEIN. Ich glaube nicht. Opfer haben die Angewohnheit, die Verantwortung an andere abzugeben und zu glauben, dass sie für nichts können, weil die anderen Schuld sind. Oder es die anderen sind, die die Gesamtsituation wieder richten müssen. Mein Papa war zum Beispiel so jemand. Wenn es beruflich nicht lief, er gesundheitliche Probleme hatte, das Rauchen nicht aufgeben konnte, dann waren immer andere Schuld. Er hat nie sich selbst reflektiert und ist dementsprechend immer in der Opferrolle gewesen. Er konnte sein Leben nicht selbst gestalten, weil er sich passiv und von anderen Menschen abhängig gemacht hat. Nur du kannst dich retten. Erwarte es von niemand anderen. Das hat viele Vorteile, denn: Du bist Schöpfer, nicht Opfer.
Das alles gibt dir Kraft. Du bist aktiv. Dein Blick ist nach vorn gerichtet. Du bist der Champion. Säule Nr. 5: Verantwortung übernehmen. Ich finde das mega wichtig: übernehme die Verantwortung für dich selbst. Das macht dich stark. Gib sie nicht ab. Denn dann kommst du leicht in in die Opferrolle und bist fremdgesteuert. Zur Verantwortung übernehmen gehört für mich auch, sich richtig zu informieren, nachfragen, nachhaken, wenn ich es nicht verstehe. Je mehr du weißt, desto besser. Um so schwerer wird es für andere, dir etwas vorzumachen. Sei dabei jedoch immer offen für neue und möglicherweise überraschende Optionen. In Sachen Brustkrebs hat das für mich bedeutet, dass ich mich so gut wie möglich über meine Optionen und Behandlungsmöglichkeiten informiert habe. Das hat mir die Chance gegeben, Dinge realistisch einordnen zu können. Und was ich überhaupt will. Wenn du dich informierst, dann tue das bitte auf seriösen und informativen Seiten und nicht in irgendwelchen Foren, wo sehr viele Ängste mit Halbwissen geschürt werden. Du findest auf meiner Homepage gute Seiten, wo du dich umfassend informieren kannst. Ein Zitat von Oprah Winfrey, die ich sehr mag, sagt: „If we know better, we do better.“ Also sinngemäß: je besser wir Bescheid wissen, desto bessere Entscheidungen können wir treffen. Wissen kann dir Ängste nehmen und dich stark machen, um gute Entscheidungen treffen zu können. 6. Säule: Kontakte pflegen Wusstest du, dass die Heilungschancen bei Menschen besser sind, wenn sie gut in ein soziales Netz aus Familie und Freunden eingebunden sind? Der Mensch ist ein soziales Wesen. Eigentlich ein Herdentier. Wir brauchen die zwischenmenschliche Interaktion. Sonst verkümmert die Seele und wir vereinsamen emotional. Dazu gehört auch, dass du schwierige Situationen nicht alleine stemmen musst. Bitte um Hilfe. Das ist kein Zeichen der Schwäche, sondern im Gegenteil eher der Stärke. Es ist stark, wenn du deiner Umwelt deine Bedürfnisse mitteilst und erleichtert dich. Bitte eine liebe Person aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis um Unterstützung. Egal, ob es der Einkauf ist, eine gemeinsame Putzsession oder du einfach mit jemanden reden möchtest. Das wird dir niemand abschlagen, denn Menschen wollen helfen. Eben weil sie soziale Wesen sind. Auch die Berührung hat heilende Wirkung. Eine Umarmung, ein Streichen über den Arm oder Hände halten. Dabei wird Oxytocin von unserem Körper ausgeschüttet. Es ist das Kuschel-Hormon, das bei angenehmen Berührungen von unserem Gehirn produziert wird. Es bewirkt, das Vertrauen und Nähe geschaffen wird, der Glücksmoment wird stärker empfunden und minimiert Angst. Das baut Stress ab und lässt deinen Körper auf Heilungs-Kurs gehen. Auch eine Massage, ein Friseurbesuch oder der Besuch bei einer Kosmetikerin hat den gleichen Effekt. 7. Säule: Zukunft planen Das ist eigentlich der schönste und kreativste Teil nach, aber auch schon während der Brustkrebs Behandlung. Zukunft ist dein Motor. Er treibt dich an, Dinge zu tun, zu verwirklichen, die du gerne machen möchtest und es vielleicht bisher nicht getan hast. Nun ist die Zeit dafür gekommen. Setze dir auch immer wieder Etappen-Ziele. Auch diese könne schon viel Gutes bewirken. Sie lassen die Last kleiner erscheinen. Wenn du in der Dunkelheit mit dem Auto von Berlin nach München reist, dann siehst du, wenn du losfährst, München noch nicht. Aber du siehst die Fahrbahnmarkierung. Strich für Strich. Jede einzelne bringt dich deinem Ziel München näher. Mir hat das während meiner Chemo enorm geholfen. Ich wusste, wenn ich die letzte Chemo gehabt habe, dann ist Weihnachten. Und wir hatten bereits eine Kreuzfahrt im Arabischen Meer gebucht. Die wollte ich unbedingt machen. Ich habe alles getan, damit ich diese Reise antreten konnte. Etappen-Ziel kann also die jeweilige Behandlungsphase sein: ich konzentriere mich jetzt zum Beispiel auf die Chemo. Ich habe in meinem Tagebuch einen Berg gezeichnet, den ich mit jeder Chemo höher erklimme - bis ich auf dem Gipfel angekommen bin. Das nächste Teilziel kann dann die Bestrahlung sein. Schließlich musst du wissen, wo du damit hingehst. Und dann ist es auf jeden Fall Zeit, deine Anschluss-Heilbehandlung zu planen. Wo willst du die Reha machen? Und für die Zeit danach dürfen auch die größeren Ziele in Augenschein genommen werden.
Schreibe dir alles auf. Sei kreativ! Du darfst gerne übertreiben. Und male dir deine Zukunft in lebhaften Bildern aus. Schwarz-weiß war gestern - mache sie bunt und schillernd. Das sind also die 7 Säulen der Resilienz, die ich aus meiner Erfahrung nur bestätigen kann. Sie machen dich stark und festigen dich emotional. Auf keinen Fall solltest du aber dich überfrachtet fühlen, dass du nun alle 7 Säulen auf einmal anwenden oder bewältigen musst. Vieles davon trägst du sicherlich schon in dir. Das andere soll dir als Inspiration dienen, auf welche Bereiche du in deinem Leben einen Blick werfen kannst. Fragst du dich auch manchmal:
Kann man Krebs eigentlich verhindern? Hätte ich meine Krebserkrankung vermeiden können? Die Antwort lautet eindeutig: NEIN. Mach dir also deshalb keinen Kopf. Niemand weiß genau, warum jemand Krebs bekommt und ein anderer nicht. Ich kenne Frauen, die gesund gegessen haben, regelmäßig Sport gemacht haben und trotzdem Brustkrebs bekommen haben. Mich eingeschlossen. Also per se kannst du Krebs nicht verhindern. Bei der Tumorentstehung sind im Körper viele Prozesse im Gange, die sehr komplex sind. Dennoch bist du dem aber nicht völlig ausgeliefert und kannst dein Risiko, an Krebs zu erkranken, minimieren. Es zeigt sich immer mehr, wie wichtig es ist, auf die Ernährung und den Lebensstil zu achten. Super, wenn du ein Kontroll-Freak bist, denn deinen Lebensstil bestimmst du. An sich finde ich VERbote nicht so toll. Verbotenes weckt den Reiz in uns, es doch haben oder machen zu wollen. Oder löst die Trotzreaktion „Jetzt erst recht“ aus. Ich setze viel lieber auf GEbote. Gebote sind eine Einladung, Dinge mal auszuprobieren, anders zu machen, vielleicht wegzulassen oder weniger. Und das freiwillig. Und deshalb sage ich jetzt nicht, dass du die Lebensmittel, die ich dir gleich nenne, nie wieder essen darfst. Betrachte es als Einladung, darüber nachzudenken und für dich zu entscheiden, ob da was dran sein könnte, wie dein Essverhalten ist und in dich hinein zu horchen, wie sich Essen für dich anfühlt. Bist du müde und schlapp oder voller Energie? Dann kannst du selbst gut entscheiden, ob du bei deinen Essgewohnheiten bleibst oder etwas ändern möchtest. Jetzt kommen die 5 Lebensmittel, von denen die Fachwelt meint, sie seien nicht gut für uns, weil sie unser Krebsrisiko erhöhen. Warum das so ist und was du stattdessen mal probieren kannst. 1) Fleisch- und Wurstwaren Hierzu zählen besonders die Fleisch- und Wurstwaren, die durch Pökeln oder Räuchern haltbar gemacht wurden. Zum Beispiel Speck, Würstchen, Salami, Kasseler und geräucherter Schinken. Selbst Puten- oder Hähnchenwurst ist oftmals geräuchert. Wenn du regelmäßig und vielleicht noch viel dieser Fleischsorten isst, kann das dein Krebsrisiko erhöhen, besonders für Darmkrebs. Zu viel ist riskant, weil darin Konservierungsstoffe wie Nitrat und Nitrit enthalten sind, die mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Wenn du diese Fleisch- bzw. Wurstsorten außerdem noch stark erhitzt, entstehen krebserregende Stoffe. Dazu gleich mehr. Das viele Salz lässt außerdem nicht nur dein Risiko für Bluthochdruck steigen, sondern soll auch mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs einhergehen. Was stattdessen? Vegane oder vegetarische Aufstriche schmecken richtig gut. Mein Lieblingsaufstrich ist „Basitom“ - ein Aufstrich aus Tomaten und Basilikum (deshalb der Name) von der Firma Zwergenwiese. Selbst ein Brot mit dick Gurke und Tomaten belegt und schön gewürzt schmeckt sehr gut und macht auch viel mehr satt als ein Wurstbrot. 2) Stark gebratenes Fleisch Ich verleide dir ungern die nächste Grill-Party im Sommer. Aber wenn du Fleisch isst, das bei großer Hitze gegart wurde, stark angebraten oder gar verkohlt - wie es beim Grillen passieren kann, lässt das ebenfalls dein Krebsrisiko ansteigen. Warum? Jetzt wird´s etwas chemisch. Die hohen Temperaturen bilden zwei chemische Stoffe. Die heißen HCA (heterocyclische Amine) und PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Die sind so richtig böse und können deine DNA mutieren lassen. Diese krebserregenden Stoffe sind dann nicht nur im Fleisch enthalten, sondern auch im Rauch durch tropfendes Fett, der das Grillgut umhüllt. Was stattdessen? Wenn du Fleisch garst, dann mach es besser hitzearm und langsam wie beim Backen oder Schmoren. Probiere beim nächsten Grill Fest doch mal Gemüse wie Aubergine, Zucchini oder Paprika zu grillen. Oder auch Grillkäse, wie Haloumi. Inzwischen gibt es in den Supermärkten und Discounter auch schon zahlreiche vegane oder vegetarische Fleisch- und Wurstalternativen, die richtig gut schmecken. Auch einen veganen Burger kann ich nur empfehlen. Ist vom Fleisch Burger kaum zu unterscheiden. 3) Alkohol Alkohol an sich verursacht keinen Krebs. Aber: beim Abbau des Alkohols wird im Körper sogenanntes Acetaldehyd frei. Das ist der Stoff, der einen ordentlichen Kater beschert. Aber nicht nur das. Diese Chemikalie schädigt die DNA, das irgendwann dazu führen kann, dass Zellen anfangen, unkontrolliert zu wachsen. So entstehen Tumore. Zu viel Alkohol wird besonders mit Speiseröhren-, Leber-, Brust- und Darmkrebs in Verbindung gebracht. Achtung und jetzt kommt´s: Für Brustkrebs bedeutet das konkret: dein Risiko ist bereits erhöht, wenn du drei bis sechs Gläser Alkohol pro Woche (35-45 g pro Tag) trinkst. Falls du außerdem noch rauchen solltest, begünstigt das Acetaldehyd in Kombination mit Rauchen Krebsarten im oberen Verdauungstrakt und der oberen Atemwege. Das liegt daran, dass das Acetaldehyd die Schleimhäute für schädliche Substanzen aus dem Zigarettenrauch durchlässiger macht. Du hast also mit beiden Substanzen womöglich eine tickende Zeitbombe in dir. Du kannst also dein Krebs Risiko minimieren, wenn du keinen Alkohol trinkst. Und Rauchen sowieso nicht. Was stattdessen? Versuche es doch mal mit alkoholfreien Varianten. Oder auch leckere alkoholfreie Cocktails, sogenannte „Mocktails“. Das ist die alkoholfreie Variante deines Lieblings-Cocktails - eben ohne Alkohol. Schmeckt genauso gut. 4) Zuckerhaltige Getränke Dass Cola und sonstige Limonaden nicht besonders gesund sind, weißt du schon, hast du schon hundert mal gehört. Klar, mega viel Zucker und nur leere Kalorien. Und null Nährstoffe, die für deinen Körper wertvoll wären. Oft beginnt dann ein Teufelskreis: Durch den vielen Zucker bekommst du nur noch mehr Durst und trinkst dann noch mehr von dem Zucker-Wasser. Und du merkst nicht, wieviele Kalorien du zusätzlich zu dir nimmst, weil du das Trinken nicht so wahrnimmst als wenn du was essen würdest. Mengen an Limo und Co. haben so viele Kalorien wie die einer vollständigen Mahlzeit. Und du weißt, was zu viel Zucker in deinem Körper macht? Richtig, es schafft ein saures Milieu im Körper, und das lieben Krebszellen besonders. Und was noch blöd ist, es macht dick. Erhebliches Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen dein Risiko, dass Krebs entsteht, besonders Brustkrebs. Was stattdessen? Einfach Wasser trinken. Viel Wasser. Egal ob still oder mit Sprudel. Wenn das nicht so deins ist, dann eine Saftschorle im Verhältnis 1:2, also 1 Teil Saft und 2 Teile Wasser. Und wenn du doch mal eine Limo magst, dann mach sie dir selber, z.B. eine Zitronen Limonade mit frisch gepressten Zitronen und Wasser, die du mit sehr wenig Zucker süßen kannst oder mit Stevia. 5) Stark verarbeitete Lebensmittel bzw. Fertigprodukte Du kennst sicherlich die vielen Diäten in den typischen Frauen Zeitschriften. Fast alle Diäten sagen, dass du Fertiggerichte meiden solltest. Und das aus gutem Grund. Wenn du zu viele Fertigprodukte isst, neigst du dazu, bis zu 500 Kalorien mehr pro Tag zu dir zu nehmen als wenn du frisch kochen würdest. Das entspricht ungefähr einer Tafel Schokolade. Oder einer Mahlzeit. Das liegt daran, dass diese Lebensmittel sehr fett- und zuckerhaltig sind und dementsprechend viel zu viele Kalorien haben. Und Fertigprodukte sind meist nährstoffarm und nicht besonders sättigend. Du isst einfach mehr davon. Alle Lebensmittel, die aus der Tüte oder einer Schachtel kommen, sind in der Regel stark verarbeitet. Pommes, Chips, Backmischungen und selbst Hähnchen-Nuggets, um einige zu nennen. Auch Lebensmittel, bei denen du denkst, die sind doch mega gesund, wie zum Beispiel Müslis oder andere Frühstückscerealien, können dich ganz schön täuschen. Da solltest du das Etikett der Inhaltsstoffe genau studieren. Auch diese sind meist mit Zucker überladen. Was stattdessen? Ich empfehle dir „Clean Eating“, also selbst Kochen mit frischen Zutaten und Gewürzen. So weißt du genau, was in deinem Essen drin steckt und entgehst ganz einfach den versteckten Kalorienbomben. Alles, was in den Schachteln und Tütchen kommt, kannst du auch gut selbst herstellen. Bestes Beispiel: Spaghetti aus der Packung. Ja, geht schnell - sagst du. Aber eine selbstgemachte Tomatensoße aus Tomatenmark und passierten Tomaten, die du lecker mit Zwiebeln, Knoblauch und frischen Kräuter würzt, ist genauso schnell gemacht. Und ein Müsli kannst du ebenfalls sehr lecker selbst machen. Einfach Haferflocken, gehackte Nüsse, wie Walnüsse oder Mandeln, Sonnenblumenkerne und gepuffter Amaranth auf ein Backblech geben, etwas Agavendicksaft drüber träufeln und ca. 10-15 Minuten im Ofen „backen“. Lecker! Dann noch etwas frisches Obst dazugeben - fertig. Schmeckt tausend mal besser als das viel zu süße Müsli aus dem Supermarkt. --------------------------------------------------------------------------------------------------------- So, und nun kennst du die 5 Lebensmittel, die du meiden solltest, um dein Krebsrisiko möglichst gering zu halten. Und noch was: Ärzte gehen davon aus, dass ca. 30 - 50 % (!) aller Krebsfälle durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden könnten. Das ist doch eine Hammer-Zahl, findest du nicht? Wieviel Leid könnte hier vermieden werden. Viele Krebsarten werden also mit Übergewicht, Alkohol- und Tabakkonsum, schlechter Ernährung und Bewegungsmangel in Verbindung gebracht. Alles Dinge, die wir beeinflussen können. Jeden Tag aufs Neue. Quellen: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/magenkrebs/magenkrebs-ursache-und-risikofaktoren.html https://www.mdanderson.org/publications/focused-on-health/december-2019/5-food-groups-to-avoid-to-lower-your-cancer-risk.html https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/krebs-vorbeugen/lebensstil.php https://www.wcrf.org/dietandcancer/resources-and-toolkit https://de.wikipedia.org/wiki/Polycyclische_aromatische_Kohlenwasserstoffe https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/diet/cooked-meats-fact-sheet https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/alkohol-und-krebserkrankungen.html Wenn Du einen hormonabhängigen Brustkrebs hast, dann wird dir deine Ärztin, dein Arzt sicherlich schon eröffnet haben, dass du eine Anti-Hormon-Therapie machen solltest.
Meine Ärztin sagte damals zu mir: Ah, der Tumor ist hormonabhängig. Das ist gut, da kann man was machen. Dagegen gibt es Medikamente. Naja, zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, wie das so sein würde mit der Anti-Hormon-Therapie. Aber o.k., schien ja erstmal was Gutes zu sein. Vielleicht ein zusätzliches kleines Rettungsboot. Ich möchte dir nochmal kurz erklären, was es mit der Anti-Hormon-Therapie auf sich hat. Jetzt wird’s mal ein bißchen wissenschaftlich. Also: bei einem hormonabhängigen Brustkrebs gehört es nach wie vor zum Standard, eine endokrine Therapie, also eine Anti-Hormon-Therapie, zu machen. Zur Zeit sind nach den Richtlinien der AGO (der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologischer Onkologie) bis zu 10 Jahre dafür vorgesehen. Bei den Medikamenten gibt es zwei Möglichkeiten, wie sie wirken: 1. die Östrogenrezeptoren werden blockiert, so dass sich keine Krebszelle andocken kann. Dann bekommst du Tamoxifen. Oder 2. deine eigene Östrogenproduktion wird mit einem Aromatase Hemmer unterdrückt. Dann bekommst du wahrscheinlich das gängigste Medikament, nämlich Letrozol. Welches der beiden Medikamente du bekommst, hängt davon ab, ob du schon in den Wechseljahren bist oder nicht. Beide Medikamente sollen dazu beitragen, dass der Brustkrebs nicht wieder kommt und du keine Metastasen bekommst. Falls du ein Rezidiv oder Metastasen hättest, dann würdest du auch diese Medikamente bekommen, damit der Krebs gehemmt wird und langsamer wächst. Vielleicht hast du es schon mal gehört oder gelesen. Die Anti-Hormon-Therapie ist leider nicht völlig symptomfrei. Klar, da wird ja auch mächtig in deinen Hormonhaushalt eingegriffen. Wir wissen ja noch als wir die Pille nahmen. Da hatten wir auch die eine oder andere Nebenwirkung. Der Klassiker sind Wechseljahrsbeschwerden, zum Beispiel Hitzewallungen oder auch Knochen- und Gelenkschmerzen. Leider besteht auch die Neigung zu einer Osteoporose - da solltest du deinen Arzt mal auf eine Knochendichtemessung ansprechen, damit du beobachten kannst, ob du Knochensubstanz abbaust. Andere Nebenwirkungen wären sonst noch Müdigkeit, Wassereinlagerungen, trockene Schleimhäute, Schlafstörungen und Gewichtszunahme. Ja, und wenn du einiges davon spürst oder glaubst, zu spüren, dann fühlst du dich nicht unbedingt fit. Viele Frauen fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt - so stark, dass sie es nicht aushalten und häufig vorzeitig die Therapie beenden. Eine Studie hat gezeigt, dass Frauen die Anti-Hormon-Therapie am häufigsten in den ersten 12 - 18 Monate nach Beginn abbrechen. Bei dieser Studie wurde auch festgestellt, dass auch die Einstellung der Frau einen Einfluss auf die Symptome hat: war die Frau dem Medikament negativ eingestellt, erwartete diese Frau auch entsprechend negative Auswirkungen. Und: diese Frau neigt laut dieser Studie dazu, ihre Symptome zum Teil falsch zu bewerten. Nach allem was du gehört hast: ist die Anti-Hormon-Therapie nun Fluch oder Segen? Auf jeden Fall ist sie eine Chance. Die Chance, den Brustkrebs in Schach zu halten. Ich persönlich kenne keine Frau, die diese Chance nicht genutzt hätte. Wenn Du dich für eine Anti-Hormon-Therapie entscheidest wirst du mit Sicherheit auch nicht all die Nebenwirkungen bekommen, die ich aufgezählt habe. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du es in den Knochen und Gelenken spüren, das ist so das Gängigste. Dagegen kannst du aber auch etwas machen, dazu komme ich gleich. Wenn Du keine Anti-Hormon-Therapie machen möchtest, dann ist das auch deine Entscheidung. Wichtig ist, dass Du dich ausreichend darüber informiert hast und alle Argumente gegeneinander abgewogen hast. Du musst Dich mit Deiner Entscheidung wohlfühlen und solltest sie aber in jedem Fall mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen. Meine Erfahrung mit der Anti-Hormon-Therapie Ich kann Dir erzählen, wie meine Erfahrungen mit der Anti-Hormon-Therapie sind. Ich habe zunächst 3 Jahre Tamoxifen genommen und wurde dann auf Letrozol umgestellt, das ich jetzt seit 3 Jahren nehme. Ich vertrage beide Medikamente ganz gut. Bis auf morgendliche Gelenkschmerzen in den Fingern und Ellenbogen und einem Anlaufschmerz, wenn ich aus dem Bett steige oder länger gesessen habe, geht es ganz gut. Beim Tamoxifen hatte ich noch leichte Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Das hat sich inzwischen wieder normalisiert. Leider sind meine Haare etwas lichter geworden, was echt doof ist denn nach meiner Chemo waren meine Haare so schön gewachsen, schöner als vorher. Bei allen Beschwerden weiß man aber nicht, was den normalen Wechseljahrsbeschwerden geschuldet ist. Wer weiß? Vielleicht hätte ich auch ohne Anti-Hormon-Therapie Haarausfall bekommen. Was kannst Du tun? Auf einen Nenner gebracht: Bewegung und Einstellung Gegen die Gelenkschmerzen versuche ich immer in Bewegung zu bleiben und regelmäßig Sport zu machen. Ich merke, dass meine Gelenke dann wie „geschmiert“ laufen. Bewegung ist immer richtig. Auch wenn du manchmal denkst, du kommst nicht so in die Gänge. Das ist nur am Anfang, der Anlaufschmerz, danach geht es wieder. Bewege dich auf jeden Fall. Du musst nicht unbedingt joggen. Ein strammer Spaziergang oder auch drauf los tanzen reicht schon aus. Tanzen ist einfach super. Dafür brauchst du kein Fitness Studio oder irgendwo dafür hinzugehen. Das kannst du sofort machen. Dein Lieblingssong an und schon geht’s los. Lass dich vom Rhythmus treiben. Ist Balsam für die Seele. Gäbe es Bewegung in einer Pille, alle wollten sie nehmen. Denn…
Für mich ist auch die Einstellung dazu wichtig. Für meinen hormonabhängigen Brustkrebs sehe ich die Anti-Hormon-Therapie als eine Art Sicherheitsnetz. Ich persönlich fühle mich sicherer und denke, dass ich wirklich alles getan habe, was ich gegen den Brustkrebs machen kann. Ich vermeide es auch, im Beipackzettel nach möglichen Symptomen zu schauen. Je mehr ich davon lese, desto mehr Symptome meine ich zu haben. Das kennst du doch auch, oder? Zum Beispiel: du isst ein Brot. Hinterher sagt dir jemand, oh, da war ja Schimmel im Brot - schwups, schon ist dir übel. Oder? Hättest du es nicht gewusst, dann hättest du auch nichts bemerkt. So wichtig ist es deshalb, was wir denken. Denn dein Gehirn kann zwischen dem, was du denkst und der Realität nicht unterscheiden. Für dein Gehirn ist alles real. Vielleicht kennst du das Zitat von Henry Ford: „Ob du denkst, du kannst es, oder ob du denkst, du kannst es nicht, du wirst in beiden Fällen recht behalten.“ Das passt hier ganz gut. Deine Gedanken sind also entscheidend. Versuche gelassen an die Anti-Hormon-Therapie zu gehen. Steigere dich nicht in mögliche Symptome hinein, weil du vielleicht dann geneigt bist, die Therapie abzubrechen. Besprich das auf jeden Fall mit deiner Ärztin/deinem Arzt. Versuche pro-aktiv deine Nebenwirkungen anzugehen! Gegen die Wechseljahrsbeschwerden und Gelenkschmerzen helfen sehr gut:
Sehe diese Zeit als einen Lebensabschnitt an und als Chance. Und wenn du extrem darunter leidest: Sprich bitte Deine Ärztin oder Arzt an. Zum einen musst du nicht jede Nebenwirkung aushalten. Auch da kann dich deine Ärztin/dein Arzt unterstützen. Zum anderen kann deine Ärztin oder Arzt einen Switch, also einen Wechsel der Medikamente, in Erwägung ziehen. Auch das ist eine Empfehlung der AGO, dass ein Wechsel noch immer besser ist, als die Therapie ganz abzubrechen. Eine gute Ärztin oder Arzt wird darauf eingehen. Sei auf jeden Fall aktiv! Quellen: https://www.ago-online.de/leitlinien-empfehlungen/leitlinien-empfehlungen/kommission-mamma https://ascopubs.org/doi/10.1200/JCO.2016.71.7439 (Participant-Reported Symptoms and Their Effect on Long-Term Adherence in the International Breast Cancer Intervention Study I (IBIS I)) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6339353/ (The impact of an exercise program on quality of life in older breast cancer survivors undergoing aromatase inhibitor therapy: a randomized controlled trial) https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/therapie/hormontherapie.html https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/article/958385/gezielte-trainingsprogramme-bewegung-hilft-krebs-hormontherapie.html https://www.biokrebs.de/74-therapien/faq/brustkrebs/1674-antihormonelle-therapie Eine Krebs Diagnose ist schon Schock genug und löst heftige Ängste aus.
Meistens wird die Angst immer größer bis sie dich total in Beschlag nimmt. So war es jedenfalls bei mir. Ich hatte während der Behandlung eigentlich nur Angst. Angst vor der nächsten Chemo, Angst, dass der Krebs zurückkommen könnte und Angst vor der Zukunft. Ich nannte meine Angst "den kleinen Mann". Er saß ständig in meinem Ohr und flüsterte mir zu: "Das geht nicht gut." Ich musste etwas gegen den kleinen Mann unternehmen. Er sollte nicht die Oberhand über mich gewinnen. Der kleine Mann kam meistens nachts zu mir. Er zeigte mir alle möglichen üblen Szenarien, die mich erwarten könnten und ließ mich nicht schlafen. Ich war schon total Mürbe. Und seine schlimme Gedanken, die er mir ins Hirn pflanzte. ließen mich kaum los. Wieder saß ich in meinem Kopf-Kino. Der kleine Mann zeigte mir einen Film, den ich niemanden empfehlen kann. Am schlimmsten waren aber die Gefühle, das ich mit den Bildern verband und die ständig in mir hochkrochen. Mir war übel, ich atmete flach und kniff die Lippen zusammen. Entspannt war etwas anderes. So langsam wurde es lästig. Wie konnte ich den kleinen Mann loswerden? Kennst du das auch? Hast du auch so einen „kleinen Mann“ im Ohr? Den haben wir wohl alle. Was tun mit dem „kleinen Mann“? In diesem Blog möchte ich dir 4 Übungen zeigen, die mir geholfen haben, mit dem kleinen Mann besser klar zu kommen. Aber verdränge den kleinen Mann nicht. Er hat die Angewohnheit, immer wieder aufzutauchen. Gehe mutig auf den kleinen Mann zu, bearbeite ihn und dann weg mit ihm. Ich lade dich ein, folgende Übungen einmal auszuprobieren: Übung Nr. 1 ist eine kleine Meditation, eigentlich zwei kleine Meditationen: Die 1. Meditation geht so: Schließe deine Augen und denke an deine Angst. Welche Angst ist es genau? Angst vor was? Wie sieht die Angst aus? Welches Bild siehst du? Siehst du eine Farbe oder eine Form? Oder siehst du eine Kreatur? Ist das Bild klein oder groß? Ist es bunt oder schwarz-weiß? Nun tu dieses Bild mal in einen Bilderrahmen. Einen ganz großen. Schiebe diesen Bilderrahmen mal vor dich her - mal nach rechts - mal nach links. Du siehst, du kannst ihn bewegen. Nun kannst du das Bild verändern. Gib dem Bild eine Farbe. Das kann eine kalte Farbe wie blau sein oder aber auch eine warme Farbe wie orange. Und nun verändere die Größe des Bildes. Schiebe es mal mit deinen Händen zusammen und mach das Bild ganz klein. Jetzt schiebe das kleine Bild noch ein Stückchen von dir weg, noch weiter nach hinten. Du kannst dir jetzt vorstellen, dass dieses Bild sich nun beginnt, aufzulösen. Das Bild rieselt wie Sand zu Boden. Wenn fast nichts mehr von dem Bild vorhanden ist, dann kannst du den letzten Staubrest wegpusten. Phhh - so. Weg! Spür jetzt mal nach, wie sich das für dich anfühlt, nachdem dieses Bild verschwunden ist. Die 2. Meditation geht so: Schließe wieder deine Augen und nimm ein paar tiefe Atemzüge. Stelle dir deine Angst als einen kleinen Gegenstand vor, vielleicht einen Ball in einer bestimmten Farbe oder etwas Wabbliges. Nun tu dieses Ding gedanklich in einen roten Luftballon. Du stehst draußen auf einem großen freien Feld, hältst den roten Luftballon in deiner Hand und lässt ihn nun mit dem Ding darin, deiner Angst, in den Himmel fliegen. Schau dem roten Ballon nach wie er in den Himmel steigt, immer weiter nach oben steigt und immer kleiner wird - bis du ihn nicht mehr sehen kannst. Diese kleinen Meditation kannst du immer wieder machen, wenn Ängste hochkommen. Übung Nr. 2: Sprich mit deiner Angst! Mit dem kleinen Mann. Das hört sich vielleicht verrückt an, aber es funktioniert tatsächlich. Du musst das nicht laut machen, du kannst auch in Gedanken mit deiner Angst sprechen. Probiere es einmal aus. Schließe dazu wieder deine Augen, nimm ein paar tiefe Atemzüge. Denke an deine Angst. Frage sie: Angst, was möchtest du mir sagen? Warum bist du da? Du kannst auch weiterfragen: Gibt es etwas, was ich noch nicht gesehen habe? Willst du mich auf etwas hinweisen? Die Worte, die dir jetzt spontan in den Sinn kommen, das ist die Antwort. Wenn du eine Antwort erhalten hast, kannst du dich bei deiner Angst bedanken und sie gehen lassen. Du kannst sagen: Angst, ich habe dich gesehen, ich habe dich verstanden. Du kannst jetzt gehen, ich lasse dich jetzt los.“ Übung Nr. 3 ist ein Ritual Schreibe all deine Ängste auf ein Blatt Papier. Gehe mit diesem Blatt Papier nach draußen an einen sicheren Ort und verbrenne ihn. Verabschiede dich von deinen Ängsten und zünde sie an. Schau wie deine Ängst zu Asche werden. Das gleiche kannst du auch mit einem Brief machen. Schreibe einen Brief an deinen Krebs! Mir hat das sehr geholfen. Ich habe mich beim Krebs beschwert, dass er aufgetaucht ist und dass ich ihn nicht brauche. Er solle gefälligst abhauen und wegbleiben. Du kannst dich total auslassen. Schimpfe, fluche, sei traurig - lass all deine Gefühle gegenüber dem Krebs raus. Gehe dann mit dem Brief auch raus - an einen sicheren Ort - und verbrenne ihn feierlich. Übergib den Brief dem Universum. Das kümmert sich! Wenn du möchtest, kannst du das Ritual ganz feierlich gestalten. Dann gibst du dem Ritual eine besondere Bedeutung. Das bestärkt die Wirkung, die das Ritual haben soll und gibt dir guten Halt und Orientierung. Übung Nr. 4: Falls Meditationen oder Rituale nichts für dich sind, kannst du deine Ängste ganz einfach in ein Tagebuch schreiben. Das lege ich dir sowieso ganz besonders ans Herz: Führe ein Tagebuch. Darin kannst du nicht nur deine Ängste schreiben, sondern auch die schönen Dinge. Dinge, für die du dankbar bist, die dich beschäftigen. Lege dir das Buch ruhig an deinen Nachttisch. Wenn üble Gedanken kommen, kannst du sie gleich aufschreiben und bekommst sie aus deinem Kopf. Egal ob am Tag oder in der Nacht. Raus aus dem Kopf, rauf auf´s Papier. Ich habe in der Zeit, immer wenn ich spürte, dass Ängste hochkamen, mein Tagebuch gezückt und alle meine Gedanken aufgeschrieben. Das war durchaus mehrmals am Tag. Kleiner Tipp: Hole dir doch mein Geschenk für dich: das 5-Minuten-Tagebuch. Tagebuch schreiben kann sehr heilsam sein. Warum, erfährst du hier: Brustkrebs ist schon eine Schock-Diagnose.
Nicht nur als Betroffene hat man damit zu tun, auch als Freundin ist es schwierig, wie man richtig damit umgehen soll. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein mitleidiges „Oh, du Arme!“ nicht weitergeholfen hat. Es schafft eher eine Distanz, im Sinne von „Du hast Brustkrebs, ich habe es (Gott sei Dank) nicht.“ Viel schöner ist es, Aktion zu zeigen, auch gemeinsam. Taten statt Mitleid. Hier meine 11 Tipps, wie du deine Freundin unterstützen und eine Freude machen kannst. 1. Begleite deine Freundin zum Arzttermin In der anfänglichen Schockstarre ist man mit sämtlichen medizinischen Hinweisen, Anleitungen und Optionen völlig überfordert. Begleite deine Freundin zum Arzttermin, denn vier Ohren hören bekanntlich mehr als zwei. Überlegt euch vorher gemeinsam Fragen, die ihr der Ärztin oder dem Arzt stellen wollt. Mache dir während des Arztbesuchs Notizen, die ihr hinterher gemeinsam durchgehen könnt. 2. Begleite deine Freundin zur Chemotherapie Es ist eine schöne Geste, wenn du deine Freundin zur Chemotherapie begleiten kannst. Es hilft ungemein, wenn eine vertraute Person an ihrer Seite ist. Ich hatte vor jeder Chemo Bammel, weil ich ständig Angst hatte, dass sich neue und schlimmere Nebenwirkungen einstellen würden (hat es bei mir zum Glück gar nicht). So hat mich immer meine Mama begleitet, die mir wie eine Freundin ist. Das hat sehr beruhigt und wir haben das gemeinsam „gerockt“. 3. Koche für deine Freundin Während der Therapie gibt es Tage, wo man sich schlapp und müde fühlt und sich nicht unbedingt zum Kochen aufraffen kann. Trotzdem hat man ja Hunger. Da kommt es recht, wenn du für deine Freundin etwas Leichtes kochen kannst, zum Beispiel eine Gemüse Suppe oder etwas, worauf sie Appetit hat. Frage sie ruhig danach, wonach ihr der Sinn steht. Sie wird es dankend annehmen. 4. Biete an, zu putzen Auch hier ist es toll, gerade während der Chemo, wenn du vorbeischauen kannst und zum Beispiel die Küche und das Bad auf Vordermann bringen kannst. Wenn man sich krank fühlt, freut man sich besonders über ein sauberes und angenehm riechendes Bad. Vielleicht muss auch noch eine Waschmaschine gemacht werden oder Wäsche abgehangen werden. Oder es muss etwas eingekauft werden. Was immer es ist, deine Freundin schätzt es sicherlich, wenn du ihr mit der Hausarbeit unter die Arme greifst. 5. Hole deine Freundin ab und verbringe einen Nachmittag bei dir zu Hause Es ist schön, wenn man mal raus kommt und etwas Abwechslung hat. Und natürlich, wenn man sich um kein Essen kümmern muss. Mich hat damals meine Freundin abgeholt und wir haben einen gemütlichen Nachmittag mit Tee/Kaffee und Kuchen und sogar mit Abendbrot bei ihr zu Hause verbracht. Ich durfte es mir bei ihr richtig gemütlich machen und sie hat für unser leibliches Wohl gesorgt. Das war so toll und war wie ein Urlaubstag und hat meiner Seele gut getan, so umsorgt zu werden. 6. Glückskarten Schicke deiner Freundin eine Karte mit einem aufmunternden Spruch zu. Das zaubert mit Sicherheit ein Lächeln auf ihre Lippen und bestärkt sie, die Therapie gut zu meistern. 7. Mütze häkeln Klar, wenn man während der Chemotherapie keine Haare hat, braucht man auch Mützen. Selbst wenn deine Freundin eine Perücke hat, braucht sie dennoch hin und wieder auch Mützen. Denn die Perücke nervt nach einigen Stunden tragen und auch nachts kann es an einem kahlen Kopf ziemlich kühl werden. Häkle oder stricke ihr eine Mütze. Vielleicht könnt ihr das auch gemeinsam tun, denn Handarbeiten entspannen wunderbar. 8. Schenke ihr ein Ausmalbuch Nicht nur kleine Kinder haben Freude am Ausmalen. Es gibt sehr schöne Ausmalbücher für Erwachsene, zum Beispiel mit Mandalas. Auch das ist sehr entspannend und lenkt von üblen Grübeleien ab. 9. Unternehmt gemeinsam etwas Wenn man nicht gerade die „schlappen“ Tage nach der Chemo hat, so kann man sehr wohl aktiv sein. Unternehme mit deiner Freundin etwas Schönes: geht spazieren, fahrt in den Wald oder an einen See, besucht eine Ausstellung und schmiedet Pläne für die Zeit nach dem Brustkrebs. 10. Gutschein für eine Fußreflexzonen-Massage Die Krebstherapie ist echt anstrengend und Kräfte zehrend. Da kommt eine kleine Wellness-Auszeit oft gut. Prima und unverfänglich ist eine Fußreflexzonen-Massage. Das tut Körper und Seele gut und ist angenehm bei Polyneuropathien (Missempfinden in den Füssen während der Chemo). Zu einer Rückenmassage würde ich nicht raten, das könnte einen Lymphstau im Arm auslösen oder begünstigen. Aber Füße sind prima! 11. Und last but not least: einfach zuhören! Das ist das Schönste, was du deiner Freundin geben kannst, dein Ohr. Ihr einfach mal zuhören. Es ist schön, wenn sie sich alles von der Seele reden kann. Hier kommt es nicht darauf an, was du sagst oder die besten Ratschläge zu geben, sondern zuzuhören, was deine Freundin sagt und was ihr wichtig ist. Wenn ihr auch noch Ideen habt, wie wir die beste Freundin unterstützen können, dann schreibt mir gerne! Als wenn Brustkrebs allein nicht schon genug zu tragen wäre,sehen wir uns alle mit dem Corona Virus konfrontiert, der um die Welt geht.
Da sitzen wir alle im selben Boot. Niemand ist da ausgenommen. Auch wenn schon so viel darüber geschrieben und gesagt worden ist, möchte ich dir dennoch folgende Gedanken und Tipps mit auf dem Weg geben. Über 4 Themen möchte ich sprechen:
Lass dich nicht ängstigen. Zur Zeit sind die Nachrichten und Internet Foren voll von negativen Berichten, die Ängste schüren, anstatt sie zu besänftigen. Wir hören fast nur von den Toten und den schlimmen Symptomen der Krankheit. Es ist wichtig, wachsam zu sein und sich richtig zu informieren. Tue das aber nicht exzessiv. Du musst nicht 12 Stunden am Tag ntv in einer Dauerschleife sehen. Geh da nicht mit. Versuche so wenig Nachrichten zu sehen oder zu hören. Informiere dich 1x am Tag, um das Wichtigste an Maßnahmen zu erfahren. Mehr aber auch nicht. Richte deinen Fokus auf die positiven Geschehnisse. Zum Beispiel, dass die meisten Menschen den Corona Virus überleben und viele Menschen sogar keine bis wenig Symptome zeigen. Fokussiere dich auf deine Stärken. Du hast einen tollen Körper, der viel aushalten kann, der Unglaubliches leisten kann und der sich selbst heilen kann. Das ist deine Stärke. Die kannst du gezielt unterstützen. Dazu komme ich gleich. Überlege dir in der momentanen Situation: Was kann ich tun? Was will ich tun? Ich persönlich. Mache dir dazu Notizen, schreibe es auf. Die Welt wird sich verändern, so viel steht fest. Eine Zeit der Besinnung, wie wir sie sonst nur um Weihnachten herum kennen, ist angebrochen. Wenn du nicht rausgehen kannst, dann gehe in dich hinein. Gibt es bei dir auch Dinge, wo du sagst, das geht so nicht weiter? Da will ich etwas verändern? Spüre mal in dich hinein, ob das in dir klingt. Beschäftige dich mit dir selbst. 2. Hygiene Wenn du gerade in der Akut Behandlung bist, also Chemo oder Strahlenbehandlung bekommst, und dein Immunsystem herunter gefahren ist, solltest du besonders die Hygienevorschriften beachten. Das hast du in letzter Zeit sicherlich schon viele Male gehört. Aber es ist total wichtig. Das oberste Gebot lautet dieser Tage: Hände waschen. Das ist das Effektivste, was du im Moment tun kannst. Mindestens 20 Sekunden. In der Zeit kannst du 2x Happy Birthday singen oder dir dabei mit der Seife eine schöne Handmassage geben. Die Temperatur des Wassers spielt dabei keine Rolle. Lauwarmes Wasser ist ideal, damit du die 20 Sekunden durchhältst. Wichtig ist die Seife. Vergiss nicht, deine Hände einzucremen. Bitte die Niesettikette einhalten, also in die Armbeuge niesen. Das Gleiche gilt für Husten. Auch in die Armbeuge. Nachdem du dir die Nase geschnaubt hast, Hände waschen. Versuche, dir nicht ins Gesicht zu fassen, besonders nicht Mund, Nase und Augen. Der Virus kann auch über die Augenschleimhäute in den Körper gelangen. Deshalb soll auch der einfache Mundschutz nicht besonders wirksam sein. Halte Abstand. Gehe nicht dahin, wo sich viele Menschen tummeln. Geh nicht einkaufen, nicht shoppen, nicht ins Café. Nicht in einen überlaufenen Park. Bitte jemanden anderes für dich einkaufen zu gehen oder schick deine Familie. Halte deine Schleimhäute feucht. Das erreichst du, indem du viel trinkst. Am besten natürlich Wasser und ungesüßten Tee. Oder eine Schorle für den Geschmack. Wenn du eine Nasendusche hast, dann wunderbar. Hol sie heraus und mach mal 1-2 mal am Tag eine Nasendusche. Wenn du keine Nasendusche hast, kannst du auch mal über heißen Dampf inhalieren. Du kannst auch ein Nasenöl benutzen oder ein Meerwasser Nasenspray. Lüfte deine Räume öfter mal am Tag und lass frische Luft rein. 3. Immunsystem stärken Auch wenn in deinem Immunsystem zur Zeit ziemliche Flaute ist wegen der Behandlung, solltest du auch gerade deswegen dein Immunsystem etwas aufpäppeln. Meine TOP Immunbooster sind
Bei Krebs ist es besonders wichtig, auf deinen Vitamin D Spiegel zu achten. Es gibt viele Studien, die einen Vitamin D Mangel und Brustkrebs in Verbindung bringen. Vitamin D ist besonders viel in fettreichem Fisch vorhanden oder auch in Butter, Milch, Eier und Haferflocken oder Hirse, Steinpilze. Leider kann man nicht so viel essen, wie man an Vitamin D bräuchte. Der beste Weg, um an Vitamin D zu kommen, ist in die Sonne zu gehen. Gerade jetzt, wo der Frühling vor der Tür steht, ist das ideal. Zur Zeit haben wir schönes Wetter mit viel Sonne. Gehe also täglich nach draußen, sofern möglich, oder auf den Balkon, in den Garten und krempel mal für 15 - 20 Minuten die Ärmel hoch, vielleicht auch noch ein Stück der Beine und lass mal ordentlich Sonne ran. So kannst du schon sehr viel Vitamin D tanken. Vitamin C ist nicht nur in Zitrusfrüchten wie Orangen oder Zitronen enthalten. Rote Paprika hat noch viel mehr Vitamin C, doppelt so viel wie Zitrusfrüchte. Statt Knabberzeug also lieber mal eine Paprika snacken. Zink ist unerlässlich für dein Immunsystem und kann Viren hemmen. Zink kommt vor allem in Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten vor. Wenn du es, so wie ich vegetarisch magst, dann findest du Zink in Hülsenfrüchte, Kichererbsen, Vollkornprodukte und Käse, wie Glouda, Emmentaler und Tilsitter. Oder auch in Weizenkleie, Sesam oder Kürbiskernen. Selen hat nicht nur eine antioxidative Wirkung und fängt freie Radikale, sondern ist auch wichtiges Mittel gegen Krebs. Und es unterstützt dein Immunsystem, weil es die Bildung der Anti-Körper steigert. Gute Selen Lieferanten sind Paranüsse, Sesam, Hülsenfrüchte, Steinpilze, Vollkornprodukte, Hirse oder Eigelb. Wenn du Fleischesser bist, dann auch Rind-, Kalb- oder Hühnerfleisch. Was weiterhin dein Immunsystem stärkt ist natürlich Bewegung. Du musst kein mega Sport Programm abliefern. Es reicht schon ein strammer Spaziergang oder einfach deine Lieblingsmusik auflegen und lostanzen. Schüttet außerdem Glückshormone aus und macht gute Laune. Gut also gegen die momentane gedrückte Stimmung. Auch ausreichend Schlaf und Entspannung fördert ein starkes Immunsystem. 4. 5 Tipps gegen Langeweile Falls du schon den Corona-Koller hast, habe ich in den letzen Tagen ein paar schöne Tipps für dich entdeckt, was du alles machen könntest. Einiges davon habe ich auch schon umgesetzt. Zum Beispiel diesen Tipp hier. 1. Du könntest aufräumen und ausmisten. Mach nicht alles auf einmal, sondern nimm dir Zimmer für Zimmer vor. Schau mal deinen Kleiderschrank durch, was du davon noch anziehst. Miste deine Badezimmerschränke aus. Da gibt es bestimmt jede Menge an Kosmetika, die schon etwas älter sind und nicht mehr benutzt werden sollten. Oder in der Küche. Mal wieder Ordnung ins Gewürzfach bringen. Ich habe in meiner Küche eine Kram-Schublade. Da habe ich jede Menge Zettel, Flyer, Stifte und alles, was sonst so rumfliegt drin. Vielleicht hast du auch so eine Schublade, die darauf wartet, übersichtlicher zu werden. Die Meisterin im Aufräumen und Ausmisten ist übrigens Marie Kondo. Sie ist damit berühmt geworden. Wenn du mal nach ihren Tipps schauen möchtest, dann gehe mal auf ihre Homepage https://konmari.com 2. Wenn du entspannen möchtest, dann lege ich dir Ausmalen ans Herz. Das machen nicht nur Kinder gern. Auch für Erwachsene gibt es schöne Ausmalbilder. Zum Beispiel Mandalas. Das sind indische Kreisbilder mit in sich immer wiederkehrende Motiven. Dabei kommst du herzlich in den Flow. Das kannst du gemeinsam mit deinen Kids machen. Schau mal hier: https://www.mandala-bilder.de Da gibt es kostenlose Mandalas für Erwachsene (und auch für Kinder). 3. Vielleicht hast du auch mal Lust auf einen kleinen kostenlosen Internet Kurs. Diese gibt es als Freebie zu Hauf und zu verschiedenen Themen mit richtig guten Inhalten. Ein ziemlich cooler Mini Kurs ist der von Wim Hof. Wim Hof ist ein Extremsportler, der es schafft, seinen Geist so zu beeinflussen, dass er stundenlang im Eiswasser schwimmen kann oder einen Berg in Badeshorts erklimmt. Das macht er mit Hilfe seines Atems. Seine Methode gibt er in einem kostenlosen Mini Kurs weiter. Davon kannst auch du profitieren und deinen Körper und Geist stärken. Schau mal hier: https://wimhof-methode.de/mini-class/?gclid=Cj0KCQjwmdzzBRC7ARIsANdqRRlW39m3_0reaIFb1hVafPvoU6iHZHVFjnuaO5VrlRlPvzpQ4dHtksoaAmUPEALw_wcB 4. Wenn du etwas nervös bist und gerne runterkommen möchtest, dann empfehle ich dir, es mal mit einer Meditation zu probieren. Du könntest eine Achtsamkeit Meditation machen. Dazu schließt du die Augen, nimmst ein paar Atemzüge und horchst mal auf die Geräusche in deiner Umgebung. Du hörst vielleicht das Rauschen einer Wasserleitung, draußen einen Hund bellen oder Vogelgezwitscher. Nimm es ganz bewusst wahr. Bewerte es nicht. Beobachte einfach nur. Mache das einige Minuten, solange wie es dir angenehm ist. Wenn du ein visueller Mensch bist, dann kannst du auch eine Kerzen Meditation machen. Zünde dir eine Kerze an und beobachte die Flamme. Konzentriere dich nur auf die Kerze. Schau dir die Farben der Flamme genau an und ob sie sich bewegt. Auch hier: nicht bewerten, einfach nur schauen. Atme ruhig und entspannt. Falls du lieber eine geführte Meditation ausprobieren möchtest, dann kannst du mal auf die Seite von „Calm“ schauen. Dort gibt es speziell für die jetzige turbulente Zeit verschiedene Meditationen. Schau mal hier: https://www.calm.com/blog/atme-tief-ein Und mein letzter Tipp für dich: 5. Mach einen SPA Tag zu Hause. Eröffne dein eigenes SPA zu Hause. Reinige dein Gesicht, mach ein sanftes Peeling, was deinem Hauttyp entspricht. Trage eine Gesichtsmaske auf. Lege dich in die Badewanne mit einem schönen Badezusatz. Danach cremst du dich schön ein und machst es dir mit einem Tee und einem Buch auf der Couch gemütlich und ruhst nach. Höre eine Meditation (Tipp Nr. 4) oder schöne ruhige Musik. Vielleicht kann dir dein Partner oder Partnerin eine schöne Nacken- oder Fuß-Massage geben. Sei kreativ. Nutze die Zeit. Und wenn du wegen deiner Krebsbehandlung ganz konkrete Fragen oder Sorgen hast, dann schaue bitte nicht in angsterregenden Foren, sondern gehe auf gut informative Seiten. Zum Beispiel die vom Deutschen Krebsinformationsdienst. Hier gibt es Fragen und Antworten zu Krebs und Corona: https://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/coronavirus-krebs-haeufige-fragen.php In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute! Stärke dich und bleib gesund! P.S. Und falls du wissen möchtest, warum Tagebuch schreiben heilsam ist, dann hole dir mein kostenloses 5-Minuten-Tagebuch Als Podcast zu hören. Klick mal hier ![]() Als mir die Ärztin zur Chemo riet, galt mein erster Gedanke sofort meinen Haaren. Mir war klar, dass sie ausfallen würden. Das war für mich die Horror Vorstellung schlechthin. Das schien mir schlimmer als Übelkeit. Eine Frau mit Glatze wirkt so, als wenn sie entweder eine eigensinnige Person ist und der Welt etwas damit zeigen will oder aber sie wird von der Umwelt als krank wahrgenommen - krebskrank. Ich möchte dir gerne zeigen, in welcher Phase du dich gut auf den Moment vorbereitest, wenn du deine Haare verlierst. 1. Phase: Du wirst von der Ärztin oder Arzt deiner behandelnden Praxis, Brustzentrum oder sonstigen Krankenhaus ein Rezept für eine Perücke bekommen. Viele sagen statt Perücke auch Zweithaar. Egal wie du es nennst. Zum Glück gibt sie. Oder denkst du jetzt etwa an deine Oma, die mit ihrem Fifi auf dem Kopf aussah, als hätte sie einen Helm auf? Total unnatürlich? Die Zeiten, wo das noch so war, kannst du getrost vergessen. Es gibt richtig schicke Teile und den meisten Menschen wird gar nicht in den Sinn kommen, dass du eine trägst. Deine Krankenkasse bezuschusst eine Perücke. Wieviel hängt von deiner Krankenkasse ab. In der Regel sind das bei den Ersatzkassen 404,60 €. Die AOK und einige Betriebskrankenkassen zahlen weniger. Da erkundigst du dich am besten bei deiner Krankenkasse. Mit dem Rezept gehst du dann in einen speziellen Perückenladen. Da brauchst du wirklich keine Hemmungen haben. Dort arbeiten total emphatische und verständnisvolle Friseurinnen, die tagtäglich damit zu tun haben. Mach das zeitnah. Möglichst nachdem du die Diagnose bekommen hast, auf jeden Fall vor Beginn der Chemo. Jetzt hast du noch den Nerv und die Kraft. Und du bist auf das, was kommt, gut vorbereitet. Außerdem sieht die Friseurin dich mit deiner aktuellen Frisur, deiner Haarfarbe und Haarstruktur und kann ein Modell aussuchen, das gut zu dir passt. Die haben wirklich ein Auge dafür. Bei mir war’s schon die zweite Perücke, die ich probiert habe. Nimm dir ruhig eine Freundin oder Mutter oder Tochter mit, wenn sie alt genug ist. Echthaar oder Kunsthaar? Bei den Perücken gibt es natürlich einige Möglichkeiten. Es kommt darauf an, ob du Echthaar oder Kunsthaar haben möchtest. Das ist natürlich eine preisliche Frage. Bei den Kunsthaar Perücken kannst du schon für um die 350,- / 400,- Euro - was Schönes bekommen. Die Echthaar Perücken sind weit teurer. Da musst du mindestens mit 1000,- / 1300,- Euro rechnen. Wenn es langes Haar ist, dann noch mehr. Ich würde sagen, die meisten Frauen nehmen eine Kunsthaar Perücke. Die sind schon so gut gearbeitet, dass es auf Anhieb nicht auffällt, dass es Kunsthaar ist. Sie ist auch leichter zu pflegen. Der Nachteil ist, dass sie nicht ewig hält, sondern nur einige Monate. Es passiert dann leicht, dass sich Knoten bilden und die Perücke dann nicht mehr so schön aussieht. Während meiner Chemo habe ich eine einzige Frau getroffen, die eine Echthaar Perücke trug. Sie hatte lange braune Haare und wollte, dass die Haare genauso aussehen. Dafür hat sie 2000,- Euro bezahlt. Lass dir Perücken zeigen, die leicht sind und die so gearbeitet sind, dass deine Kopfhaut durchscheint. Das sieht dann total natürlich aus. Ich hatte auch am Haaransatz ein Silikonband, aus denen dann das Haar spross. So sah das auch nach einem total natürlichem Haaransatz aus. Vor allem wenn der Wind dir ins Haar pustet. Spare nicht am Pflegemittel. Du brauchst für deine Perücke ein spezielles Shampoo. Aber das zeigt dir die Friseurin dann schon. So wie du dein echtes Haar wäschst, solltest du dein Ersatzhaar genauso pflegen. Ich habe es einmal die Woche gewaschen. Wie das echte Haar, soll auch die Perücke schön frisch sein. Das ist ziemlich einfach. Du brauchst die Perücke nur ins Waschbecken mit lauwarmen Wasser und dem Shampoo einige Minuten legen und danach einfach ausschütteln. Die Frisur sitzt perfekt. Lege dir ruhig einen Perücken Ständer zu. Da kannst du deine Perücke nach dem Waschen drauf tun und wenn du sie nicht trägst. Mützen und Tücher Besorge dir auch ein paar Mützen und Tücher. Du wirst nicht ständig die Perücke tragen wollen. Nach ein paar Stunden auf dem Kopf nervt die ganz schön. Es drückt und wird warm darunter. Da sind Mützen und Tücher - vielleicht unterschiedliche und mit verschiedenen Farben - sehr praktisch. Auch nachts. Du wirst nachts eine Mütze tragen wollen. Du glaubst ja nicht, wie kalt es am Kopf ohne Haare werden kann. Da am besten etwas leichtes aus Baumwolle. Was ich dir auch empfehlen möchte, ist ein Haarkranz. Das ist ein Haarteil, wo die Mitte ausgespart ist. So ein bisschen wie früher bei den Mönchen die Tonsur. Diesen Haarkranz trägst du natürlich mit einem Tuch oder einer Mütze. Das fühlt sich leichter an und bringt mal etwas Abwechslung in dein Aussehen. Es sieht keck aus, wenn Haare unter der Mütze oder dem Tuch hervorlugen. Viele Frauen schneiden sich vor Beginn der Chemo die Haare kurz. Damit wenn die Haare ausgehen, es nicht so krass ist. Das ist eine Frage deines Gefühls. Wenn du dich damit wohl fühlst, dann mach es. Manche Frauen lassen sich jetzt auch eine total verrückte Frisur schneiden. Denn jetzt können sie ja was ausprobieren, was sie sonst nie machen würden. Ich hatte schon damals als Frisur einen Bob und habe meine Haare auf Kinnlänge schneiden lassen. 2. Phase: die Haare gehen aus Wenn du die erste Chemo bekommen hast, dann wird es ungefähr nochmal 2-3 Wochen dauern bis die Haare ausgehen. Die Tage vorher merkst du schon, dass deine Haare anders sind als sonst. Sie sind stumpf und wirken schon etwas leblos. Bei mir waren es genau 16 Tage nach der ersten Chemo. In der Regel wirst du bemerken, dass entweder ziemlich viele Haare auf deinem Kopfkissen sind oder dass du bei der Haarwäsche oder beim Kämmen mehr Haare als sonst verlierst. Das ist jetzt der Moment, wo du dich leider von deinen Haaren verabschieden solltest. Du willst nicht, dass überall in der Wohnung oder im Haus deine Haare herumfliegen und möchtest dir auch nicht ins Haar oder an den Kopf fassen und einen Büschel Haare in der Hand haben. Du kannst jetzt 3 Dinge tun:
Bei mir haben es meine Kinder gemacht. Die waren damals Teenager. Ich habe mich in die trockene Badewanne gesetzt und jeder durfte mal mit dem Scherer über meinen Kopf fahren. Das ist jetzt ein sehr emotionaler Moment und du wirst Tränen vergießen. Weine ruhig. Jetzt einen Trost zu finden ist schwierig. Den einzigen Trost, den ich dir mit auf den Weg geben kann ist: das ist nicht für immer. Das sind nur einige Monate, wo du ohne deine eigenen Haare bist. Und du wirst dich schnell daran gewöhnen. Du wirst irgendwann denken, boah, wie schnell ich morgens fertig bin. Kopf gewaschen, einmal mit Handtuch drüber rubbeln und Perücke auf - fertig. Und immer top gestylt. Die Frisur sitzt. Ach und apropos Kopf waschen: achte darauf, dass du - auch wenn du keine Haare hast - deinen Kopf mit einem milden Shampoo, vielleicht auch einen Baby Shampoo zu waschen. Die Kopfhaut kann während der Chemo sehr empfindlich sein. Wenn es dir angenehm ist, dann kannst du dir auch eine Baby Bürste besorgen und damit über deinen Kopf gehen. Und was ist mit Körperhaaren? Natürlich verlierst du nicht nur deine Kopfhaare, sondern auch alle anderen Körperhaare. Unter den Achseln, Schamhaare, Gesichtshaare, auf den Armen und Beinen, was ja nicht das Schlechteste ist. Brauchst du dann nicht mehr rasieren. Du verlierst aber auch Haare an Stellen, wo du überhaupt nicht dran denkst, dass da Haare sind. Zum Beispiel Nasenhaare. Und das spürst du auch. Die Nase ist sehr viel empfindlicher. Und natürlich auch die Augenbrauen. Die Augenbrauen habe ich relativ spät verloren. Erst in der zweiten Hälfte der Chemo als ich das Taxol bekam. Da ist es wichtig, dass du dich schön schminkst, damit du nicht so fad aussiehst. Dazu erzähle ich dir ein anderes Mal mehr. 3. Phase: die Haare wachsen wieder Vielleicht fragst du dich: Wann wachsen denn die Haare wieder? Wenn du deine letzte Chemo hattest, fängt der Körper sofort an, zu regenerieren. Auch wenn du das noch nicht so spürst. Wann du die ersten Härchen entdeckst ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Bei einigen wachsen sie schon recht zeitnah nach der letzten Chemo, bei anderen dauert es etwas länger. Ich kann von mir sagen, dass ich im Dezember die letzte Chemo hatte. Während der Bestrahlung im Januar/Februar trug ich noch Perücke. Dann bin ich im März zur Anschluss-Heilbehandlung gefahren und habe dort keine Perücke mehr getragen, sondern bin mit meinen Stoppel Frisur gegangen. Das hat mir überhaupt nichts mehr ausgemacht. Hatte aber draußen noch Mütze getragen. Im Sommer trug ich dann einen schicken Kurz Haarschnitt. 2 tolle Momente Es gibt zwei tolle Momente, auf die du dich schon jetzt freuen kannst: Ein ganz toller Moment ist, wenn du entdeckst, dass deine Wimpern wieder anfangen, zu wachsen. Das ist wie Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen. Ich schaute im Februar in den Spiegel und dachte, hä? Was hast du denn am Auge? Da ist ja so was Schwarzes…. Tata!! Das waren die Wimpern, die da durchkamen. Wenn du das siehst, dann weißt du spätestens jetzt, das Leben kommt zurück. Der zweite tolle Moment ist, wenn du das erste Mal wieder zum Friseur gehst, zum Beispiel um die Konturen nachschneiden zu lassen. Verändern sich die Haare nach der Chemo? Wenn deine Haare wachsen, dann kann es sein, dass sie erstmal anders sind. Oft bekommt man dann Locken - die sogenannten Chemo-Locken. Das Haar ist dann häufig gewellt. Das ist anfangs komisch, wenn du sonst glattes Haar hattest. Du kannst auch erstmal eine andere Haarfarbe haben. Oft wachsen die Haare dunkler nach als sie es vorher waren. Nach einiger Zeit und wenn die Haare länger geworden sind, verliert sich das wieder und die Haare sind so wie sie mal waren. Viele Frauen entdecken dann, wie praktisch kurze Haare sind und wie gut es ihnen steht und bleiben dann dabei. So schmerzhaft der Haarverlust ist, denke immer daran:
Hast du gerade deine Brustkrebs Behandlung hinter dich gebracht? Hattest die letzte Chemo oder die letzte Bestrahlung? Vielleicht warst du auch schon zur Anschlussheilbehandlung und konntest dich dort von den Strapazen der Behandlung erholen.
Prima!! Herzlichen Glückwunsch! Das freut mich für dich. Du hattest echt viel zu tun. So viele Arzttermine, unzählige Blutabnahmen, die Chemo, Bestrahlung und und und. Nun „entlassen“ die Ärzte dich aus ihrer Obhut. So, und nun? Mir geht es jetzt nicht speziell um die richtige Ernährung, Bewegung, Nachsorgeuntersuchungen, Wiedereinstieg in den Beruf usw. Das ist zweifelsohne auch sehr wichtig. Mir geht es um das Gefühl, das sich bei dir nach abgeschlossener Akut-Behandlung einstellen kann. Wenn die Akut-Behandlung vorbei ist, können zwei Gefühle ziemlich dominant sein. Das eine ist natürlich Erleichterung: Es war eine Zeit voller Strapazen, du bist körperlich und mental fertig. Du bist froh, deinem Körper nicht noch mehr zumuten zu müssen und du willst endlich wieder zu Kräften kommen und deinen Körper aufpäppeln. Du hast getan, was du tun konntest. Das war richtige Schwerstarbeit. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass du nun in ein Loch fällst. In ein Therapie-Loch. Wir Brustkrebspatientinnen sind ja ziemlich gepampert worden. Die Schwestern haben uns ziemlich viel an Orga abgenommen und uns zu den wichtige Untersuchungen hin-dirigier, Rezepte geschrieben, Atteste oder Formulare ausgefüllt. Nun beginnt die Zeit, musst du wieder auf eigenen Füßen stehen und für dich selbst sorgen musst. Fühlst du dich etwas leer und gleichzeitig überfordert? Wo willst du anfangen? Das ist völlig normal. Du fühlst, dass du dich nun neu sortieren möchtest. Vielleicht haben sich schon andere Fragen in dir breit gemacht?
Bei vielen Frauen ist das so. Ich kenne einige Frauen, die ihren Job aufgegeben haben, ein Ehrenamt übernommen haben oder einfach bewusst ihr Leben genießen wollen - kein Stress mehr! Du musst nicht das Gefühl haben, nur weil du Brustkrebs hattest, dass jetzt alles anders werden muss Das muss es nicht. Ich verstehe es gut, wenn du einfach in dein bisheriges Leben zurückkehren möchtest. Das wollte ich damals auch so gerne. Auf der anderen Seite haben sich jetzt so viele Dinge in deinem Leben geändert. Es ist einfach nicht mehr so wie damals vor dem Brustkrebs. Ich finde, das ist nichts Schlechtes. Bei mir haben sich einfach meine Prioritäten verschoben. Ich möchte mich jetzt als wichtigste Person in meinem Leben sehen. Ich wünsche mir mehr Pippi als Annika zu sein. Manchmal auch ein richtiger „Bad-Ass“. Auch mal NEIN zu sagen - freundlich, aber bestimmend. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit Selbstliebe. Betrachte dein Leben als Blumenstrauß und pflücke dir dafür die schönsten Blumen! So, genug der Worte. Jetzt kommen Taten. Ich habe 4 Tipps für dich, was du unmittelbar nach der Zeit der Behandlung bewusst und achtsam für dich tun kannst: 1) Plane deine Zukunft mit einer Bucket-List Erstelle dir eine „Bucket List“! Das ist eine Liste mit Dingen, die du unbedingt und endlich mal machen möchtest. Es geht nicht darum, ob du diese Dinge auch tun kannst, sondern deiner Fantasie freien Lauf zu lassen und all diese Dinge aufzuschreiben. Damit kannst du deinen Fokus auf die schönen Dinge im Leben lenken. Das kann zum Beispiel sein:
Aber auch Dinge wie:
Schreibe alles auf und überlege dir den nächsten Schritt, den du genau dafür tun müsstest, um das Ziel zu erreichen. Und dann tue es einfach!! Manchmal ist es gar nicht so schwer, Dinge in Angriff zu nehmen. Mache den ersten Schritt, die weiteren Schritte folgen meist gleich hinterher. Schreibe die Liste vielleicht sogar mit der Familie oder einer guten Freundin. Du wirst daran Spaß haben, deine Phantasien auszuleben! Plane deine Zukunft! Visualisiere! 2) Achte deinen Körper Betrachte deinen Körper als Tempel, als heiligen Ort, den du hegen und pflegen möchtest. Einen anderen Körper bekommst du in diesem Leben nicht, deshalb ist es wichtig, ihn gut zu behandeln. Bitte denke nicht: mein Körper hat mich schon einmal betrogen, ich traue ihm nicht mehr. Das stimmt nicht! Dein Körper hat es gut mir dir gemeint und hat dir mit der Krebserkrankung einen Schuss vors Bug gesetzt, damit du genau hinschaust, dass vielleicht etwas in deinem Leben nicht ganz stimmig ist. Oder du dich wieder auf deine Werte zurückbesinnen sollst. Sicherlich kennst du deine Pappenheimer. Vielleicht ist es zu viel Zucker, zu viel Gewicht, zu wenig Bewegung, zu viel Stress, ein traumatisches Gefühl oder Erlebnis, was du schon ewig mit dir herumschleppst. Ändere es! Beschäftige dich mit diesen Pappenheimern, deinen Themen! Du musst nicht gleich Veganer werden oder einen Marathon laufen (es sei denn, du möchtest es gerne). Es ist leichter als du denkst. Ich liebe das Pareto Prinzip: du kannst bereits 80% deiner Ziele mit 20% Einsatz oder Veränderung erreichen. Das ist wirklich minimaler Aufwand für schon so große Wirkung! Auf die Ernährung bezogen, würde das bedeuten, dass es schon ausreichen würde, 2 Dinge zu verändern. Die übrigen 8 Gewohnheiten kannst du erstmal beibehalten. Ist doch echt nicht viel, oder? 3) Lass dich nicht erschrecken Immer wieder wird es dich durchfahren, wenn du eine Schreckensmeldung zum Thema Krebs hörst Es ist wieder ein Promi an Krebs gestorben, vielleicht sogar Brustkrebs, oder die Nachbarin hat Krebs bekommen. Von einem Bekannten der Schwager und dessen Nachbar hat nach zunächst überstandener Krebserkrankung Metastasen bekommen und dem geht es ganz schlecht….usw. Das wird uns immer wieder passieren, vor allem weil wir unseren Fokus noch immer auf diese Nachrichten haben und sie uns leicht „triggern“ und aufschrecken lassen können. Schlimmer noch! Das habe ich so oft gemacht: ich habe mir den Schuh auch noch angezogen und meinen Krebs mit dem Krebs der anderen Person in Verbindung gebracht. Und dachte, na, wenn die gestorben ist, vielleicht sterbe ich dann auch. Absolut unnötig und nicht gut! Baue dir da einen Schutzpanzer um dich herum. Ich habe gelernt, ich nicht diese andere Person bin. Meine Geschichte ist eine ganz andere Geschichte. Und vor allem: ich kenne die Vorgeschichte der anderen Person nicht. Ich weiß gar nicht, was sie gemacht hat oder auch nicht gemacht hat. Abgesehen davon ist ja jeder Krebs auch so einzigartig. Es ist anfangs nicht immer leicht, aber ich verspreche dir: es wird von Zeit zu Zeit immer besser. Es gibt so viele Berichte von Menschen, die es trotz einer schweren Krebserkrankung und trotz aller Widrigkeiten und Prognosen geschafft, gesund zu werden und leben! Das sind keine Ausnahmen! Das passiert immer und immer wieder. Spontan Remission sagt die medizinische Fachwelt dazu und kann es nicht erklären. Vielleicht haben diese Menschen etwas in ihrem Leben verändert und für sich und ihr Leben bestimmte Erkenntnisse erlangt. Vielleicht wie wichtig es ist, dankbar zu sein, jeden einzelnen Tag zu genießen, jeden Tag zu lachen, sich selbst oder jemanden zu vergeben, sich selbst zu lieben und vieles mehr. Von diesen Menschen können wir uns was abgucken! Etwas lernen. Das sind die Helden. Wenn du dir um deine Zukunft sorgen machst, kann dir ein schönes Buch empfehlen: Es heißt „Sorge dich nicht - lebe!“ von Dale Carnegie. https://www.amazon.de/Sorge-dich-nicht-lebe-Carnegie/dp/3596190568 Du wirst jetzt besonders auf deinen Körper achten und wie er sich anfühlt. Auch das berühmte „Pieken“ gehört dazu. Bei jedem kleinen Pieken wirst du das Schlimmste befürchten. Da kann selbst ein Pieken im kleinen Finger die Angst vor „Finger-Krebs“ auslösen. Spaß beiseite. Es ist gut, dass du auf bestimmte Signale im Körper achtest, aber versuche gelassen zu sein und nicht hinter allen Beschwerden einen möglichen Rückfall zu sehen. Ich habe heute auch noch Pieken. Das sind dann aber Verspannungen. Der Körper hat sich nach einer Mastektomie einfach verändert. Auch die Muskeln und Faszien, die sich in dem Bereich befinden. Wenn du wirklich Schmerzen hast oder etwas anders ist, dann gehe lieber früher als später zum Arzt. Dann hast du die Gewissheit, dass höchstwahrscheinlich nichts ist oder falls doch, es rechtzeitig und gut behandelt werden kann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich diese Angst mit der Zeit legen wird. Du bekommst wieder mehr Zutrauen zu deinem Körper. 4) Werde intuitiv und lebe Vertraue dir selbst! Du weißt schon längst, was für dich und deinen Körper gut ist. Trenne dich von Dingen aus deinem Leben, die dir nicht gut tun. Das können nicht nur Sachen sein oder ein Job, das können auch Menschen sein, zum Beispiel Energie-Räuber, die dir wahrhaftig deine Energie klauen, statt dir welche zu geben. Spüre mal in dich hinein, was dir gut tut. Verbinde dich mit der Natur, gehe in den Wald, atme, meditiere. Vieles kannst du für dein neues achtsames Leben tun. Überprüfe deine Glaubenssätze und ersetze sie durch Positive. Denke an den Blumenstrauß! Pflücke dir die schönsten Blumen. Während einer Brustkrebsbehandlung, besonders während der Chemotherapie und auch unter der Anti-Hormon-Behandlung, kann es immer wieder zu Hitzewallungen kommen.
Kennst du das auch? Wenn dich plötzlich und oft in so einem Zeitlupentempo ein Hitzeschwall durchströmt? Ich hatte das in der Chemo ganz schön oft. Zum Glück nicht so stark, dass es total unangenehm war. Aber ich kenne Frauen, die damit ganz schön zu tun haben. Bei der Chemotherapie werden prämenopausale Frauen, also Frauen vor den Wechseljahren durch die Zytostatika schlagartig in die Wechseljahre versetzt. Die Östrogenproduktion in den Eierstöcken wird heruntergefahren. Wenn du Anti-Hormone einnimmst wie Tamoxifen oder Letrozol ist das ein erwünschter Effekt. Denn schließlich soll dein hormonabhängiger Brustkrebs nicht mit Östrogenen gefüttert werden. Wie gesagt: Manche Frauen spüren es kaum und nicht so häufig, andere wiederum haben Tag und Nacht richtig viele Hitzewallungen und fühlen sich damit sehr unwohl. Sie fühlen sich manchmal wie „gebadet“ und haben Angst, dass andere sehen könnten, wie ihnen der Schweiß auf der Stirn steht. Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, aber du kannst etwas dafür tun, damit es dir erträglicher wird. Ich gebe dir 12 Tipps, was du gegen deine Hitzewallungen machen kannst, die sogar klinisch erprobt sind. Probier einfach mal etwas davon aus, was dich besonders anspricht. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Hitzewallungen mit der Zeit weniger werden. Hier also die 12 Tipps bei Hitzewallungen: 1. Akupunktur. US-Forscher untersuchten die Wirksamkeit von Akupunktur zur Linderung von Hitzewallungen. Ihre Ergebnisse wurden im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht. (1) Sie fanden heraus, dass Akupunktur ziemlich gut bei Brustkrebspatientinnen wirkt. Acht Wochen nach der Behandlung zeigte die Akupunkturgruppe die größte Verbesserung: sie hatten weniger und nicht so starke Hitzewallungen. Aber selbst der Scheinakupunktur-Gruppe ging es besser als der Gruppe, die Medikamente bekam oder der Placebo-Gruppe. Nach 16 Wochen berichteten die Akupunkturgruppen über noch mehr Linderung ihrer Hitzewallungen. Dagegen berichtete die Medikamentengruppe von einer Verschlechterung der Symptome. 2. Yoga. Studien zeigen, dass Yoga bei der Behandlung von Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen effektiv sein kann. (2) Also mehr Ooomm in dein Leben. 3. Meditation. Auch hier zeigen Studien, dass auf Achtsamkeit basierende Stressreduzierungspraktiken Hitzewallungen nach 20 Wochen um 22% reduzieren. (3) 4. Pfefferminzöl. Gib einen Tropfen ätherisches Pfefferminzöl auf den Nacken und die Schläfen. So kannst du eine Hitzewallung schnell abkühlen. 5. Granatäpfel. Insbesondere die Kerne enthalten Phytoöstrogene, die sich bei Wechseljahrbeschwerden positiv auswirken können. Phytoöstrogene sind dem menschlichen Östrogen in ihrer Struktur sehr ähnlich, können sich an die Östrogenrezeptoren andocken und dadurch einen Östrogenmangel ausgleichen. Wechseljahrsbeschwerden - wie Hitzewallungen - werden damit gemindert. Auf der anderen Seite können Granatapfelkerne einen Östrogen-Überschuss bzw. eine Östrogendominanz ausgleichen, was beim hormonabhängigen Brustkrebs von großer Bedeutung ist. Die Tumorzellen können somit in ihrem Wachstum eingedämmt werden (als komplementäre Behandlung - bitte sich nicht allein auf den Verzehr von Granatäpfeln verlassen!). 6. Vermeide triggernde Lebensmittel. Koffein (wenn Koffein, dann eher eine Arabica Sorte wählen als die Robusta Sorten), scharfe Speisen und Alkohol enthalten allesamt hitzeerzeugende Substanzen, die zu Hitzewallungen beitragen. Versuche stattdessen mit Lebensmittel wie Melone, Sprossen, Sellerie, Äpfel, Spargel und Trauben zu kühlen. Auch Salbeitee ist sehr wirksam, da er die Schweißdrüsen verengt und man dadurch weniger schwitzt. Hier bitte den wirksameren Arznei-Tee aus der Apotheke oder dem Reformhaus verwenden. 7. Kaufe Bio. Das meiste Fleisch und die meisten Milchprodukte in deinem Supermarkt stammen von Tieren, die mit Hormonen behandelt wurden und dadurch ein Östrogen-Ungleichgewicht verstärken können. Wenn du tierische Produkte essen möchtest, dann bitte nur hormonfreies Bio-Fleisch und Milchprodukte. 8. Iss mehr Leinsamen. Auch Leinsamen, am wirksamsten, wenn frisch geschrotet, enthalten neben den wichtigen Omega-3-Fettsäuren, ebenfalls Phytoöstrogene, hier sogenannte Lignane. Lignane gleichen ebenfalls eine Östrogendominanz aus, wirken sich außerdem positiv bei Brustkrebs aus: das Tumorwachstum wird gehindert, der Zelltod der Tumorzelle eingeleitet, die Metastasierung gehemmt und somit das Sterberisiko gesenkt. Einfach 2 Esslöffel geschroteten Leinsamen ins Müsli oder Joghurt geben. Dazu viel trinken. Eine Studie zeigte, dass der Verzehr von 40 Gramm Leinsamen pro Tag die Hitzewallungen um 50% und die Intensität um 57% reduziert. Leinsamen scheinen bei Wechseljahrsbeschwerden wirksamer zu sein als eine Hormonersatztherapie . 9. Traubensilberkerze. Sie ist mit der Butterblume verwandt und gehört zu den beliebtesten Naturheilmitteln gegen Hitzewallungen und ist am besten untersucht. Eine Meta-Analyse zeigt, dass Traubensilberkerze bei Hitzewallungen wirksam ist. Hier kannst du das homöopathische Mittel Cimicifuga nehmen, oder auch ein bekanntes Mittel aus der Apotheke (beginnt mit R…, ja, ich sag´s: Remifemin). 10. Rotklee. Rotklee enthält eine Art Phytoöstrogen, die Isoflavone genannt werden. Niederländische Forscher fanden heraus, dass 80 mg Rotklee pro Tag die Hitzewallungen bei Frauen in den Wechseljahren um 44% reduzierten (4). Auch hier gibt es einige wunderbare Mittel im Reformhaus. 11. Nachtkerzenöl. Eine sechswöchige randomisierte Studie ergab, dass 500 mg Nachtkerzenöl pro Tag die Anzahl der Hitzewallungen um 39%, die Hitzewallungsstärke um 42% und die Hitzewallungsdauer um 19% reduzierten (5). Ähnlich wie bei den Granatäpfelkernen, hat Nachtkerzenöl eine ausgleichende Wirkung auf den Hormonspiegel. Hier gibt es Präparate entweder als Öl oder als Kapseln, ebenfalls gute Produkte im Reformhaus. 12. Achte auf dein Gewicht. Forscher der University of California in San Francisco untersuchten 338 Frauen im Durchschnittsalter von 53 Jahren, die übergewichtig oder fettleibig waren und von denen die Hälfte lästige Hitzewallungen hatte. Es kam heraus, dass Gewichtsabnahme, die Reduzierung des Body-Mass-Index (BMI) und des Bauchumfangs dazu beitrugen, dass sich die Hitzewallungen innerhalb von 6 Monaten besserten. (6) Und wie bei allem ist auch deine Haltung dazu besonders wichtig. Versuche die Hitzewallungen mit einer Portion Gelassenheit zu betrachten, sie vergehen auch wieder. Quellen: (1) J. J. Mao, M. A. Bowman, S. X. Xie, D. Bruner, A. DeMichele, J. T. Farrar. "Electroacupuncture Versus Gabapentin for Hot Flashes Among Breast Cancer Survivors: A Randomized Placebo-Controlled Trial." Journal of Clinical Oncology, 2015; DOI: 10.1200/JCO.2015.60.9412 (2) Vaze N, Joshi S. "Yoga and menopausal transition." Journal of Mid-Life Health. 2010;1(2):56-58. (3) James Carmody, Ph.D. et al. "Mindfulness Training for Coping with Hot Flashes: Results of a Randomized Trial." Menopause. 2011 Jun; 18(6): 611–620. doi: 10.1097/gme.0b013e318204a05c (4) Van de Weijer, P., & Barentsen, R. 2002. Isoflavones from red clover (Promensil) significantly reduce menopausal hot flush symptoms compared with placebo. Maturitas, 42 (3), 187–193. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12161042 (5) Farah Farzaneh, Setareh Fatehi, Mohammad-Reza Sohrabi, Kamyab Alizadeh. "The effect of oral evening primrose oil on menopausal hot flashes: a randomized clinical trial." Arch Gynecol Obstet. 2013 Nov;288(5):1075-9. Epub 2013 Apr 27. PMID: 23625331 (6) Alison J. Huang; Leslee L. Subak; Rena Wing; Delia Smith West; Alexandra L. Hernandez; Judy Macer; Deborah Grady; for the Program to Reduce Incontinence by Diet and Exercise Investigators. An Intensive Behavioral Weight Loss Intervention and Hot Flushes in Women. Arch Intern Med, 2010; 170 (13): 1161-1167. Chemotherapie - Mir schmeckt nix!
Was dir sofort hilft, damit dir dein Lieblingsessen wieder schmeckt! Kennst Du das Gefühl, dass Du nach jedem Termin der Chemotherapie ein Verlangen nach Essen hast? Du willst Dir etwas gutes Tun, machst Deine geliebten Spaghetti und schmecken tust Du: S E I F E ! Ekelhaft! Ich habe dies nach meinen Chemos oft gehabt und Wege gefunden, mein Lieblingsessen doch noch zu geniessen. Es ist einfacher, als Du denkst. Schau mal... Während der Chemo wirst du bemerken, dass sich deine Mundschleimhaut und dein Geschmack verändert. Das liegt daran, dass die Zytostatika sich gegen alle schnellteilenden Zellen des Körpers richten. Nicht nur gegen Krebszellen, sondern auch gegen die Zellen deiner Haut und deiner Schleimhaut. Dazu gehören der Mund, Magen und Darm. Auch dein Geschmack verändert sich. Für mich hat Salziges nach Seife geschmeckt. Was du tun kannst: mach keinen oder nur wenig Salz ans Essen. Wenn du für deine Familie kochst, dann lasse sie selber ihr Essen würzen. Anstelle von Salz kannst du gut Kräuter verwenden. Petersilie, Basilikum oder auch Ruccola machen das Essen genauso lecker. Wenn du Leichtes essen magst, dann probiere es mal mit Toastbrot, gedünstetes Gemüse, gedünstetes Obst, Pellkartoffeln, Nudeln oder Grießbrei. Mein Lieblingsessen waren, Nudeln, Pellkartoffeln mit Quark, Kartoffelbrei mit Ei und eimerweise Frucht Quark. Leider auch viel Schokolade. Süß schmeckte so süß wie immer und nicht nach Seife. Schoki hat vertraut nach Schoki geschmeckt. Was für ein Trost! Am Tag der Chemo bist du vielleicht aufgeregt und hast nicht den größten Appetit für ein ausgiebiges Frühstück. Dann esse einfach nur kleine Imbisse, wie Zwieback, ungezuckerte Kekse, Obst- oder Getreidebrei oder eine Banane. Was tun? 1. Öl-Ziehen - Mein Top-Tipp! Das geht so: Du nimmst einen Esslöffel eines guten Öls, z.B. Kokos-, Sesam- oder Olivenöl in den Mund und bewegst es zwischen den Zähnen hin und her. Das machst du so lange wie es dir angenehm ist, wenn möglich einige Minuten. Dann spuckst du es aus. Mach das in ein Papiertuch und nicht ins Waschbecken, weil in dem Öl-Speichel-Gemisch viele Giftstoffe und gesundheitsschädlichen Bakterien aus deinem Mund enthalten sind und die nicht unbedingt ins Grundwasser gelangen sollen. Du wirst merken, das das Öl einen Schutzfilm auf deiner Mundschleimhaut bildet und sich gleich viel angenehmer anfühlt. Es lindert das Wundsein und hilft gegen den schlechten Geschmack. Ich habe das mehrmals am Tag gemacht. 2. Lutschen und Gurgeln Du kannst Eiswürfel aus Salbeitee lutschen oder dir ein paar Weintrauben einfrieren und lutschen. Du kannst mit lau-warmen Salbeitee gurgeln. Wenn du einen trockenen Mund hast, hilft es, den Speichelfluss anzuregen. Das schaffst du mit sauren Bonbons oder auch durch Kaugummi kauen. Hab immer was in der Tasche für unterwegs parat. Ein Wort zur Übelkeit Ich hoffe, dass dich Übelkeit nicht allzu sehr plagt. Wenn aber doch, dann hilft dir das: Ingwer Ingwer ist der Klassiker bei Übelkeit. Lege einige Ingwer Scheiben in heißes Wasser, lasse es einige Minuten ziehen und trinke es in kleinen Schlucken. Rote Beet Most Oder du kannst dir aus dem Reformhaus Rote Beete Most besorgen und trinken. Darin sind viele bioaktiven Pflanzenfarbstoffe enthalten und die gelten als Schutzstoff und können Übelkeit vermindern. Das gibt es auch als Pulver, dass du dir in den Joghurt rühren kannst. Homöopathisches Wenn du homöopathisch unterwegs bist, hilft dir Nux Vomica oder Oukubaka. Schlafen und Ablenkung Verschlafe deine Übelkeit. Schlaf dich gesund. Oder lenke dich ab mit Musik hören oder einem Hörbuch. Lesen ist ungünstig. Zum einen verstärkt das die Übelkeit. Zum anderen geht die Chemo auf die Augen und du wirst einige Stunden nach der Chemo etwas verschwommen sehen und nicht gut lesen können. Appetitlosigkeit Also erstmal: das ist völlig normal. Wenn dir gar nicht nach essen ist, dann zwing dich nicht dazu. Höre einfach auf deinen Körper. Du kannst aber einiges tun, um deinen Appetit anzuregen. Dafür habe ich 9 Tipps für dich:
Mit diesen Tipps wird dir dein Lieblingsessen wieder richtig gut schmecken. Kleine Anekdote zum Schluss: ich hatte öfters Heißhunger auf Currywurst, obwohl ich sonst gar keine Wurst esse. Also auch solche Gelüste können dir passieren. Dann gebe dem einfach nach und freue dich, wenn es dir schmeckt. ![]() Den 31. Juli 2013 werde ich wohl nie vergessen. Der Tag als ich die Diagnose Brustkrebs bekommen habe. Nicht persönlich. Durchs Telefon. Bei Anruf: Diagnose Brustkrebs. Drei Tage habe ich auf das Ergebnis der Stanze gewartet, aber nicht auf dieses Ergebnis. Die Ärztin rief an und sagte diese Worte: „Ich habe leider keine guten Neuigkeiten, es ist bösartig, es ist Krebs.“ Es war ein bisschen so als sagte Heidi Klum zu mir: „Diana, es tut mir Leid. Ich habe heute leider kein Foto für dich.“ Bääääng! Das saß! Traum geplatzt, alles aus. „Klappe zu, Affe tot“ oder Falltür öffnet sich, ich sause runter. oder Da liegt ein großer Haufen Hundescheiße, ich trete rein. Warum musste ich ständig „hier“ rufen? Ah, Brustkrebs! Hab ich noch nicht, her damit. Um mich herum wurde alles dumpf. Ich heulte: „Scheiße, was mache ich denn jetzt?“ Ich hatte echt keine Ahnung. In welches Krankenhaus geht man mit sowas? Ja, ich kenne viele Krankenhäuser, ich lebe ja schließlich in Berlin. Da gibt es einige. Da hörte ich das erste Mal von Brustzentren. Kannte ich nicht, interessierte mich nicht die Bohne. Krebs - ich nicht, never ever. Das bekommen andere, ich nicht. Nach diesem Anruf saß ich erstmal da. Aber ich war total gefasst. So pragmatisch wie ich gestrickt war, dachte ich: Na gut, du Pisser! Ich meinte den Krebs damit. Da hast du dich mit der Falschen angelegt, dir mach ich den Garaus! Dann überkam mich ein überschwänglicher Aktionismus. Ich rief erstmal die ganze Verwandtschaft an. Denen teilte ich sehr sachlich mit, ich hätte Brustkrebs. Aber das sei gar nicht so schlimm, weil er ja noch ziemlich klein ist. Ich mach das schon. Die Verwandtschaft war ganz schön geplättet und staunte nicht schlecht, wie cool und locker ich offenbar damit umging. Das war am Tag. Erst in der Nacht überkam das große Zittern. Ich konnte mich vor Schlottern kaum einkriegen und hatte plötzlich Wahnsinns-Angst. Erst jetzt wurde mir klar, was dieser Brustkrebs mir antun könnte. Sterben könnte ich. Ja, ich hatte Todesangst. Der Pisser, dieser Krebs hat mich eingeschüchtert. Hat mich ohnmächtig gemacht. Handlungsunfähig. Meine klaren Gedanken getilgt. Ich war froh, als diese schlaflose Nacht vorbei war. Danach ging alles sehr schnell. Die Arzt Maschinerie wurde in Gang gesetzt und ich war mittendrin. Viele Voruntersuchungen, Brust OP, Port einsetzen, Chemo. Und dann kam eine Weile nix. Nur Chemo. Dazu erzähle ich euch ein anderes Mal mehr. Ich heulte jeden Tag und sagte immer wieder, das sei alles ein Alptraum. Wann wache ich daraus mal auf? Aber das war kein Traum, das war hammerharte Realität. Und nichts und niemand würde mir diese Last und was da auf mich zurollte abnehmen können. Ich fühlte mich fast einsam: alle, die mir begegneten und die ich auf der Straße sah, waren gesund, die hatten ein tolles Leben - und ich, ich bin krank und habe vielleicht bald gar kein Leben mehr. Echt depri! Wie hast du das erlebt? Den Moment der Diagnose. Vielleicht war es so ähnlich wie bei mir? Ja, was machste dann? Wenn’s dir dreckig geht. Irgendwas musst ja machen, damit die Angst dich nicht auffrisst. Erst mit der Zeit habe ich überblickt, was mir gut tut. Das hat echt viele schlaflose Nächte gebraucht. Vielleicht kann ich es dir etwas leichter machen und dir erzählen, was ich so alles gemacht und ausprobiert habe, um den Schocker Krebs zu verdauen. Dafür habe ich 5 Tipps für dich. 1. Bleib ruhig, ganz ruhig Habe ich mir immer wieder vorgebetet: Jetzt bleib mal ganz ruhig. Alles gut. Alles wird gut. Yep, ich weiß, das ist sooo schwer. Sobald du weißt, dass da was in deinem Körper ist, was da nicht hingehört, macht dir das Höllenangst. Das ist total normal. Du darfst Angst haben. Sie dürfen nur nicht die Oberhand gewinnen. Es heißt ja, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Das stimmt. Mit Angst im Nacken triffst du keine guten Entscheidungen. Was du machen möchtest, ist einen klaren Kopf zu behalten, damit du gute Entscheidungen für deine weitere Behandlung treffen kannst. Atme! Atme mal tief in den Bauch. Leg deine Hände auf deinen Bauch und spüre deine warmen Hände. So hab ich versucht, mich zu beruhigen. Und ich habe mir immer wieder gesagt, o.k., ich mache jetzt alles was ich tun kann. Ich bin im Brustzentrum gut aufgehoben. Ich lebe nicht in der Pampas, wo es keine Krankenhäuser gibt. Die Ärzte kümmern sich. Der Krebs ist dann weg. Ich habe immer eine Option. Kennst du den Spruch von Oscar Wilde? Der geht so: „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch nicht das Ende.“ Diesen Spruch liebe ich und habe ihn mir an den Kühlschrank gehängt. Und immer wieder gelesen. Auch heute noch. Hab Vertrauen, glaube an das Gute! Tipp Nr. 2: Suche dir dein Unterstützer Team Was du jetzt vielleicht vor dir hast ist so ein bißchen wie ein Marathon. Du brauchst jetzt einen etwas längeren Atem und musst dir deine Kräfte einteilen. Da ist es toll, wenn an der Laufstrecke deine Fans stehen und dich anspornen und zujubeln für jeden Kilometer, den du zurückgelegt hast. Das macht dir so viel Mut, dass du die ganze Strecke laufen und schaffen willst. Also: umgib dich jetzt mit Menschen, die dir gut tun, dich nicht runterziehen und keine Energie-Räuber sind. Du brauchst jetzt die Energie. Das gilt für Familie, Freunde und natürlich dein Ärzte-Team. Bitte suche dir ein Brustzentrum. Das sind spezielle Einrichtungen in den Krankenhäuser, die sich auf Brusterkrankungen - auch Brustkrebs - spezialisiert haben. Die kennen die neuesten Behandlungsmöglichkeiten und Operationstechniken. Da bist du gut aufgehoben und hast alles aus einer Hand. Eine Liste mit allen Brustzentren Berlins findest du hier. Nimm ruhig die Unterstützung deiner Familie und Freunde in Anspruch, die dich nicht nur mental, sondern auch tatkräftig im Alltag, im Haushalt unterstützen können. Denk nicht, du musst stark sein und alles allein machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich einige meiner Freunde zurückgezogen haben. Die konnten offensichtlich nicht gut mit meiner Erkrankung umgehen und haben sich dann besser gar nicht mehr gemeldet. Also wundere dich nicht, wenn auch du solche Freunde hast. Das liegt nicht an dir, sondern an denen, dass sie nicht wissen, wie sie mit dir umgehen sollen. Manchmal trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Und mache möglichst um Menschen, die dich mit negativen "Krebs-Geschichten" bombardieren. Das sind oft Leute, die Krebs vom Hören/Sagen her kennen oder nur die Überschriften in der BILD gelesen haben. Das hat nichts mit dir und deinem Brustkrebs zu tun. Hier sind nun Menschen gefragt, die dich aufbauen und dir Mut machen. Tipp Nr. 3: Bitte nicht Dr. Google fragen Ich habe am Anfang ganz viel zu Brustkrebs gegoogelt. Ich hatte ja auch viel Zeit dafür und wollte alles zum Thema Brustkrebs wissen. Ich habe mir völlig ungefiltert alle möglichen Seiten angesehen. Nicht nur Seiten mit guten Informationen, sondern auch in vielen Krebs Foren gelesen. Gott, was da Schreckliches zu lesen war. Demnach keine Chance. Das mag ja auf der einen Seite ganz interessant sein, von anderen betroffenen Frauen etwas zu erfahren, zu lesen, wie es denen ergangen ist. Eigentlich willst du dort lesen: ja, ich habe es geschafft und es geht mir heute super. Was da an Geschichten zu lesen ist und manchmal auch keine guten, trifft auf dich gar nicht zu. Nicht die Bohne. Ich habe gelernt, dass jeder Krebs anders und individuell ist. Was da manche Frauen erlebt haben, hat nix mit dir zu tun. Zieh dir den Schuh nicht an. Mach dein Ding. Also: nicht googeln. Entweder du sichtest nur die Seiten, die wirklich hilfreich sind und gute Informationen bieten. Gute Seiten findest du zum Beispiel hier. Oder du lässt das ganz sein. Und vertraust auf die Informationen deiner Ärzte. Oder du bittest deinen Mann, deine Schwester oder eine Freundin, nach bestimmten Informationen für dich zu suchen. Ich habe mir selbst „Google-Verbot“ erteilt. Weil mich das alles nur noch mehr runterzog und mich total gestresst hat. Später, wenn du die Informationen besser unterscheiden und filtern kannst, dann darfst du wieder googeln. Was habe ich noch gemacht? 4. Ich habe all meine Ängste aufgeschrieben und dann versucht, sie zu entkräften Einige Monate später, als ich meine Gedanken klarer ordnen konnte, habe ich alles aufgeschrieben, was mir Bauchschmerzen gemacht hat. Und dann habe ich mich gefragt, ob das überhaupt wahr ist, was ich da denke. Zum Beispiel: ich muss vielleicht sterben Stimmt das? Hat das jemand gesagt? Ist das die Wahrheit? Kennst du noch den Komiker Heinz Erhardt? Der hat gesagt: Glauben Sie nicht alles, was Sie denken! Also erstmal checken, ob das überhaupt stimmt. Wenn dich das nicht besonders beruhigen kann, dann überlege dir, wie du deine Ängste entkräften kannst. Angst Beispiel: Was ist, wenn der Krebs sich ausbreitet? Antwort könnte sein: dann gibt es auch in dem Fall gute medizinische Behandlung, die den Krebs stoppen kann. Oder: Was ist, wenn ich sterben muss? Mögliche Antwort: dann möchte ich vorher so intensiv leben wie es geht und mir meinen größten Wunsch (was immer es ist) erfüllen. Für mich war das eine Art Strategieplan: wenn das und das eintritt, dann mache ich das und das. Ich habe mich dadurch nicht so ausgeliefert und ohnmächtig gefühlt, weil ich wusste, es gibt dann immer etwas zu tun. Und es gibt eine Zukunft. Apropos Zukunft. Jetzt kommt Tipp Nr. 4 Ich habe mir meine Zukunft vorgestellt. Ich habe gesehen, wie ich super gesund und mit wallenden Locken mir ein schönes Leben mache. Visualisiere dir deine Zukunft. Ja klar, du hast eine Zukunft. Jeder hat eine Zukunft. Sehe dich in ein paar Monaten und setz dir ein oder mehrere Ziele. Das kann zum Beispiel eine Reise sein, dass du zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder an deinen Arbeitsplatz zurückkehrst, die Abitur Feier deiner Tochter, der 80. Geburtstag deiner Mutter….Völlig egal. Etwas Schönes, was dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Mach mal die Augen zu und stelle dir dieses Ereignis bildlich vor. Male es dir in allen Facetten aus und spür mal wie sich das anfühlt. Gut? Entspannt es dich? Dann ist es ein gutes Ziel. Halte daran fest. Dann hast du etwas, worauf du dich freuen kannst. Bei mir war es eine Kreuzfahrt, die wir schon lange gebucht hatten, bevor ich die Diagnose bekam. Die sollte beginnen, wenn ich gerade mit der Chemo fertig sein würde. Die Ärztin gab mir dafür auch grünes Licht und sagte: Na klar, machen Sie das. Dann haben Sie etwas, worauf Sie sich schon freuen können. Ich wusste, wenn ich diese Reise antrete, dann hätte ich den Brocken Chemo geschafft. Alles loslassen. Erholung von all den Strapazen. Das gab mir ein gutes Gefühl. Tipp Nr. 5 Natürliche Mittel, die ich probiert habe Ich war anfangs so was von ängstlich, vor allem nachts, konnte schwer einschlafen, wachte schnell auf, war so angespannt, dass sich alles in mir verkrampfte. Ich habe folgende Dinge gemacht: Ruhig und bewusst atmen. Damit kannst du dein vegetatives Nervensystem beruhigen. Toll ist hier die 4-7-8 Atmung. Das heißt, du atmest 4 Zähler (in deinem Tempo) ein, hältst die Luft für 7 Zähler an und atmest dann 8 Zähler wieder aus. Das kannst du einige Runden machen. Du kannst dir auch bildlich vorstellenIch habe mir dabei auch immer vorgestellt, dass ich goldenes Licht einatme und negative Energie wieder ausatme. Wichtig ist in jedem Fall, dass du länger ausatmest als du einatmest. Mir hat das gut getan, weil ich so hektisch und flach geatmet habe. Ich habe das auch viel beim Einschlafen oder auch nachts gemacht, wenn ich wach wurde und nicht gut einschlafen konnte. Dazu kannst du dir auch eine Hand auf den Bauch legen und die andere Hand aufs Herz. Du spürst dann die angenehme Wärme deiner Hände und die Energie, die damit in deinen Körper fließt. Abends vor dem Schlafengehen ein warmes Bad mit Lavendel nehmen Besorge dir einen schönen Badezusatz mit Lavendel, zum Beispiel von der Firma Weleda oder auch Dr. Hauschka. Mach das Wasser nicht zu heiß, damit dein Kreislauf nicht überlastet und hochgepeitscht wird, 38 Grad reichen hier aus. Genieße das warme Wasser und atme auch hier den angenehmen Lavendel Duft ein. Lavendel wirkt beruhigend. Du kannst auch gerne Melisse nehmen - je nachdem was du lieber magst. Ich habe mir das eine Zeit lang jeden Abend zum Ritual gemacht. Danach habe ich meine Brüste - sofern du keine offene Wunde mehr hast und die Narbe gut verheilt ist - mit einem dazu passenden Lavendel Öl eingerieben. Lavendel Kapseln einnehmen In der Apotheke oder im Reformhaus gibt es zahlreiche gute Naturheilmittel, die helfen auf natürliche Weise zu beruhigen oder runter zu kommen. Zum Beispiel Lavendel Kapseln. Bitte vermeide es möglichst, vom Arzt verschriebene Beruhigungsmittel oder Schlafmittel zu nehmen. Auch wenn das verlockend ist. Aber diese Medikamente machen so schnell abhängig, du brauchst immer mehr davon und kommst nur schwer aus dieser Spirale wieder raus. Ich habe das selbst mitgemacht, als mir die Schwester von der Chemo ein Beruhigungsmittel mit nach Hause gab, das ich immer abends und morgens vor der Chemo nehmen sollte, weil ich da besonders nervös war. Anfangs war das richtig toll, ich wurde entspannt und konnte wunderbar vor mich hindösen. Leider hielt das nicht so lange an und ich brauchte immer öfter eine Dosis, damit ich mich gut und entspannt fühlen konnte. Irgendwann habe ich die Reißleine gezogen und die Dinger weggeschmissen. Ich wollte weg davon und bloß nicht abhängig werden. Also: bitte, bitte - nicht damit anfangen. Besser etwas Natürliches nehmen. Einen kleinen Spaziergang um den Block Abends kurz vor dem Schlafengehen bin ich immer noch eine kleine Runde gelaufen (falls du einen Hund hast, super!). Aber gemütlich. Das soll dich runterholen und nicht aufputschen. Dabei auch wieder bewusst und tief atmen. Dann gleich ins Bett. Tee trinken Du kannst bereits am Spät-Nachmittag oder frühen Abend beginnen, einen Gute-Nacht-Tee zu trinken. Das können Teemischungen sein, wo Lavendel, Melisse, Hopfen und Baldrian enthalten sind oder auch als einzelne Teesorte. Achte darauf, dass es Bio ist und ich empfehle auch einen Arzneitee aus der Apotheke oder dem Reformhaus zu kaufen (nicht aus dem Supermarkt), weil hier mehr Wirkstoffe enthalten sind. 3 Dinge aufschreiben, für die du am Tag dankbar warst Schreibe dir auf, für was du am Tag dankbar warst oder was dir Freude bereitet hat. Vielleicht für den aufmunternden Anruf der Freundin, einen schönen Waldspaziergang, dass die Sonne geschienen hat oder einfach, dass es dir heute gut ging. Damit lenkst du deinen Fokus auf die positiven Dinge in deinem Leben. Das waren meine Top 5 Dinge, die ich in der Zeit nach der Diagnose gemacht habe und mir geholfen haben, besser mit dem Schock der Diagnose umzugehen. Ich freue mich für dich, wenn du das eine oder andere einfach mal ausprobierst und es dir hilft. ![]() Fragst du dich auch manchmal: Kann ich Krebs verhindern? Hätte ich meine Krebserkrankung vermeiden können? Die Antwort lautet eindeutig: NEIN. Mach dir also deshalb keinen Kopf. Niemand weiß genau, warum jemand Krebs bekommt und ein anderer bei gleicher Lebensweise nicht. Ich kenne Frauen, die gesund gegessen haben, regelmäßig Sport gemacht haben und trotzdem Brustkrebs bekommen haben. Mich eingeschlossen. Also per se kannst du Krebs nicht verhindern. Bei der Tumorentstehung sind im Körper so viele Prozesse im Gange, die sehr komplex sind. Hier aber die gute Nachricht: du kannst dein Risiko, an Krebs zu erkranken, gering halten. Wichtig ist , dass du auf deine Ernährung und deinen Lebensstil achtest. Ärzte gehen davon aus, dass ca. 30 - 50 % (!) aller Krebsfälle durch einen gesunden Lebenswandel verhindert werden könnten. Das ist doch eine Hammer-Zahl (!), findest du nicht? Wieviel Leid könnte hier vermieden werden. Viele Krebsarten haben zu tun mit zu viel Gewicht, zu viel Alkohol, Rauchen, schlechter Ernährung und zu wenig Bewegung. Du siehst also, dass du das ganz schön beeinflussen kannst. Super, wenn du ein Kontroll-Freak bist. Über deinen Lebensstil bestimmst du. Dafür brauchst du keinen Arzt. Jetzt kommen die 5 Lebensmittel, die du meiden solltest oder nur gaaaanz selten essen solltest: 1) Verarbeitetes Fleisch Hierzu zählen Fleischwaren, die durch Pökeln oder Räuchern haltbar gemacht wurden. Zum Beispiel Speck, Würstchen, Salami, Dörrfleisch und geräucherter Schinken. Selbst Puten- oder Hähnchenwurst kann geräuchert sein. Wenn du auch nur geringe Mengen dieser Fleischsorten isst, kann das bereits dein Krebsrisiko erhöhen, besonders für Darmkrebs. Verarbeitetes Fleisch ist riskant, weil es Konservierungsstoffe wie Nitrat und Nitrit enthält. Beide werden mit Krebs in Verbindung gebracht. Wenn du diese Fleisch- bzw. Wurstsorten stark erhitzt, entstehen krebserregende Stoffe. Das viele Salz lässt nicht nur dein Risiko für Bluthochdruck steigen, sondern erhöht auch dein Risiko für Magenkrebs. 2) Alkohol Alkohol an sich verursacht keinen Krebs. Beim Abbau des Alkohols wird in deinem Körper sogenanntes Acetaldehyd frei. Davon bekommst du nicht nur einen Kater, sondern diese Chemikalie schädigt deine DNA, was dazu führen kann, dass Zellen anfangen, unkontrolliert zu wachsen. So entstehen Tumore. Zu viel Alkohol wird besonders mit Speiseröhren-, Leber-, Brust- und Darmkrebs in Verbindung gebracht. Achtung und jetzt kommt´s: Für Brustkrebs bedeutet das konkret: dein Risiko ist bereits erhöht, wenn du drei bis sechs Gläser Alkohol pro Woche (35-45 g pro Tag) trinkst. Wusstest du das? Falls du außerdem noch rauchen solltest, begünstigt das Acetaldehyd in Kombination mit Rauchen Krebsarten im oberen Verdauungstrakt und der oberen Atemwege. Das liegt daran, dass das Acetaldehyd die Schleimhäute durchlässiger für die schädlichen Substanzen aus dem Zigarettenrauch macht. Du hast mit Alkohol und Rauchen eine tickende Zeitbombe in dir. Damit du Krebs vorbeugen kannst, ist es am besten, dass du keinen Alkohol trinkst. Und Rauchen sowieso nicht. 3) Verkohltes Fleisch Ich verleide dir ungern die nächste Grill-Party im Sommer. Aber ich muss es dir einfach sagen: wenn du Fleisch isst, das bei großer Hitze gekocht, vielleicht sogar verbrannt oder verkohlt ist - wie beim Grillen, kann das ebenfalls dein Krebsrisiko erhöhen. Warum ist das so? Und jetzt wird´s etwas chemisch. Die hohen Temperaturen bilden zwei chemische Stoffe. Die heißen HCA (heterocyclische Amine) und PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Das musst du dir nicht merken. Die sind so richtig böse und können deine DNA mutieren lassen. Diese bösen Stoffe sind dann nicht nur im Fleisch enthalten, sondern auch im Rauch, der das Grillgut umhüllt, wenn Fett in die Grillglut tropft. Wenn du Fleisch garst, dann mach es besser hitzearm wie beim Backen oder Schmoren. 4) Zuckerhaltige Getränke Dass Cola und sonstige Limonaden nicht besonders gesund sind, weißt du schon, hast du schon hundert mal gehört. Klar, mega viel Zucker und nur leere Kalorien. Nix da mit Nährstoffe, die für deinen Körper wertvoll wären. Und das kennst du auch, du bekommst durch den vielen Zucker nur noch mehr Durst und trinkst dann noch mehr von der Zucker-Plärre. Und du merkst nicht mal, wieviele Kalorien du zusätzlich zu dir nimmst, weil du das Trinken nicht so wahrnimmst als wenn du was essen würdest. Limo und Co. haben Kalorien wie in einer vollständigen Mahlzeit. Und du weißt, was zu viel Zucker in deinem Körper macht? Richtig, es schafft ein saures Milieu im Körper, und das lieben Krebszellen besonders. Und was noch blöd ist, es macht dick. Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen dein Risiko, dass Krebs entsteht, besonders Brustkrebs. 5) Stark verarbeitete Lebensmittel bzw. Fertigprodukte Hast du die vielen Diäten in den Zeitschriften gesichtet, die es mal wieder Anfang des Jahres gab? Fast alle Diäten sagen, dass du stark verarbeitete Lebensmittel meiden solltest, und dafür gibt es einen guten Grund. Wenn du zu viele Fertigprodukte isst, neigst du dazu, bis zu 500 Kalorien mehr pro Tag zu dir zu nehmen als wenn du frisch kochen würdest. Das entspricht kalorienmäßig ungefähr einer Tafel Schokolade. Das liegt daran, dass diese Lebensmittel sehr fett- und zuckerhaltig sind und viel zu viele Kalorien haben. Und Fertigprodukte sind ziemlich nährstoffarm und nicht besonders sättigend. Du isst auch noch mehr davon. Ich behaupte: alle Lebensmittel, die aus der Tüte oder Schachtel kommen, sind stark verarbeitet. Pommes, Chips, Backmischungen und Hähnchen-Nuggets, um einige zu nennen. Aber da kennst du deine Pappenheimer. Selbst Lebensmittel täuschen dich, wo du denkst, die sind doch mega gesund, wie zum Beispiel Müslis oder andere Frühstückscerealien. Da solltest du genau das Etikett der Inhaltsstoffe studieren. Ich empfehle dir „Clean Eating“, also Kochen mit frischen Zutaten und selbst würzen. So weißt du genau, was in deinem Essen drin steckt. So, nun kennst du die 5 Lebensmittel, die du meiden möchtest, um dein Krebsrisiko gering zu halten. Auf dein Leben! Quellen: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/magenkrebs/magenkrebs-ursache-und-risikofaktoren.html https://www.mdanderson.org/publications/focused-on-health/december-2019/5-food-groups-to-avoid-to-lower-your-cancer-risk.html https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/krebs-vorbeugen/lebensstil.php https://www.wcrf.org/dietandcancer/resources-and-toolkit https://de.wikipedia.org/wiki/Polycyclische_aromatische_Kohlenwasserstoffe https://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/diet/cooked-meats-fact-sheet https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/alkohol-und-krebserkrankungen.html Während einer Brustkrebsbehandlung, insbesondere während der Chemotherapie und auch unter der Anti-Hormon-Behandlung, kann es immer wieder zu Hitzewallungen kommen. Bei der Chemotherapie werden prämenopausale Frauen, also Frauen vor den Wechseljahren durch die Zytostatika schlagartig in die Wechseljahre versetzt. Die Östrogenproduktion in den Eierstöcken wird heruntergefahren. Auch bei der Einnahme der Anti-Hormon Mittel Tamoxifen oder Letrozol ist das beim hormonabhängigen Brustkrebs ein erwünschter Effekt. Manche Frauen spüren es kaum und nicht so häufig, andere wiederum haben Tag und Nacht viele Hitzewallungen und fühlen sich damit sehr unwohl. Sie fühlen sich manchmal wie „gebadet“, auch weil andere sehen könnten, wie diesen Frauen der Schweiß auf der Stirn steht. Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, aber du kannst etwas dafür tun.
Ich habe dir mal 12 Tipps aufgeschrieben, was du gegen deine Hitzewallungen machen kannst. Probier einfach mal etwas davon aus, was dich besonders anspricht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Hitzewallungen mit der Zeit weniger werden. Hier die 12 Mittel gegen Hitzewallungen:
Und wie bei allem ist auch deine Haltung dazu besonders wichtig. Versuche die Hitzewallungen mit einer Portion Gelassenheit zu betrachten, sie vergehen auch wieder. Quellen: (1) J. J. Mao, M. A. Bowman, S. X. Xie, D. Bruner, A. DeMichele, J. T. Farrar. "Electroacupuncture Versus Gabapentin for Hot Flashes Among Breast Cancer Survivors: A Randomized Placebo-Controlled Trial." Journal of Clinical Oncology, 2015; DOI: 10.1200/JCO.2015.60.9412 (2) Vaze N, Joshi S. "Yoga and menopausal transition." Journal of Mid-Life Health. 2010;1(2):56-58. (3) James Carmody, Ph.D. et al. "Mindfulness Training for Coping with Hot Flashes: Results of a Randomized Trial." Menopause. 2011 Jun; 18(6): 611–620. doi: 10.1097/gme.0b013e318204a05c (4) Van de Weijer, P., & Barentsen, R. 2002. Isoflavones from red clover (Promensil) significantly reduce menopausal hot flush symptoms compared with placebo. Maturitas, 42 (3), 187–193. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12161042 (5) Farah Farzaneh, Setareh Fatehi, Mohammad-Reza Sohrabi, Kamyab Alizadeh. "The effect of oral evening primrose oil on menopausal hot flashes: a randomized clinical trial." Arch Gynecol Obstet. 2013 Nov;288(5):1075-9. Epub 2013 Apr 27. PMID: 23625331 (6) Alison J. Huang; Leslee L. Subak; Rena Wing; Delia Smith West; Alexandra L. Hernandez; Judy Macer; Deborah Grady; for the Program to Reduce Incontinence by Diet and Exercise Investigators. An Intensive Behavioral Weight Loss Intervention and Hot Flushes in Women. Arch Intern Med, 2010; 170 (13): 1161-1167. ![]() Ich glaub´s ja nicht. Schon wieder ein Jahr rum. Viele bereiten sich nun auf die Silvester Party oder sonstige Feierlichkeiten vor. Aber es ist auch schön, vorher kurz inne zu halten und zu sehen, was mir 2019 gebracht hat. War es ein gutes Jahr? Bin ich froh, dass es rum ist? Habe ich neue Ziele? Oder kann ich die alten Ziele "recyceln" und wieder verwenden, weil ich es nicht geschafft habe, sie zu realisieren? Selbst, wenn das so ist, sei milde zu Dir. Es bieten sich jeden Tag neue Möglichkeiten, wenn Du dafür offen bist. Also: eine gute Chance, in 2020 zu wachsen! Auch wenn Du gut zu tun hast, hier sind (nach wie vor) meine 5 Lieblings-Rituale zum Jahreswechsel: 1. Revue passieren lassen Wir haben zu Hause eine Kiste, in der wir über das ganze Jahr hindurch Dinge, die uns begleitet haben, sammeln. Das sind zum Beispiel Konzertkarten, Flugtickets, Fotos, Muscheln aus dem Strandurlaub und vieles mehr. Diese Kiste öffnen wir mit der Familie zu Silvester und betrachten jedes einzelne Erinnerungsstück und denken an die Begebenheit, die damit verbunden ist. Das ist meistens sehr lustig, weil jeder in der Familie sich an etwas anderes erinnert. Man kann auch einen Kalender zu Hilfe nehmen, die Monate einzeln durchgehen und sehen, was da alles los war. Dieses Ritual stärkt die Familienbande und ist eine sehr schöne Würdigung des alten Jahres. 2. Dankbar sein Ich schreibe gerne alles auf, für was ich das ganze Jahr hindurch dankbar war. Das kann zum Beispiel eine schöne Geburtstagsfeier oder der Sommer Wochenendausflug mit der Familie gewesen sein, für die lieben Freunde, die man hat oder für Gesundheit und Wohlbefinden, die man das Jahr hindurch hatte (abgesehen von den kleinen Zipperlein). Das lenkt unseren Fokus auf die schönen und positiven Dinge im Leben. Auch für die Dinge, die uns selbstverständlich erscheinen, zum Beispiel, dass wir sehen, riechen, schmecken und laufen können, ein warmes zu Hause haben und in unseren Breitengraden Frieden haben, bin ich stets dankbar. Im Englischen sagt man: „Count your blessings“ - also all das zusammenzählen, womit wir gesegnet sind. Oft staunt man, wieviel Gutes da zusammenkommt. 3. Altes loslassen Sicherlich gibt es Dinge, die in diesem Jahr nicht so gut gelaufen sind: nicht die Kilos abgenommen, die man gerne loswerden wollte, nicht den Partner fürs Leben gefunden, der Streit mit den Geschwistern und und und. Das ist normal und sollte uns nicht daran hindern, gut gestimmt und positiv in die Zukunft zu blicken. Es sollte nur keine Last sein und uns runterziehen. Wenn es Dinge sind, die wir nicht unmittelbar ändern können, ist hier eine gute Portion Gelassenheit gefragt. Sind es Dinge, die wir ändern können, dann diese klären oder zu den Zielen für das neue Jahr hinzufügen., siehe Nr. 4. Ein schönes Ritual, um Altes loszulassen, ist, all diese Dinge auf einen Zettel zu schreiben, bewusst sagen, dass Du alles das loslassen möchtest und den Zettel verbrennen oder einem fließenden Gewässer übergeben. Das schafft Raum für Neues in Deinem Leben! 4. Ziele für das neue Jahr Ja, die guten Vorsätze für das neue Jahr kennen wir alle. Der Januar läuft mit den guten Vorsätzen noch prima, danach fängt es schon an, zu haken. Auf jeden Fall ist es gut, Ziele zu haben. Nur so kann man diese auch verwirklichen. Setze Dir nicht zu viele Ziele auf einmal. Das führt nur dazu, dass man wie der Ochs vor dem Berg steht und nicht weiß, wo und wie man damit beginnen soll. Ich finde, eine gute Zahl wäre, sich drei Ziele für 2020 zu stecken. Dazu gehört aber auch der Plan, wie Du es genau anstellen möchtest, diese Ziele zu erreichen. Also nicht nur Ziele definieren, sondern auch die entsprechende Aktion(en) dazu mit planen. Am besten gleich in den Kalender schreiben, dann hast Du schon einen festen Termin für das Umsetzen Deiner Ziele eingeplant. Wenn Du zum Beispiel mehr Sport machen möchtest, dann suche Dir eine entsprechende Gruppe dafür im Internet oder frage eine Freundin und trage Dir den Kurstermin gleich in Deinen Kalender ein. Und auch bis wann, Du das gesteckte Ziel erreicht haben willst, Mach Deine Pläne konkret. Wenn Du es Schwarz auf Weiß haben möchtest, dann kannst Du auch einen Vertrag über Deine Ziele in 2020 schließen. 5. Tanze ins neue Jahr! Falls Du dir mehr Bewegung als Ziel für das neue Jahr vorgenommen hast, dann starte gleich damit zu Silvester. Tanze ins neue Jahr! Lege Deinen Lieblingshit auf und bewege Dich mit Lust und Laune dazu - mache verrückte Bewegungen - egal, wie es aussieht. Tanzen macht einfach glücklich und produziert jede Menge Glückshormone in Deinem Körper. Und wenn Du nicht tanzen möchtest oder kannst, dann singe Dich ins neue Jahr. Ist genauso lustig und macht happy! Schöner kann ein neues Jahr kaum beginnen. Ich wünsche Dir einen tollen Jahreswechsel und ein gesundes, glückliches Jahr 2020! Heute ist der 21. Dezember - Wintersonnenwende - auch astronomischer Winterbeginn. Das heißt, wir haben die längste Nacht und den kürzesten Tag des Jahres. Wir merken es schon selbst, wie dunkel es draußen ist. Kaum etwas hell geworden, wird es auch schon wieder dunkel. Die Natur hält inne und scheint still. Sie fordert uns auf, ebenfalls inne zu halten und zu entschleunigen. Viele Tiere gehen spätestens jetzt in den Winterschlaf. Auch unser Körper spürt das: wir sind müde und erschöpft und können uns kaum zu etwas aufraffen. Das ist völlig in Ordnung. Zeit für die „Innenschau“. Wir ziehen uns gerne zurück, kuscheln uns auf dem Sofa bei einer Tasse Tee ein, zünden eine Kerze an und genießen die eigenen vier Wände mit der Familie. Geben wir dem doch einfach nach und genießen gemütliche Tage.
Nach Erreichen der Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Schon die Germanen und Kelten feierten diesen Tag als „Geburt des Lichtes“, also dass die Sonne allmählich wieder kräftiger wird, länger scheint und das Leben in der Natur zurück bringt (auch wenn das noch etwas dauert). Brennende Radkreuze wurden von Hängen herunter gerollt oder Kerzen angezündet. Es beginnen nun die 12 Rauhnächte, die mit vielen Ritualen wie räuchern, Feuer zünden, orakeln oder andere rituelle Handlungen, um böse Geister auszutreiben, einhergehen. In dieser Zeit soll Altes verabschiedet werden und Neues Willkommen heißen. Es ist sozusagen die Zeit zwischen den Jahren. Das Christentum hat diese 12 Rauhnächte als die 12 Weihnachtsfeiertage zwischen dem 25.12. und 6.01. umgedeutet. Vielleicht hast Du Lust, auch ein kleines Ritual zur Wintersonnenwende durchzuführen? Du kannst:
Viel Spaß dabei! ![]() Wir wissen es schon längst und merken es immer wieder am eigenen Körper: sitzen ist ungesund! Zu oft und zu lange sitzen wir: wir stehen morgens auf, um uns an den Frühstückstisch zu setzen. Dann steigen wir ins Auto oder Bahn/Bus und fahren sitzend zur Arbeit. Dort angekommen, setzen wir uns an unseren Schreibtisch. In der Mittagspause gehen wir in die Kantine und sitzen dort zum Mittagessen. Zurückgekehrt an unseren Arbeitsplatz sitzen wir wieder bis Büroschluss. Zwischendurch gibt es eventuell noch ein Büro-Meeting, das ebenfalls sitzend abgehalten wird. Nach Büroschluss fahren wir nach Hause - natürlich möglichst sitzend. Zu Hause angekommen setzen wir uns nach einem anstrengenden Bürotag auf die Couch und trinken einen Kaffee oder Tee. Zum Abendbrot sitzen wir wieder am Tisch, um dann erschöpft auf die Couch zu sinken und ca. 3-4 Stunden sitzend fernzusehen. Was macht das wohl an sitzenden Stunden aus? Lässt sich ja einfach errechnen: da kann man schon locker auf 12-14 Stunden kommen. Und dann geht man ins Bett und verbringt möglichst 7-8 Stunden schlafend und auf jeden Fall liegend. Wer da nicht rechtzeitig mit Bewegung gegensteuert, wird es zu Spüren bekommen: Rückenschmerzen, schlechte Haltung, verkürzte Muskulatur, Gewichtszunahme, Blutzucker- und Cholesterinwerte steigen, begünstigt Herz-Kreislauf-Krankheiten und sogar Krebs und vieles mehr. Das geht so weit, dass inzwischen Studien herausgefunden haben, dass durch extremes Sitzen ein vorzeitiger Tod begünstigt werden kann. Dabei ist der Mensch gar nicht fürs Sitzen gemacht. Sehr lange haben sich Menschen viel bewegt, um zu jagen, Beeren zu sammeln und viel übers Land zu ziehen, um bessere Lebensbedingungen zu finden. Sitzen tut die Menschheit noch gar nicht so lange. Selbst unsere Urgroßeltern haben sich bei der Feldarbeit oder in ihrem Alltag durch schwere körperliche Arbeit ohne bequeme Maschinen mehr bewegt. Unsere Körper können sich evolutionär gar nicht so schnell auf das viele Sitzen einstellen. Sehr anschaulich zeigt ein von der Firma Fellowes (ein Büromaschinen Hersteller) in Auftrag gegebenes Projekt, wie es aussehen kann, wenn Mann/Frau zu viel sitzt. Darf ich vorstellen: Emma! Quelle: Youtube (https://www.youtube.com/watch?time_continue=7&v=fL5SuzGkUPw&feature=emb_logo) Emma ist eine lebensgroße Wachspuppe und veranschaulicht, wie man aussehen könnte, wenn man 20 Jahre einen sitzenden Bürojob ausgeübt hat und sich nicht genügend bewegt hat. Befragt wurden 3000 Angestellte aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland nach Arbeitsgewohnheiten und Beschwerden. Das Ergebnis kann man nun bei Emma sehen. Emma ist mittleren Alters. Sie hat durch eine schlechte Sitzhaltung einen Buckel. Ihre Augen sind durch die viele Bildschirmarbeit trocken und gerötet. Sie hat aufgrund schlechter klimatisierter Luft im Büro eine geschwollene Nasenschleimhaut und auffällig viele Haare in der Nase und in den Ohren. Ihr Beine sind von Besenreisern gekennzeichnet durch eine schlechte Durchblutung durch das viele Sitzen. Bauchfett hat sich in den Jahren angesammelt. Ihre Knöchel und Handgelenke sind durch einseitige Bewegung angeschwollen. Da sie wenig ans Tageslicht kommt ist sie sehr bleich. Durch täglichen Stress hat sie Hautexzeme entwickelt. Durch den Kontakt mit ihrem erhitzten Laptop sind ihre Unterarme und Oberschenkel gerötet. Schaut euch mal dieses Video an, da könnt ihr Emma sehen: https://www.youtube.com/watch?time_continue=7&v=fL5SuzGkUPw&feature=emb_logo Also, ehrlich: so möchte ich auf keinen Fall aussehen! Was tun? Habt ihr bestimmt schon alles mal gehört, aber ich wiederhole es gerne, damit wir nicht so enden wie die arme Emma! Hier meine Tipps im sitzenden Büro-Alltag: Arme Emma, das wusste sie wohl nicht!
Quellen: https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/1108810 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29305068 Zu „Emma: https://assets.fellowes.com/skins/fellowes/responsive/gb/en/resources/work-colleague-of-the-future/download/WCOF_Report_EU.pdf https://www.youtube.com/watch?time_continue=7&v=fL5SuzGkUPw&feature=emb_logo ![]() Ich bin ja eine ausgesprochene Kaffee-Tante, allerdings nicht schwarz, sondern immer mit Milch, sprich mit Kuhmilch - bisher. Egal, ob Cappuccino, Latte oder Café con leche, es schmeckte mir einfach besser mit. Das Problem: Milch macht müde Männer schon lange nicht mehr munter und gilt nicht (mehr) als gesundes und knochenstärkendes Getränk. Die armen Kühe werden zur absoluten Hochleistung getrieben, werden ständig künstlich besamt, um ständig schwanger zu sein. Denn nur Kühe, die schwanger sind bzw. gekalbt haben, können Milch geben - logisch. Wenn sie gekalbt haben, werden ihnen ihre Kälber weggenommen - das ist für das Kalb und Muttertier so schrecklich, dass sie tagelang nacheinander schreien. Und weil die Kühe auf Dauer diese extreme Belastung nicht durchstehen, werden jede Menge Antibiotika und Kraftfutter verabreicht, das nicht dem entspricht, was sie sonst in der Natur auf der Weide fressen würden. Von der typischen Anbindehaltung auf zu beengtem Raum und Spaltenböden ganz zu schweigen. Da vergeht einem der Appetit und man möchte wirklich keine Milch mehr trinken. Ein weiteres großes Problem für den Menschen in der Milch sind - neben dem Milchzucker, den viele Menschen einfach nicht vertragen und mit Blähungen und/oder Durchfall reagieren - die Wachstumshormone: sie regen Zellen an, zu wachsen. Bei kleinen Kälbern macht das auch Sinn, denn sie müssen schnell wachsen, um von der Mutter schnell unabhängig zu werden. Wenn sie groß genug sind, hören sie auf, Milch zu trinken. Das kann man vom Menschen nicht behaupten, denn der Mensch trinkt auch noch im Erwachsenenalter seine Milch (nicht die art-eigene wohlgemerkt). Diese Wachstumshormone können aber beim Menschen auch das Wachstum von Krebszellen anregen. Wer Krebs hat oder hatte, sollte seinen Milchkonsum überdenken. Das zeigen auch Studien. Das mit der Milch beschäftigt mich schon lange und gibt mir immer wieder zu Denken. Forscher in Schweden haben in einer Studie herausgefunden, dass Frauen, die besonders viel Milch tranken, mehr Knochenbrüche hatten und sogar ein höheres Sterberisiko aufwiesen. Das hänge, so die schwedischen Ärzte, mit dem Milchzucker, der Galaktose, zusammen. Sie schaffe im Körper ein saures Milieu und könne somit stille Entzündungen im Körper durch oxidativen Stress anfachen. Frauen, die im Schnitt täglich 680 ml tranken, hatten nach den schwedischen Berechnungen ein um 93 % (!) erhöhtes Sterberisiko. Das Risiko eines Knochenbruchs für Frauen nahm für jedes tägliche Glas getrunkene Milch um 2 % zu. Da frage ich mich, die seit Jahren eine Anti-Hormon-Therapie macht und noch ein paar Jahre vor sich hat, brauche ich das, wo doch schon die Anti-Hormon-Therapie das Risiko einer Osteoporose, mindestens aber das einer Osteopenie erhöht? Das Argument, dass Milch eine wichtige Kalzium Quelle sei, ist schon lange überholt. Bessere Kalzium Quellen sind bestimmte Mineralwässer mit über 150 mg Calcium pro Liter (siehe Etikett), dunkelgrüne Gemüsesorten, wie Brokkoli, Brennnessel oder Grünkohl, Nüsse, Nussmusse, wie Sesam, Mohn, Samen und Pseudogetreide, wie z.B. Quinoa, aber auch Kräuter, wie Petersilie. Es gibt inzwischen so viele Alternativen an Pflanzen Drinks, die Milch gut ersetzen können. Wir kennen sie alle: zum Beispiel aus Soja, Hafer, Reis, Kokos, Haselnuss oder Mandeln. Diese Drinks kann man auch selber machen. Rezepte findet man im Internet viele. Mein absoluter Favorit ist ein Hafer Drink einer schwedischen Firma. Der schmeckt wirklich richtig lecker. Er kommt der Kuhmilch geschmacklich wirklich sehr nah, ist aber wesentlich gesünder und erspart den Tieren so viel Leid. Diesen Hafer Drink gibt es in verschiedenen Sorten - sogar eine Barista Variante, die schäumt. Also perfekt für den Cappuccino, Latte oder Café con leche… So kann ich mit gutem Gewissen meiner Kaffee-Leidenschaft weiter fröhnen. Bitte probiert es mal aus - für eure Gesundheit und auch die der Tiere. Quellen und zum Nachlesen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29955696 https://www.researchgate.net/publication/51456006_Milk_dairy_intake_and_risk_of_endometrial_cancer_A_26-year_follow-up https://albert-schweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/milchkuehe https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/60658/Milch-koennte-Fraktur-und-Sterberisiko-im-Alter-erhoehen https://www.peta.de/milch-hintergrund https://www.zentrum-der-gesundheit.de/pdf/tabelle-calciumreiche-lebensmittel.pdf Ich habe während meiner Chemo 8 kg zugenommen. Und es fällt mir wahnsinnig schwer, diese überflüssigen Pfunde wieder runter zu bekommen. Dennoch versuche ich auf meine Essgewohnheiten zu achten und nicht immer, aber immer öfter, eine gesündere Alternative für kleine Sünden zu finden. Ich habe hier mal meine Favoriten aufgelistet. Gesund essen bedeutet nicht Verzicht, sondern einfach anders essen, besser, weniger Kalorien, weniger Fett und vor allem weniger raffinierter Zucker. Und so schlecht ist das doch nicht, oder? Schau mal rein, vielleicht magst du mal das eine oder andere Lebensmittel ersetzen. Ich habe damit immer ein gutes Gefühl, was ja für die Gesundheit auch sehr viel wert ist.
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